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Silvia Dunkebeck
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Silvia Dunkebeck »

Bin 51 Jahre alt, seit ca. 13 Jahren wieder verheiratet und mein Mann hat sich zum Alkoholiker entwickelt. Tagsüber trinkt er meistens nichts, aber fast jeden Abend und nie unter 3 l Bier. Wenn Schnaps hinzukommt, pöpelt er rum und schreit und macht mich nur noch fertig. Habe 4 Kinder, die Älteste hat soeben ihren Doktor gemacht, mein Sohn (25) ist z.Z. im Krankenhaus nach einem Suizidversuch , die andere Tochter fängt im Januar an zu studieren (hat schon eine Lehre beendet und mein Jüngster beginnt jetzt sein Studium. Mein Sohn, der jetzt im Kr-haus ist, hatte nach dem Abi auch ein Studium begonnen (6oo km entfernt) und auf Fragen immer gesagt, es ist o.k. War zwischendurch zu Hause, na ja, er ist immer irgendwie ein Einzelgänger gewesen, aber nie so richtig auffällig. Dann hat sich rausgestellt, daß er gar nicht studiert hat, sondern viel am PC gechattet und so Bekannschaften geschlossen hat. Nach kurzer Zeit war er "verlobt" ging in die Brüche und das selbe noch 2 mal.Irgendwann bin ich hingefahren, und fand ihn verwahrlost vor. Wollte ihn mit nach Hause nehmen, aber er ließ sich noch nicht drauf ein, bis dann per mail ein Hilferuf kam. Ich habe dafür gesorgt, daß er in ein Krankenhaus (Psychartrie) kam, nach 5 Tg. wurde er entlassen und solltesein Leben in die Hand nehmen. Sein leiblicher Vater kümmerte sich nicht viel drum, er mente, das der Junge sein Leben im Griff hat, weil er durch ganz Deutschland reiste (um eine großen Lieben, die er per Internet nur kannte, zu treffen. Wieder in seinem Studienort angekommen, sollte er auf mein Bitten Sozialhilfe und Wohngeld usw. beantragen, sich hier bei uns eine Lehrstellesuchen und von vorne anfangen. Über eine Anounce hat er sofort eine Stelle, im Hau Ruck hat mein Mann ihn abegeholt, am gleichen Tag fand ich per Zufall ein möbeliertes Zimmer und ein paar Tage später fing der Job an, angeblich wollte er es selber auch, hatte es auch bis vor kurzem gesagt, daß er unbedingt die lEHRE zu Ende bringen wollte. Und nun ist er am Ende und ich langsam aber sicher auch. Seit 94 bin ich sehr krank, Schmerzpatientin und muß mit einer Morphinpumpe leben, die mir aber wieder viel Lebensqualität zurückgegeben hat. Ich weiß mir keinen Rat mehr mache mir riesige Sorgen um das Kind. Richtig reden kann ich mit niemanden und leider beschleicht mich das Gefühl immer mehr, es wär besser, Schluß zu machen und nicht mehr denken zu müssen. Das Verantwortlichsein oder das Gefühl, daß meine Kinder dann alleine sind, ist das Einzigste, was mich von diesem Schritt noch zurück hält, aber ich weiß nicht mehr, wie lange. Silvia
Silvia Dunkebeck
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Beitrag von Silvia Dunkebeck »

Sorry, wollte nicht weiter schreiben, habe ausversehen die Taste angeklickt. Silvia
Demi
Beiträge: 129
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Beitrag von Demi »

Liebe Silvia, ich denke, Du solltest Dir möglichst schnell professionelle Hilfe suchen, der Dir in Deiner Situation beistehen kann. Kannst du mit Deinem Hausarzt über Deine Probleme reden? Ich finde es sehr wichtig, dass Du jemanden "Vor Ort" findest, der Dich in dieser schwierigen Situation begleitet. Es ist sehr viel, was Dich belastet, und damit alleine klar kommen zu müssen überfordert sicher jeden. Ich kann jetzt leider nicht mehr schreiben, sollte eigentlich schon unterwegs sein,werde mich aber am Abend nochmal bei Dir melden. Ganz liebe Grüße Demi
Maike Zander
Beiträge: 48
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Beitrag von Maike Zander »

