Ich zerbreche....

Tabby
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von Tabby »

Dein Junge schreit nach Aufmerksamkeit und Liebe. Warum nehmt ihr euch nicht Zeit füreinander und versucht aus der Distanz wieder Nähe zu entwickeln ?
Tabby
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von Tabby »

Das klingt danach, als hätte ihm etwas sein Selbstwertgefühl verhagelt.
Das gilt es wieder herzustellen. Bekommt er eigentlich derzeit genügend Lob ?
heike56
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von heike56 »

Liebe Sandra,

das ist ja alles wieder ziemlich viel für dich! Hast Du schon mal mit einem Arzt über deinen Sohn gesprochen.
Ich habe selber keine Kinder, aber eine Freundin von mir hat ähnliche Probleme mit ihrem Sohn. Ein ständiger Machtkampf, wenn er etwas machen soll, angefangen beim Aufstehen, zur Schule gehen, Dinge erledigen. Wutausbrüche, wenn es nicht nach seinem Willen ging. Gleichzeitig ein hypersensibles Kind.
Bei ihrem Sohn vermutet man ADHS. Ich weiß ein viel gebrauchter Begriff im Moment. Ich fühlte mich durch deine Schilderung doch stark an ihre Erzählungen erinnert.
Sie hatte auch sehr zu kämpfen mit der Situation, obwohl sie nicht depressiv ist.

Nimmst Du denn wieder Medikamente ein?

Ich hoffe, es findet sich eine Lösung für das Problem.

Alles Gute wünsche ich dir!

Heike 47
Tabby
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von Tabby »

Gibts denn eine Möglichkeit, dass du dich vorübergehend aus der Hausaufgabengeschichte
raushältst ?

Ich weiss, es ist sehr schwer, wenn man selbst down ist, anderen Gutes zu tun. In diesem speziellen Fall, bei deinem Sohn, solltest du versuchen, ihm durch Lob und Anerkennung zu zeigen, dass er für dich wertvoll ist.

Damit wird sich die Situation entspannen und dies wird auch dir helfen, wieder ein Stück voranzukommen.
heike56
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von heike56 »

Liebe Sandra,

ich hatte nur die Parallelen zu den Schilderungen gesehen. Ich bin selber nicht versiert, was das angeht.

Vielleicht hat jemand ja ähnliche Erfahrungen mit seinen Kindern gemacht und kann dir einen Weg aufzeigen.

Liebe Grüße

Heike 47
Tim_Pfeiffer
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Hallo Sandra,
nun weiß ich ja, dass Sie in keiner Großstadt wohnen - aber gibt es bei Ihnen keine Angebote, die Unterstützung in solchen Situationen anbieten? Oftmals haben doch die kirchlichen Träger so etwas wie Erziehungs- oder Familienberatungsstellen. Ich erwähne das nicht, weil ich glaube, dass Sie eine schlechte Mutter sind (so'n Quatsch!), sondern weil ich aus Ihren postings höre, dass Sie im Moment ziemlich mit Ihrem Latein am Ende sind und offensichtlich Hilfe brauchen...

Viele Grüße aus München
Tim Pfeiffer-Gerschel
ils_pixent9
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von ils_pixent9 »

Ganz ähnlich hatte ich mich geäußert und mein Posting ist weg.

In Kürze: in manchen Schulen gibt es Hausaufgabenbetreuung, es gibt die Erziehungsberatungsstelle und es gäbe die Möglichkeit, dass eine ältere Schülerin mit ihm die Hausis macht.

Eltern können die Hausis kontrollieren, auch einmal Dinge erklären, aber das Verhältnis zwischen Mutter und Kind sollte nicht durch die Schule belastet werden.

Das sage ich aus meiner langen Praxis als Nachhilfelehrerin, wenn ich auch keine Grundschüler habe.
Gret
flower76
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von flower76 »

Hallo Sun,

Dein Post hat mich sehr berührt. Ich kann dich so gut verstehen. Ich habe auch einen Sohn, auch 8 Jahre alt und auch ein leidenschaftlicher Fußballer .

