Sackgasse !!!

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kessy4949
Beiträge: 228
Registriert: 16. Apr 2003, 23:08

Sackgasse !!!

Beitrag von kessy4949 »

Hallo,
ich schreibe hier nur seltenst, aber momentan geht es nicht anders. Ich befinde mich seit Monaten in einer Sackgasse und komme einfach nicht raus. Vor ca. 8 Jahren machte ich den Fehler und zog in ein Haus in dem meine Großmutter auch zur Miete wohnt. Ich zog eine Wohnung drüber. Nun will ich umziehen, da ich eingesehen habe, daß ich so nie gesund werden kann. Meine Oma und meine Mutter wirken auf mich völlig destruktiv, wenn ich jemals wieder gesund werden will. Meine Mutter, die ca. alle 14 Tage bei meiner Oma vorbeikommt, meint heute noch eine kleine Tochter (ich bin 34J.) vor sich zu haben und so drohen zu müssen, wenn ihr was nicht paßt. So wird das Selbstbewußtsein bestimmt nicht größer, da kann ich ackern was ich wil. Im Prinzip kann von Familie nicht mehr die Rede sein, alle anderen sind tot oder süchtig oder man sieht sich nicht und wohnt aber nur 2 Schritte weiter. Das belastet mich nur noch zusätzlich, zumal während der letzten 6 Jahre jedes Jahr ein anderer gestorben ist. Auch dieses Jahr schon. Die Beerdigungen sind dann auch der einzige Treffpunkt für die ganzen Anverwandten, klasse echt!!!
Freunde sind seit Jahren keine da, Bekannte ja, aber nur wenige. Im Prinzip habe ich seit einem Umzug als ich 10 Jahre war alle Freunde schlagartig aufeinmal verloren und seitdem nie mehr wirklich welche gefunden. Auch komme ich mit dem anderen Menschenschlag nicht zurecht. Der liegt mir einfach nicht. Meine Mutter verstehts nicht, will es aber auch nicht verstehen, wenn ich sie bitte, sich mal in ein Buch etwas einzulesen, damit sie meine Handlungen besser verstehen kann. Nein, stattdessen kommen nur noch zusätzlich Vorwürfe, die man sich selbst ja ohnehin schon oft genug macht. Sowas brauche ich nicht mehr. Hab die Schnauze voll, gestrichen voll !!! Ich versuche mir jetzt seit x Jahren selbst zu helfen, aber komme nicht weiter.
Immmer drehen sich die Fragen im Kreis. Wegziehen, wohin? Einen völligen Neuanfang machen in einer Umgebung wo mich Niemand kennt und eine Umgebung die ich selbst nicht kenne. Ja, das wäre was. Aber die Angst, plötzlich wieder zu erkennen, daß der neue Umzug sich wieder als Fehler erweist, ist zu groß. Ich weiß nicht, ob ich die Kraft nochmal aufbringen könnte, wieder in die altbekannte Umgebung, aber halt andere Straße, zu ziehen. Dazu muß ich ohne Auto planen -darf durch eine andere Erkrankung nicht fahren- so daß der neue Wohnort ziemlich zentral liegen muß. Ein Großstadtmensch bin ich allerdings auch nicht. Käme vielleicht Kleinstadt infrage. Dann Fragen, wie es beruflichlich weiter gehen soll? Letztens habe ich von der VHS einen Kurs zur Berufsorientierung gemacht. Ich war schon stolz, daß ich mir das überhaupt zugetraut habe. So viele neue Menschen. Gebracht hat der Kurs allerdings nichts, den Meisten oder vielleicht sogar Allen anderen allerdings auch nichts.
Ich weiß, daß ich Hilfe brauche, habe jedoch kein Vertrauen mehr, daß ausgerechnet jetzt ich das Glück habe, einen Therapeuten zu finden, wo mir die Therapie auch mal nützt. Das glaub ich nach 13 Jahren erfolgloser Suche und x Monologen mit Therapeuten einfach nicht mehr. Und dann das beschissene Gefühl daß nun wieder einmal mehr ein Mensch vollkommen Bescheid über mich weiß. Ich kann dieses Gefühl nicht mehr ertragen. Mehr habe ich nie erfahren, als Zuhören, sich ein Urteil bilden, aber dem Patienten nix sagen. Klasse. An anderer Stelle erfahre ich dann wieder was jene Therapeuten mal wieder festgestellt haben. Ich krieg langsam soviel Wut, daß ich allein schon bei der Suche nach einem Therieplatz sich meine Stimme schon ziemlich gereizt anhört. Klinik? auch das habe ich nun schon hinter mir. Nach dem letzten Klinikaufenthalt, ging ich noch zum Übergang in meiner Nähe in die Tagesklinik und was erfuhr ich dort wieder? Das Echo meiner bisherigen Erfahrungen. Der Psychologe hatte Urlaub - ist auch verständlich, braucht der Mensch - bloß irgendwie hatten viele andere auch gleichzeitig Urlaub. Im Prinzip sind wir von morgens bis nachmittags rumgesessen, dann hab ich nach 5 Tagen abgebrochen, weils mir zu blöd war. Die Tagesklinik hätte für mich eigentlich das Resultat ergeben sollen, daß ich mir einen Therapeuten suche, allerdings durch diese erneute Pleite, ging wieder alles Richtung 0 zurück. Das ist jetzt vor ca. 1 1/2 Jahren gewesen. Habs mit den Zahlen nicht so. Ich weiß langsam nicht mehr recht weiter, ich tue mich sehr schwer, überhaupt noch einem Menschen irgendetwas von meinem befinden zu äußern.
Jedenfalls drehe ich mich da irgendwie im Kreis und komme da nicht mehr raus, und jedes Wochenende ist immer der Gipfel des Ganzen, vor allem sonntags. Das einzige was ein wenig bei mir hilft ist lesen. Aber meine Krise muß ich trotzdem irgendwie schnellstmöglich in Griff kriegen. Weiß Jemand zufällig Rat? Jetzt schon sorry, falls ich nicht sofort antworten kann, bin ziemlich überfordert. Verbeißt Euch bitte nicht an irgendwelchen Einzelheiten, die oben genannt sind. Ich brauche hier wirklich nur konstruktive Ratschläge, keine Kritik - gehe ich ohnehin nicht drauf ein und wegen Familie kein Rückfragen, da ist nichts mehr zu retten. Und das Ganze zu schreiben würde den Rahmen sprengen. So, hoffe nicht zu sehr genervt zu haben.
Mir ist gerade aufgefallen, jetzt wo ich das Geschrieben habe, geht es meinem Magen gleich besser.

