Wie kann's weitergehen?

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em17
Beiträge: 31
Registriert: 17. Jun 2006, 20:19

Wie kann's weitergehen?

Beitrag von em17 »

Hallo!

Ich weiss nicht, wie es bei mir weitergehen kann. Ich bin wohl an einem Punkt angekommen, an dem ich die Frage beantworten muesste, ob ich leben will. Aber ich weiss nicht wie.

Oft ist es so, dass ich denke, mein Lebenswille ist versiegt und dass ich nur noch da bin, weil mein Koerper einfach weiter funktioniert. Ich kann ihm eben nicht befehlen, damit aufzuhoeren und mich gehen zu lassen. Noch ist auch das Selbstzerstörungspotential nicht gross genug, dass ich selber das Ende bewirken koennte.

Ich wuerde auch lieber leben, aber ich weiss es nicht genau. Meine Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit dominieren mich seit nun schon ca. einem Monat derart, dass ich nur kurze Perioden erlebe, in denen es einigermassen geht. Insbesondere die Wochenenden sind schlimm. Mittlerweile breitet sich der seelische Schmerz auch auf meinen Koerper aus. Ich habe irgendwie Bauchweh und verspuere haeufig Schmerzen in der Brust, die immer dann staerker werden, je negativer die Gedanken und Gefuehle werden.

Aber um nochmal auf die eigentliche Frage zurueckzukommen. Wie kann ich mich von dieser Situation, diesen Gedanken loesen und eine Entscheidung fuer das Leben treffen???

Ich bin uebrigens in Therapie und meine Therapeutin weiss ueber meine Situation Bescheid. Aber irgendwie dreht sich in der Therapie fast immer alles um meine Beziehung zu ihr. Ist ziemlich kompliziert. Hab' mich vielleicht in sie verliebt. Weiss aber nicht so genau. Zumindest ist da eine Sehnsucht nach ihr - die aber nie erfuellt werden kann. Hab' auch darueber schon mit ihr gesprochen und gehofft, dass das meine Schmerzen lindern wuerde, aber ich habe den Eindruck, dass eher das Gegenteil eingetreten ist.

Ueberlege gerade, ob ich das Posting ueberhaupt abschicken soll. Weiss nicht, was ich mir davon erhoffe. Naja. Zumindest hab' ich etwas Zeit damit verbracht.

Kann fuer mich ein Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik sinnvoll sein? Was waeren die Kriterien fuer so einen Aufenthalt? Wann sollte man dorthin, und was soll/kann das Zeil eines Aufenthaltes sein?
Meine Therapeutin hatte das letztes Mal vorgeschlagen. Bei den Fragen nach dem Wohin und Wie hat sie ziemlich uninformativ geantwortet. Sie wusste nicht so genau, ob wir noch einen Arzt hinzuziehen muessen (sie ist psycholog. Psychotherapeutin, also kein Arzt) und ich muesste mich halt mal bei meiner PKV informieren. War mir also keine grosse Hilfe und ich hatte auch nicht den Eindruck, dass sie willens ist, sich dort mehr zu engagieren. Das stimmt mich traurig.

Tut mir Leid, wenn ich mich mit meinen Problemen belaestige oder gar belaste. Ich bin auch nicht gerade der Aktivste, was das Antworten in diesem Forum betrifft. Ich wuerde manchmal zwar schon gerne was schreiben, lass' es dann aber meist, weil ich denke, dass nicht wirklich helfen kann und fuerchte, doch wieder nur ueber mich selber zu schreiben.
Das ist eben grosser Teil meines Problems. Die fehlende Faehigkeit oder auch das fehlende Interesse, sich fuer andere zu interessieren.

So, jetzt ist genug.

Euch allen ein schoenes Wochenende!
me
Mela
Beiträge: 21
Registriert: 11. Nov 2006, 15:42

Re: Wie kann's weitergehen?

Beitrag von Mela »

Hallo em17,

ich kann dir auch nicht genau sagen, wie es weitergehen soll in deinem Leben. Fakt ist nur, denke ich, dass du, wenn du in diesem Forum potstest, noch Lebenswillen hast. Wenn wirklich alles egal wäre, wäre ja auch der Schritt zum Computer überflüssig.

