Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Antworten
nicki
Beiträge: 74
Registriert: 5. Dez 2006, 12:20

Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Beitrag von nicki »

Hallo an alle,

weiß nicht, ob schon mal jemand so eine Erfahrung mit dem Krisendienst gemacht hat und wie ihr damit umgegangen seid.

Vielleicht muß ich etwas ausholen, damit ihr mich versteht.
Bin seit 12/06 wegen einer schweren Depression beim PT und Psychiater in Betreuung, nehme jetzt das 3 AD (Cymbalta und Mirtazapin) zur Probe (mal sehen ob es
diesmal das Richtige ist) und hatte in den letzten Wochen einige schwere Sinnkrisen inkl. 1 Suizidversuch hinter mir.
Aber in den letzten 2 Wochen fühlte ich mich etwas stabiler und habe seit letzter Woche auch wieder angefangen, mit Hamburger Modell 4 Stunden zu arbeiten.
Ich weiß nicht, ob das vielleicht nicht doch alles zu schnell und zu früh war, aber ich hatte so einen Energieschub, den ich unbedingt nutzen wollte. Muß mich ja sowieso auch um die Kinder kümmern, von daher ist es mir eh nicht möglich, ewig im Bett liegen zu bleiben (auch wenn ich das manchmal gerne wöllte).
Aber in den letzten 2-3 Tagen holten mich (ev. wegen Überlastung?) diese ganzen blöden Suizidphantasien und -wünsche wieder ein, und ich schaffe es nicht wirklich, mich davon zu lösen.
Ich merke, daß ich in meiner Krankheit an einem Punkt angekommen bin, wo ich nicht mehr kann und auch nicht mehr will....diese innere Unruhe und diese körperlichen Schmerzen auf der Brust nicht mehr aushalten zu müssen ...nicht mehr kämpfen zu müssen (letztendlich ja eh nur noch für die Kinder)....nur noch schlafen, nur noch Ruhe....
Jedenfalls ging es mir letzte Nacht wieder extrem schlecht damit....konnte nicht schlafen....wenn ich die Augen zu hatte, sah ich diese ganzen blöden Bilder...wenn ich die Augen auf machte, hatte ich Angst, mir was anzutun...
In meiner Not (es war mittlerweile 3 Uhr nachts) rief ich beim Krisendienst an und versuchte, der Frau am anderen Ende der Leitung klarzumachen, warum ich anrufe, wie es mir geht....daß ich angst habe...
Sie fragte mich nur, wie hoch ich wohne und wie suizidal ich wäre??? o.k. ich wohne im 3.Stock und noch habe ich mich unter Kontrolle....Ihre Antwort lautete:"3.Etage geht ja noch. Und ansonsten, ob ich nicht sowas wie Feldenkrais o.ä. beherrschen würde, um in den Schlaf zu kommen?"
Da war ich total perplex!!! 3. Stock ist nicht hoch genug! Muß ich erst auf der Fensterbank stehen, damit ich ernst genommen werde, wenn es mir schlecht geht??? Und wenn ich sowas wie Feldenkrais könnte(was ist das überhaupt?), dann hätte ich das ev. schon ausprobiert, um mich wieder zu beruhigen!

Letztendlich habe ich die ganze Nacht nicht geschlafen, sondern diese schlimmen Gefühle, Gedanken und körperlichen Schmerzen versucht auszuhalten, bis ich heute Morgen meinen PT und Freunde erreichen konnte, die mir dann liebevoll geholfen haben.

Aber um noch mal auf meine Frage zurückzukommen: Habt ihr auch schon solche o.ä.Erfahrungen gemacht? Muß man schon fast tot sein, damit man mit seiner seelischen Not ernst genommen wird?
Da frage ich mich doch jetzt wirklich, ob ich im Notfall noch mal anrufen sollte? Aber wen sonst, um solche Uhrzeit????

Sorry an alle für das unschöne, nicht gerade konstruktive Thema. Aber es ist einfach z.Zt. so präsent

nicki
paperdoll
Beiträge: 20
Registriert: 21. Feb 2007, 22:47

Re: Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Beitrag von paperdoll »

nicki schrieb:
"3.Etage geht ja noch.