Erstmal will ich dir sagen, daß es sich für mich nicht so anhört, als würdest du etwas falsch machen. Jedes Kind hat seinen eigenen Charakter. Und ich kenne diese Phasen des Auflehnens nur zu gut.
Aber wie gesagt, ich denke, daß es eine Phase ist, die dein Sohn momentan durchlebt. Grenzen austesten. Ich weiß, daß alles ist ein einziger Kampf und wenn es einem dann selber schlecht geht ist das natürlich sehr schwer.

Das alles fordert natürlich wahnnsinig viel Geduld, Zeit und du hast ja auch noch eine kleine Tochter.

Kannst du dir vielleicht Unterstützung holen, oder deinen Sohn vielleicht vorerst in die Mittagsbetreuung/Hausaufgabenbetreuung geben. Mein Sohn geht nach der Schule meistens in den Hort und er macht dann dort seine Hausaufgaben, in einer Gruppe mit anderen Kindern.
Das ist natürlich nochmal was anderes, als wenn er sie zu Hause alleine macht.

Dann wäre das Thema mit den Hausaufgaben vielleicht erstmal für dich weg.

Ansonsten, was kann ich dir für einen Rat geben, ich versuche in solchen Phasen schon auf meinen Sohn einzugehen, aber wenn er patu was nicht machen will, wie zum Beispiel ins Bett gehen.
Dann sage ich, "ok,dann geh eben nicht, aber du wirst am nächsten Morgen merken, wie müde du sein wirst" oder Zähneputzen, "gut dann putz deine Zähne eben nicht, du wirst sehen, wenn du später kaputte Zähne hast und die Schmerzen beim Zahnarzt"

Bei meinem Sohn klappt das eigentlich meistens und er macht es dann doch irgendwann.

Bitte denke nicht, daß du keine gute Mutter bist. Denn das bist du ganz sicher nicht. Deine Kinder lieben dich und brauchen dich. Und die Erziehung der Kinder ist meines Erachtens eine sehr,sehr schwere Aufgabe.
Mann braucht viel Geduld, man muß viel geben, bekommt aber auch viel zurück

Versuche doch vielleicht einmal ihm selbst die Entscheidung zu überlassen. Denn wenn er mal ohne seine Hausaufgaben in die Schule gehen würde, muß er sich nämlich vor seiner Lehrerin rechtfertigen und das wird ihm sicher superunangenehm sein.


Ich wünsche dir gaaaaaaanz viel Kraft. Du schaffst das, ganz sicher.

Alles Liebe, Flower
flora80
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von flora80 »

Meine liebe Sun!

Herrje, das klingt ja wirklich nicht gut...
So ein Mist, dass du so weit weg wohnst, sont würd ich schnell in's Auto steigen und dir ein bisschen unter die Arme greifen. So kann ich das leider nur virtuell tun. Versuchen.
Ich wünsche mir ja oft nichts sehnlicher, als eine Familie und Kinder, aber wenn ich ds so höre, da denke ich "wow, muss die Sun stark sein, dass sie das bis jetzt alles geschafft hat!". Ehrlich, Hut ab, ich fürchte, ich hätte längst aufgegeben...
Ich finde die Idee, die Hausaufgaben ein wenig aus deiner "Verantwortung" zu nehemen, eine gute Idee. Ich habe Verantwortung in "" gesetzt, weil ich, als fast-Lehrerin der Meinung bin, dass die Kinder selbst für ihre Hausaufgaben verantwotlich sind, nicht die Eltern. Vielleicht könntest du dir ein paar wenige Nerven sparen, indem du dich nicht neben deinen Sohn setzt, wenn er Hausaftgaben macht, sondern nur das Endergebnis kontrollierst und deinen Senf dazu gibst? Wenn er etwas aus Faulheit oder Unwissen gar nicht gemacht hat, dann wird er am nächsten Tag in der Schule schon mitbekommen, was das heißt... Wenn er Fehler macht, dann ist das im Grunde genommen gut, wenn er mit diesem Fehler in den Unterricht geht, denn sonst können Lehrer auch nur schwer merken, wo bei den Hausaufgaben die Schwierigkeiten waren und das ggf. ändern bzw. noch einmal neu besprechen. Ich würde ihm mal eine Weile das Feld "Hausaufgaben" alleine überlassen und schauen, was passiert. Es kann ja eine festegelgte Zeit geben, in der Hausaufgaben gemacht werden, aber du kannst dich dabei getrost zurückziehen.