Viele Grüße,
Christin
BeAk

Re: Sackgasse !!!

Beitrag von BeAk »

Liebe Christin,

entweder machst Du auf ewig so weiter, "die anderen sind Schuld, das Du nix auf die Reihe kriegst". Oder Du bewegst Dich endlich, erkundigst Dich, was es für Therapiearten gibt und welche zu Dir passt.
Verzeichnisse von Therapeuten gibt es bei der Krankenkasse.
Es ist an Dir, dafür zu sorgen, das es Dir besser geht!
Data

۟

Beitrag von Data »

heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Sackgasse !!!

Beitrag von heike56 »

...hat sich erledigt
wanderin
Beiträge: 297
Registriert: 9. Mai 2006, 08:15

Re: Sackgasse !!!

Beitrag von wanderin »

Ist die Hitze "schuld",
oder...?

Es wird wieder ganz schön scharf geschossen, nicht nur hier.

@Christin
Du hast erkannt, in eine Sackgasse gelaufen zu sein. Wenn du aus der heraus möchtest, dann musst du etwas tun. Was? Wie dein Befinden wirklich ist, lässt sich von hier nicht einschätzen. Wenn du noch die Kraft hast, Veränderungen( Umzug u.a.)zu vollziehen, dann tue es. Es wäre eine Aufgabe und auch dort kommst du mit anderen Menschen in Berührung und es aktiviert dich.
Auf alle Fälle bemühe dich auch um eine Therapie und um irgendwelche Kontakte.
Nur DU kannst etwas verändern. Ich weiß aus eigener Erfahrung, es ist zunnächst nicht einsehbar und auch nicht leicht umsetzbar.
Wenn du es nicht allein schaffst, dann suche dir Unterstützung.

Wie geht es dir heute am Sonntag? Was liest du denn?

Einen halbwegs erträglichen Sonntag und eine ganz kleine Kehrtwendung aus der Sackgasse, zunächst im Denken und Planen

wünscht dir

Louise
samaya
Beiträge: 266
Registriert: 3. Jul 2006, 20:54

Re: Sackgasse !!!