Sehr geehrte Frau Dunkebeck, ich kann mich Demi nur anschließen. Es wäre sehr wichtig, dass Sie sich persönlich Hilfe holen, damit Sie mit der schwierigen Situation besser umgehen können. Dann können Sie auch Ihren Sohn unterstützen. Hilfe finden Sie z.B. in einer Beratungsstelle vor Ort. So eine Beratungsstelle nennt sich meistens Ehe-, Lebens- oder Familienberatungsstelle und wird von den Kirchen (z.B. Caritas, Diakonie) oder anderen Wohlfahrtsverbänden (z.B. Arbeiterwohlfahrt) angeboten. Die Beratung ist kostenfrei und anonym und könnte Ihnen die Möglichkeit bieten, Ihre schwierige Lebens- und Familiensituation mit einem "neutralen" Berater/in zu besprechen. Gerade weil Sie im Augenblick sehr verzweifelt sind, wäre es sehr wichtig, dass Sie sich möglichst bald Hilfe holen. Sie schreiben, dass Ihr Sohn einen Suizidversuch unternommen hat. In der Regel steht hinter einem Suizidversuch eine psychische Erkrankung wie z.B. eine Depression. Viele Angehörige von psychisch kranken Menschen leiden sehr unter der Situation und werden oft selber darüber krank. Deshalb kann es eine Hilfe sein, sich mit Menschen auszutauschen, die diese Problemlage kennen. Über den Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker Tel. 0228-632646 erhalten Sie die Adressen von Angehörigen-Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe. Der Bundesverband bietet unter dieser Telefonnummer auch jeden Dienstag und Donnerstag von 14 bis 16.30 Uhr persönliche Beratung an. Vielleicht kann dies eine Hilfe für Sie sein. Wenn Sie Fragen zu diesen Empfehlungen haben, können Sie sich gerne auch direkt (per email, per Telefon) an uns wenden. Mit einem freundlichen Gruss Maike Zander Kompetenznetz Depression Telefon 089/51 60 55 53, maike.zander@psy.med.uni-muenchen.de
sternentaler
Beiträge: 6
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Beitrag von sternentaler »

Manchmal ist mein Herz so schwer, dann kann ich es nicht tragen, dann schiebe ich es vor mir her, auf einem kleinen Wagen. Hallo, ich bin der Sternentaler und ganz neu hier. Wie alle anderen in diesem Chat habe ich ein Problem und angesichts der teilweise wirklich traurigen Geschichten, kommt es mir schon wieder fast belanglos vor. Ich glaube, unter Depressionen zu leiden. Wie lange der Zustand schon andauert kann ich nicht sagen, da ich es erst vor kurzem als Krankheit identifiziert habe und bisher dachte, dieser Zustand würde zu meiner Charakterbildung gehören. Die letzten Monate habe ich es gut geschafft mir nichts anmerken zu lassen, doch seit ca. 2 Monaten leide ich vermehrt an körperlichen Symptomen und ich schaffe es nicht mehr, mich zusammen zu reißen oder aufzuraffen und es wird rapide schlimmer, als wenn ich in einen Sog gezogen werde, der sich immer schneller dreht. Was ich nicht verstehen kann, ist die Tatsache, dass trotz meines augenscheinlichen körperlichen Verfall niemand von meinen Freunden und meiner Familie zu merken scheint, WIE schlecht es mir geht. Ich fühle mich so schrecklich alleine!!! Aber ich will auch nichts von mir aus sagen, weil ich niemanden zur Last fallen will - das tue ich wahrscheinlich eh schon mit meiner stetigen "schlechten Laune". Ich brauche meine Freunde und meine Familie aber gerade jetzt so sehr und ich weiss nicht, wie ich ihnen das klarmachen soll. Wenn sie es so schon nicht merken, vielleicht wollen sie es auch gar nicht wissen? Hat jemand eine Tipp für mich? Sternentaler
Ingrid
Beiträge: 727
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Beitrag von Ingrid »

