Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

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SchwarzeSchnecke

Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von SchwarzeSchnecke »

Gestern hat die Gesetzliche Krankenversicherung eine neue Liste mit Medikamenten veröffentlicht, bei denen die Zuzahlung entfällt.
Sie kann von der folgenden Website als PDF-Datei heruntergeladen werden:

http://www.gkv.info/gkv/index.php?id=445

(Ich empfehle die Sortierung nach ATC-Code, d.h. nach Wirkstoffen.)

Unter den Psychopharmaka gibt von den folgenden Wirkstoffen Präparate, die zuzahlungsfrei sind:

Alprazolam, Amisulprid, Benperidol, Bromperidol, Buspiron,
Carbamazepin, Chlorprothixen, Clomipramin, Doxepin,
Fluoxetin, Flupentixol, Fluphenazin, Fluspirilen, Fluvoxamin,
Haloperidol, Imipramin, Melperon, Mianserin, Moclobemid,
Opipramol, Paroxetin, Perphenazin, Sulpirid,
Tetrazepam, Thioridazin, Trimipramin, Valproinsäure

P.S.
Das heißt NICHT, daß ALLE Präparate und Dosierungen mit diesen Wirkstoffen zuzahlungsfrei sind.
Das heißt auch NICHT, daß die Ärzte oder Apotheker automatisch das günstigste Präparat aussuchen. Das müssen sie nicht.
Da sollte man selber nachfragen.

Gruß, Anne
menschenwesen
Beiträge: 113
Registriert: 15. Nov 2006, 23:38

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von menschenwesen »

Danke für diesen Hinweis, wäre ansonsten total an mir vorbeigegangen.

Liebe Grüße
menschenwesen
Twinkle
Beiträge: 179
Registriert: 28. Mär 2003, 15:55

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von Twinkle »

ähm, ich gehe ja schon mal schwer davon aus, dass die apotheken auch entsprechend abrechnen. ist also die frage, ob man die liste nun haben muss oder nicht.
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von Lioness »

@ Twinkle:

Hängt das nicht auch davon ab, welches Präparat man einnimmt? Da gibt es ja auch bei den Wirkstoffen große Unterschiede, z.B. Remergil / Mirtazapin Neuraxpharm (was leider nicht auf der Liste steht), Originalpräparat und deutlich preiswerter produziertes Generikum?

Ich meine gehört/ gelesen zu haben, dass sich die Zuzahlungsfreiheit nur auf die jeweils günstigsten Handlesüräparate bezieht. Von daher wäre es sehr wohl wichtig, als Patient darüber Bescheid zu wissen, um sich gegebenenfalls die preiswertere Variante seines Wirkstoffes aufschreiben zu lassen.

Kann da jemand was Definitives sagen?

Gruß
Lioness



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jolanda
Beiträge: 1147
Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Ich nehme Moclobemid. Die Ärztin verschreibt den wirkstoff. Bisher hab ich dann in der Apotheke immer das von Hexal bekommen und das war dann zuzahlungsfrei.

LG, jolanda


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SchwarzeSchnecke

Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 12.

Beitrag von SchwarzeSchnecke »

Die Liste mit den zuzahlungsfreien Arzneimitteln wird jeweils zum 1. und 15. eines Monats herausgegeben. Gestern kam wieder eine neue mit den folgenden Veränderungen:

Von den Wirkstoffen Maprotilin und Trazodon gibt es jetzt ebenfalls zuzahlungsfreie Präparate.

