Ich sollte mal mein Medikament wechseln, oder?

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Knarf
Beiträge: 11
Registriert: 11. Okt 2005, 13:38

Ich sollte mal mein Medikament wechseln, oder?

Beitrag von Knarf »

Hallo Leute,

ich bin der Frank, in bin 40 Jahre alt, in bin Single und ich bin depressiv. Eigentlich war ich schon mein ganzes Leben ein wenig depressiv, richtig schlimm wurde es erst vor 10 Jahren. Seitdem hatte ich 3 heftige Episoden einer agitierten Depression (d.h., dass Unruhe und Anspannung, die dominierenden Faktoren sind), in der fünfte Episode stecke ich gerade drin. Ursächlich für meine Depression sind wohl meine genetischen Anlagen und verschiedene lebensgeschichtliche Umstände, auf die ich hier aber nicht näher eingehen will.

Zumindest ist klar, dass mein Gehirn ein ganz gewaltiges Problem damit hat emotionalen Stress zu verarbeiten. Es ist wie ein Dampfkessel dessen Sicherheitsventil defekt ist, ich kann förmlich fühlen wie der Druck steigt, ich kann den Druck aber nicht ablassen - bis es eben knallt und der Kessel platzt (siehe auch hier: http://www.depression-therapie-forschun ... rmone.html)

Nun zu meiner eigentlichen Frage:

Ich nehme jetzt seit Juni 2005 Cipralex in steigenden Dosen (gegenwärtig 20 mg) und ebenfalls seit Juni 2005 Remergil (15 mg) zum Schlafen. Gut geht es mir damit aber nicht, gegenwärtig bin ich sogar wieder in einem Tief. (Verhaltenstherapie hab ich auch gemacht, aber jetzt zahlt die Krankenkasse nichts mehr)

Ich denke es ist nun Zeit das Medikament zu wechseln, bin mir aber nicht sicher, ob ich bei einem SSRI bleiben soll, also nur einen anderen Wirkstoff nehme (z.B. Fluktin) oder gleich auf eine andere Wirkstoffgruppe ( trizyklisch, SSNRI, etc.) wechseln soll. (Habe mal gehört, dass SSRI die geringsten Nebenwirkungen haben)

Was meint Ihr denn so? Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Oder besser noch, was habt ihr bereits getan, das euch geholfen hat?
Shantja1970
Beiträge: 306
Registriert: 30. Mai 2006, 22:33

Re: Ich sollte mal mein Medikament wechseln, oder?

Beitrag von Shantja1970 »

Hallo Frank, wenn du das Gefühl hast die Medis greifen nicht richtig, ist es sicher nicht verkehrt, über einen Wechsel nachzudenken. Was aber für dich sinnvoll zu nehmen ist, besprichst du am besten mit deinem Arzt. Es ist ja auch abgängig davon, welche Symptome im vordergrund stehen, um zu sehen welches Medikament sich eignet. Tatsache ist wohl, dass die SSRI am wenigsten Nebenwirkungen haben.

Was mir direkt einfiel als ich dein Posting las ist Sport. Es wäre super, wenn du dich zu Sport oder Bewegung aufraffen könntest, gerade wenn du so unter dieser Anspannung leidest. Damit kann man sie Spannungen gut lösen und abends besser schlafen. Wenn Sport nicht geht, dann vielleicht wenigstens Bewegung, spazieren gehen oder so. Ich habe mich im letzten Jahr viel mehr bewegt als sonst und es hat mir echt gut getan. Ich habe auch schon 12 Jahre Depris und noch keinen durchschlagenden Erfolg mit einem Medikamt gehabt. Als letztes habe ich Solvex versucht, aber den Versuch wegen den NW abgebrochen. LG Annette
Iris
Beiträge: 430
Registriert: 25. Aug 2005, 13:01

Re: Ich sollte mal mein Medikament wechseln, oder?

Beitrag von Iris »

Hallo Frank,

ich weiß nicht ob das so richtig ist das SSRI`s weniger Nebenwirkungen haben als die alten AD`s.
Ich glaube sie sind nicht weniger,eher anders.

Ich habe auch Probleme mit emotionalem Stress.
Habe große Reizleitungsstörungen,ist mal etwas anders als der normale Alltag wirft es mich gleich aus der Bahn.

Mir hat Dopxepin ganz gut geholfen,ein altes AD.
Ein Wechsel deines Medikaments wäre vielleicht angebracht und auszuprobieren.Aber im endeffekt kannst du das nur mit deinem Arzt zusammen entscheiden.


LG
Iris
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
Kazimiera
Beiträge: 69
Registriert: 25. Nov 2006, 23:36

Re: Ich sollte mal mein Medikament wechseln, oder?

Beitrag von Kazimiera »

Hallo Frank!

Dein Posting ist ja schon ein paar Tage "alt": wie geht es Dir HEUTE?
Hast Du einen Arzt, mit dem Du über Deine Überlegungen sprechen kannst?
Knarf
Beiträge: 11
Registriert: 11. Okt 2005, 13:38

Re: Ich sollte mal mein Medikament wechseln, oder?

Beitrag von Knarf »

Danke für die Antworten.

@ Shantja1970

Ich gehe 4 mal die Woche ins Fitnesstudio und das seit Jahren. Sport hilft ein wenig, ist aber kein Wundermittel.

@ Iris

Ich werd mal mit meinen Doc darüber reden, mal sehn, was der meint.

@ Kazimiera

Danke der Nachfrage, heute geht es mit schon besser, abends sogar einigermaßen gut. Es wird mir in den nächsten Tagen immer besser gehen; allerdings wird die Depri - da bin ich mir sicher - in der nächsten Zeit weiterhin mein Leben, wenn auch in geringerem Maße, beinträchtigen (Ich kenn das schon).

Das Problem ist eben, dass sich meine Symtone verstärken, wenn das Leben mal wieder etwas stressiger wird. Allerdings und das ist mir auch klar, mache ich mir den Strass meistens selbst - indem ich bestimmte Aspekte meines Lebens emotional überbewerte. Leider!

In diesen Phasen meines Lebens versuche ich folglich emotionale Stress zu vermeiden und ein zurückgezogendes und beschauliches Leben zu führen. Allerdings liegt auch darin wieder ein Problem, weil ich neben meiner Depri auch ne Sozialphobie habe und daher auf Menschen (als Single insbesondere auf Frauen) zugehen sollte. Aber sobald ich es versuche und meinen Kopf aus meinem Schneckenhaus stecke, nimmt der emotionale Stress zu - was mich einem Rückfall gewaltig näher bringt. Leider! Wer will schon ewig alleine sein. Ich hab schon überlegt, ob ich hier im Forum ne Kontaktanzeige aufgebe; vielleicht find ich ja hier ne verwandte Seele - ein Gegenstück zuzusagen, das zu mir passt.

Gruß
Frank
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