Aponal bei Bedarf anwenden?

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michael
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Aponal bei Bedarf anwenden?

Beitrag von michael »

Hallo miteinander, als Neuling möchte ich euch recht herzlich begrüßen :-) Ich habe die Diskussionsstruktur noch nicht richtig erschlossen, deshalb habt bitte Nachsicht mit mir, falls meine Nachricht an einer ungünstigen Stelle gelandet ist. Viele Jahre lang zu viel Zeit vor dem Computer verbracht zu haben, bin ich seit kurzem an einem Punkt angelangt, wo mir 'dieses Ding' kaum noch Freude macht. Ich möchte euch kurz eine ganz knappe Übersicht meiner Situation geben, die sich möglicherweise im Laufe der Zeit erweitern wird: Vor 7 Jahren war ich depressiv, wurde stationär wegen Suizidversuch behandelt, hatte danach noch eine ambulante Gruppentherapie, die ich dann irgendwann aus freien Stücken heraus beendet hatte, weil ich mich für 'gesund' hielt. Das war, wie ich seit kurzem erkennen musste, leider ziemlich dumm :-( Ich bin nun wieder depressiv geworden, zum Glück sind die Symptome bei weitem noch nicht so ausgeprägt wie damals. Während meines Klinikaufenthaltes und auch in der Zeit davor bzw. danach habe ich meine Frau (und bestimmt auch meinen Kindern) sehr, sehr viel Kraft gekostet. Mit Beginn meines dreiwöchigen Sommerurlaubs in diesem Jahr (der heute vorüber ist) brach die Depression aus; wenige Tage vorher hätte ich noch jedem auf die Frage 'Hi, wie geht's?' geantwortet "Prima". Wie ich es verdrängen konnte, dass es mir gar nicht so prima ging, ist mir noch ein Rätsel. Meine Frau riet mir, doch wieder eine Therapie zu machen und ich habe glücklicherweise gleich einen Platz bei einem Psychotherapeuten bekommen. Ich habe ihn gefragt, was er von der Unterstützung durch ein Antidepressivum (Aponal hatte ich vor 7 Jahren stationär und auch danach bekommen bzw. genommen) und er hielt es in meinem Fall für durchaus begrüßenswert in Betrachtung der latenten Sucht- und Suizidgefahr. Ich habe mir Aponal von meinem Hausarzt bzw. seiner Urlaubsvertretung verschreiben lassen, allerdings nehme ich es noch nicht. Meine Frau hat Psychopharmaka gegenüber eine ablehnende Einstellung und sprach in einem Paargespräch meinen Therapeuten darauf an. Er beschrieb es als eine Art 'Backup' in seiner Wirksamkeit und räumte ein, dass ich es nicht nehmen müsse, wenn ich nicht wirklich die Notwendigkeit sähe. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass ich schon einige Angst davor habe, plötzlich noch tiefer abrutschen zu können. Mir ist mittlerweile klar, dass die Ursachen für meine Depression u.a. in meiner Art zu leben zu suchen sind, mein Ziel unter der Hilfe meines Therapeuten ist es auch, zu einer für mich gesunden Art zu leben und zu denken und zu fühlen finden zu werden. Akut habe ich aber auch Beziehungsprobleme zu meiner Frau bzw. sie mit mir -- die Interpretation der Betrachtungsweise oder genauere Beschreibung wäre bestimmt, wie so vieles, Buch füllend. Meine Frau wird diese Woche Dienstag, Mittwoch und Donnerstag im Außendienst tätig sein; ich habe Nachtschicht. Sie wünscht sich, dass ich vor der Einnahme von Aponal unbedingt nochmals kurzfristig Rücksprache mit dem Therapeuten halte und nicht leichtfertig sozusagen prophylaktisch einnehme. Ich muss euch allerdings ehrlich sagen, dass ich die erste (und bisher einzige) Tablette Aponal vor ca. 10 Tagen eher schlecht vertragen habe: Ein- bzw. Durchschlafen war nicht merklich verbessert, dafür unglaubliche Mundtrockenheit und das Gefühl, am anderen Tag richtig gerädert zu sein. Nun bin ich verunsichert, was ich tun soll, falls sich mein Befinden innerhalb kurzer Zeit verschlechtern sollte und ich weder Rückgriff auf meinen Therapeuten, noch auf meine Frau habe. Ich vermute dass einige von euch nachvollziehen können, dass die Kraft nahe stehender Personen wie z.B. der eigene Lebenspartner nicht unerschöpflich ist und vielleicht auch selbst schon die Erfahrung machen konnten, wie die eigene Krankheit seinem Liebsten selbst an die Gesundheit ging. Mein Bekanntenkreis ist sehr klein (viele davon sind Leute, die ich über meine Frau kenne) und einen 'richtigen Freund' habe ich auch nicht (mehr) -- die größte Vertrauensperson ist meine Frau und leider kann ich mich ihr gegenüber zur Zeit nicht völlig hingeben, weil ich eine Abhängigkeit ihr gegenüber empfinde und ihr Gemütszustand mit meinem Befinden zusammenhängt. Veränderung kann ich nur langfristig erfahren, darüber bin ich mir im Klaren. Bei der Durchführung (Umsetzung?) wird mir bestimmt mein Therapeut behilflich sein. Aber, um abschließend nochmals auf den Inhalt des Themas anzusprechen: Was sollte ich tun, wenn sich meine Situation kurzfristig merklich verschlechtern sollte? 25mg Aponal 1-2 Stunden vor dem Schlafen gehen (ich arbeite im 3-Schicht-System, müsste die Einnahmezeit entsprechend anpassen) nehmen oder 'durchhalten'? Danke, dass ihr mir zugehört (mitgelesen) habt. Ich bin schon mal froh, dass ich es geschafft habe, es geschrieben zu haben.
I.M.
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Aponal bei Bedarf anwenden?