Uff, und jetzt hab ich jede Menge über Hausaufgaben geschrieben, aber was ich damit sagen will ist: Schau, an welchen Stellen du Zeit für DICH gewinnen kannst. Du lebst nicht ausschließlich für deine Kinder. Ach Sun, ich kann dich glaub ich echt verstehen und ich fürchte, dass ich in einer ähnlichen Situation wäre, wenn meine Familienplanung denn schon so weit fortgeschritten wäre, wie deine... Von außen und ohne Kinder lässt sich immer leicht reden, ich weiß... Und es soll auch nicht altklug oder arrogant klingen.... aber ich glaube, dass ich persönlich genau DAS versuchen würde. Ob es klappt, das weiß ich natürlich auch nicht...
Lass dich einfach mal knuddeln, wenn ich darf.
Lieber Gruß von

Florah
ils_pixent9
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von ils_pixent9 »

Liebe Sandra,
ist die Angst, dass andere dich für eine schlechte Mutter halten nicht ein Symptom deiner Depression?

Kannst du nicht ein bißchen versuchen zu empfinden, dass es dir so egal ist was andere von dir denken wie dass in China ein Sack Reis umfällt?
LG Gret
Tabby
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von Tabby »

Sandra, die von Herrn Pfeiffer genannten Stellen sind nicht zum Anklagen da, sondern zur Unterstützung von Menschen, die Hilfe brauchen.
Auserdem kannst du nicht wissen, wie es mit der Hausaufgabenbetreuung klappt, wenn du es nicht ausprobierst. Oftmals klappt dies mit Aussenstehenden besser.
flower76
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von flower76 »

Hallo Sun,

ich kann verstehen, daß dir das irgendwie peinlich wäre, wenn es denn dann heißen würde, dein Junge würde seine Hausaufgaben nicht machen.
Trotzdem finde ich das, was Flora schreibt richtig. Die Kinder sind im Grunde selbst für ihre Hausaufgaben verantwortlich. Natürlich soll man sie darin unterstützen, aber wie gesagt, wenn er um dich zu ärgern, seine Hausaufgaben nicht machen will, muß er sich am nächsten Tag dafür verantworten.

Versuche es doch einfach mal mit der Hausaufgabenbetreuung, wenn es nicht klappt, kannst du deinen Sohn ja wieder rausnehmen. Es wäre für dich ja auch eine Entlastung, die dir sicher gut tun würde.....


Flower
Chiron
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von Chiron »

Hallo Sandra,

was Du schreibst, hätte ein Bericht von mir sein können, vor ein paar Jahren.

Mein Sorgenkind war unser Jüngster. Ein total sensibles Kind, nach außen wie ein Kaktus.
Auch ich gehöre/gehörte zu den Müttern, die immer nur das beste für ihre Kinder wollen/wollten.
Deshalb sah ich es mit als meine Aufgabe an, ihn "anzutreiben", wenn er mal keine Lust auf Hausaufgaben hatte, nicht lernen wollte, lieber fernsah....
Das führte bei mir, neben anderen Ursachen, zu einer totalen Erschöpfung und schweren Depressionen.

Davor besuchten wir zig Beratungsstellen, Ärzte usw.
Niemand konnte helfen.

Was half, war ein 6,5-wöchiger Krankenhausaufenthalt meinerseits. Dort schöpfte ich neue Kraft, lernte meinen Sohn loszulassen, ihm mehr Verantwortung zu übertragen für seine Schulaufgaben.
Oh weh, dass fiel mir ganz schön schwer.