Insgesamt sind nun also zuzahlungsfreie Präparate mit den folgenden Wirkstoffen erhältlich:

Alprazolam, Amisulprid, Benperidol, Bromperidol, Buspiron,
Carbamazepin, Chlorprothixen, Clomipramin, Doxepin,
Fluoxetin, Flupentixol, Fluphenazin, Fluspirilen, Fluvoxamin,
Haloperidol, Imipramin, Maprotilin, Melperon, Mianserin, Moclobemid,
Opipramol, Paroxetin, Perphenazin, Sulpirid,
Tetrazepam, Thioridazin, Trazodon, Trimipramin, Valproinsäure
Yogi66
Beiträge: 1287
Registriert: 15. Feb 2011, 17:31

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von Yogi66 »

Hallo...,
Ich gehe auch weiterhin nach der Devise:
"Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!"
Das wird wohl das Beste sein.
Kommt ja nicht nur auf dem Wirkstoff im allgemeinen darauf an.
Sondern auch auf die richtige Dosis.
Mit freundlichen Gruß, Yogi.
barney

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von barney »

Hallo Yogi,

Deine Devise ist sicherlich richtig. Jedoch frage bitte in erster Linie Deinen Arzt; der ist mit den Arzneimitteln, die er verordnet, in aller Regel wesentlich vetrauter als ein Apotheker. Ist nur meine persönliche Erfahrung.

Gruß
Bernd
SchwarzeSchnecke

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 12.

Beitrag von SchwarzeSchnecke »

@ Yogi und @ Bernd:

Leider ist das nicht so einfach. Die Ärzte können unmöglich einen Überblick über all die vielen Präparate behalten und wissen daher nicht immer, welches wieviel kostet (zumal sich die Preise ja auch dauernd ändern).

Beispiel: Ich nehme ein Asthmamittel, von dem es sowohl zuzahlungsfreie als auch zuzahlungspflichtige Präparate gibt. Als ich mir letztes Mal das Rezept geholt habe, habe ich ihn darauf hingewiesen, daß ich eines der zuzahlungsfreien Präparate möchte. Hätte ich das nicht getan, hätte er mir das verschrieben, welches ich zuvor bekommen hatte, und das ist zuzahlungspflichtig.

Daher mein Tip: Nachfragen und auch selber ein bißchen mitdenken!


PS. @ Bernd:

Deiner Bemerkung, die Ärzte seien i.d.R. mit den Arzneimitteln besser vertraut als die Apotheker, kann ich nicht zustimmen. Ich habe andere Erfahrungen gemacht.

Gruß, Anne
barney

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von barney »

Hallo Anne,

Deine Erfahrungen in allen Ehren. Ich habe lediglich gesagt, daß ein Arzt sich mit den Arzneimitteln, die er selbst verordnet, in aller Regel, nicht zuletzt auch hinsichtlich des Nebenwirkungsspektrums, in aller Regel besser auskennt als ein Apotheker, der täglich mit den unterschiedlichsten Arzneimitteln umgehen muß. Ich habe in diesem Bereich ein wenig Erfahrung.

Gruß
Bernd
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von Nico Niedermeier »

Da geb ich jetzt mal abwechselnd Recht: Bei Wirkungen und Nebenwirkungen glaube ich, dass FA sich besser asukennen als Apotheker. Bei den Preisen kennen sich sicherlich die Apotheker wesentlich besser aus.
Gruß
Dr. Niedermeier
Caroline1
Beiträge: 831
Registriert: 19. Mär 2003, 16:48

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von Caroline1 »

Na Herr Niedermeier, Sie sehen es mir garantiert nach, dass ich Ihre Äusserung nicht völlig unkommentiert stehen lassen kann . Ich würde es mal so ausdrücken: ein GUTER Facharzt kennt sich zweifelsohne auch mit den von ihm verschriebenen Medikamenten sehr gut aus. Und ein GUTER Apotheker tut das genauso.

Daneben gibt es aber auch weniger gute Fachärzte und weniger gute Apotheker. Meine Aussage gründet sich auf meinen beruflichen Erfahrungen, die ich nun mittlerweile seit mehr als 20 Jahren gesammelt habe. Ich bin regelmäßig erschüttert über mangelndes, manchmal nur in homöopathischen Dosen vorhandenes Fachwissen über Medikamente bei Ärzten, selbst bei Fachärzten. Ich weiß aber auch, dass es superkompetente Fachärzte, in diesem Falle zB Psychiater gibt, die auch megafit auf diesem Gebiet sind. Ich war selber bei so einem tollen Arzt jahrelang in Behandlung.