Beitrag von I.M. »

lieber michael, ADs müssen regelmäßig genommen werden, damit sich der wirkstoffspiegel im blut richtig einstellt. ab und zu mal eine tablette bringt nichts. davon hat man nur die volle ladung an nebenwirkungen. meist dauert es zwischen 2 und 5 wochen bis ein AD seine wirkung entfaltet. ich würde dir raten, such dir mal einen neurologen der spezialisiert ist auf unsere krankheit. lass dich durchchecken, also wahrscheinlich durchfragen. und dann frag ihn offen und ehrlich alles was du wissen willst bezüglich medikamente usw. du brauchst in deiner situation unbedingt einen arzt, dem du vertrauen kannst und der dich durch die schlimme situation hindurch begleitet. alleine taumelt man in der gegen herum. das AD kann dich erstmal stabilisieren, damit du eine therapie anfangen kannst. wenn du dir aber völlig unsicher bist, besprich dich vor der regelmäßigen einnahme bitte mit einem arzt. gruß, inka
michael
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Aponal bei Bedarf anwenden?

Beitrag von michael »

Hallo Inka, in meiner stationären Zeit wurde ich ja ärztlich betreut (was auch dringend notwendig war), d.h. Prüfung des Blutbildes und Gabe von Medikamenten. Nun ist es ja so, dass mein Therapeut kein 'Arzt' ist und bei der Gabe von Medikamenten er gern mit dem Hausarzt zusammen arbeiten möchte. Ich glaube aber nicht, dass (m)ein Hausarzt über so spezielles Fachwissen verfügt, dass er über die Art und Dosierung eines Antidepressivums eine 'korrekte' Entscheidung treffen wird. Aponal war im speziellen Fall eine Anregung von mir selbst, weil ich es vor 7 Jahren erhalten habe und mehr gute als schlechte Erfahrungen damit machte (mir ging's danach ja über Jahre hindurch gemessen an allg. Maßstäben sehr gut). /Eigentlich/ möchte ich ja gar kein Antidepressivum nehmen. Das würde nämlich zwangsläufig dazu führen, dass meine Frau sich zusätzlich von mir distanzieren würde, denn sie glaubt an eine Charakter verändernde Eigenschaft von (speziell) Aponal. Und ich _fühle_ mich auch noch nicht _so_ schlecht, dass ich ein AD als unbedingt notwendig erachte -- wohlmöglich liege ich bei meiner Selbsteinschätzung natürlich völlig daneben. Doch gleichzeitig habe ich eben etwas Angst davor, urplötzlich schneller in ein richtiges Tief zu rutschen, als ich jetzt noch in der Lage bin, abzuschätzen. Ich habe es ja noch vage in Erinnerung, wie tückisch der Krankheitsverlauf sein kann bzw. ist. Ursprünglich wollte ich einen Therapieplatz beim Psychiater, der mich bereits kennt (er hat mittlerweile eine eigene Praxis und ist schon lange nicht mehr in der Klinik). Dummerweise war ein Gespräch bei ihm erst in so einem großen Zeitraum zu haben (Urlaubszeit), dass ich -- weil es mir zwischenzeitlich schlechter ging als heute -- ein Gespräch bei einem Psychotherapeuten (Emfpehlung durch eine Bekannte meiner Frau, die dort selbst in Therapie ist) gesucht habe und auch erhalten habe. Ich mag diesen Therapeuten, d.h. die 'Chemie' hat vom ersten Augenblick an gestimmt, was ich als sehr positives Erlebnis in Erinnerung habe. Würde es mir merklich schlechter gehen (ach, wenn man es doch nur so einfach auf einer Skala ausdrücken könnte...), zweifelte ich wahrscheinlich nicht länger darüber, ob ich um die Unterstützung durch ein AD fragen sollte, oder nicht. Aber diesmal... ist