topiramat

Heckenrose
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topiramat

Beitrag von Heckenrose »

Hallo noch einmal,

bin mit dem Thema Prophylaxe noch nicht weiter ...
Nimmt jemand von Euch vielleicht Topiramat (Topamax) und kann mir Erfahrungen berichten. Wird dieses Medkament überhaupt bei Depressionen eingesetzt, kann ich da irgendwo etwas genauer nachlesen?

Danke für jede Info.

Gruß,
ele
Dendrit
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Re: topiramat

Beitrag von Dendrit »

Hallo Ele,

nein, wird nicht eingesetzt. Nimmst (oder willst/sollst) Du es als AE oder Migräne-Mittel einnehmen? Ich bin nämlich irritiert, dass hier jemand das Mittel kennt bzw. danach fragt. Sorry, ist aber nicht bös' gemeint!

Eine NW ist:

Stimmungsschwankungen/Depression:
Unter der Behandlung mit Topiramat wurde eine erhöhte Inzidenz von Stimmungsschwankungen und Depression beobachtet.

Und natürlich gibt es weitere sehr "interessante" NW.

Wenn Du es als AE nehmen sollst/willst und noch fragen hast, kannst mir gern schreiben. Habs auch schon mal genommen und es war das erste Medi, mit dem ich mich total intensiv auseinander gesetzt habe.

Info's:

Gelbe Liste: http://www.gelbe-liste.de/dbabfrage/WWC ... amat~27387
FachInfo-Service: http://www.fachinfo.de/data/fi/pdf/00/66/006605.pdf
Epilepsie-Netz: http://www.epilepsie-netz.de/184/Epilep ... iramat.htm
Arzneimittelkompendium der Schweiz: http://www.kompendium.ch/FrmMainMonogra ... MonType=fi

Ich hoff, ich konnte Dir weiter helfen.

LG, Manuela
Heckenrose
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Re: topiramat

Beitrag von Heckenrose »

Hallo Manuela,

vielen Dank für Deine Information. Ich nehme derzeit Valproinsäure als Prophylaxe gegen Clusterkopfschmerzen + Depressionen (in Kombination mit noch anderen Medis). Seit geraumer Zeit wird Topamax bei einigen Clusterkopfschmerzpatienten sehr erfolgreich eingesetzt, da die Dosierung relativ gering bleiben kann. Zusätzlich soll Topamax auch bei Depressionen gute Erfolge gezeigt haben...? Somit wäre das für mich eine echte Alternative. Ich weiß, dass Topamax nicht ohne ist, Valproat hat aber auch so seine Nebenwirkungen und der Cluster ist in Hochphasen ein echtes Knockout.

Mein Nervenarzt würde mich auf Topamax einstellen, mein Psychiater kennt sich zu wenig mit dem ja relativ neuen Medikament aus und rät zu einer Fachklinik oder eben einem Arzt, der sich wirklich gut damit auskennt.
Vielleicht kann ja noch jemand etwas zu diesem Thema berichten.


Vielen Dank nochmal,

lieben Gruß,
ele
Dendrit
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Re: topiramat

Beitrag von Dendrit »

Hallo ele,

Zusätzlich soll Topamax auch bei Depressionen gute Erfolge gezeigt haben...?

Ist also noch in Studie?! Mal seh'n, wo die Info stecken geblieben ist ...

LG, Manuela
Dendrit
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Re: topiramat

Beitrag von Dendrit »

Hallo Ele,

warum ich diesmal nichts bekam -> keine Ahnung. Wenn man sich schon mal auf jemanden verlässt. Bin nochmal meine Hefte durchgegangen, nichts.

Wird dieses Medkament überhaupt bei Depressionen eingesetzt

Offenbar. Es wird mit den anderen in einem Zug aufgeführt:

http://www.kup.at/kup/pdf/968.pdf
http://www-klinik.uni-mainz.de/Psychiat ... rungen.pdf (Seite 17)
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=51230
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=47888

Mich irritieren diese positiven Berichte insofern schon, wenn ich Lamotrigin (LTG) und Topiramat (TPM) vergleiche:

LTG wird in Therapie seit 1987 verwendet, in dieser Zeit (offenbar bis 2006) gibt es darunter "nur" 3 Suizidversuche (das wird aber mittlerweile in der FachInfo nicht mehr erwähnt)
TPM erst seit 1995 in Therapie und bis letztes Jahr schon 13 Suizidversuche.

