Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Joy

Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Ich entschuldige mein Verhalten.
Und ich entschuldige mich für meine Beleidigungen.

Ich verspreche, dass ich an mir arbeiten werde und wünsche mir nochmal eine Chance zu bekommen.

Ich konnte nicht mehr in meinem Beitrag antworten, der Doc war schneller.
Aber recht habt ihr.

Ok, bis dann
Joy
danideng
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von danideng »

Hallo Joy,

bei mir musst du dich nicht entschuldigen. Und selbstverständlich bekommst du hier immer wieder eine Chance - so seh ich für mich das zumindest. Du fühltest dich gestern in die Enge getrieben und schlugst um dich, kann das sein?

Ich hoffe, dass du dein Problem lösen kannst, indem du du den direkten Kontakt herstellst.

Viel Glück dabei
Dani1112
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Hallo Dani,

ich möchte betonen, dass es hier nicht um meine Probleme geht, sondern darum, dass ich mich entschuldigen möchte.

Und ich möchte betonen, dass ich jetzt nicht wieder die arme Joy sein will und nicht wieder auf die Tränendrüsen drücken möchte.

Ich habe ehrliche Worte gelesen, die ich auch nicht abwehren möchte.

Es gilt hier wirklich nur als Entschuldigung.
danideng
Beiträge: 1538
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von danideng »

... so hatte ich es auch verstanden...
Dani1112
jes
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Registriert: 14. Okt 2004, 00:48

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von jes »

Dani, wenn du das auch so verstanden hast, warum schreibst du denn :

Ich hoffe, dass du dein Problem lösen kannst, indem du du den direkten Kontakt herstellst.

???


Das Reden von anderer Leuten Problemen, da schmunzelts mir.
Genau das haste mir auch gesagt ich solle meine Probleme in der Griff kriegen
Aber ich - ich schreibe ja nur Stuss, gell Dani ?
Wie gut das deine Beiträge immer so wetvoll sind und du das Forum so gut bewachst.
Was wären wir ohne dich ?

Jes
Sich selbst zu lieben ist der Anfang einer lebenslangen Romanze.

(Oscar Wilde)
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Verhunzelt jetzt bitte nicht meinen Thread, sonst bekomme ich hier nie wieder ein Bein auf den Boden.

Danke
jes
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Registriert: 14. Okt 2004, 00:48

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von jes »

Sorry, Joy das war nicht meine Absicht.

Ich finde es gut das du Größe besitzt und dich entschuldigen willst, was du meiner Meinung nicht unbedingt in diesem Rahmen machen musst ....

Liebe Grüße an dich,
Jessica
Sich selbst zu lieben ist der Anfang einer lebenslangen Romanze.

(Oscar Wilde)
ausdemEis
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von ausdemEis »

Hallo Joy,

ich kenne weder Dich noch die Vorgeschichte aus dem Forum. Aber ich finde, dass jeder eine zweite Chance verdient hat und auf mich macht Deine Entschuldigung nur einen einzigen Eindruck: Einen Guten!

Viele Grüße
das Urmel
winnie
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von winnie »

Joy, bitte entschuldige Dich nicht!!!

Hau mit der Faust auf den Tisch und NIMM DICH ENDLICH ERNST!!!

Wenn Du Dich (dafür) entschuldigst, machst Du Dich nämlich bloß wieder ganz klein. Aber Du bist nicht (mehr!) klein!!! Und Du hast das RECHT, auch mal Mist zu bauen, ohne daß Du Dich gleich wieder selbst runtermachst und dann ins Mauseloch verschwindest!!!

Verteidige doch endlich mal die Joy!
Sie hat es nämlich auch mal verdient, daß der wichtigste Mensch überhaupt hinter ihr steht, nämlich sie selbst!

