Hallo ich bin neu hier
Verfasst: 26. Feb 2007, 00:40
Hallo zusammen, ich bin neu hier.
Auf der Suche nach Selbsthilfegruppen, bin ich per Zufall hier auf diese Seite gestoßen. Ich habe schon viel gelesen und dabei festgestellt, wie sehr sich doch viele eurer Geschichten mit meiner decken.
Hier eine kurze Vorstellung:
Ich bin 39 Jahre alt und lebe allein. Vor zwei Jahren verstarb mein Vater, der für mich die Bezugsperson war. Das war und ist immer noch sehr hart. Kurz nach seinem Tod bekam ich einen schweren Hörsturz mit fast völliger Ertaubung. Das hat mein HNO Arzt aber zum Glück in langwieriger Arbeit wieder so einigermaßen hinbekommen. Er arrangierte für mich einen Termin mit einem Psychologen, nachdem er merkte, dass ich mir über die Hintergründe des Hörsturzes nicht im KLaren war. schon beim ersten Gespräch bekam ich die Diagnose Depression und jetzt hatte mein Gefühl einen Namen. Schon seit vielen Jahren geht es mir miserabel. Eigentlich ohne Grund sollte man denken. Ich habe eine Familie, einen Job, eine schöne Wohnung und alles ist sowie es so sein sollte. Wohl aber doch nicht.
Obwohl ich mich nun seit 2 Jahren intensiv mit mir beschäftige, viel über Depression gelernt habe, kann ich immer noch keinen Grund für meine Depression nennen. Ich habe das Gefühl es ist so viel in meinem Belastungsrucksack, dass ich wohl nie schaffen werde ihn ganz auszupacken. Da ist zum einen die Tatsache, dass ich seit bestimmt 15 Jahren für mich in einer Traumwelt gelebt habe. Ich habe vor 15 Jahren den Mann meines Lebens kennengelernt. Wir hatten auch eine wunderschöne Zeit miteinander. Nur nachdem von ihm aus Schluss war, habe ich das nur vordergründig akzeptiert, aber in mir ging die Beziehung in Wunschträumen weiter. So war die Realität natürlich unendlich einsam. Die EInsamkeit habe ich mit Arbeit, Arbeit und noch einmal Arbeit überdeckt. Nur keine Minute Freizeit war stets meine Devise, damit ich keine Zeit habe um nachzudenken. Das hat auch jahrelang geklappt - dachte ich. Mir ging es zwar nicht gut, aber ich dachte stets, ich müsse mich nur noch mehr zusammenreißen, dann wird es wohl schon wieder gehen. Ging aber nicht. Nach dem Tod meines Vaters ging es dann so richtig mit mir bergab und es ging dann auch nichts mehr.
Einsamkeit, völlige Leere, Antriebslosigkeit, massive Schlafprobleme, Konzentrationsprobleme und permanente Suizidgedanken kamen auf. Ich mache seither eine Therapie und war auch bereits in einer Klinik. Der Aufenthalt dort hat auch einiges gebracht, aber seit ich wieder zu Hause bin geht es langsam aber beständig wieder bergab. Ich fühle mich mit meinem Alltag total überfordert. Meine Arbeit ist seit meinem KLinikaufenthalt für mich nur noch Belastung, war es doch früher das einzige, das mich aufrecht gehalten hat. Meine Wohnung und all die bürokratischen Dinge des Lebens bekomme ich zur Zeit kaum und wenn dann nur mit allergrößter Mühe hin. Da ich mich in den letzten Jahren immer mehr zurückgezogen habe, ist , besonders nach der langen Klinikzeit, keiner mehr von meinen Freunden übrig geblieben und die Einsamkeit wird von Tag zu Tag erdrückender. Ich habe eine panische Angst davor Kontakt mit meinen alten Freunden aufzunehmen. Ein alter Streit mit einer Freundin steht als riesen Mauer zwischen mir und den anderen. Ich habe Angst davor was die anderen über mich denken, wie sie über mich urteilen. Ich habe Angst davor Auseinandersetzungen mit ihnen nicht gewachsen zu sein und in Diskussionen mit ihnen unterzugehen. So bleibe ich lieber allein als mich der Herausforderung des Kontakts zu stellen - das ist zwar die momentane Entscheidung, aber es geht mir mit dieser Entscheidng überhaupt nicht gut. Ich versuche den Mut zu finden diese Entscheidung zu verändern, doch bislang habe ich es noch nicht geschafft.