Hallo Nicki,

na da hatte aber jemand nen Humor, hmm?
Kommt nur nachts und in Panik nicht so gut.

Was deine Feststellung angeht muss ich sagen, ja, ich habe verallgemeinert gesprochen bereits häufiger festgestellt, dass sich Menschen mit Sozialberufen recht unsozial benehmen. Vielleicht sind sie härter im Nehmen durch den Job. Vielleicht ist das Selbstschutz. Vielleicht sollten sie den Job nicht über viele Jahre machen, weil man abstumpft. Wer weiß...

Vielleicht kommst du beim nächsten Mal einfach hier ins Forum. Hier ist doch bestimmt immer einer wach und online.
Wenns ganz schlimm kommt setz dich in ein Taxi und fahr ins nächste Krankenhaus. Da kann man dich nicht so einfach abweisen (hoffe ich). Mit anderen Einrichtungen wie Telefonseelsorge etc. hab ich keine Erfahrung.

Aber ehrlich gesagt drück ich dir auch lieber die Daumen dafür, dass du demnächst nachts wieder schläftst und dich tagsüber ums gesund werden kümmern kannst. Step by step.

Alles Liebe.
BeAk

Re: Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Beitrag von BeAk »

Hallo ihr Nachteulen,

das Thema Suizid ist hier tabu, vorallem wenn man kurz davor steht.

Dann ist es wirklich sinnvoller mit einem Taxi, direkt in ein Krankenhaus zu fahren.

Ich habe es hier im ländlichen Bereich schon erlebt, das der Notdienst (Tel. 112)über die Notrufzentrale, bei einem psychiatrische Notfall die Polizei anstatt einen Notarzt schickten.
Und da Polizisten ja keine medizienische Ausbildung haben, keinen Notfall erkennen konnten und wieder von dannen zogen.
Fand ich ganz super!

Deshalb besser sofort ins Krankenhaus fahren, dort gibt es immer Ärzte.
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Beitrag von DepriXX »

bei solchen Krisen rufe ich umgehend den Arzt vom Dienst der nächstgelegenen Psychiatrie an!

Beschwere dich schriftlich bei diesem Krisendienst und informiere die lokale Tageszeitung.
Solche Mitarbeiter sollten da nicht arbeiten und wenn sie keiner beschwert, wissen die nicht bescheid und es wird sich nie etwas ändern.

ich denke aber, das war ein einzelfall, eine person, die dort nicht hingehört.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



nicki
Beiträge: 74
Registriert: 5. Dez 2006, 12:20

Re: Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Beitrag von nicki »

Guten Morgen an alle,

und vielen Dank an die, die mir hier zu diesem schwierigen Thema geantwortet haben.

Daß hier im Forum dieses Thema eher unerwünscht bis verboten ist, weiß ich. Deswegen habe ich mich in Akutsituationen ja bisher an den Krisendienst gewandt oder, wenn mgl., an meinen PT oder Freunde. Aber um solche nächtliche Zeiten halten die ja alle ihre wohlverdiente Nachtruhe, die ich dann nicht stören kann und will. Dafür gibts doch eigentlich diese Krisendienste!!!!
Nur wenn man dann in solchen Situationen mit lapidaren Bemerkungen und Vorschlägen abgespeist und dann letztendlich mit den Sorgen und Ängsten wieder allein gelassen wird, ist das schon sehr deprimierend, enttäuschend und u. Umständen auch lebensgefährlich.
Aber vielleicht war die Frau dort auch einfach überlastet, übermüdet.....oder habe ich es mal wieder nicht geschafft, meine Ängste und Nöte wirklich rüberzubringen????

Danke @ all für die Vorschläge.
Ich habe mir allerdings geschworen, nie wieder zur Krisenintervention in eine Klinik zu gehen. Das hatte ich im Januar erst, und das war die schlimmste KH-Erfahrung meines Lebens. Ich lasse mich nicht noch mal einsperren!!!
Mich dort zu beschweren oder ihnen wenigstens eine Rückmeldung zu geben, hatte ich auch schon überlegt. Allerdings weiß ich nicht, mit wem ich da eigentlich gesprochen habe. Und vll. hat sie mich wirklich nicht richtig verstanden???...oder hatte angst vor Suizidhandlungen und wollte mich so schnell wie mgl. wieder "loswerden"???
Diese Erfahrung belastet mich schon sehr und ich weiß im Moment gar nicht, wie ich mich in Zukunft in solchen Notsituationen verhalten soll. Klinik geht nicht!!!
Aber die selbstzerstörerischen Gedanken und Gefühle allein aushalten zu müssen, davor habe ich einfach Angst. Was, wenn ich es dann nicht schaffe??? Wie lange hält der Rettungsanker zu meinen Kindern???