Joy, das meinte ich unter anderem mit erwachsenem Verhalten. Du mußt Dich endlich selbst mal als volle Persönlichkeit anerkennen und RESPEKTIEREN, mit allem Mist, der dazu gehört. Du bist kein Kind, das sich vorlaut verhält und (Deiner Meinung nach...) deswegen eins auf die Mütze verdient! Steh zu dem, was Du tust. Schluck die gegebenenfalls kommenden Reaktionen (ob positiv oder negativ), aber nimm nicht dauernd alles zurück, was Du gerade gesagt oder getan hast - Du verletzt DICH damit andauernd und immer wieder aufs Neue. Denn wenn DU die Joy nicht mal für voll nimmst und ihr zugestehst, daß sie was gesagt oder getan hat - wie willst Du denn dann lernen, ANDEREN Menschen zu vertrauen, daß sie die Joy so annehmen, wie sie ist?

Wie gesagt, Joy, ich meine das absolut NICHT abwertend - ich BITTE Dich lediglich, laß doch die Joy auch mal was tun oder nicht tun, sagen oder nicht sagen, denken oder nicht denken...!!!

Alles Gute und Gruß,
Winnie
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Hallo Winnie,

uff.

Lass mich das erstmal schlucken, was du gesagt hast.

Ich habe es keineswegs als abwertend gesehen. Aber erschütternd nah an der Wahrheit.

Gib mir etwas Zeit zu antworten.

Lieben Gruss
Joy
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von rm »

Danke, Winnie und auch Danke Joy

...Joy, Du hast bestimmt nicht nur mir einen Gefallen mit diesem, DEINEM Beitrag hier getan!...

...Winnie, Du hast es auf den Punkt gebracht und das VER-STÄNDLICH und mit viel GEFÜHL...

..Einfach nur schön!

Einen sonnigen , guten, hoffnungsfrohen Montag am Morgen wünscht Euch von hier Reinhart, der es anscheinend nicht lassen kann, seinen Vorsätzen un-treu zu sein und dem Forum längere Zeit fern zu bleiben !!!!
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

So, nun meine sehr späte Antwort.

Liebe Winnie,

du hast wirklich alles sehr schön auf den Punkt gebracht.
Du hast auch Worte gefunden, die keineswegs verletzend waren, sondern einfach nur deutlich. So als ob du mich einmal geschüttelt hättest.
Ich danke dir ganz ehrlich dafür.

Ich bekomme täglich zu spüren, dass ich mir mit meinem Verhalten selber schade.
Beispielsweise in meinem Job. Ich werde ausgenutzt, bis auf die Knochen. Abends bin ich von der körperlichen Arbeit fix und fertig, während sich andere denken, ach lass die doch machen.

Mein Chef muss das wohl irgendwie gemerkt haben, obwohl er räumlich nicht bei uns ist.
Er hat mir heute gesagt, dass ich bei meinen Kollegen auf Unterstützung pochen soll. Sonst würde er es tun und das würde dann etwas weniger freundlich sein.

Aber wie soll ich das machen ?
Ich, die man gar nicht anders kennt, als Zähne zusammenbeissen und irgendwie schon schaffen.

Habt ihr einen Rat ?

Liebe Grüsse
Joy

Die sich jetzt vornimmt, nie wieder entschuldigung zu sagen
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Liber »

Liebe Joy,

sag niemals nie

Es ist in meinen Augen eine Stärke, sich für etwas entschuldigen zu können, von dem man erkannt hat, dass man es entweder falsch gemacht hat oder mit dem man einen anderen Menschen wirklich verletzt hat.

Entschuldigungen für alles und jedes und jedermann/-frau gegenüber zeigen dagegen die eigene Unsicherheit und die Unfähigkeit, zu sich selbst zu stehen.


Das Auftreten den Kollegen gegenüber sollte in erster Linie klar und bestimmt sein. Und es sind keine Entschuldigungen und Rechtfertigungen für die neue Haltung nötig. Es IST so, Punkt.

Bei einer ungerechtfertigten Forderung einfach sagen: "Nein, das gehört nicht zu meinen Aufgaben." Das reicht.

Und wenn es darum geht, welche Aufgaben du abgeben willst/musst, weil sie dir irgendwann aufgebürdert worden sind und sie für dich zu viel sind, solltest du das erst mal für dich schriftlich vorbereiten. Die Aufgaben auflisten und den zeitlichen Aufwand dazu notieren. Das ist zwar aufwendig, aber hierfür sind sachliche nachweisbare Grundlagen wichtig.