Als ich nach Hause kam, war ich viel entspannter. Diese Ruhe von mir übertrug sich auf die Kinder. Wir hatten ab da, weniger Probleme miteinander. Zum Thema Lernen, wurde folgende Regel aufgestellt.
Die Kinder lernen grundsätzlich alleine, ohne mich und melden sich, wenn sie nicht weiter kommen.
Damit war allen geholfen.

So wie ich die Situation bei Dir einschätze, musst Du dringend in eine psychosomatische Klinik um Dich zu erholen und nicht völlig zusammen zu brechen.

Für die Kinder kannst Du Dir eine Haushaltshilfe organisieren über die Krankenkasse, Caritas...

Eine Heilpraktikerin sagte mal zu mir:"Kinder halten uns Eltern den Spiegel vor."

Das soll heißen, Dein Sohn spürt Deine Angst und Verzweiflung und reagiert entsprechend ängstlich und verzweifelt zurück.

Momentan hast Du aber keine Kraft mehr, um anders zu reagieren.
Deshalb brauchst Du schnellstmöglich Hilfe.

Im Übrigen bist Du mit Sicherheit eine gute Mutter.

Alles Liebe und Gute für Euch,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
heike56
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von heike56 »

Liebe Sandra,

danke der Nachfrage. Es geht mir zwar nicht super, aber ich komme über die Runden. Es gibt zwei Dinge, die mich aktuell belasten. Ich hoffe, wenn das überstanden ist, geht es wieder aufwärts.

Hat der Arztbesuch heute was ergeben?

Ich würde dir so gerne etwas sagen, dass dir Kraft gibt, aber ich weiß nicht was.

Also drücke ich dich mal vorsichtig.

Liebe Grüße

Heike 47

Besteht irgendein Zusammenhang zwischen deinem Krankenhausaufenthalt und dem Verhalten deines Sohnes?
a.w.
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von a.w. »

Liebe sun,
was Du schreibst kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich habe drei Kinder, zwei davon sind hochbegabt und auf ihre Art äußerst schwierig und verhalten sich nur fordernd. Gleichzeitig sind sie extrem sensibel und wissen auch, wann es Zeit ist, mich in Ruhe zu lassen. Sie können auch mit meinen schlechten Phasen umgehen.
Mein 7jähriger hingegen ist extrem schwierig. Er kotet sich mehrmals täglich ein, haut alles kaputt und ist oft verbal aggressiv, ähnlich wie bei Dir. Er ist nicht absprachefähig und auch nicht zuverlässig. Er lügt oft und ich habe täglich das gleiche Theater mit den Hausaufgaben, wie Du. Er verweigert sich total und das auch in jeder Hinsicht.
Ich war bei der Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche, beim Kinderpsychiater, in der Tagesklinik (dort aber nur ambulant)beim Homöopathen und jetzt wollte ich noch mal zum Ostheopathen. Geholfen hat alles nichts.
Aber ich weiß, ich kann im Moment nicht mehr leisten!!!!
Ich bin berufstätig, habe weder Großeltern noch Verwandte/Bekannte, die die Kinder mal nehmen könnten. Selbst habe ich auch Depressionen, vom Haushalt und irgendwelchen Terminen mal ganz zu schweigen. Und die Hochbegabten kommen auch zu kurz. Ich weiß das.
Viele Jahre habe ich mich enorm unter Leistungsdruck gesetzt. Ich wollte alles gut machen. Was habe ich davon? Ein funktionelles Herzsyndrom und Depris.
Das ist nicht gut.
Bei allem Frust, den ich nur zu gut nachempfinden kann, liebe sun:
Versuch hier etwas locker zu sein........
und suche Dir Hilfe!Es muss nicht alles immer ungünstig ausgehen, wie bei mir.
Liebe Grüße
Janina
Heute ist der erste Tag vom Rest Deines Lebens. Mach was draus !!
heike56
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von heike56 »

Liebe Sandra,

ob diese Institution etwas für euch ist, kann ich nicht sagen. Aber auch wenn es nicht das Richtige ist, können sie dir vielleicht Tips geben, welcher Weg geeignet ist.