Lieber Sternentaler - Du klingst wirklich nicht gut - aber allein bist Du nicht - keinesfalls. Alle hier im Forum erleben Gleiches oder haben es in sehr ähnlicher Form erlebt wie Du. Hier versteht auch jeder, was Du meinst, wenn Du Deine Gefühle beschreibst. Dass Deine Angehörigen und Freunde nichts merken, liegt zum einen wohl daran, dass Du nach außen ja zumindest noch "lächelst", wie Du weiter oben schreibst. Und schlecht aussehen tut man auch bei unvernünftigem Lebensstil - deswegen kommt nicht gleich einer darauf, was wirklich in Dir vorgeht. Du mußt Dich jetzt aber zu allererst um Dich selbst kümmern und Dich so schnell wie möglich um professionelle Hilfe bemühen. Warst Du wegen Deiner körperlichen Symptome schon beim Hausarzt ? Das solltest Du noch tun und ihm auch Deinen Verdacht darauf mitteilen, dass Du eine Depression hast. Wie genau die weitere Hilfe für Dich speziell aussehen müsste, klärt sich womöglich schon bei den Telefonaten, die Du dann führen mußt, um einen ersten Gesprächstermin zu bekommen. Das kann sich etwas schwierig gestalten, weil die Terminkalender der Therapeuten meist voll sind. Von Herrn Dr. Niedermeier erfuhr ich einmal von der Möglichkeit, bei der Kassenärztlichen Vereinigung anzurufen und sich dort einen Therapeuten nennen zu lassen, der JETZT Zeit hat. Beschreibe ihnen, wie dringlich Deine innere Not ist. Sollte Dich das nicht weiter bringen, suche im Telefonbuch den Psychosozialen Beratungsdienst. Dort ist immer jemand für Dich zu sprechen und kann Dir auch sofort qualifiziert über die nächsten Schritte, die Du machen mußt, Auskunft geben - selbstverständlich auch, wie Du am besten mit Deinen Angehörigen und Freunden umgehen solltest. Außerdem gibt es noch die Telefonseelsorge. Sieh bitte auf der Startseite unter "Erste Hilfe" nach, was dort noch alles empfohlen wird. Und wir hier sind immer für Dich da, so oft Du Dein Herz ausschütten willst oder eine spezielle Frage hast. Irgend jemand von diesen vielen Menschen hier im Forum wird Dir immer mit einem Rat und vor allem mit einem Satz offener Ohren zur Seite stehen. Für heute grüßt Dich lieb und wünscht Dir Mut, Ingrid
JHR
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Beitrag von JHR »

Hallo Silvia, wie Du Dich um Deinen Sohn kümmerst, ist bewundernswert. Aber ich glaube aus Deinen Zeilen herausgelesen zu haben, dass auch du erkannt hast, dass Deinem Sohn zurzeit die Vaterfigur fehlt. Ich glaube auch, dass Dein Sohn ein sensibler Mensch und klasse Typ ist - aber auch völlig verunsichert. Dein Ex-Mann und leiblicher Vater verdient einen ordentlichen Tritt in den Arsch!!! Der soll sich bloss nicht mit irgendwelchen Floskeln aus seiner Verantwortung stehlen! Ob es gut wäre, ihn dazu zu bewegen, auch Vater zu sein, kannst natürlich nur Du beurteilen (wir kennen ihn ja nicht). Du bist wirklich nicht das Problem Deinens Sohnes, nachdem, was ich aus Deinen Zeilen lesen kann. Es ist sehr traurig zu lesen, dass Dein "neuer" Mann Dir zusätzlich noch Kummer bereitet. Liegt Dir noch was an dieser Beziehung? Jetzt geht es wirklich erstmal nur um Dich - Du bist hier, nicht die anderen. Nimm Dir die Worte von Demi, Frau Zander und Ingrid zu Herzen! In meiner Verzweiflung war ich heute bei einer Seelsorgestelle in meiner Nähe. Glaube mir, ich bin gerade um millionen Tonnen leichter (ok, ich neige manchmal zu Übertreibungen, aber ich glaube, Du weisst, was ich meine). Jedenfalls wirst Du das Schiksal von vier Seelen nicht, oder jedenfalls nicht allein in die richtigen Bahnen lenken können. Fang' am besten mit Deiner an ... Gruß, Joachim
JHR
Beiträge: 36
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Beitrag von JHR »