Die Kollegen werden sich am Anfang ganz bestimmt sträuben, sie werden verständnislos reagieren - es war doch so bequem bisher für sie. Warum sollten sie das ohne Gegenwehr aufgeben??

Hier ist es wichtig, dann nicht auf der emotionalen Ebene zu regieren (mit Beleidigtsein, Tränen oä.), sondern ganz klar und sachlich bei den Fakten zu bleiben.

Und bei deinem klaren "Nein".

Für den Notfall weißt du ja auch den Chef hinter dir.

Alles Gute und lieben Gruß !

Brittka
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von danideng »

Liebe Joy,

ich bin auch der Ansicht, dass Entschuldigungen manchmal angebracht sind. Man muss halt immer wissen, wann. Ich mach auch öfter Fehler, und ich finde, es zeigt doch von einer gewissen Größe, wenn man sich dafür auch entschuldigen kann. Man soll sich halt nicht für ALLES entschuldigen.

Genauso ist es mit deiner Arbeit. Grenze dich ab. Ich denke, das wichtigste ist, dass du dir genau aufschreibst, was tatsächlich zu deinen Aufgabengebieten gehört. Diese Sachen sind für dich zu tun. Alles was darüber hinausgeht, ist eine freiwillige Sache und sollte nur passieren, wenn DU es willst, sei es dass dir grad langweilig ist, sei es dass du der entsprechenden Person einen Gefallen tun willst. Dann aber sollte es auch als ein solcher rüberkommen und von der Person dementsprechend anerkannt werden. NIE jedoch als Selbstverständlichkeit. Denn dann läuft was falsch!

Das ist nicht leicht, denn wir sind hier wieder bei dem berühmten NEIN-Sagen, womit ich übrigens auch meine Probleme habe. Es ist immer die Frage, was bin ich bereit zu geben, was gebe ich wegen des anderen, was gebe ich, weil ich auch etwas dafür erwarte (dann muss der andere das aber auch wissen).

Hilfsbereitschaft ist eine Sache, Ausgenutztwerden eine andere....

Ich wünsche dir, dass du die Abgrenzung schaffst. Denn auch dein Chef würde das sehr tolerieren! Vielleicht möchtest du ja auch weiterkommen .

Gruß
Dani1112
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Hallo,

vielleicht sollte ich erstmal meinen Job etwas mehr erklären.

Ich habe 2 halbe Stellen, die aber einem Chef angehören.
Beide Stellen leben vom Tagesgeschäft. Man kann also kaum etwas aufschieben.
In der Schicht morgens gibt es 2 volle Kräfte. Nachmittags eine.
Ich pendel. Ich muss also morgens zusehen, dass ich bis mittags meine Arbeit schaffe und dann beim Wechsel ist teilweise mein Schreibtisch auch mit Arbeit voll. Ich kann also nichts einteilen.

Das was mich am meisten belastet ist, dass ich die einzige bin, die immer zur Stelle ist. Die Kollegen wechseln sich eigentlich ständig mit Krankmeldungen ab, so dass ich immer als Springer die Arbeit mitmachen muss.

Sich da zu wehren ist für mich sehr schwierig.

Dazu kommt, dass ich meine Arbeit schätze, weil sie mir eine Struktur und auch Kontakte gibt.

Nur, ich merke ständig, dass ich im Dauerstress bin. Auch körperlich.
Heute z.B. tun mir alle Knochen weh.

Mein Chef ist klasse. Gott sei dank.
Aber ich denke, da muss ich alleine durch.


LG
Joy
danideng
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Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von danideng »

Liebe Joy,

es ist schwierig, dir etwas zu raten. Du kennst deinen Job und das Tagesgeschäft am besten. Daher mal die Frage an DICH: Wo könntest du denn etwas ändern, ohne dem Geschäft zu schaden? Wir können ja schlecht von hier aus in die Geschäftsstruktur einbrechen. Wir können dir nur Unterstützung geben, wie du es schaffst, dich zu wehren bzw. durchzusetzen. Die Frage aber, die nur du beantworten kannst, ist: Wo siehst DU Veränderungsmöglichkeiten?