Und u.a. diese Berichte kenne ich bzw. sind mir bekannt:
http://www.izepilepsie.de/home/index,id,262.html
http://www.akdae.de/35/67-Depression-2006-2Auflage.pdf (rechte Spalte ganz unten auf der Seite 24)

Ich hoff, Du kannst deswegen meine spontane Reaktion als Verneinung nachvollziehen. Ich wollte Dir damit aber nicht den Versuch ausreden. Bin selber mein eigenes Versuchskaninchen. Schade, dass Du einen Arzt hast, der sich nicht etwas zutraut, wenn Du schon darüber Überlegungen angestellt hast.

Aber wozu gibt es ja die paradoxen NW? Oder gerade die ausnutzen: gibt 'nen Prof. der zur Gewichtsabnahme TPM nimmt. Frag mich aber nicht, wie viel der so arg abnehmen will. Ach ja, zum Alkoholentzug sollen auch positive Ergebnisse vorliegen. Was man so nebenbei erfährt ...

Danke ele, jetzt hast Du mich angespornt, die anderen Wirkstoffe auch mal durch zu gehen. Falls ich auf mehr stoße, soll ich sie hier noch anführen? Kannst Du englisch? Da gibt's sicher erst recht auch noch was.

LG, Manuela
Heckenrose
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Re: topiramat

Beitrag von Heckenrose »

Hallo Manuela,

vielen, vielen Dank für die überaus interessanten Artikel. Du kannst gerne alles anfügen, was Du findest. Englisch geht auch.

Ich werde das in aller Ruhe mit meinen Ärzten besprechen, denn einerseits reizt mich der Wechsel von Valproat auf Topamax, andererseits ist es ein neues Medikament offenbar noch mit wenig Erfahrung in Richtung Psychiatrie und Depressionen.
Mein Nervenarzt kennt Topamax und würde mich auch darauf einstellen. Meinen Psychiater muss ich jetzt mal in Schutz nehmen. Es ist gut, dass er offen sagt, mit diesem Medikament zu wenig Erfahrung zu haben und sich nicht Dinge zutraut, die ein bisschen mehr in die Neurologie gehören. Beide würden sich auch besprechen.

Nochmals Danke für Deine Unterstüzung.

Lieben Gruß,
ele
anne:)
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Re: topiramat

Beitrag von anne:) »

ich habe topamax genommen

eigentlich ist es ja ein epilepsie mittel.
ich bekam es aber gegen albträume.

es ist wohl eine relativ neue studie aus der schweiz - und da wird es als off-label empfohlen. es verändert irgendwas im hirn, was die albträume verringert - mir hat es geholfen. leider waren die nebenwirkungen so, das ich es wieder absetzten musste.

gruß, anne
Heckenrose
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Re: topiramat

Beitrag von Heckenrose »

Hallo Anne,

Danke für Deine Info. Weißt Du noch, wie lange und in welcher Dosierung Du Topamax genommen hast?

Lieben Gruß
Ele
anne:)
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Re: topiramat

Beitrag von anne:) »

zwei wochen 25mg
dann 50 mg ...

(gebe aber KEINE garantie!!!)

leider war das kribbeln in den fingern so massiv, dass ich es wieder absetzen musste.

aber geholfen hat es gut, gegen die albträume.

anne:)
rilke
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Re: topiramat

Beitrag von rilke »

Hallo ihrs,

ich nehme auch Topamax und zwar sowohl als Migräneprophylaxe als auch gegen Depressionen. Außerdem habe ich nach meinem Schlaganfall in meinem EEG Peaks, die ganz vorsichtig in die Richtung von Epilepsie weisen. Meine Medikation ist 3 mal 50 mg täglich. Besondere Probleme, sprich Nebenwirkungen, habe ich keine, allerdings habe ich das Medikament vorsichtig über Wochen eingeschlichen.

Ich nehme zusätzlich noch 225 mg Trevilor retard, Risperdal 1 mg, Tiaprid 200 mg und als Bedarfsmedikationen Pipamperon-Neurax und Zolpidem zum Schlafen.

Vielleicht konnte ich euch helfen?

LG Rilke
______________________________

Zwei Dinge sind unendlich:

Das Universum

und die menschliche Dummheit.

Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

(Albert Einstein)
Heckenrose
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Re: topiramat

Beitrag von Heckenrose »

Hallo Anne, hallo rilke,

vielen Dank für Eure Informationen. Hilft mir sehr für die Vorbereitung auf das nächste Gespräch mit meinem Arzt - kommenden Montag.

Liebe Grüße
Ele
Dendrit
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Re: topiramat

Beitrag von Dendrit »

Hallo Ele,

jetzt bin ich endlich an den Buchstaben "T" gekommen. Ich hätte nach 3 Indikationen gleichzeitig Ausschau halten müssen, ist mir aber zu anstrengend geworden. Alles was irgendwie mit "Psycho..." zu tun hat, kopier ich mal rein, die anderen (Alkohol, Kokain, neuropath. Schm., ...) lass ich weg. Die Liste wird aber noch vervollständigt. Nur damit nichts verloren geht, muss mich dann hinlegen. Bei manchem ist nur ein Wort bzw. Bezeichnung angegeben. Hab's dennoch "mitgenommen" für Dich als Bestätigung, dass es in dem Bereich verwendet wird.

LG, Manuela


Borderliner Störg. http://www.suchtpsychologie.de/documents/Prof.Lieb.pdf (S. 46)
PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN http://www.psychosomatik.klinikum.uni-e ... rungen.pdf (S.34)
PSYCHIATRISCHER UNTERSUCHUNGSKURS http://www.zi-mannheim.de/fileadmin/use ... rlagen.pdf (S. 10)
Psychotherapie http://www.oeges.or.at/download/oeges-n ... er1004.pdf (S. 7, ganz unten)
Phasenprophylaktika: http://www4.billrothhaus.at/medlist/1/d ... ndlist.pdf (s. 7)
Off-label-Indikationen in der Psychopharmakotherapie: Bei "Topiramat" wird u.a. Bipolare Störung aufgeführt (PDF-Format funktioniert nicht)http://209.85.135.104/search?q=cache:Vl ... lr=lang_de
Catherine
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Re: topiramat

Beitrag von Catherine »

Hallo,

ich selbst nehme Topiramat jetzt schon ohne Probleme seit über einem Jahr und kann keine Nebenwirkungen feststellen. Ich hab es ursprünglich hauptsächlich gegen von mir nicht zu kontrollierende Bildintrusionen in Folge eines Traumas bekommen, wogegen es auch wirklich gut und im Vergleich mit anderen ADs sehr schnell gewirkt hat. Mein Psychiater hat mir erklärt, dass es aber zusätzlich auch einen stimmungsstabilisierenden Effekt auf die Depression haben soll im Gegensatz zu den anderen "normalen" ADs, die ja mehr stimmungserhellend sind. Angefangen hab ich mit 50 mg täglich, jetzt bin ich bei 75 mg. Zwischendurch hab ich aber auch schon mal 90 mg genommen - auch da hab ich keine Nebenwirkungen merken können.

Ob es allerdings alleine als Antidepressivum ausreicht kann ich dir nicht sagen. Ich nehme noch 90 mg Cymbalta dazu und bin sowieso ständig noch am rumprobieren. Aber mit Topiramat hab ich wie gesagt noch keine Probleme gehabt. Vielleicht hilft dir das ja weiter.

Catherine
Heckenrose
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Re: topiramat

Beitrag von Heckenrose »

Liebe Manuela,

nochmals ganz lieben Dank für Deine intensive Recherche. Vielleicht hast Du's gelesen, ich bin momentan ziemlich aus dem Lot. Trotzdem habe ich für Donnerstag einen Termin in einer Spezialklinik und bin Dir sehr dankbar für das Vorbereitungsmaterial.


Liebe Catherine,

auch Dir ganz lieben Dank für Deinen Beitrag. Topamax als Phasenpropylaxe bei Depressionen wäre für mich ein weiterer Pluspunkt. Super, dass Du es so gut vertragen hast.


Eure ele
Dendrit
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Re: topiramat

Beitrag von Dendrit »

Liebe ele,

ja, ich hab mitbekommen, dass es Dir sehr schlecht geht. Tut mir leid.

Beim weiteren Suchen bin ich noch auf ein paar deutschsprachige Quellen gestoßen. Vllt. brauchst Du es noch - oder jemand anders.