Die Idee deinen alten Therapeuten ( wenn ich es richtig verstanden habe) zu konsultieren ist bestimmt eine gute Idee.
Hausärzte sind mit der Materie doch nicht so vertraut.
Vielleicht hat dein Sohn durch den Arztbesuch auch etwas von der Ernsthaftigkeit der Situation gespürt.

Viel Kraft für die nächsten Schritte. Alles ist besser als Stillstand und Aushalten der Situation.

Grüße in den Süden

Heike 47
Birgit49
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von Birgit49 »

Liebe Sandra,

vor kurzem war genau "Dein" Thema, das Thema in einem Gespäch zwischen meiner Schwägerin und mir.

Meine Schwägerin hat sich vor 2 Jahr als Ergotherapeutin selbstständig gemacht und "arbeitet" hauptsächlich mit Kindern.

In unserem Gespräch sind wir zu dem "Ergebnis" gekommen, dass viel mehr für Kinder psychisch kranker Eltern getan werden sollte, denn auch für Kinder ist es oft sehr schwierig, die erkrankten Eltern und ihr Verhalten zu verstehen.

Sie wird dieses in Rahmen ihrer Ergotherapie "anbieten" und ich will versuchen, mich in dieser Richtung ehrenamtlich zu engagieren.

Bei meiner kurzen Recherche im i-net habe ich folgenden link gefunden

http://www.netz-und-boden.de/

Vielleicht kannst Du ja damit etwas anfangen und Dir dort einige Anregungen holen.

Ganz liebe Grüße

Birgit
Die Fähigkeit das Wort “Nein“ auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.
(Nicolas Sebastién Chamfort)
Kräuterhexe
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von Kräuterhexe »

Liebe sun,

ich habe gerade den ganzen Thread durchgelesen und es ist mir so nahegegangen! Vor allem das was du als letztes geschrieben hast. Gib dir nicht allein die ganze Schuld!!
Das ist ja auch ein Symptom der Depression, man sucht die Schuld erstmal und nur bei sicn.
Ich habe übrigens auch einen 12jährigen Sohn, und ich kenne diese Hausaufgaben-Kämpfe nur zu gut! Es kostet unheimlich viel Kraft, und gerade wenn es einem selbst nicht gut geht, schafft man das kaum.
Ich kann dir auch keine Patentlösung anbieten, aber ich glaube eines ist ganz wichtig:

such dir HILFE!

Du mußt nicht alles alleine schaffen, du bist schließlich selbst krank. Vielleicht ist es für deinen Sohn wirklich einfacher , die Aufgaben in der Betreuung zu machen. Da sind auch andere Kinder, alle arbeiten und er wird sich vielleicht viel leichter damit tun. Und du bist erstmal diesen furchtbaren Druck los!
Und was die anderen denken, laß sie denken...
ich weiß, das sagt sich so leicht, aber du mußt auch an dich denken und an deine Kräfte! Keiner hat etwas davon, wenn du überhaupt nicht mehr kannst.
Laß dir helfen, bitte, und schreib hier weiter wie es dir ergeht!

Ganz liebe Grüße, Ute
Chiron
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von Chiron »

Liebe Sandra,

ich bin immer noch der Meinung, dass Du dringend in die Klinik musst.

Kannst Du nicht mal alleine zu Deinem Hausarzt gehen und ehrlich mit ihm sprechen?
Mal nicht die Starke mimen?

Thema Krankenkasse:

Du brauchst nur einen Arzt, der hinter Dir steht und den Aufenthalt befürwortet.
Vielleicht Dein ehemaliger Psychologe oder jemand vom sozialpsychiatrischen Dienst in der nächtsgelegenen größeren Stadt.
Sollte die Krankenkasse ablehnen, kann man Widerspruch einlegen.
Dabei kann ich Dir behilflich sein, wenn Du magst. Ich maile Dich bei Bedarf dann einfach an zwecks Mailaustausch.

Ich glaube Dir, dass man so kleine Kinder ungern loslässt. Vielleicht kannst Du es Dir doch noch mal überlegen?
Eine Familienpflegerin vorher über die Caritas kennenlernen?

Ach, ich würde Dir so gerne helfen.