es irgendwie nicht so offensichtlich, so 'unstimmig'. Passt nicht. Ich weiß, das liest sich komisch, und ich würde mich gern verständlicher ausdrücken. Wie ich schon in meiner ursprünglichen Nachricht schrieb, lässt mir mein Therapeut die Freiheit der Entscheidung darüber, ob ich das Aponal nehme, oder nicht. Es jetzt regelmäßig zu nehmen, würde (wie oben schon erwähnt) bedeuten, eine nicht unerhebliche Barriere zwischen mir und meiner Frau zu errichten. Und auch ich würde es momentan in gewisser Hinsicht als 'Verlust' empfinden, Verlust der Möglichkeit, diese Situation aus der mir verbleibenden Kraft heraus zu schaffen. Dem gegenüber ist die Unsicherheit, vielleicht nicht rechtzeitig eine von vielen, möglicherweise wichtigen Maßnahmen ergriffen zu haben. Zur Zeit 'untertütze' ich mich aber auch schon, wenn auch auf pflanzlicher Basis -- Baldrian und Hopfen (Kombipräparat), um zu beruhigen und Johanniskraut für die 'aufhellende' Wirkung ;-) Der 'ganz harte' Typ bin ich also auch nicht und es ist eine gehörige Portion Hoffnung, die ich in diese natürlichen Präparate habe. Tschüss, Michael
hobbit
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Beitrag von hobbit »

Hi Michael, auch mir wurde seinerzeit Doxepin (=Aponal) als Bedarfsmedikation verschrieben, übrigens zusätzlich zu einem AD (Fluoxetin), das ich regelmäßig einnahm. Hier wurde weniger auf die antidepressive, als vielmehr auf die beruhigende (leicht sedierende?!) Wirkung von Aponal gesetzt. Diese nämlich setzt bereits bei vielen nach Einnahme einer 25mg-Tablette ein. Inka hat im Übrigen völlig Recht: ADs entfalten ihre eigentliche und gewünschte Wirkung erst nach einigen wenigen Wochen regelmäßiger Einnahme, so auch Doxepin. Mit der "Pille hin und wieder" wirst Du keine nachhaltigen Erfolge erzielen. Hast Du es eigentlich schon mal mit einem anderen AD probiert, evt. aus einer anderen Wirkstoffklasse? Ggf. ist die antidepressive, stimmungsaufhellende Wirkung hier deutlicher, und die Nebenwirkungen sind weniger ausgeprägt und erträglicher. Dein behandelnder Arzt wird/sollte Dich beraten können. Im Übrigen kenne ich diese Ressentiments gegen Psychopharmaka aus meinem Bekanntenkreis, kann diese allerdings mittlerweile überhaupt nicht mehr nachvollziehen. Meine Erfahrung ist schlichtweg die, dass nicht das Medikament, sondern eher die Depression meine Persönlichkeit verändert. Möglicherweise fehlt es Deiner Angetrauten da an Hintergrundwissen. "Dürftest" Du denn Herztabletten nehmen, stündest Du kurz vor dem Infarkt? Es geht um Dich, und weniger um "ihr" Befinden an der Seite eines tablettenschluckenden Partners. Ohne hier konkret Deine Frau zu verurteilen: Solche aus der Hüfte geschossenen Einwürfe gegen jede Art pharmakologischer Intervention bei psychischen Leiden gehen mir zuweilen gehörig auf den Senkel. ADs sind sicherlich nicht allein seeligmachend, aber es gibt keinen Grund, sie fundamentalistisch zu verteufeln. Desweiteren nichts gegen Baldrian oder Johanniskraut, auch wenn deren Wirkung bei wirklich ernsten depressiven Episoden eher marginal sein dürfte (ich will Dir aber nicht die Hoffnung nehmen). Selbstmedikation ohne ärztliche Beratung und Beobachtung ist nicht empfehlenswert. Rede mit Deinem Therapeuten, ohne Scheu und falsche Rücksichtnahme. Gruß aus dem Ruhrgebiet hobbit
caroline

