Zeichnen als therapie

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I.M.
Beiträge: 890
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Zeichnen als therapie

Beitrag von I.M. »

hi, ich möchte euch heute gerne etwas fragen.- wie einige von euch vielleicht wissen bin ich künstlerin. konnte über zwei jahre wegen meiner erkrankung keine kunst machen. dann habe ich, in meiner sprachlosen versteinerten phase, angefangen zu zeichnen. vor meiner erkrankung habe ich eher "kopfkunst", concept art usw. gemacht. also...nun back to the roots. mit einem stift und einem blatt papier. das war schwer für mich. aber hat mir auch geholfen, weil ich vieles was ich erlebte sichtbar und in die welt bringen konnte, ohne reden zu müssen. nun meine frage an euch. ich möchte gerne ein projekt für depressive , angsterkrankte, menschen in der krise machen. ohne den sogenannten künstlerischen anspruch, aber auch nicht sowas wie "seidentuchmalerei" wie es in vielen kliniken als "kunsttherapie" angeboten wird. das ganze soll eine andere form der sprache sein. ich weiß, dass viele denken, sie "könnten nicht zeichnen", seien "künstlerisch nicht begabt"...alles relikte aus der schulzeit. ... könntet ihr euch vorstellen, an so einem projekt teilzunehmen? wie müßte eine ankündigung dafür aussehen. was würdet ihr euch wünschen? und was gibt es für vorbehalte? ich würde mich freuen, wenn ihr euch dazu äußern würdet. gruß, inka
Rippchen
Beiträge: 203
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Rippchen »

Hallo Inka, tolle Idee!!!! JA !!!!!! würde ich gerne mitmachen. Über weiteres muß ich mir erst Gedanken machen. Gaaaanz liebe Grüße,Rippchen.
nora
Beiträge: 110
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von nora »

Hallo Inka, *gins* habe zwar noch keinen Plan, wie Du das so meinst, aber würde gerne teilnehmen. Tolle Idee. Herzlichst Nora
rachel
Beiträge: 284
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von rachel »

Hallo Inka! Ich finde da hast Du eine tolle Idee. Ich male auch sehr viel, bis ich es wegen Dep.aufgab. Als ich Therapie hatte, bat mich mein ehem. Therapeut doch wieder mit dem malen anzufangen. So fing ich ganz langsam mit Bleistift an. Obwohl meine Dep. nicht weg sind, hilft es mir aber sehr viel meinen Zustand auf Papier wieder zugeben. Auf einer Home Page(nicht meine) kann man ein Bild von mir anschauen. So eine HP könnte man evtl. als Beispiel nehmen.Dann hier ein entsprechenden Link dazu veröffentlichen. Das wäre mein Vorschlag, viele Grüsse Rachel
anganima
Beiträge: 207
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von anganima »

Liebe Inka, so ein Projekt finde ich klasse. Ich hatte mir selbst schon überlegt, an so etwas teilzunehmen. Als mir auffiel, daß ich bei jedem Telefonat ständig auf alles erreichbare Papier Formen und Ornamente malte, habe ich auch angefangen zu malen, nur so für mich, ohne Anspruch, obwohl mir in der Schule das gründlich vergangen war. Das ist ein sehr gutes Gefühl, wenn dann etwas aus einem herausfließt und man nicht versucht, das mit dem Kopf zu steuern und ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen. Diese Seidentuchmalerei die du beschreibst ist ja wohl eher Beschäftigungstherapie als wirkliche Kunsttherapie, eher dazu geeignet, überhaupt erstmal die Schwellenangst vor Farben und und dem Umgang mit Materialien zu überwinden, die tatsächlich Relikte aus der Schulzeit sind. Die Kunsttherapie, die du im Sinn hast, hat da einen anderen Ansatz. Hier geht es nicht darum etwas Schönes, Realistisches, Künstlerisches zu produzieren, sondern die inneren Zustände nach außen zu bringen. Wie du sagst, geht es dabei nicht ums Reden oder ums Erklären. Es ist eine Möglichkeit, die Beziehung zu sich selbst aufzunehmen. In dem Buch einer Kunsttherapeutin habe ich gelesen, wie sie vorgegangen ist. Sie hatte einen Raum mit weißen Wänden und Halterungen für große Bögen Papier, einem Tisch in der Mitte, auf dem die Farben standen. Jeder arbeitete für sich an seinem Bild, ohne zu sprechen. Die Bilder wurden auch anschließend nicht besprochen, sondern von der Therapeuthin aufgehoben. Erst nach einiger Zeit und mehreren Bildern hat die Therapeutin die Bilder zusammen mit dem Malenden angeschaut und beide haben versucht die Entwicklung die stattgefunden hat zu erkennen. Es gab keine feste Gruppe, sondern jeder konnte zu den Terminen kommen, wann er das Bedürfnis dazu hatte. Viele fanden es sehr hilfreich, daß da noch andere waren, die dasselbe machten und die Energie war dadurch viel größer. Wichtig war, daß es keine Einmischung und Beurteilung durch die Therapeutin gab, nur kurze Gespräche, falls jemand nicht weiterkam. Ich fand diese Möglichkeit sehr anziehend. Ich könnte mir vorstellen, daß man so etwas auch in Form einer Selbsthilfegruppe organisieren könnte und bei KISS oder dem Psychosozialen Dienst und ähnlichen Einrichtungen ankündigen könnte oder Flyers bei den Psychotheras auslegen kann. Das ist erstmal, was mirim Moment dazu einfällt. Lieben Gruß an dich und weiterhin viel Kraft Anganima
sandra
Beiträge: 162
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von sandra »

hallo inka, find ich eine klasse idee und ich würde gerne mit dem zeichnen wieder anfangen. ich hatte zwar in kunsterziehung in der schule eine 5, aber die ist auf ein ... lass es mich vorsichtig ausdrücken ... sehr gespanntes verhältnis zum lehrer zurückzuführen. *g* wenn ich meine angst vor der weissen fläche überwinden kann, kommt meistens doch was raus. zwar nicht gerade weltbewegend aber man kanns anschaun. werde mich also auch gerne an dem projekt beteiligen. liebe grüße, sandra
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