Deine Verzweiflung ist zu spüren und ich wünsche Dir ganz vieeeel Kraft das alles zu überstehen.

Liebe Grüße,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Chiron
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von Chiron »

Hallo Sandra,

das hört sich alles nicht sehr gut an.

An Deine Probleme nach Backnang zu kommen, kann ich mich natürlich noch erinnern.
Es scheint mir wie verhext zu sein.

Ja und die Schuldgefühle, die man als Mutter entwickelt, wenn man krank ist und einem die Kraft fehlt, kenne ich zur Genüge selbst, nur einen Weg da raus, habe ich auch noch nicht gefunden.

Deine Angst vor dem Jobverlust ist leider auch berechtigt in der heutigen Zeit.

Aber was kannst Du denn sonst noch tun?

Gibt es vielleicht eine Freundin/Nachbarin/Verwandte, die Dir ein paar Aufgaben abnehmen kann?

Oder eine kurzfristige Umorganisation Deines Haushaltes?

Sprich, was ist wichtig im Haushalt?

1. Die Familie braucht etwas zu essen.

Du könntest eine Zeitlang auf Fertig- oder Schnellgerichte ausweichen.

2. Die Wäsche muss gewaschen sein.

Bügeln? Wenn Du einen Trockner hast, kannst Du Dir das weitgehendst sparen.
Ansonsten die Wäsche nicht zu sehr schleudern, wegen dem Zerknittern, nach dem Trocknen einfach glattstreichen, zusammenlegen und ab damit in den Schrank oder nur in verschiedene Waschkörbe und die in den jeweiligen Zimmern verteilen.

3. Putzen?

Lass es die nächste Zeit einfach mal sein, auch wenn es Dir schwer fällt.
Ich bin mir sicher, man wird bei Dir dann nicht im "Dreck" ersticken.
Und - Ihr habt bestimmt Teller um davon zu essen und braucht das nicht vom Fußboden zu tun.

Ansonsten achte auf genügend Schlaf für Dich, wenn Du kannst.
Wenn nicht, geh zum Arzt und lass Dir für eine kurze Zeit etwas geben oder veruche es mal mit Baldrian.

Nutze die Zeit, wenn die Kinder in Schule oder KiGa sind, um Dich so weit das geht auszuruhen.

Vielleicht bekommst Du dann wieder ein bisschen benötigte Kraft zurück.

Ich wünsche Dir das, von ganzem Herzen.

Liebe Grüße,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
SchwarzeDame
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von SchwarzeDame »

Liebe Sandra,

wie ich das kenne. Es ist als wäre man ein Hamster im Laufrad. "Irgendwie" dreht sich das Leben weiter, nur man selbst kommt nicht mit.

Aus meiner "ausgebrannten Zeit" kann ich Chiron nur zustimmen: versuch alles bleiben zu lassen, was nicht unbedingt sein muss. Ich hab mit meinem Sohn ein Jahr in einer teilrenovierten Wohnung gelebt, es sah wirklich nicht schön aus, ... ja und? Wen's stört, der muss weg bleiben.

Ganz herzliche Grüße
SD
heike56
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von heike56 »

Liebe Sandra,

auch wenn deine Therapie keine zwei Jahre her ist, kannst Du Therapie in Anspruch nehmen. Es gibt eine Regelung, dass Therapeuten pro Quartal 10 mal 15 Minuten für Gespräche pro Klient abrechnen können. D.h. dass Du pro Monat ein Gespräch von 50 Minuten Dauer haben könntest, unabhängig davon, wann deine letzte Therapie war.

Die Gespräche werden nicht so gut honoriert, aber es gibt Therapeuten, die es machen.

Ein anderer Gedanke wäre, evt. noch etwas an deinen ADs zu ändern. Vielleicht gibt es etwas, dass dich besser stabilisiert.

Aber wie viele schon geschrieben haben, wäre eine Entlastung für dich sehr wichtig.
Vielleicht kann dein Mann am Wochenende, dir mal ein paar Sachen abnehmen.