Hallo Sternentaler, Du spricht ein Punkt an, der alle hier sicherlich viele schlaflose Nächte bereitet hat. Du fühlst Dich schlecht - sehr schlecht, und niemand merkt es. Wirklich nicht? Kann es sein, dass Du sonst der Mensch bist, dem andere ihr Herz ausschütten? Wie hast Du Dich sonst gegeben, als Dich Deine (schleichende) Depression noch nicht so sehr am Leben gehindert hat? Selbst meine besten Freunde haben erst reagiert, als ich laut und unmissverständlich gesagt habe, dass ich nicht mehr weiterkomme. Sie belasten? Mit dem Argument kannst Du kommen, wenn Du Dich nach einer längeren Zeit, in der sie dich nach Deinem Hilferuf gestützt haben, immer noch im Kreis bewegst, ohne etwas dagegen getan zu haben. Davon bist Du aber noch weit entfernt. Tu es einfach. Du wirst Deine Freunde auf eine neue Weise kennenlernen. Manchmal vielleicht zum guten, vielleicht auch zum schlechten. Wenn Du weisst, dass Du eine Depression hast, dann brauchst Du aber sicherlich auch weitere Hilfe. Hausärzte sind da machmal etwas "unwillens". Lies mal die Zeilen an Silvia - gilt auch (nicht nur) für Dich. So hilfreich dieses Forum auch ist. Es ersetzt nicht das direkte Gespräch, so wie ich heute eines hatte. Hier versuchen wir uns gegenseitg Mut zu machen, das richtige zu tun. wenn Du noch nicht weisst, was Du tun sollst - wir sind für Dich da ... Gruß, Joachim
sternentaler
Beiträge: 6
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Beitrag von sternentaler »

Hallo Joachim, vielen lieben Dank für Deine Nachricht. Es ist völlig korrekt, dass andere Menschen mir ihr Herz ausschütten, was sie übrigens heute noch machen und was ich auch sehr zu schätzen weiss. Ich habe auch immer versucht stark zu sein - bei vier Kindern zu Hause wollte ich meinen Eltern keinen Kummer machen, das haben meine Geschwister schon erledigt und später bin ich immer wieder auf die Nase gefallen und war jedes mal gezwungen, mir selber zu helfen. Nun wo ich Hilfe brauche, fällt es mir schwer, sie mir zu holen... Früher war ich ein sehr optimistischer, lebensfroher Mensch, mit großen Zielen, verantwortungsvoll, hatte immer einen Scherz auf den Lippen und trug mein Herz auf der Zunge. Drum kann ich selber nicht verstehen, warum ich mich jetzt niemandem anvertrauen kann, aber ich kann meinen Gemütszustand nur schwer in Worte fassen. Du sagst, dass Deine Freunde erst etwas gemerkt haben, als Du es herausgeschrieen hast - das kann doch aber nicht sein! Warum fragt denn keiner? Jeder, der mich näher kennt, weiss das ich keinen exsessiven Lebensstil führe - also sehe ich nicht so aus, weil ich die Nächte feiern gehe. Meiner Mutter und meinem Freund habe ich mich bereits anvertraut, aber leider waren die Reaktionen nicht ganz so wie erwartet. Es scheint mir auch keiner WIRKLICH zuzuhören und den ernst der Lage zu erkennen! Schweren Herzens habe ich mich entschlossen, nächste Woche zu Arzt zu gehen. Das das Forum keinen Ersatz dafür darstellt, weiss ich, aber es ist schön zu wissen, das es mir nicht alleine so geht. Danke! Liebe Grüße! Sternentaler
sternentaler
Beiträge: 6
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von sternentaler »