Gut, so werde ich versuchen, die Zeit bis Mitte März irgendwie zu überstehen, zu überleben. Dann habe ich einen Therapieplatz in einer psychosomatischen Klinik. Davon verspreche ich mir wirklich sehr viel für die Heilung meines Seele.

Liebe Grüße und viel Kraft an alle
nicki
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Beitrag von DepriXX »

ich habe bisher immer gute Erfahrungen gemacht, was klinik und akute gedanken angeht!

vielleicht bist du auf der falschen station gelandet.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Beitrag von susan »

Hallo nicki,

ich habe mit dem Krisendienst sehr gute Erfahrungen gemacht - einmal nur eine, die mir nicht gut tat. Am besten ist es natürlich in der jeweiligen Situation rückzumelden, dass das Gesagte nur noch mehr Schaden anrichtet und keine wirkliche Hilfe ist.

Beim Krisendienst ist in einer Schicht nie einer alleine, so dass es die Möglichkeit gibt, jemand anders zu verlangen. Nicht immer ist es möglich, so selbstsicher aufzutreten, wenn es einem total schlecht geht, das weiss ich aus eigener Erfahrung. Aber du kannst dort auch später dort anrufen und sagen, wie es dir mit der Aussage gegangen ist.

Gruß und gute Besserung!

Susan


Weltenwandlerin
Beiträge: 677
Registriert: 9. Mai 2006, 13:19

Re: Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Beitrag von Weltenwandlerin »

Liebe Nicki,

ich habe ähnliche Erfahrugnen mit der Telefonseelsorge gemacht. Ich hatte schwersten Liebeskummer und Depressionen, war völlig am Ende und aufgelöst. Am anderen Ende der Leitung war ein Besen von Frau (:)), die auch nicht so recht weiter wusste und wohl dachte, dass mir ein verbaler Schlag in den Nacken gut tun würde. "Ja, und was wollen Sie jetzt von mir? So ist das Leben".

Letztendlich war der Effekt, dass ich tatsächlich wütend wurde und diese gesunde Wut mich wieder zum Leben erweckte. Trotzdem fand ich das blöd in dem Moment, gelinde ausgedrückt.

Tja, es gibt solche und solche Menschen in sozialen Berufen, wie überall. Kann es sein, dass du am Telefon vielleicht eine Maske getragen hast, d.h., die Situation nicht so gefährlich dargestellt hast, wie sie wirklich war? Ich frage, weil ich das von mir kenne. Ich habe mich lange gewundert, warum mich keiner ernst nimmt und warum ich erst mit dem Messer wedeln muss, bis mal jemanden schnallt, das es mir ernst ist. Ich stelle mich oft einfach so kompetent hin, reflektiere mich rational halb tot, dass niemand meinen Schmerz in dem Moment sieht. Vielleicht ist das bei dir ähnlich?

Wenn es dir gut tut, beschwere dich dort ruhig. Vielleicht ist es besser, den Job erstmal wieder zu lassen und in die Klinik zu gehen?

Ich wünsche dir alles Gute!

Mika
Werden kennt kein Ende. Der Strom fließt weiter. Jeder Augenblick ist neu. Der Schmerz des Wachsens: der Mühen wert! (Bruno-Paul de Roeck)
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Beitrag von flocke »

hallo nicki,

das klingt jetzt sicher genauso unsensibel wie das was dir die gesagt hat, aber dein letztes posting finde ich irgendwie ganz interessant...eigentlich dein erstes auch. aber lass mich erklären:

also bei deinem ersten habe ich mich gefragt ab welchem zeitpunkt du diese wut und dieses unverständnis hattest, ob dass erst am nächsten tag oder direkt in der situation da war als sie das mit dem 3. stock gesagt hat?


