Nachts wirre Träume und der Umgang damit

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Kiesch
Beiträge: 154
Registriert: 16. Sep 2006, 19:13

Nachts wirre Träume und der Umgang damit

Beitrag von Kiesch »

Hallo zusammen,

seit einigen Wochen bin ich bzgl. meiner Depris ziemlich stabil und habe eigentlich jeden Tag ein kleines Gefühl des Glückes.
Das wird wahrscheinlich durch meine Profilaxe kommen und ich freue mich sehr, dass mal etwas wirklich wirkt.

Nun wird das ganze aber etwas durch wirre Träume ohne jeglichen Zusammenhang getrübt.
Fast jede Nacht kommen andere Dinge auf mich zu, alte Ängste und irgendwie auch Befehle.

Hier zwei Beispiele:

Ich träume das ich Besuch von Freunden habe und die sich die ganze Zeit darüber her machen, wie dreckig meine Wohnung ist. Wirklich , sie gehen mit den Fingern überall lang und es staubt ohne Ende.

Dann werde ich am nächsten morgen wach, fange an meine ganze Bude wie wild zu Putzen (war garnicht nötig), liege abends total erschöpft auf der Couch und genau da fällt mir dieser Traum wieder ein.

Ein anderer:

Ich träume mein Mann wird mich verlassen, er ist sich aber noch sehr unsicher, obwohl die neue Frau schon bei uns eingezogen ist. Wir wohnen zu dritt dort und ich will da raus und kann mich kaum bewegen. Wenn ich ihn wegen einer Scheidung frage sagt er immer wieder er wisse es noch nicht.

Am nächsten morgen ist die alte Verlassensangst wieder ganz nah und ich denke darüber nach ob er mich verlassen will.


Ob sich meine Depris und Ängste nun in meinen Träumen ausleben?
Weil es mir bis auf den teilweise bitteren Nachgeschmack der Nächte wirklich gut geht und ich diese Träume genau deswegen nicht verstehe.
Und dann ist es verdammt schwer zu sagen das ein Traum nur ein Traum ist.

Wer kennt das auch?

Grüsse
skippie
Calzino
Beiträge: 215
Registriert: 12. Jan 2007, 13:34

Re: Nachts wirre Träume und der Umgang damit

Beitrag von Calzino »

hallo skippie,

ich kenne das noch von meinem vorigen ad: wirre träume, an die ich mich erinnern konnte (ich kann mich sonst nie an träume erinnern) und was viel schlimmer war, ich habe einige sachen als realität betrachtet -sprich als gelebte erinnerung gespeichert-, die definitiv nur im traum stattgefunden haben. irgentwie verwischt da die wahrnehmungsgrenze. unheimlich! heute nehme ich ein anderes ad und es ist wieder weg.

rede mal mit deinem arzt ob ein wechsel sinn macht.

lg

calzino
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Nachts wirre Träume und der Umgang damit

Beitrag von chrigu »

Liebe Skippie,

nun muss ich Dir doch noch was dazu schreiben .

Du fragst: "Ob sich meine Depris und Ängste nun in meinen Träumen ausleben?"
Und ich finde: Ja.

Solange sie da sind, diese Ängste und Sorgen, solange machen sie sich auch irgendwie Platz in uns. Zur Not eben auch in den Träumen.

In den Träumen sind sie vielleicht gelandet, weil sie nur noch ganz unterschwellig da sind, vielleicht verabschieden sie sich langsam über die Träume.

Oder sie sind dort gelandet, weil sie tagsüber unterdrückt werden. Vielleicht spürst und registrierst Du sie durch das Medikament kaum (was durchaus Sinn hat), aber sie sind eben noch da, noch genauso stark wie früher auch, aber eben zugedeckt.

Ich glaube, wenn Du sie nun in einer Therapie angehst (aber wem sag ich das ), dann werden sie auch in Deinen Träumen nicht mehr so viel Raum einnehmen, weil Du lernst, damit umzugehen und sie letztlich hoffentlich ganz verschwinden.

Ein bisschen unheimlich ist es aber schon, dass sie auch in der Realität so lange nachklingen, dass Du anfängst zu putzen. Solange Du Deinen Mann nicht plötzlich auf eine Scheidung ansprichst ...
Aber das kann tatsächlich eine reine Nebenwirkung des Medikaments sein.

Liebe unverträumte Grüße
Chrigu
wanne
Beiträge: 8
Registriert: 21. Mär 2007, 20:36

Re: Nachts wirre Träume und der Umgang damit

Beitrag von wanne »

Hallo skippie

Ich kenne diese art Träume auch und finde es richtig, dass du nach der Bedeutung suchst. Früher oder später wirst du sie finden.

Ich habe zu dem Thema kürzlich ein tolles Buch gelesen, das heißt: Samarkand von Olga Kharitidi

Viele Grüße
oldie
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Nachts wirre Träume und der Umgang damit

Beitrag von otterchen »

Hallo,

als ich anfing, meine ADs zu nehmen, kamen auch sehr lebhafte Träume. Ich hatte das Glück, diese mit meiner Therapeutin ausführlich besprechen zu können.
Es geht um die Bilder, die in einem stehen, und vor allem um die Gefühle, die durch den Traum ausgelöst werden.

Seitdem warte ich eigentlich wieder auf solche lebhaften Träume, weil ich es sehr interessant und vor allem auch hilfreich fand, was mein Unterbewusstsein mir da sagen wollte... aber jetzt ist morgens leider keine Erinnerung mehr da.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Kiesch
Beiträge: 154
Registriert: 16. Sep 2006, 19:13

Re: Nachts wirre Träume und der Umgang damit

Beitrag von Kiesch »

Hallo und vielen Dank für eure Antworten)))
Mein Psychater meinte gestern, dass manche Träume gerade bei depressiven Menschen sehr realitätsnah sein können und das nichts mit meinem AD zu tun haben wird.

Er sagt ich soll es als positiv bewerten und am nächsten Morgen aufschreiben, was ich davon noch weis. Dann kann man damit arbeiten und braucht keine Angst zu haben.

Ich werds mal veruchen.

Grüsse
skippie
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