Hallo Ingrid, auch Dir vielen Dank für Deine Nachricht. Wenn es meinen Freunden schlecht geht, dann können die lächeln oder auch nicht, ich merke auf jeden Fall, ob was nicht in Ordnung ist und das selbe erwarte ich natürlich auch. Aber vielleicht kann ich so viel Feingefühl nicht bei jedem voraussetzen. Wie war das denn bei Dir? Wegen meiner körperlichen Symptome war ich schon bei allen möglichen Ärzten, die natürlich nichts gefunden haben und schon meinten, ich würde mir das einbilden. Nachdem ich mich über Depresssionen informiert habe, ist mir natürlich einiges klar. Nächste Woche werde ich aber meinen Arzt direkt mit meiner Vermutung konfrontieren und hoffen, dass ich dann Hilfe bekomme. Wäre ja schon toll, wenn ich mal wieder eine Nacht richtig schlafen könnte.... Wie kommt ihr denn eigentlich alle mit Eurer Arbeit klar? Ich kann mich kaum noch konzentrieren und habe ständig Ärger auf Arbeit, weil ich irgendwelche Fehler mache, obwohl mir das früher nie passiert ist! Und auf die Frage, was mit mir los ist, weiss ich nichts zu antworten. Sternentaler
june
Beiträge: 9
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Beitrag von june »

Hallo, bin zum ersten Mal hier im Chat-room.Eure Beiträge habe ich aber schon die letzten Tage gelesen. Meine Frage an Euch: Ich nehme zurzeit Remergil 30mg. Zum Anfang hat es mir auch schnell geholfen, so dass ich noch meiner Arbeit nachgehen konnte, leider geht es mir seit zwei Wochen wieder schlechter mit Angstgefühlen, deshalb habe ich mich jetzt vor den Ferien krankschreiben lassen. Kann es sein, dass die Wirkung nachlässt. Wer von Euch hat Erfahrung damit? Würde mich freuen, wenn mir jemand antwortet. Liebe Grüße Juliane
sandra
Beiträge: 162
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Beitrag von sandra »

hallo juliane, ich nehm seit november remergil (45 mg), zusammen mit einem anderen ad, und von nachlassender wirkung spür ich nix. vielleicht ist die dosis nicht ausreichend. sprech doch bitte deinen arzt darauf an. liebe grüße, sandra
Ingrid
Beiträge: 727
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Beitrag von Ingrid »