LG
Dani
Dani1112
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Liebe Dani,

ja, ich weiss. Es ist schwierig so von weitem etwas zu raten.

Ich weiss auch nicht, ich fühle mich halt ständig überfordert. Ständig auf 150 %, obwohl ich max. 70 schaffen würde.

Ich habe nächste Woche einen Termin bei meinem Psychater. Ich werde ihn vielleicht bitten, mir eine Auszeit zu verschaffen. Ich brauche Abstand.

Aber danke euch fürs zuhören.

LG
Joy
danideng
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von danideng »

Liebe Joy,

das klang jetzt ein bisschen resigniert von dir?

Ja, leider können wir dir nicht raten, WAS zu tun ist, (womöglich geht dann das Geschäft pleite), sondern lediglich WIE. Und natürlich können wir dir vielleicht helfen, dich an das WAS heranzuführen. Aber wir sind halt nicht integriert in dieses Geschäft, das macht es schwierig.

Das mit der Auszeit halte ich übrigens für eine gute Idee. Ich denke, die wird dir gut tun.

Was ich dir vielleicht raten würde: Dein Chef hat doch schon gesehen, dass du überfordert bist bzw. ausgenutzt wirst. Rede mit ihm! Sprich deine Bedenken an, dass das Geschäft drunter leiden könnte und überleg gemeinsam mit ihm eine Strategie, wie ihr den Zustand verbessern könnt! Er wird es dir anrechnen, wenn du dir um sein Geschäft Sorgen machst, mehr noch, sein Geschäft vor dein Wohlbefinden stellst.

Was meinst du?

Liebe Grüße
Dani1112
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Liebe Dani,

nein, es war nicht resigniert von mir. Es war eher so, dass mir klar wurde, dass ich von euch keinen Rat erwarten kann. Ihr seid nicht dabei, ihr könnt es nicht sehen, ihr habt keine Vorstellung.

Aber noch etwas Ergänzendes zum leichteren Verständnis. Ich arbeite in einem Weltkonzern, da kann man locker auf eine verzichten die schlapp macht. Da hat mein Chef dann auch nicht viel zu melden.
Es geht dann erstmal nur Abteilungsintern um Absprachen. Aber wenn ich jetzt z.B. lange ausfallen würde, dann wäre ich sofort weg vom Fenster, ob ich gut gearbeitet habe oder nicht.

LG
Joy
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Liebe Dani,

nein, es war nicht resigniert von mir. Es war eher so, dass mir klar wurde, dass ich von euch keinen Rat erwarten kann. Ihr seid nicht dabei, ihr könnt es nicht sehen, ihr habt keine Vorstellung.

Aber noch etwas Ergänzendes zum leichteren Verständnis. Ich arbeite in einem Weltkonzern, da kann man locker auf eine verzichten die schlapp macht. Da hat mein Chef dann auch nicht viel zu melden.
Es geht dann erstmal nur Abteilungsintern um Absprachen. Aber wenn ich jetzt z.B. lange ausfallen würde, dann wäre ich sofort weg vom Fenster, ob ich gut gearbeitet habe oder nicht.

LG
Joy
trude
Beiträge: 220
Registriert: 13. Okt 2005, 14:05

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von trude »

Liebe Joy,

ich kenne diese "Arbeitsprobleme" leider sehr gut, auch wenn ich im sozialen Bereich tätig bin, wo eher mit "der Moralkeule" Druck ausgeübt wird.

Leider gibt es dazu überhaupt keine einfache Lösung und grundsätzlich hat es, wie du ja auch in diesem Thread darauf gekommen bist, viel mit der eigenen Person zu tun. Ich habe mich anfangs auch oft entschuldigt, wenn etwas nicht geklappt hat, ich keine Zeit dazu fand etc. Und das diente mitunter bei manchen Personen irrtümlicherweise dazu noch mehr an Arbeit darauzupacken (vielleicht auf dem Hintergrund, wenn du besser, effektiver, schneller und überhaupt toller arbeiten würdest, dann bräuchtest du dich ja auch nicht zu entschuldigen, weil dann hättest du die anstehenden Arbeiten ja auch bewältigt).
Und das ging natürlich auch nur auf dem Hintergrund, daß ich TATSÄCHLICH ganz lange davon überzeut war, daß meine Arbeit eigentlich nicht so toll ist und daß das nur noch niemand bemerkt hat.