LG, Manuela
_____________________________________________

Psychopathologie und Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... e&id=53738 (PDF) Deutsches Ärzteblatt, 08.12.2006

Topiramat und Sibutramin in der Behandlung psychopharmakainduzierter Adipositas
http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv? ... 994803.pdf (PDF 2,8 MB) (PDF 2,8 MB) Universität Freiburg, 2004

Migräne: Hohe Komorbidität bei psychiatrischen Erkrankungen
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... e&id=39340 PP 2, Ausgabe November 2003

Migräne: Hohe Komorbidität bei psychiatrischen Erkrankungen
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... e&id=39117 Deutsches Ärzteblatt, 31.10.2003

Bipolare Störung, bei akuter Manie nur bedingt:
http://media.dgppn.de/mediadb/media/dgp ... nnetal.pdf (PDF) (Der Nervenarzt, 2003)

Entiepileptikum Topiramat bessert die Stimmung
http://www.aerztezeitung.de/docs/2002/0 ... 5.asp?cat= Ärzte Zeitung, 18.02.2002

Was hilft manisch-depressiven Patienten?
http://www.aerztezeitung.de/docs/2002/0 ... 1.asp?cat= Ärzte Zeitung, 06.02.2002

Neue Optionen zur Rezidivprophylaxe affektiver Störungen
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... e&id=29252 Deutsches Ärzteblatt, 02.11.2001
Heckenrose
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Re: topiramat

Beitrag von Heckenrose »

Liebe Manuela,

es ist beeindruckend, wie sehr Du Dich um Artikel bemühst. Ich muss Dir noch einmal Danke sagen!!!
In 2 Wochen werde ich stationär auf Topamax umgestellt. Nach allem, was ich bisher gelesen und zuletzt mit verschiedenen Fachärzten besprochen habe, könnte es für mich ein ideales Medikament sein.
Ich habe schon ein bisschen Angst vor der Umstellung, denn sowohl mein Clusterkopfschmerz könnte lostoben -womit ich leider rechnen muss- als auch meine Stimmung könnte weiter instabil werden. Und außerdem kennen mich die Ärzte in der Klinik gar nicht. Allerdings hatte ich ein sehr gutes, freundliches und offenes Vorgespräch. Mein Eindruck war und ist, dass man dort gut mit mir umgehen wird und ich die Umstellung wagen sollte.

Nochmals vielen Dank. In 3 - 4 Wochen kann ich dann über eigene Erfahrungen berichten.


Lieben Gruß,
ele
Dendrit
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Re: topiramat

Beitrag von Dendrit »

Hallo ele,

is' mir jetzt peinlich. Ich wollte nicht irgendeinen Eindruck schinden. Ich bin nur bei meiner Homepage alle AE's durchgegangen, alte, neue, in Studie befindlichen. Und da warst Du halt der Nutznießer. Ist zwar ewiglange Zukunftsmusik, hab aber dabei entdeckt, dass noch ein paar Studienpräparate in Phase I auch bzgl. Kopfschmerzen/Migräne positive Beobachtungen gemacht wurden. Also in ca. 10-15 y kann man dann mehr wissen.

Ich wünsch Dir alles Gute für den Klinikaufenthalt, dass die Umstellung nicht so hart wird und auch Erfolg bringt.

LG, Manuela
Heckenrose
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Re: topiramat

Beitrag von Heckenrose »

Hallo Ihr Lieben,

zurück aus der Klinik möchte ich Euch berichten, wie es mir nun geht. Also, ich war auf eigenen Wunsch in der Neurologie in Essen, weil die sich dort mit Clusterkopfschmerzen und Co. sehr gut auskennen. Von meinem Neurologen hatte ich einen sehr ausführlichen Bericht, in dem er auch auf meine Depressionen und meine derzeitige Stimmung einging. Der Anfang war für mich nicht einfach, aber ich konnte dann doch ganz offen mit den Ärzten über mich sprechen und die waren auch wirklich sehr verständnisvoll. Sie bekamen von mir die Tel. Nr. meines Psychiaters und ich hatte sogar den Mut zu sagen, dass meine Stimmung schnell kippen kann und sie bitte - wenn sie es für ratsam halten - meinen Arzt anrufen sollen. Ich war fast ein bisschen stolz auf mich.
Die Medikamentenumstellung wurde dann im Detail mit mir besprochen und sofort begonnen. Valproat weg, topamax neu, zur Überbrückung 3 Tage Cortison, Verapamil und Cipralex unverändert. Bin jetzt bei 25 mg topamax und werde heute um 12,5 mg erhöhen. Bisher ist mir zeitweise sehr schwindelig und das Denken funktioniert irgendwie langsamer. Ansonsten habe ich das Ganze glaube ich recht gut überstanden. Ob es Erfolg haben wird, kann ich noch nicht sagen. Schmerzen habe ich nach wie vor sehr oft. Aber irgendwie bin ich ruhiger.