Lieber Sternentaler, zunächst einmal - ich wollte Dir nicht unterstellen, dass Du ein exzessives Leben führst. Ich wusste auch nicht, wie eng Deine freundschaftlichen Kontakte sind. Es ist klar, dass Dein Anspruch nicht überhöht ist, dass bei so nahen Kontakten, wie Du sie anscheinend hast, die Frage schon einmal kommen müsste, warum du denn in letzter Zeit so schlecht aussiehst, etc., etc. Da die Frage trotzdem nicht kommt, nehme ich an, dass Deine Freunde einfach ratlos sind. Vielleicht sind sie auch zu sehr mit eigenen Problemen beschäftigt. Oder beides. Ich möchte nicht unterstellen, dass sie gleichgültig sind - sonst hättest Du diese Freundschaften ja wohl nicht so lange gepflegt, oder ? Wie ich selbst damit umgehe, willst Du wissen. Das ist eine lange Geschichte. Du kannst sie unter dem Thema "Verlassensangst" nachlesen. Irgendwann, so ab Mitte Mai etwa, habe ich mich genau wegen dieser Freunde-Problematik dort eingeklinkt. Aber Du kannst jetzt Deine Situation schon von daher nicht mit meiner vergleichen, weil Du ja gerne reden würdest (finde ich übrigens sehr positiv!!!) und ich eben heute noch nicht reden w i l l. Nimm' Dir also bitte in diesem Punkt kein Beispiel an mir, ok ? ! Ich schließe mich da lieber dem Rat von Joachim an, Deine Freunde jetzt eben auch einmal zu belasten und zu sehen was passiert. Es wird angenehme und unangenehme Überraschungen geben. Wappne Dich vorher, aber tue es ! Schlafen zu können ist ein Grundbedürfnis, um das Du Dich wohl zu allererst kümmern solltest. Das sollte auch bei Deinem Hausarzt zunächst einmal Priorität haben. Was dann - nach ein paar wirklich durchgeschlafenen Nächten - noch an Problematik übrig ist, gehst Du mit neuer Kraft an. Geh laufen, joggen, schwimmen, beweg' Dich viel an frischer Luft - ich bin sonst nicht dafür, sich zu etwas "zu zwingen" - hier halte ich es aber für erforderlich !! Zieh' Dir schon mindestens 3-4 vor dem erwünschten Einschlaftermin nichts mehr 'rein, das Dich irgendwie aufpeitschen könnte. Also auch dieses Bewegungsprogramm besser in die Vormittagsstunden legen. Nimm' auf der Arbeit das Treppenhaus anstatt den Aufzug. Geh in der Mittagspause laufen anstatt wieder irgendwo zu sitzen. Nütze jede Gelegenheit, Dich aufrecht zu bewegen. Du wirst sehen, mit mehr Sauerstoff klappt auch die Konzentration wieder besser. Trink über den Tag verteilt mindestens 2 l Wasser ! Das nimmt viel an Panikstimmung 'raus. Dass Deine allernächsten Angehörigen Dich nicht sofort verstehen, mußt Du ....... erst einmal ...... verstehen. Du hast sie mit einem Problem konfrontiert, das ihnen fremd ist, für sie vielleicht sogar ein Tabu berührt, vielleicht etwas, das sie selbst lieber verdrängen. Du zwingst sie nun, sich mit solchen Dingen auseinander zu setzen. Gib ihnen Zeit, verschaff Ihnen Einblick - Du bist anders als ich - es wird Dir gelingen - hab' Geduld. Auf der "Arbeit" ging es mir noch vor 8 Wochen genau wie Dir, aber es wurde dann stetig besser. Halte uns auf dem laufenden, ok ?! Bis demnächst, herzlicher Gruß von Ingrid
sternentaler
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Beitrag von sternentaler »

Hallo Ingrid! Ich denke Du hast recht damit, dass meine Freunde zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt sind und da ich ja auch immer alles fest im Griff zu haben scheine, fragen sie nicht - mein Fehler. Den Versuch meinem Freund zu erklären was los ist, habe ich ja schon unternommen, aber mit Antworten wie Steiger Dich da nicht rein, reiß Dich zusammen etc., kann ich nichts anfangen. Wie soll ich erklären, was mit mir los ist, wenn ich es selber nicht richtig verstehen? Ich möchte es gerne erklären, aber kann nicht und wenn es niemanden interessiert, behalte ich es eben für mich. Dann bekomme ich wenigstens nicht solche blöden Antworten wie o. a.. Deine Schlaftipps sind toll, aber ich zelebriere genau das und dann liege ich todmüde im Bett und fange an zu grübeln und dann schlafe ich vier Stunden und muss fit wie ein Turnschuh den ganzen Tag arbeiten, was natürlich nicht klappt. Liebe Ingrid vielen Dank das Du Dich meiner so annimmst, Du hast schließlich viel größere Probleme. Sternentaler
Ingrid
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Beitrag von Ingrid »

