Therapie fr "weniger schwere" Flle???

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marie
Beiträge: 5
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Therapie fr "weniger schwere" Flle???

Beitrag von marie »

Danke für Eure Nachfragen! Gut wars. D.h. ich konnte noch nicht mit der Frau sprechen, die für die SHG zuständig ist, in die ich reinpassen könnte. Aber ich weiß schon mal, dass es eine solche SHG gibt (erwachsene Kinder psychisch Kranker), es hat mir gut getan, mich überhaupt auf den Weg zu machen, und das Gespräch mit der nicht ganz zuständigen war auch sehr sehr hilfreich. Also: zum einen hatte ich auf dem Weg mal wieder das Gefühl, etwas verbotenes zu tun. Meine Familie verraten oder so. Ich habs registriert und festgestellt, dass mich meine Eltern mit der ganzen Geschichte schon viel zu sehr belastet haben, und dass ich irgendwas (sinnvolleres als Schweigen) tun muss, um nicht selbst kaputt zu gehen. Als ich vor Ort war, war der ganze Mystizismus ganz schnell verschwunden. Es geht um etwas Aussprechbares, ich kann mit Hilfe anderer für mich konkrete Wege finden. Letzte Nacht habe ich einiges geträumt, das meiste wieder vergessen, aber ein Bild behalten: ich will über eine Straße gehen, die ist voll Wasser, wie ein Fluss. In dem Moment, wo ich mich (mit voller Bekleidung) ins Wasser begeben will, schwimmen zwei Wale vorbei. Ich denke: Mensch, pass auf, wo es Wale gibt, gibts ja vielleicht auch Haie .... Schwimme aber trotzdem über die Straße, kein Hai frisst mich. Auf der anderen Seite ziehe ich mich am Bürgersteig hoch. Irgendwo in einem Haus wartet meine Familie (Eltern und Geschwister) auf mich. Ich sehe auf die andere Straßenseite, merke, dass es dort einen sehr schmalen Bürgersteig gibt, und denke, dass ich dort auch hätte langgehen können ohne nass zu werden, aber das es schon besser ist, dass ich rübergeschwommen bin. Vielleicht führt einer meiner Wege auch durch die Träume. Habe nur im Moment nicht die Bedingungen, z.B. die Träume gleich nach dem Aufwachen aufzuschreiben, den die kleine Prinzessin will da immer ihre Milch, und zwar sofort. Und die will ich ihr ja auch geben, aber danach ist der Traum meistens schon fort ... Was mich noch sehr aufgebaut hat gestern war der Kommentar, dass ich weder ein schlechtes Gewissen haben muss noch mich verantwortlich fühlen für meine Mutter. Und dass eigentlich meine Eltern die sein müssten, die sich in Bewegung setzen, und dass ich damit, mich zu informieren und mit der Krankheit auseinanderzusetzen schon sehr viel tue. Zweifel habe ich, was die biologischen oder sozialen Ursachen unserer Depris anbelangt. Bei mir selbst bin ich mir (nach jetzigem Erkenntnisstand!) ziemlich sicher, dass meine Minderwertigkeitskomplexe und Blockaden erziehungsbedingt sind ... Die Dame in der SHGStelle war etwas verwundert, dass meine Mutter die ganze Zeit über ohne Medikamente ausgekommen ist (war ja nie beim Arzt wegen einer Depression) und dass sie nie so ganz schlimme Phasen hatte, wo sie z.B. gar nicht mehr aus dem Bett gekommen ist oder sich nicht gepflegt hat usw. Naja, wahrscheinlich habe ich auch nicht ganz den Überblick, vielleicht gab es solche Phasen wirklich, und ich hab sie nicht mitgekriegt? Habe sie ja ab und zu sehr lange nicht gesehen, mehrere Monate. Da kann schon einiges passiert sein, was mir keiner erzählt ... Und wenn nicht? Ist es vielleicht doch keine Depression? Oder keine ganz so schwere? So, jetzt wisst Ihr, wies weitergegangen ist. Liebe Grüße und bis bald, Marie
waltraut
Beiträge: 926
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Therapie fr "weniger schwere" Flle???

Beitrag von waltraut »

Liebe Marie, dein Traum klingt gut! Kleiner Tipp - du kannst die Träume auch auf eine Kassette sprechen,während du die Kleine versorgst... Hab grade Besuch,deshalb nur ein schneller Gruß! Waltraut
marie
Beiträge: 5
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Therapie fr "weniger schwere" Flle???

Beitrag von marie »

Ich stand heute den ganzen Tag total neben mir, dachte eigentlich, das würde daran liegen, dass ich so wenig geschlafen habe, weil meine Tochter so unruhig war. Jetzt merke ich, dass es nicht nur das ist. Soeben habe ich bei der Frau von der SHG angerufen, meinen inneren Schweinehund ganz doll in den Po getreten, und endlich meine Nr. auf dem AB hinterlassen. Gestern habe ich einfach wieder aufgelegt. Ich glaube, ich habe nach dem ersten Schritt noch ganz schön Resistenz bei mir selbst zu überwinden. Da sind so verschwommene Befürchtungen wie, tu ich meiner Mutter Unrecht damit zu denken, sie wäre psychisch krank? Ist vielleicht doch alles gar nicht so schlimm? Dramatisiere ich nur? usw. usw. Es ist alles noch dermaßen ein Tabuthema für mich ... Und wenn ich dann ganz konkret an meine Eltern denke, dass sie sich seit über einem Monat nicht gemeldet haben, dass immer ich wieder das brave Mädchen sein soll, für unsere Beziehung mit meinem Bravsein verantwortlich, wenn ich mich daran erinnere, wie sehr sie mich immer wieder in Schuldgefühle reintreiben (und ich mich reintreiben lasse), dann macht sich wieder ganz große Ratlosigkeit breit. Marie
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