Im Job läuft es auch gerade wieder gar nicht gut. Ich werde von meinem Chef immer noch genauestens beobachtet, ob ich wohl wieder ausfalle, oder ob ich es durchhalte. Das ist ein wahnsinniger Druck, auch erhöht mein Chef diesen Druck ständig noch, indem er mir permanent ZUsatzaufgaben zuteilt, obwohl ich meine Leistungsgrenze bereits jetzt schon wieder massiv übersprungen habe. Ob er das weiß und meine Aufgabe damit bezweckt, oder ob er einfach nur meine Belastungsgrenze austesten will? Ich weiß es nicht. Aber wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, schaffe ich in der Regel gar nichts mehr außer auf meiner Couch zu liegen. Ich bin dann einfah nur noch hundemüde. Aber gerade da kommen wieder all die Gedanken,Gefühle, das schlechte Gewissen meldet sich, weil ich doch genau weiß, was ich eigentlich tun müsste. Aber ob Pflichten oder "postive Aktivitäten" ich schaffe einfach nichts und der Teufelskreis dreht sich weiter und ich finde egal wie intensiv ich auch suche nicht den Ausknopf.
In der ambulanten Therapie hat sich in all der Zeit auch noch nicht wirklich etwas hilfreiches ergeben. Die Situation ist wie sie ist und wird zur Zeit höchstens schlimmer, egal wie intensiv und wie lange ich schon versuche da herauszukommen.
Oft habe ich schon an aufgeben gedacht, aber dann konnte ich es zum Glück nicht, wenn ich an meine Familie gedacht habe. Ich weiß, dass aufgeben nicht die Lösung ist und darum werde ich weiter kämpfen, egal wie lange es noch dauert und wie schwer es noch werden wird - hoffentlich!
Danke fürs "zuhören".
Auf der Suche nach Selbsthilfegruppen, bin ich per Zufall hier auf diese Seite gestoßen. Ich habe schon viel gelesen und dabei festgestellt, wie sehr sich doch viele eurer Geschichten mit meiner decken.
Hier eine kurze Vorstellung:
Ich bin 39 Jahre alt und lebe allein. Vor zwei Jahren verstarb mein Vater, der für mich die Bezugsperson war. Das war und ist immer noch sehr hart. Kurz nach seinem Tod bekam ich einen schweren Hörsturz mit fast völliger Ertaubung. Das hat mein HNO Arzt aber zum Glück in langwieriger Arbeit wieder so einigermaßen hinbekommen. Er arrangierte für mich einen Termin mit einem Psychologen, nachdem er merkte, dass ich mir über die Hintergründe des Hörsturzes nicht im KLaren war. schon beim ersten Gespräch bekam ich die Diagnose Depression und jetzt hatte mein Gefühl einen Namen. Schon seit vielen Jahren geht es mir miserabel. Eigentlich ohne Grund sollte man denken. Ich habe eine Familie, einen Job, eine schöne Wohnung und alles ist sowie es so sein sollte. Wohl aber doch nicht.
Obwohl ich mich nun seit 2 Jahren intensiv mit mir beschäftige, viel über Depression gelernt habe, kann ich immer noch keinen Grund für meine Depression nennen. Ich habe das Gefühl es ist so viel in meinem Belastungsrucksack, dass ich wohl nie schaffen werde ihn ganz auszupacken. Da ist zum einen die Tatsache, dass ich seit bestimmt 15 Jahren für mich in einer Traumwelt gelebt habe. Ich habe vor 15 Jahren den Mann meines Lebens kennengelernt. Wir hatten auch eine wunderschöne Zeit miteinander. Nur nachdem von ihm aus Schluss war, habe ich das nur vordergründig akzeptiert, aber in mir ging die Beziehung in Wunschträumen weiter. So war die Realität natürlich unendlich einsam. Die EInsamkeit habe ich mit Arbeit, Arbeit und noch einmal Arbeit überdeckt. Nur keine Minute Freizeit war stets meine Devise, damit ich keine Zeit habe um nachzudenken. Das hat auch jahrelang geklappt - dachte ich. Mir ging es zwar nicht gut, aber ich dachte stets, ich müsse mich nur noch mehr zusammenreißen, dann wird es wohl schon wieder gehen. Ging aber nicht. Nach dem Tod meines Vaters ging es dann so richtig mit mir bergab und es ging dann auch nichts mehr.