Dass du dich in deine Therapeutin verliebt hast, ist, glaube ich, nichts Ungewöhnliches und kommt relativ oft vor.

Ich finde es allerdings recht merkwürdig, dass sie dir erst den Vorschlag zu einem Klinikaufenthalt macht und dann nicht so recht weiß, wie er in die Tat umzusetzen ist. Vielleicht ist sie ja nicht die richtige Therapeutin für dich? Allerdings würde ich dir den Rat geben, in der nächsten Sitzung darauf zu bestehen, dass sie dir konkretere Angaben zu stationären Therapiemöglichkeiten gibt. Dazu hast du das Recht.

Viele liebe Grüße

Mela
Re.S.
Beiträge: 224
Registriert: 16. Jan 2006, 12:10

Re: Wie kann's weitergehen?

Beitrag von Re.S. »

Re.S.
Beiträge: 224
Registriert: 16. Jan 2006, 12:10

Re: Wie kann's weitergehen?

Beitrag von Re.S. »

Hallo Em,

es tut mir leid, dass du so fühlst. Ich kenne diese Gedanken leider auch.

Ich musste schon die Erfahrung machen, dass eine ambulante Therapie nicht mehr ausreichend war für mich.
Leider hat meine Therapeutin das wohl nicht erkannt. Als gar nichts mehr ging habe ich mich dann doch zu meinem Arzt geschleppt. Der hat mich dann zu einem Neurologen/Psychiater überwiesen. Da es mir sehr schlecht ging, hat er mich dann auch in eine Klinik eingewiesen. Es war ein langer Weg bis zu meiner Genesung. Ich habe Medi`s bekommen und verschiedene Therapien
mitgemacht.
Ambulant habe ich mir eine andere Psychotherapeutin gesucht. Da fühle ich mich sehr gut aufgehoben und die Chemie stimmt.

Zu deinem verliebt sein könnte ich auch etwas schreiben, aber das wird wohl zu lang.Und ich habe auch nicht den Mut.

Alles Liebe Sternchen
Quirl
Beiträge: 30
Registriert: 10. Nov 2006, 17:22

Re: Wie kann's weitergehen?

Beitrag von Quirl »

Such Dir erst mal ne andere Thera. Das tut nicht gut mit solchen Gefühlen.
Wenn sie außerdem nicht so engagiert ist wie sie sein sollte (was mein Bild von Psy leider wieder mal noch verstärkt) ist es ein Grund mehr zu wechseln.
em17
Beiträge: 31
Registriert: 17. Jun 2006, 20:19

Re: Wie kann's weitergehen?

Beitrag von em17 »

Hallo,

ich moechte euch recht herzlich danken!!!

Vielleicht waere ein Klinikaufenthalt gar nicht so schlecht. Wuerde dann ja auch mal andere Therapeuten/innen kennen lernen und koennte dann vielleicht besser einschaetzen, ob ich bei meiner bisherigen Therapeutin bleiben will oder nicht.

Aber ich hab' irgendwie Angst vor diesem Schritt. Zwar weiss mein Arbeitgeber von meiner Krankheit und war auch bisher sehr verstaendnisvoll. Aber es ist halt wieder eine weitere Schwelle oder Eskalationsstufe, die ueberschritten/erreicht wird. Und bisher hatte ich leider das Gefuehl, dass je weiter ich gehe, es immer schlimmer wird.

Ich habe auch Angst vor der Zeit nach einem Aufenthalt. Dort waere ich versorgt und unter Menschen. Und zu Hause ist nichts, bzw. besser gesagt niemand. Nur Stille und Leere.

Das einzig Positive, was ich meiner momentanen Situation abgewinnen kann, dass die Lage nun klar und deutlich ist. Als es Anfang des Jahres mit meinen Depressionen anfing, war das Kernproblem (die Frage nach dem Sein-Wollen) durch andere Probleme (hauptsaechlich die Arbeit) vernebelt.

Es ist gut zu wissen, dass es dieses Forum gibt und Menschen, die einen unterstuetzen, auch wenn man selber nichts investiert hat. Ich hoffe, es wird eine Zeit kommen, in der ich eure Hilfe zurueckzahlen kann.

DANKE!
me
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