Eine gute Nacht und schöne Feiertage für Sie und auch für alle andern wünscht

Caroline
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Caroline,

ich denke, wenn es abzuklären gilt, ob ein auftretendes Sympton von der behandelten Erkrankung oder einer zusätzlichen Erkrankung oder als NW vom Medikament auftritt, so ist ein guter FA wohl einem guten Apotheker eindeutig überlegen.
Meinst du nicht auch?

Grüße,
Edeltraud
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von Edeltraud »

Richtig lustig wird es dann, wenn Symptome aus einem ganz anderem Fachgebiet auftreten.
SchwarzeSchnecke

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 12.

Beitrag von SchwarzeSchnecke »

Hallo,

Bitte keine solchen Diskussionen hier...
1. Bringt das wohl niemandem besonders viel;
2. Das Thema dieses Threads ist "Zuzahlungsfreie Medikamente".

Gruß, Anne
Yogi66
Beiträge: 1287
Registriert: 15. Feb 2011, 17:31

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von Yogi66 »

Hallo Anne,
Du brauchst Dir da wirklich keine Gedanken zu machen.
Natürlich können die Ärzte auch nicht alle Medikamente kennen.
Aber dafür haben Sie ja ein Computerprogramm, durch welchen Sie auf die Sprünge geholfen werden.
Heut zu Tage wird doch in jedem Beruf so gearbeitet,
MfG. Yogi.
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Anne,

gut, dann zurück zum Thema "zuzahlungsfreie Medikamente" und etwas das anderen vielleicht auch etwas bringt:
Generika untereinander mit ein und denselben Wirkstoff dürfen in der Bioverfügbarkeit bis zu mehr als 50 % abweichen.
Wenn ich mir dann noch vorstelle, dass zeitgleich das Medikament rauf- oder runterdosiert wird, so summiert sich die veränderte Dosis noch mehr. Die Reaktion auf Dosisveränderung ist bei jedem anders.

Sollte man sich also zusammen mit dem Arzt gut überlegen, ob man das Präparat wechselt.

Grüße,
Edeltraud
SchwarzeSchnecke

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 12.

Beitrag von SchwarzeSchnecke »

@ Edeltraud:

Stimmt.
Der Wirkstoff muß zwar bei den verschiedenen Herstellern der gleiche sein, aber die Zusatzstoffe können variieren – und damit auch die Verträglichkeit.
Leider kann man keine Voraussagen treffen, sondern muß den Versuch machen, wenn man es wissen will.
Natürlich sollte das jeder selber entscheiden.

Aber:
– Das zuzahlungsfreie Präparat ist ja nicht zwangsläufig das schlechtere (in manchen Fällen vielleicht sogar das bessere).
– Patienten, die ein Medikament zum 1. Mal bekommen, könnten sich gleich das zuzahlungsfreie verschreiben lassen und müßten dann ja nicht wechseln.

Zu meinem eigenen Beispiel:
Bei meinem Asthmamittel (s.o.) mußte ich bisher pro Packung eine Zuzahlung von 5 Euro leisten. Ich brauchte bisher immer mindestens 6 pro Jahr. 30 Euro sind nicht wenig.
Was die Wirkung angeht, konnte ich bisher keinen Unterschied feststellen.

Weiteres Beispiel:
Unterschiedliche Wirkstoffe, aber ähnliche Wirksamkeit:
LORAZEPAM und ALPRAZOLAM haben eine ähnliche Wirkung. Von ALPRAZOLAM gibt es zuzahlungsfreie Präparate, von LORAZEPAM nicht.
(Wenn ich wieder mal einen Tranquilizer brauche (eher selten), werde ich nach dem ALPRAZOLAM fragen.)