Einsamkeit, völlige Leere, Antriebslosigkeit, massive Schlafprobleme, Konzentrationsprobleme und permanente Suizidgedanken kamen auf. Ich mache seither eine Therapie und war auch bereits in einer Klinik. Der Aufenthalt dort hat auch einiges gebracht, aber seit ich wieder zu Hause bin geht es langsam aber beständig wieder bergab. Ich fühle mich mit meinem Alltag total überfordert. Meine Arbeit ist seit meinem KLinikaufenthalt für mich nur noch Belastung, war es doch früher das einzige, das mich aufrecht gehalten hat. Meine Wohnung und all die bürokratischen Dinge des Lebens bekomme ich zur Zeit kaum und wenn dann nur mit allergrößter Mühe hin. Da ich mich in den letzten Jahren immer mehr zurückgezogen habe, ist , besonders nach der langen Klinikzeit, keiner mehr von meinen Freunden übrig geblieben und die Einsamkeit wird von Tag zu Tag erdrückender. Ich habe eine panische Angst davor Kontakt mit meinen alten Freunden aufzunehmen. Ein alter Streit mit einer Freundin steht als riesen Mauer zwischen mir und den anderen. Ich habe Angst davor was die anderen über mich denken, wie sie über mich urteilen. Ich habe Angst davor Auseinandersetzungen mit ihnen nicht gewachsen zu sein und in Diskussionen mit ihnen unterzugehen. So bleibe ich lieber allein als mich der Herausforderung des Kontakts zu stellen - das ist zwar die momentane Entscheidung, aber es geht mir mit dieser Entscheidng überhaupt nicht gut. Ich versuche den Mut zu finden diese Entscheidung zu verändern, doch bislang habe ich es noch nicht geschafft.
Im Job läuft es auch gerade wieder gar nicht gut. Ich werde von meinem Chef immer noch genauestens beobachtet, ob ich wohl wieder ausfalle, oder ob ich es durchhalte. Das ist ein wahnsinniger Druck, auch erhöht mein Chef diesen Druck ständig noch, indem er mir permanent ZUsatzaufgaben zuteilt, obwohl ich meine Leistungsgrenze bereits jetzt schon wieder massiv übersprungen habe. Ob er das weiß und meine Aufgabe damit bezweckt, oder ob er einfach nur meine Belastungsgrenze austesten will? Ich weiß es nicht. Aber wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, schaffe ich in der Regel gar nichts mehr außer auf meiner Couch zu liegen. Ich bin dann einfah nur noch hundemüde. Aber gerade da kommen wieder all die Gedanken,Gefühle, das schlechte Gewissen meldet sich, weil ich doch genau weiß, was ich eigentlich tun müsste. Aber ob Pflichten oder "postive Aktivitäten" ich schaffe einfach nichts und der Teufelskreis dreht sich weiter und ich finde egal wie intensiv ich auch suche nicht den Ausknopf.
In der ambulanten Therapie hat sich in all der Zeit auch noch nicht wirklich etwas hilfreiches ergeben. Die Situation ist wie sie ist und wird zur Zeit höchstens schlimmer, egal wie intensiv und wie lange ich schon versuche da herauszukommen.
Oft habe ich schon an aufgeben gedacht, aber dann konnte ich es zum Glück nicht, wenn ich an meine Familie gedacht habe. Ich weiß, dass aufgeben nicht die Lösung ist und darum werde ich weiter kämpfen, egal wie lange es noch dauert und wie schwer es noch werden wird - hoffentlich!
Danke fürs "zuhören".