Liebe Grüße

Heike 47
imagine
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von imagine »

Liebe Sun,
das ist etwas was auch mir auffällt, was macht eigentlich dein Mann??
Der doch der Vater der Kinder ist?
Das ist eine ernstgemeinte Frage, denn wenn er es nicht ist kommt noch eine weitere Belastung dazu.
Es wurde schon so viel Positives beschrieben, aber ich kenn sie auch, diese Angst, vor dem nicht perfekt sein, aber gerade dadurch habe ich mich überfordert, meine Bedürfnisse nicht gesehen und meiner Tochter auch geschadet.
Sie musste niemals lernen mit Frust umzugehen und kann das bis heute nur schwer...
Was mir auch auffällt, du hast ja zwei Kinder und in deinem ersten post beschreibst du deine Tochter als extrem schwierig, was hat sie?

Zu den Hausaufgaben deines Sohnes fällt mir ein, dass du die Hausaufgaben so früh gemacht haben willst.
Er selber hätte vielleicht gar kein Problem damit, sie erst später zu machen.Jetzt wird es ohnehin früher dunkel, dann könnte doch vielleicht dein Mann...
Du schreibst deine Kinder wollten immer einen Freund zum Spielen und du befriedigst alle Bedürfnisse.
So war das bei mir auch, meine Tochter musste nie auf etwas verzichten, aber es hat ihr alles in allem gesehen nicht gut getan, ich hatte auch keine schöne Kindheit, kenne also dein Dilemma.
Ich würde mir auch Unterstützung suchen und wenn dein Sohn gut in der Schule ist, würde ich tatsächlich versuchen, es ihm zu überlassen.
Nun schreibe ich aus heutiger Sicht, da hat man leicht reden...

Alles Liebe dir
Imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
heute
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von heute »

Hallo Sun,

die häusliche Situation, die du beschreibst, kommt mir leider sehr bekannt vor.

Leider hatte ich in dieser Zeit (als meine drei Kinder in Grundschul- und Kindergartenalter waren) keine Hilfe und Unterstützung. Aber gut hat uns das allen nicht getan. Wenn ich heute Texte lese, die ich damals in der Verzweiflung geschrieben habe, dann stehen mir die Haare zu Berge (und ich wundere mich, dass wir überhaupt noch alle leben).

Wie die anderen möchte ich dir dringend ans Herz legen: Suche dir Hilfe und/oder Entlastung.

Noch ein paar Gedanken, die mir beim Lesen gekommen sind (bitte nur einfach als "Gedanken", "Ideen" auffassen und nicht als schlaue Ratschläge):

- ja, das kenne ich auch, in der Schule ganz unauffällig, so dass die Lehrkräfte denken, alles sei bestens... und zu Hause kommen dann die unguten Stimmungen raus (ja, die Gereiztheit deines Sohnes muss nicht an deinem Verhalten liegen... es hat ihn vielleicht schon was in der Schule genervt, aber dort hat er sich zurückgehalten, denn die Lehrerin kann er ja nicht so "anmachen" wie dich...)

- du könntest mit der Lehrerin vereinbaren, dass du deinem Sohn mehr Eigen-Verantwortung übertragen willst und dass ihr BEIDE beobachtet, wie sich dadurch einerseits sein Lernverhalten entwickelt, aber natürlich auch, ob er weiterhin die erforderlichen Lernfortschritte macht. Auf diese Weise kannst du das Gefühl loswerden, die Lehrerin hält dich für eine schlechte Mutter, wenn dein Sohn mit fehlerhaften oder unvollständigen Hausaufgaben in die Schule kommt. Außerdem könntest du dadurch die Angst, dein Sohn könnte nicht mehr genügend lernen, ein bisschen loslassen (wenn du weißt, die Lehrerin achtet ebenfalls darauf und gibt dir/euch Bescheid).

- Natürlich könntest du deinem Sohn ERKLÄREN, dass es in Zukunft lieber anders laufen soll, weil der tägliche Hausaufgaben-Streit nur zu einer schlechten Stimmung für euch beide führt. Dass du lieber Freude mit ihm zusammen haben möchtest. Vielleicht hat er ja selbst dann auch Ideen, wie das Ganze besser und entkrampfter ablaufen kann. Von der besseren Stimmung würdet ihr ja beide profitieren.