Kostenbewußtes Verordnen von Medikamenten bedeutet nicht immer zwangsläufig eine Verschlechterung der Qualität.

VG, Anne

PS. Ich will hier keinen zu etwas überreden, sondern lediglich informieren.
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 15. 11.

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Anne,

ich hatte in meinem Posting auch nichts schlechtgeredet an irgendeinem Präparat.

>>>Der Wirkstoff muß zwar bei den verschiedenen Herstellern der gleiche sein, aber die Zusatzstoffe können variieren – und damit auch die Verträglichkeit.
>>>Leider kann man keine Voraussagen treffen, sondern muß den Versuch machen, wenn man es wissen will.
>>>Natürlich sollte das jeder selber entscheiden.
>>>Aber:
>>>– Das zuzahlungsfreie Präparat ist ja nicht zwangsläufig das schlechtere (in manchen Fällen vielleicht sogar das bessere).

Ich kann nur von mir selbst reden:
Ich kann mir einen Präparatwechsel nicht leisten, egal ob teurer oder billiger:
Bei mir ist dauernd irgendetwas anders: Lebensumstände; Symptomveränderungen (neue Symptome, von denen man nicht eindeutig sagen kann ob von Depression, anderer Krankheit oder Medikamente) u. -verschlechterungen u. -besserungen die man nicht eindeutig zuordnen kann.
Dann ist das Thema Suizidalität wieder auf dem Tisch.
Auch ist es hin und wieder nötig etwas an der Dosierung der Medikamente etwas rumzuschrauben und ich bin froh mittlerweile ein Gefühl dafür entwickelt zu haben was zu tun ist, etwas rauf oder runter bei welchem Medikament.
Es ist doch sicherlich nachvollziehbar, dass ich da nicht noch einen neuen Faktor gebrauchen kann. Auch da dann die genaue ideale Dosierung erstmal wieder von mir rausgefunden werden müsste aufgrund der doch hohen erlaubten Unterschiedlichkeit bei der Bioverfügbarkeit.

>>>Patienten, die ein Medikament zum 1. Mal bekommen, könnten sich gleich das zuzahlungsfreie verschreiben lassen und müßten dann ja nicht wechseln.
Ich nehme an, da hätte ich auch keine Bedenken dabei.


>>>Ich will hier keinen zu etwas überreden, sondern lediglich informieren.
Das ist mir schon klar. Das will ich ja auch und auch meine Bedenken (ohne Anspruch auf Richtigkeit) äußern.

Grüße,
Edeltraud
SchwarzeSchnecke

Zur Information: Zuzahlungsfreie Medikamente ab 1. III.

Beitrag von SchwarzeSchnecke »

...Nun hole ich diesen Thread mal wieder hoch, auch wenn sich in der Zwischenzeit kaum etwas geändert hat.


Von folgenden Wirkstoffen gibt es derzeit zuzahlungsfreie Präparate:

Trizyklische und tetrazyklische Antidepressiva:
CLOMIPRAMIN, DOXEPIN, IMIPRAMIN, MAPROTILIN, MIANSERIN, OPIPRAMOL, TRIMIPRAMIN

SSRI:
FLUOXETIN, FLUVOXAMIN, PAROXETIN

Andere Antidepressiva:
MOCLOBEMID (MAO-Hemmer), TRAZODON (atypisches AD)

Benzodiazepine:
ALPRAZOLAM, TETRAZEPAM (wobei letzteres eher als Muskelrelaxans zum Einsatz kommt)

Neuroleptika:
AMISULPRID, BENPERIDOL, BROMPERIDOL, CHLORPROTHIXEN, FLUPENTIXOL, FLUPHENAZIN, FLUSPIRILEN, HALOPERIDOL, LEVOMEPROMAZIN, MELPERON, PERPHENAZIN, SULPIRID, THIORIDAZIN

Sonstige Psychopharmaka:
BUSPIRON, CARBAMAZEPIN, VALPROINSÄURE/ VALPROAT


VG, Anne
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