bei deinem letzten Posting interessiert mich wie du dir das vorstellst, also was passieren soll? "einsperren" lassen willst du dich nicht, ist es aber nicht vielleicht so, dass sie dich einfach sehr ernst genommen haben?!
man wird nicht ohne grund eingesperrt, ich selber noch nie (trotz zweimal intensivstation)..... wenn man absprachefähig ist und in "Kontakt" bleibt, gehts auch ohne einsperren... geht das aber nicht ist es "akuter als akut" und was dann geschieht, ist vielleicht gegen deinen willen (zu der zeit), aber definitiv zu deinem schutz. immerhin wolltest du nicht mehr leben, kein arzt wird dir die hand zum abschied schütteln und dir ne gute reise wünschen!!!


diese frau/man vom notdienst hat vielleicht unbeholfen reagiert, vielleicht aber auch nicht.... ich habe mal in einer absoluten krise auf station zu dem dienstahbenden gesagt: "ich springe bald durch geschlossene fenster"
er meinte: "warum machen sie es denn nicht?"

ich war geschockt, sauer, fühlte mich unverstanden...bla,bla,bla.... als ich mich wieder beruhigt hatte konnten wir doch tatsächlich darüber reden. bin weder durch fenster gesprungen noch habe ich all zu lange rumgebockt, am ende war ich ein ganzes stück weiter....


muss ja bei dir nicht so sein, wollte dir nur mal ne andere sicht präsentieren...


flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
nicki
Beiträge: 74
Registriert: 5. Dez 2006, 12:20

Re: Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Beitrag von nicki »

hallo flocke,

um gleich mal deine Fragen zu beantworten:
diese Wut war sofort da, dieses Gefühl des Unverständnisses; hätte am liebsten gleich wieder nach 2 Minuten aufgelegt. Ich wußte irgendwie gleich, daß das kein Gesprächspartner für mich ist. Leider folgte ich den Geboten der Höflichkeit, verbunden mit einem Fünkchen Hoffnung auf ein wenig Verständnis meiner Lage und ein paar mutmachenden Sätzen...o.ä.
Ja, was hätte ich erwartet? Daß da jemand ist, der versucht, mich zu einem Teil zu verstehen, mir aber auch Mut macht, alles wieder in Angriff zu nehmen, meine negativen Tendenzen akzeptiert ,ohne sie zu verstärken oder nieder zu machen...
Drücke ich mich halbwegs verständlich aus? Ich habe einige Medis genommen, und mir schwimmt mein Bewußtsein weg.

@mika -ja, das mit der Maske kann schon sein. Ich trage bei verschiedenen Begegnungen Masken, um mein wahres "ich" nicht zeigen zu müssen, nicht so verletzbar zu sein. Z.B. wenn ich zur Arbeit fahre,fährt immer die Angst und ein Gefühl der Beklemmung mit. Aber sobald ich meine Arbeitssachen anhabe, bin ich wieder die halbwegs selbstbewußte, souveräne und kompetente Sr. Nicole. Und das ganze medizinische Personal um mich herum, alles ausgebildete Ärzte und Schwestern haben nicht wirklich mitbekommen, wie es wirklich in mir aussah.
Vielleicht war es in der Nacht bei der Seelsorge ähnlich???Habe ich schon wieder zu sehr raushängen lassen, daß es noch irgendwie geht??? Ich weiß es nicht mehr so genau.

Ich fühle mich so klein, so hilflos, so destruktiv; mache alles falsch, kehre die Empfehlungen meiner Ärzte ins Gegenteil um; bin zu feige zu leben und zu feige zum Sterben
Sorry, ich sollte aufhören, hier zu posten

liebe Grüße
nicki
Dendrit
Beiträge: 4981
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
Kontaktdaten:

Re: Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Beitrag von Dendrit »

Hallo Nicki,

hab Dir 'ne Mail geschickt!

LG, Manuela
Regenbogen16

Re: Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Beitrag von Regenbogen16 »

Hallo Nicki!

Ich persönlich werde nie wieder den Krisendienst anrufen, sondern gleich in der Psych. Klinik, wenn "Feuer am Dach" ist.