- Eigentlich (so aus der Ferne...) denke ich, wäre ein offenes Gespräch über das Thema "Hausaufgaben" zwischen Lehrerin - deinem Sohn - und dir vielleicht hilfreich. Vorausgesetzt, ihr versteht euch gut mit der Lehrerin.

- Du, Sandra, die anderen Mütter in deiner Straße... meinst du, das sind alles Super-Mütter mit absolut pflegeleichten, strebsamen Kindern? Vielleicht ein paar wenige... aber ich kann mir vorstellen, dass für so manche andere Mutter (ob nun depressiv oder nicht) "Hausaufgaben" ein wahres Reizthema sind, das regelmäßig zu Streit, Konflikten, mieser Stimmung führt...

- 17:30 Uhr finde ich übrigens auch nicht so arg spät für einen 8-Jährigen. Die Frage ist halt, ob er sich beim Spielen (z. B. Fußball) mit den anderen Kindern schon so verausgabt hat, dass er am Spätnachmittag erschöpft wäre. Ansonsten könntet ihr ja auch "Spät-Hausaufgaben-Tage" abwechseln mit "Früh-Hausaufgaben-Tage" - und dein Sohn könnte selber beobachten, was für ihn besser passt.

- Wenn dein Sohn mit Papa zusammen Hausaufgaben macht (weil "Späthausaufgaben-Tag" ist), dann könntest du doch mit der kleinen Tochter in dieser Zeit was unternehmen. So könntest du vermeiden, dass du unversehens doch in die Hausaufgaben reingezogen wirst... (dein Mann macht es sicher anders als du... aber das ist dann einfach so)

- den Vorschlag, jemand anders in Haus zu holen, der mit eurem Sohn Hausaufgaben macht, finde ich für Krisenzeiten enorm hilfreich und wichtig. Eine außenstehende Person bleibt gelassen, ruhig, sachlich und ist trotzdem als Ansprechpartnerin und zur "Lernmotivation" da. Auch wenn das bisher keine andere Mutter aus eurer Straße macht und auch wenn dein Sohn vielleicht die Nase rümpft ("Brauch ICH doch nicht..."), könntest du dich nach jemand umsehen, der in Krisenzeiten einspringt. Und wer weiß, vielleicht finden es andere Mütter eines Tages nachahmenswert und dein Sohn nach dem ersten Ausprobieren sogar "cool"? Gibt ja auch am Gymnasium ältere SchülerInnen, die schon wissen, dass sie mal mit Kindern arbeiten möchten (oder konkret Grundschullehrerin werden möchten) - die könnten dann (für ein Taschengeld) schon mal Erfahrungen sammeln.

Bitte, wie gesagt... es ist nur eine Ideen- und Gedankensammlung. Denn ich weiß selbst allzu gut, was es heißt, wenn man "von außen" schlaue Tipps bekommt, die man entweder schon x-mal erfolglos ausprobiert hat, die zur konkreten Familiensituation eben nicht passen oder die sonstwie nicht greifen...

Schau mal, ob irgendein Gedanke für dich und deine Familie sinnvoll erscheint.

Alles Gute und viel, viel Kraft!

Nene
"So many things I would have done, but clouds got in my way." Joni Mitchell (Both sides now)
Chiron
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Re: Ich zerbreche....

Beitrag von Chiron »

Guten Morgen Sandra,

neue Tipps habe ich leider (? ) nicht.

Was ich Dir schreiben möchte ist:

Man spürt die Liebe zu Deiner Familie und ich glaube, das ist das Wichtigste, die Depris mal wieder zu überstehen.

Vielleicht hilft Dir auch das schreiben hier, um mal "Dampf" ablassen zu können?

Jedenfalls wünsche ich Dir einen angenehmen Arbeitstag und heute Nachmittag ein wenig Entspannung und einen Sieg über den inneren Bügelschweinehund, der Dich immerzu bügeln lässt.

Alles Liebe und Gute,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
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