Hallo Sternentaler - mir ist da noch eingefallen - ich würde mir klar verständliche und möglichst kurz gefasste Literatur zum Thema Depression besorgen, vor allem solche, die auch das "Angehörigen-Problem" behandelt. So etwas gibt es ganz sicher. Dann würde ich diese Literatur meinen Leuten geben und sie bitten, sich das gründlich durchzulesen, "da es nämlich DICH !!! betrifft"! Dann mußt Du schon einmal den Löwenanteil der Aufklärungsarbeit nicht selbst tun. Schlechte Idee? Das ist ein Teufelskreis mit dem Schlafen - ist mir auch klar. Nimmst Du irgend etwas ein, um dem Problem abzuhelfen ? Ich meine, wenigstens Baldrian, Hopfen, Melisse, Johanniskraut + Co ? Das schon nach Feierabend eingenommen und danach nur noch Entspannendes getan .... aber das hast Du sicher auch schon alles probiert ?! Egal, wollte ich Dir einfach noch zukommen lassen. Ich denk' an Dich ! Bis zum nächsten Mal... Ingrid
sternentaler
Beiträge: 6
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Beitrag von sternentaler »

Hallo Ingrid, wenn mein Chef wüsste wieviel Zeit ich heute schon damit verbracht habe mir mit Dir zu schreiben.... aber es tut mir gut. Die Idee mit den Broschüren ist gut, obwohl es mir irgendie peinlich ist mich zu "outen" - kannst Du das verstehen? Meinem Freund habe ich ja schon was ausgedruckt, aber er hat es sich noch nicht angeguckt (ist ja scheinbar nicht so wichtig). Einschlafkapseln nehme ich schon, aber da müsste ich wahrscheinlich die ganze Packung mit einmal schlucken, damit meine Gedanken aufhören sich zu drehen. Ich find´s total süss von Dir, dass Du Dich so um mich kümmerst - endlich mal jemand, der mich ernst nimmt. Sternentaler
Ingrid
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Beitrag von Ingrid »

Hallo Sternentaler - klar nehme ich Dich ernst ! Außerdem finde ich es so schön, was Du Dir für Namen gegeben hast ! Bin auch ein wenig so ein Traumtänzer, weißt Du Dich zu outen, findest Du schwer - klar verstehe ich das. Geh' in einen fremden Buchladen bzw. eine fremde Apotheke, wenn Dir im Moment die Kraft dazu fehlt. Aber wenn Du auf der Arbeit dauernd unerlaubte e-mails schreibst, musst Du Dich auch nicht wundern, dass Dein Adrenalin-Spiegel dadurch ansteigt und Du heute Abend wieder schlecht einschlafen kannst Ich möchte nur gucken, ob Dein Humor noch funktioniert...... Grüßlis von Ingrid
Ingrid
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Beitrag von Ingrid »

Hallo Sternentaler - nochmals ich, die Ingrid.... mein eigener Humor sackt jetzt nämlich rapide ab.... ich muß jetzt Berge von Wäsche bügeln gehen... äääääääccchhhhhhzzz ! Bis demnächst, Ingrid
june
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Beitrag von june »

Hallo Sandra, vielen Dank für deine Antwort. Mein Neurologe meint eine Erhöhung auf 45mg bringt nichts. Im Beipackzettel steht jedoch auch, dass man bis auf eine Dosis von 45mg gehen kann.Mit welcher Dosis hast du angefangen? Liebe Grüße Eike
june
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Beitrag von june »

Hallo Sandra, vielen Dank für deine Antwort. Mein Neurologe meint eine Erhöhung auf 45mg bringt nichts. Im Beipackzettel steht jedoch auch, dass man bis auf eine Dosis von 45mg gehen kann.Mit welcher Dosis hast du angefangen? Liebe Grüße Eike
caroline

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Beitrag von caroline »

Hallo June Man kann das Remergil noch höher dosieren als 45mg. Ich hab lange 60mg genommen, und ich meine, andere Forumteilnehmer auch. Vielleicht hat dein Neurologe noch wenig Erfahrungen mit etwas höheren Dosen? In der Regel ist es aber so, wenn beim 1.Anlauf ein AD eine Besserung bringt und danch gibts wieder einen Einbruch, dann bringt eine Dosiserhöhung schon was. Dass es eine Besserung gab, ist normalerweise ein Zeichen, dass du auf das AD ansprichst, und dass eben nur noch nicht die richtige Dosierung gefunden wurde. Das gilt eigentlich für alle ADs. Viele hier haben solche Erfahrungen gemacht. Sprich doch deinen Neurologen noch mal drauf an! Wie begründet er denn, dass eine Erhöhung nichts bringen soll? Ich meine, du brauchst dir nicht zuviele Sorgen zu machen, das was du erlebst, klingt für mich ziemlich normal. Aber wie gesagt, sprich deinen Arzt darauf an, und vor allem, warte nicht zu lange damit, denn je länger der Einbruch dauert, umso länger wird es auch brauchen, die Lage mit dem AD wieder in den Griff zu bekommen. Ein schönes Wochenende und herzliche Grüsse Caroline
june
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Beitrag von june »