Nachdem ich dann fast am kollabieren war und sich an der Arbeitsstituation mit meinen KollegInnen immer noch nichts geändert hat (halbe Stellen sind übrigens per se immer sehr undankbar und die Arbeitsverdichtung viel mehr als bei einer Vollzeitstelle) habe ich dann mit Hilfe von vielen Therapiegesprächen, Coaching-Terminen, die ich selbst bezahlt habe und Gesprächen mit FreundInnen (die jedoch oftmals Schwierigkeiten hatten, mein Problem zu sehen und deren pragmatische Lösungen ich selten umsetzen konnte) so langsam angefangen einen anderen Blickwinkel auf MICH und die ARBEITSSITUATION zu bekommen.

Und da helfen dann doch wieder einfache Fragen wie:
- warum sind deine KollegInnen so oft krank und sind trotzdem immer noch bei euch beschäftigt?
- mit welchen Mitteln schaffen die KollegInnen es weniger Arbeit als du an Land zu ziehen?
- wie sorgst du für dich selbst bei der Arbeit und wie machen es deine KollegInnen?
- wie oft verteidigst oder entschuldigst du dich bei der Arbeit für nicht erledigte Aufgaben?
-diskutierst und/oder verteidigst du dich gegenüber dir oder anderen Personen über die Aufgaben die du nicht schaffst?

Du bist leider hauptsächlich selbst für deine Wohlergehen verantwortlich. Falls irgendwo sowas vorhanden ist,
suche dir Beratung oder Unterstützung von anderen KollegInnen, die nicht in deiner Abteilung sind,
falls ihr das habt Betriebsrat oder Gewerkschaft,
du kannst auch privat, ohne daß das jemand mitbekommt dir jemand suchen, der dir Coaching-Stunden -so eine Art Supervision- gibt. (üblicherweise sind das sechs Stunden mit einer speziellen Zielvereinbarung und in der Wirtschaft ist das gar nicht so selten, wird sogar von manchem Chefs angeordnet und bezahlt) Ich habe damals 60 Euro die Stunde bezahlt, das war dann einmal im Monat und hat im Nachhinein einiges gebracht.

Machst du eigentlich irgendeine Art von Therapie? Meine zweite Therapie hab ich übrigens nur deswegen begonnen, weil ich damals nicht mehr arbeiten konnte und wollte nur einen Therapeuten, der meine Arbeitsfähigkeit wieder herstellt. Die Psychiaterin bei der ich damals war, sagte mir dann, da liege wohl etwas mehr dahinter, was ich zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht sehen wollte oder konnte. Aber sie hat mich an einen Verhaltenstherapeuten weitervermittelt, wo ich über viele Umwege langsam an mich herangekommen bin.

So, ich hoffe ich habe dir jetzt nicht zuviel Text zugemutet. Bestenfalls sind ein paar Anregungen für dich dabei. Ich wünsche dir einfach, daß du dir langsam begegnen kannst.

Grüße auf diesem Weg von einer auf immer noch Suchenden
Trude
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von rm »

Hallo und einen sonnigen guten Morgen liebe Joy ,

dem obigen Beitrag von Trude ist m.E. nicht mehr viel hinzuzufügen, die Problematik ist vielschichtig, gerade was 'den/die Mann/Frau im Beruf stehen' bedeutet.

..und da spielt viel die eigene Geschichte eine Rolle. Meine Erfahrung dazu:..

... ich habe auch in einem sehr großen Unternehmen gearbeitet, Führungsverantwortung gehabt... und habe mich SELBST doch am wenigsten führen können/ wollen(?)...