Beitrag von samaya »

Liebe Christin,

es tut mir sehr leid, wenn ich das alles lese.

und ich finde es toll, dass du versuchst dich von den leuten zu entfernen, die dir schaden.
Ich kenne das alles sehr gut. meine eltern sind/waren alkoholiker und auch sonst waren alle restlichen familien mirglieder süchtig und mittlerweile tot, oder aber in ihren sehr destrucktiven verhaltensweisen verstrickt.

ich habe mich schon vor vielen jahren (bin 31) von ihnen gelöst. und es tat mit nur gut! mit einer therapie habe ich dann auch meine anerzogenen "kaputtmacher" (z.b. die ständige selbstkritik) aufgedeckt und ändern können. und nun komm ich ganz gut klar - natürlich abgesehen von den depressiven phasen.

aber jetzt zu meinem konstrucktivem vorschlag... es gibt einrichtungen wie das frauenhaus oder selbsthilfen des diakonischen werks, vielleicht auch profamilia?. informiere dich im internet, wo so eine einrichtung in deiner nähe ist, rufe an, lass dich dort beraten. wenn sie dir nicht helfen können, können sie dir bestimmt wenigstens eine adresse nennen. schildere ihnen, dass du nicht weiter weißt, umziehen musst, aber überfordert bist damit. dass du krank bist und da raus muss, kein auto fahren darfst, usw.

ich glaube das ist der erste schritt. und dann kannst du weiter sehen. eins nach dem anderem...

ich wünsche dir alles gute.
fühl dich gedrückt!
sam
Trulla
Beiträge: 80
Registriert: 31. Okt 2005, 12:39

Re: Sackgasse !!!

Beitrag von Trulla »

Hallo Christin,
es kommt mir so bekannt vor, was Du schreibst. Ich bin zwar schon älter, aber ich habe vieles so erlebt wie Du. Mit 34 war ich über ein Dutzend Mal umgezogen, nach dem ich bei den Eltern ausgezogen war. Jedesmal mit oder wegen der Hoffnung, in der neuen Wohnung wird alles anders. Ich habe eine Menge Stadtteile hier kennengelernt, es hat jedes mal wieder zuviel gekostet und letztendlich waren meine Probleme natürlich nicht weg.
Ich wollte damit sagen, ich bin immer vor meinen Problemen weggerannt, das war nicht gut.
Versuch es besser zu machen, vielleicht mit einer Art Bilanz, positive und negative Seiten für oder gegen einen Umzug?
Ich wünsche Dir alles Gute
kessy4949
Beiträge: 228
Registriert: 16. Apr 2003, 23:08

Re: Sackgasse !!!

Beitrag von kessy4949 »

Hallo erstmal vielen lieben Dank für Eure Antworten, ich meinte jene Antworten ab Louise, auf den anderen Schwachsinn laß ich mich erst gar nicht ein.
@ Trulla: Ich meine nicht, daß mit einem Umzug meine Probleme weg sind, sondern, daß mein Störfeld (Familie) aus dem Weg ist und ich mich auf mich selbst und meine Gesundung konzentrieren kann.
@ Louise: Sonntag gings ausnahmsweise gut, da ich Fußball gespielt habe, dafür hatte ich diesmal samstags schon Depri und heute Montagdepri. Lesen tue ich momentan allerhand über Depri und anderes. Zuviel macht allerdings doof, davor ist zu warnen.
@sam: Mein Vater war auch Alkoholiker ist inzwischen auch gestorben. Die jüngste, die wegen Alkohol gestorben ist war 39. Scheiß Alkohol, so viele Tote.
Man, das wärs' eine Therapie, wo ich auch mal Erkenntnis kriege und dran arbeiten kann. Nichts würde ich mir mehr wünschen!!! Ich hatte bisher nur Leute die zugehört hatten, zu spät erschienen sind, plötzlich nicht da waren und Jemand anders vor mir saß, Praktikanten und Sonstige und nichts, niemals irgendetwas von sich gaben. Ich bin zu dem Therapeuten, den ich längere Zeit hatte hin, mit der Frage: "Wie unterhalte ich meinen Psychologen denn heute?" Das kostet Kraft und man verliert irgendwann die Hoffnung doch mal auf eine Person zu treffen wo das nicht so ist. Anfangs gabs doch so eine Person, ich dachte klasse. Da meinte er das ist sein letzter Arbeitstag er wechselt woanders hin. Dann hatte ich wieder eine stumme Person vor mir sitzen. Und so gabs noch viele andere, wo genauso waren. Ich mach jetzt auch Psychologin, auskotzen tun sich ja eh genug Leute bei mir. Krieg ich wenigstens noch Geld dafür.

Das war jetzt meine letzte Nachricht hier. Mein Account kann gelöscht werden, falls das ein Moderator lesen sollte. Es gibt zu viele Mißverständnisse per Internet.

Grüße an Alle,
Christin
Ciao
BeAk

Re: Sackgasse !!!

Beitrag von BeAk »

Liebe Christin,

schau Dich mal nach Infos über die Verhaltenstherapie um.

Übrigens kann ich in Deinen Posts bisher noch nichts finden, das eine Löschung nach sich zieht. Drücke Dich weiterhin angemessen aus, dann passiert das auch nicht.
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