Liebe Caroline, vielen Dank. Es macht mir Mut, dass eine Dosiserhöhung durchaus angebracht sein kann.Es kam mir auch merkwürdig vor, was der Arzt mir sagte. Vielleicht sollte ich ihn wechseln, weil er mir auch sonst nicht so gefällt. Er wollte mir lieber zusätzlich Tavor und ein Schlafmittel verschreiben, dann ist mir aber eine Dosiserhöhung lieber. Gruß Juliane
caroline

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Beitrag von caroline »

Hallo Juliane Ich wollte dir noch sagen, dass du NICHT ohne ärztliches Einverständnis an der Dosierung was ändern sollst. Deshalb rufe ihn zumindest an, und wenn du das Gefühl hast, nicht mit ihm klar zu kommen, dann such dir einen andern. Versuche auch mal, dir eine genaue Vorstellung von dem zu machen, was du von einem Neurologen erwartest. Willst du jemand, der dich eher führt, oder fühlst du dich besser bei jemandem, der dir quasi die Entscheidungen überlässt. Dir einen lieben Gruss Caroline
june
Beiträge: 9
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Beitrag von june »

Hallo Caroline, hast du deine Depression überwunden? Ich habe schon zwei Mal eine Depression überwunden ohne Medikamente. Diesmal merkte ich aber das ich es ohne Medikamente nicht mehr will, weil es zu viel Kraft kostet. Deshalb bin ich wahrscheinlich so enttäuscht, dass es auch mit Medikamenten nicht sofort klappt.Dein Brief hat mir gut getan, dass es ganz normal ist auch mit Medikamente einen Einbruch zu erleben. Dein Rat ist sicherlich richtig. Ich habe die Dosiserhöhung jedoch einfach ausprobiert. Aber du hast recht, ich werde es meinem Arzt am Montag sagen. Ich dachte nur ich kann eigentlich so einen großen Fehler nicht machen, weil im Beipackzettel die 45mg auch angegeben waren. Schriebe mal wieder würde mich freuen, aber auch über andere Briefe. Juliane
caroline

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Beitrag von caroline »

Hallo Juliane Hmhm, schwierige Frage , ob ich meine Depression überwunden habe......, die Antwort ist noch schwieriger.... Also ich versuch's mal. Ich habe seit fast 5 Jahren mehrere depressive Episoden ( ich nenn das mal so) erlebt, die mehr oder weniger länger dauerten, und aus diesen schlimmen Löchern kam ich dann mehr oder weniger heraus. Aber so GANZ heraus bin ich bis heute nicht...das ist allerdings wieder eine ganz andere Diskussion, über die in diesem Forum auch schon desöfteren die Rede war. Ich vermute, dass deine Frage eher in die Richtung zielt, welche Erfahrungen ich mit Medis gemacht habe? In dem Fall kann ich nur sagen, ich brauch die ADs unbedingt! Schon mehrere Male habe ich versucht, die Dosis runterzufahren oder sogar ganz aufzuhören, es kam immer wieder ein rabenschwarzes Loch! Gut, jede Depression ist anders, jeder Mensch auch, deshalb gibts auch viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, ich hab für mich die erfahrung gemacht, dass eine Therapie alleine bei mir nicht ausreicht. Ich hoffe, ich konnte dir hier etwas Mut machen, schreib doch, wies bei dir weitergeht! Dir liebe Grüsse Caroline
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