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Beitrag von caroline »

Hallo Michael Ich will dir eigentlich auch eine ähnliche Botschaft mitgeben wie Hobbit. Ich finde es nicht besonders konstruktiv von deiner Partnerin, ein bestimmtes Medi (ob das nun ADs oder sonst was ist) für DICH abzulehnen. Ich denke, dass es schon DEINE Entscheidung sein soll, ob und welche Hilfe du überhaupt für dich in Anspruch nehmen möchtest. DU bist schliesslich erkrankt, und DU spürst deinen Leidensdruck, und ob ADs nun die Persönlichkeit verändern sollen, ich glaube, diese Meinung wird meistens von Menschen vertreten, die solche Medis noch nie nehmen mussten, und daher kann ihr Urteil gar nicht objektiv sein! Ich meine, wenn du bereits eine depressive Vorgeschichte hast, dann bist du am besten bei einem(r) Fachmann/frau aufgehoben. Und wenn deine Frau und du am Sinn von ADs zweifelt, so könnt ihr ja Infos darüber zB hier im Kompetenznetz finden. Es gibt auch zahlreiche Bücher zum Thema, und die sind beileibe nicht alle von Pharmamogulen gesponsort worden. Ich möchte dir nicht zu oder gegen eine Medieinnahme raten, aber informiere dich am besten wirklich objektiv, denn nur das wird dich weiter bringen können. Ich wünsch dir viel Glück dabei Alles Gute Caroline
Claudia
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Beitrag von Claudia »

Hallo Michael, ich möchte mich Caroline, Hobbit und Inka anschließen, finde es aber wirklich wichtig, dass Du die Entscheidung Medikamente oder nicht, mit einem Arzt, möglichst FACHARZT besprichst, ein psychologischer Psychotherapeut hat keine medizinische Ausbildung, und zunächst greift das Antidepressivum schneller als die Therapie. Und, auf jeden Fall muss bei der Auswahl des AD´s auch Dein Schichtdienst berücksichtigt werden. Ich habe auch Familienmitglieder, die Psychopharmaka vollständig ablehnen, aber mein Ehepartner, der gesehen hat, wie schlecht es mir ging, war froh, dass es in dieser Form Hilfe gab. Ich bin froh, beides zu haben, Therapie und Antidepressiva, mit dem Ziel, dass ich sie vielleicht absetzen kann, aber, Persönlichkeitsveränderungen sind bei AD´s wohl nicht Thema, ich nehme schon sechs Jahre diese Medikamente, und davon keine Spur. Es ist wirklich so, informiere Dich und hol Dir Hilfe bei einem Neurologen. Alles Gute Claudia
michael
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Aponal bei Bedarf anwenden?

Beitrag von michael »

Hallo ihr ;-) erst mal vielen Dank für die umfangreichen Antworten und damit verbunden euren Beistand. Ich möchte für heute blos eine Kleinigkeit noch schreiben, um die Situation etwas zu klären: Als 'Suchtmensch' weiß ich von den Gefahren des Alkohols oder auch dem möglichen Abhängigkeitspotenzial von Diazepam und wirkungsähnlichen Medikamenten. Ich habe auch davon gelesen bzw. es noch von meiner ersten Therapie in Erinnerung, dass ADs weder abhängig machen, noch den Charakter verändern. Die grundsätzlich ablehnende Haltung bzgl. ADs (im speziellen Aponal, etwas anderes kennt sie ja gar nicht) ist die meiner Frau, welche fast mit einem 'Glaubensgrundsatz' zu beschreiben wäre. Meine 'Probleme' sind wohl tief greifender Natur, sie äußern sich z.Z. in einem Beziehungsproblem mit meiner Frau (nicht neu, erinnert an die Situation von damals) und da ich in meinem Denken und Fühlen sehr auf sie 'fixiert' bin, sie nun während meiner akuten Depression 'mein Halt' ist, den ich habe, möchte ich jeden Konflikt mit ihr so weit möglich meiden, denn primär würde ich dabei erst einmal zusätzlich leiden. Eine notwendige Distanzierung und stärkere Festigung meiner selbst anderweitig ist mir leider noch nicht möglich; es ist bestimmt eines der Ziele meiner Therapie (ich stehe ja noch ganz am Anfang). Es ist leider so: Wenn ich 'schlecht drauf', unglücklich, unzufrieden usw. bin, ziehe ich sie momentan mit runter. Das ist so, als gräbt man sich selbst das Wasser ab :-( Im Falle einer Entscheidung PRO Antidepressivum: Würdet ihr zuerst nochmal mit dem Therapeuten prechen, was er über die Hinzuschaltung eines Neurologen hält (meiner sprach vom Hausarzt bzgl. der medikamentösen Seite, explizit!), oder würdet ihr ganz unabhängig vom Therapeuten den Gang zum Neurologen wählen und später den Therapeuten über die Diagnose und Verodnung des Neurologen informieren? Tschüss, Michael (muss los in die Nachtschicht...)
caroline