alles Liebe,
ele
Dendrit
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Re: topiramat

Beitrag von Dendrit »

Danke für den Bericht Ele! <img src="http://www.cosgan.de/images/smilie/froe ... .gif"</img

Ich wünsch Dir, dass Du die Eindosierungsphase gut um die Runden bekommst und dann wie gewünscht zusammen wirkt.

LG, Manuela
Heckenrose
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Re: topiramat

Beitrag von Heckenrose »

hallo Ihr Lieben,

ganz langsam bin ich jetzt bei 50 mg Topamax angekommen und würde ich Euch gerne noch einmal etwas fragen.
Sonst war ich eher hektisch und überdreht, was mich oft überfordert hat, weil ich nicht dagegensteuern konnte. Mit Topamax fühle ich mich ungewohnt langsam und ruhig, nicht unbedingt unwohl, aber auffallend anders. Seit gestern spüre ich, wie ich noch viel, viel ruhiger werde, meine Stimmung ist betrübt und ich denke nur "irgendwas stimmt nicht". Aber ich kann nichts dagegen tun.
Kann das eine NW von Topamax sein? Momentan steigere ich die Dosis wöchentlich um 12,5 mg. Ich weiss, dass es unter T. auch zu Depressionen kommen kann. Das wäre für mich eine herbe Niederlage. Vielleicht könnte sich hierzu auch unser Doc mal melden.


Euch alles Liebe
von einer ziemlich neben sich stehenden
ele
Tabby
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Re: topiramat

Beitrag von Tabby »

Ele, ich habe das Medikament auch, traue mich allerdings nicht es einzunehmen, wegen der NW Depression, da ich da äusserst sensibel und schnell reagiere. Ich wünsche dir, dass es keine NW ist.
Dendrit
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Re: topiramat

Beitrag von Dendrit »

Hallo Ele,

das können "ganz normale" Ein- bzw. Aufdosierungsproblematiken sein.

Du hast praktisch zwei Möglichkeiten:

Du ziehst die Eindosierung "hart" durch im Sinn, dass Du alle erträglichen NW einfach in diesem Sinn abhakst, evtl. einen Schritt langsamer gehst, z.B. eine 2-wöchige Aufdosierung.

Oder schlimmstenfalls den Behandlungsversuch abbrichst. Rede jedenfalls UNBEDINGT mit Deinem Arzt darüber - besonders bei Dir weil so viel zusammen- und abhängt.

Und bei dem Medikament unbedingt dran denken: viel trinken. Zu wenig getrunken kann übrigens auch einige Symptome von Überdosierung auslösen, aber ich denk, das weißt Du.

Ich wünsch Dir, dass Du es schaffst bzw. dass Du es "behalten" kannst.

LG, Manuela
Heckenrose
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Re: topiramat

Beitrag von Heckenrose »

Danke Tabby, danke Manuela,

für Eure Rückmeldung.
Wenn NW, dann wünsche ich mir, dass sie mit der Zeit vorbei gehen. Was Depr. betrifft, sind das aber wohl NW, die eher einen Abbruch der Therapie anzeigen, oder? Mir fiel gestern noch ein, dass ich ja auch mit Kortison behandelt wurde. Das kann doch auch der Grund für den Stimmungswechsel sein. Auch noch nach 2 Wochen?
Manuela, Du hast ja recht, ich muss das mit meinen Ärzten besprechen, nur erreiche ich die erst im Laufe der Woche. Das kommt mir momentan wie eine Ewigkeit vor. Außerdem möchte ich dem Medikament noch ein wenig Zeit geben - ja es hängt für mich viel davon ab. Wer kann denn schon sagen, ob Topamax, Kortison oder keines von beiden "Schuld" ist? Ich fühle mich im Moment irgendwie überfordert mit der Situation, will die Eindosierung unbedingt weitermachen, weiß aber ehrlich nicht, ob das so Sinn macht. Dr. Niedermeier...? Ich weiß, wir sind kein "ask the doctor", aber vielleicht ein Rat, bis ich meinen Doc erreicht habe.