... meine obersten Bosse hielten immer MEHR von MIR und meiner Arbeitsweise, als ICH SELBST.... ich war - trotz ANERKENNUNG NIE so richtig zufrieden mit mir, verlangte immer mehr von mir, konnte deshalb immer weniger Zeit für MICH SELBST investierten und dementsprechend wenig/ keine Rückschau halten...

..das wäre aber notwendig gewesen, um neue Positionen zu beziehen, sowohl was mich, als auch meine Mitarbeiter betraf...notwendig vielleicht auch, um zu erfahren, ob ich für diesen Beruf (Handel/Industrie)überhaupt in der wahrgenommenen Form geeignet bin..

... mein unbewußtes Motto wohl damals: Augen zu und durch.. bis zu dem großen Crash..


Warum ich das erzähle? Vielleicht gebe ich Dir hiermit das ein oder andere mit, was Du für Deine Ent-scheidungs-findung verwerten kannst. Würde mich freuen.

Ganz liebe Grüße von mir an Dich .
Weltenwandlerin
Beiträge: 677
Registriert: 9. Mai 2006, 13:19

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Weltenwandlerin »

Liebe Joy,

ich schon wieder.

"Beispielsweise in meinem Job. Ich werde ausgenutzt, bis auf die Knochen. Abends bin ich von der körperlichen Arbeit fix und fertig, während sich andere denken, ach lass die doch machen."

Menschen werden nicht nur so ausgenutzt, sie lassen es zu, dass andere das tun können. Niemand ist einfach nur "Opfer", auch wenn das jetzt hart klingt. Ich hoffe, du kannst das mal kurz an dich ranlassen, ich will dir bestimmt nichts böses. Mir ist nur aufgefallen, dass ICH mich in deinem letzten Thread von dir ein Stück benutzt fühlte (Übertragung etc.?). Ähnliches wurde dort auch schon von den anderen angesprochen. Ich hoffe, du verstehst das jetzt nicht als erneuten Angriff. Es ist mir nur aufgefallen und möglicherweise ohne Belang. Das entscheidest DU! Immer.

Schöne Ostern,
Mika
Werden kennt kein Ende. Der Strom fließt weiter. Jeder Augenblick ist neu. Der Schmerz des Wachsens: der Mühen wert! (Bruno-Paul de Roeck)
imagine
Beiträge: 1068
Registriert: 18. Jun 2006, 20:46

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von imagine »

Hallo,
das entscheidest du, immer!! so schriebst du Mika.
Stimmt das so??
in der Theorie bestimmt, aber in der Praxis??
Da spielen so viele erlernte, erworbene Verhaltensmuster mit, im sozialen Bereich kommen noch die Erwartungen der Umwelt dazu!!

Auch ich weiß, wovon ich spreche...
Klar stimmt das, nur der wird getreten, der sich treten lässt...
Auch ich habe Joy schon ganz oft geschrieben, dass sie sich allein schon (manchmal) für ihr Dasein enschuldigt, aber mir ist auch schon öfter aufgefallen, dass sie ganz schön um sich schlagen kann..
Wir alle habe zwei Seiten und die zu einem Ganzen zusammenzufügen finde ich im Moment mal wieder äußerst schwierig, ja fast unmöglich

Nachdenkliche Grüße und euch allen ein schönes, vor allem friedliches Osterfest

imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Hallo Zusammen,

eines möchte ich vorab loswerden, bevor ich noch näher auf alle Postings eingehe.

Liebe Mika,

du schriebst:
"Menschen werden nicht nur so ausgenutzt, sie lassen es zu, dass andere das tun können. Niemand ist einfach nur "Opfer", auch wenn das jetzt hart klingt."

Ja, irgendwo lasse ich es ja zu, dass andere so sind.
Aber warum es so ist, muss man wohl auch mal beachten, oder ?
Ich habe Verhaltenstherapie hinter mir, nehme Medis, gehe regelmässig zum Doc. Das Ergebnis ist, dass ich endlich wieder einigermassen meine Freizeit aktiv verbringen kann. Auch einkaufen ist für mich nicht mehr so schwierig wie früher.

Jetzt frage ich dich Mika, setzt du diesen Satz generell voraus ?

LG
Joy
Antworten