Aponal bei Bedarf anwenden?

Beitrag von caroline »

Hallo Michael Ich gehe jetzt nicht weiter darauf ein, inwiefern die Beziehung zu deiner Frau mit deinen Depris zu tun hat, das würde hier den Rahmen sprengen, und ausserdem weiss ich nichts von dir, so dass ich mir das Recht, ein Urteil darüber zu sprechen, eh nicht heraus nehmen möchte. Dass du Berührungsängste mit Psychopharmaka aufgrund früherer Suchterfahrungen hast, kann ich sehr gut verstehen, und das ist auch sicherlich richtig so. Du erinnerst dich aber richtig, dass ADs nicht in diesem Sinne abhängig machen, das heisst, sie werden bei dir kein Suchtverhalten auslösen(auch bei niemandem anders). Die Tatsache, dass man solch ein Medi "braucht", beruht auf einem ganz anderen Mechanismus, der wie gesagt, nichts mit Suchtmechanismen zu tun hat. Soviel zur Theorie. An welchen Arzt du dich am besten wendest, hängt von einigen grundsätzlichen Dingen ab. Wie ist dein Vertrauensverhältnis zu deinem Hausarzt? Einige Hausärzte sind mit kompetentem Einsätzen von ADs überfordert, andere kriegen das ganz gut hin. Das kann ich von hier nicht einschätzen. Vielleicht könntest du dich an den Hausarzt wenden, und ihn nach einer eventuellen Überweisung zu einem Neurologen oder Psychiater befragen. Wenn das Verhältnis zu deinem Therapeuten OK ist, würde ich nichts hinter seinem Rücken tun. Du scheinst diese Frage ja schon angesprochen zu haben. Ich würde wahrscheinlich bei ihm noch mal darauf zurück kommen und ihm sagen, dass du einen Gang zu einem Mediziner in Erwägung fasst. Ich würde ihn auch fragen, wieso er explizit vom Hausarzt spricht. Ich will dir auch noch sagen, dass es unvermeidlich ist, dass deine Frau in den Strudel von deinen Depressionen mit hineingezogen wird. Ich glaube, das können ganz viele Menschen hier bestätigen. Umso mehr wäre auch ihr anzuraten, sich objektiv mit dieser Krankheit auseinander zu setzen und sich möglichst viel Infos zum Thema zu besorgen. Alles Gute Caroline
marion lendle
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Aponal bei Bedarf anwenden?

Beitrag von marion lendle »

hallo michael, die ads sind sicher eine große stütze, besonders um einigermaßen stabil in einer therapie "arbeiten" zu können...sie schränken natürlich je nach dosierung auch ein (müdigkeit, abgeschlagenheit...) du sagst,dass du schicht arbeitest..evtl. liegt hier auch eine der möglichen ursachen..schlafverschiebungen..gar nicht schlafen..stark veränderter schlafrhythmus kannst du da vielleicht etwas ändern ? ich persönlich würde empfehlen den "spezialarzt" aufzusuchen, damit er ggf. mit dir zusammen natürlich, entscheidet welches ad in welcher dosierung einzunehmen ist..der therapeut muss nicht zwangsläufig auch was mit der medikation zu tun haben, er kann sich ja auch mit dem neurologen / psychiater kurzschliessen... (so bei mir geschehen) für heute alles gute gruss saturn
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