Lieben Gruß,
Ele
Dendrit
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Re: topiramat

Beitrag von Dendrit »

Hallo Ele,

Was Depr. betrifft, sind das aber wohl NW, die eher einen Abbruch der Therapie anzeigen, oder?

Hmmm, mit Depri hab ich keine Ahnung. Normalerweise ermuntere ich, durchzuhalten. Ich weiß auch nicht, ob das Empfinden oder sowas wie Angst, dass die Depri wieder kommt/schlimmer wird, von Person zu Person verschieden ist oder eine ganz "normale" Unsicherheit.

Da ich mal vor "ewig langer Zeit" mit 'nem ehemaligen Arzt (jetzt Wissenschaftler, dementsprechend war die Diskussion ) diskutiert habe über sämtliche Eventualitäten und was man ausprobieren könnte, söllte etc. bei Pharmakoresistenz. Das betraf aber nicht die Psyche. Einige Punkte konnte ich nachvollziehen, "einiggehen" und hab - wie ich zwischendurch feststelle - in manchen Dingen eine andere Ansicht. Und das ist dann wieder mein Problem mit anderen.

Ich musste nun wieder ein Medikament erhöhen. Es ist bekannt für die Auslösung oder Triggerung von Depri. Deswegen habe ich versucht, mich in Deine Lage zu versetzen. Das "blöde" ist, dass ich weiß, dass ich da jedes Mal eine Stabilisierung bis Euphorie für kurze Zeit habe. Auch die Überlegung, als ich damals Topiramat nahm ... zur Überraschung kann ich es einfach nicht. Vllt. ist das was, wo man sich auf's Bauchgefühl verlassen sollte ... keine Ahnung. Ich kann noch nicht mal Gedankenstöße/Überlegungen geben. Schrecklich. Es ist offenbar einfach ein total anderes Thema.

Auch noch nach 2 Wochen?

Meine waren erst nach 3 oder 4 Wochen (25-mg-Modus anfangs 2wöchentlich bis 100; dann nur noch 25, wenn bestimmte Spiegel i.O. waren). Warum also nicht auch nach 2 w?

Ich fühle mich im Moment irgendwie überfordert mit der Situation, will die Eindosierung unbedingt weitermachen, weiß aber ehrlich nicht, ob das so Sinn macht.

Kann ich gut verstehen! Was ist, wenn Du den Modus einfach etwas verlängerst? Weiter zu machen würde für mich persönlich Sinn machen um schließlich ganz auszuschließen, ob es vllt. nach so und so viel Wochen (u.a.) gewirkt hätte. Ich weiß, mit der Ansicht steh ich so ziemlich allein da, deshalb auch "für mich persönlich".

LG, Manuela
Heckenrose
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Re: topiramat

Beitrag von Heckenrose »

Liebe Manuela,

vielen Dank für Deine Mutmach-Zeilen. Gerade eben habe ich mit Essen telefoniert. Kortison scheidet im Grunde aus - so der Arzt. Topamax kann Stimmungsschwankungen machen, aber auch Depressionen. Das soll ich jetzt noch mal 1 Woche beobachten und wenn es sich verschlechtert, mich dort noch einmal vorstellen, um eventuell eine andere Therapie zu besprechen....
Der Arzt war nett, war der, der mich auch behandelt hat, wußte gleich um was es geht, das Gespräch hat mich beruhigt, auch wenn es bedeutet 1 Woche beobachten und schauen was passiert. Stimmungsschwankungen ... die gibt es ja auch so mal, klingt ja viel besser als Depressionen. Aber ich weiß nicht. Es kommt so plötzlich.
Nächsten Mittwoch spreche ich mit meinem Neurologen und solange werde ich bei 50 mg bleiben. Das ist sicher ein guter Punkt. Die Schmerzen lassen nach. Ich sollte mich freuen, aber ich weiss nicht wie es mir geht. Was ergibt denn schwarz mit rosa? Kommt auf die Menge rosa an, oder?

Liebe Grüße,
ele
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