Zwei schlechte Erfahrungen reichen mir.
Beim ersten Mal hat dauernd im Hintergrund das Telefon geklingelt, und die Dame beim PND musste alle 2min woanders abheben (es war in der Nacht)
Ich fühlte, wie peinlich ihr die Situation war, aber als ich merkte, wie sinnlos es war, weil sie sowieso keine Zeit hatte, legte ich auf.

Beim zweitenmal - einige Monate später - meldete sich eine sehr nett klingende Frau und forderte mich auf, zu erzählen - fragte mich auch um die fam. Situation.
" Sie haben eine Familie, was wollen Sie denn noch?"
Mir hat es die Sprache verschlagen, und habe vor lauter Wut aufgelegt.
Hat man/frau mit Familie kein "Recht", dass es ihm/ihr schlecht gehen darf??

Sicher habe ich Pech gehabt, aber der direkte Weg zum diensthabenden Arzt in der Psych. halte ich für den Besseren.

Aber ein Gutes hatten die neg. Erfahrungen doch. Die Wut hat mich wieder "mobilisiert", und ich konnte wieder klarer denken.

Liebe Grüsse;
Fridolina
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Beitrag von flocke »

weißt du nicki, es muss ja nicht so sein, kenne das halt von mir...

es gab situationen die waren so akut, da gings mir so schlecht, dass ich auf einen solchen satz hin etwas gemacht hätte...wenn ich auf so etwas wütend reagiert habe, dann war es so, dass es im grunde nen ganz anderen hintergrund hatte...


das thema ist hier tabu, deshalb bleibe ich ein wenig oberflächlich.


wenn es absolut akut ist rate ich jedem in die nächste klinik zu gehen, da anzurufen (ehrlich zu sein!!!!) um sich holen zu lassen oder sonst wie dahinzukommen...

die haben erfahrung und "sperren" nicht ohne grund ein...


wichtig finde ich auch, dass du mit deinem thera besprichst wie in solchen situetion zu reagieren ist, was du selber machen kannst usw.


flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
nicki
Beiträge: 74
Registriert: 5. Dez 2006, 12:20

Re: Unverständnis bei Krisendienst (könnte triggern!)

Beitrag von nicki »

Hallo an alle,

sorry, daß ich mich die letzten Tage nicht gemeldet habe, aber es ging mir einfach relativ schlecht, so daß ich nicht die Kraft hatte, hier im Forum zu lesen oder zu posten.

Aber ich möchte einfach mal noch kurz eine positive Erfahrung hinterher setzen.
Konnte vorletzte Nacht wiedermal nicht schlafen, Gedankenkaroussels, Ängste...aber auch immer wieder das Nachdenken über die letzte Erfahrung mit dem Krisendienst. Letztendlich habe ich mich entschlossen, einfach noch mal dort anzurufen, und zu versuchen, das klar zu stellen.(hätte sonst eh nicht schlafen können!)
Ich hatte dann einen netten Mann am Telefon, dem ich von meiner letzten Erfahrung berichtete, mit der Bitte, das einfach mal in die Runde zu stellen, damit alle Mitarbeiter sich Gedanken dazu machen können. Er hat sich selber kaum dazu geäußert, es einfach nur angenommen. Aber das hat mir schon gereicht. Ich habe es geschafft, meine Wut an der richtigen Stelle (im richtigen Tonfall!) zu artikulieren, es nicht auf sich beruhen zu lassen und weiter mit mir herum zu schleppen
Das weitere Gepräch mit ihm über ein aktuelles Problem war auch wieder sehr kompetent und herzlich, Mut machend und auch informativ (da ich eine spezielle Frage hatte, die ich nur anonym stellen kann).

So, jetzt geht es mir wieder besser und ich denke, daß ich im Bedarfsfall wieder daruf zurückgreifen werde.
Ich wünsch auch allen anderen hier, daß sie sich von ein paar schlechten Erfahrungen nicht abschrecken lassen, sondern im Bedarfsfall diese wirklich sinnvolle Einrichtung nutzen.

Danke an alle, die sich hier an der etwas heiklen Disskussion beteiligt haben. Ich habe für mich schon noch einige Tips und Denkweisen mitgenommen.

Viel Kraft wünscht allen
nicki
Antworten