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Fühl mich in meiner Haut nicht wohl

Verfasst: 8. Jun 2006, 10:58
von sumale
Hallo Ihr Lieben,
bin neu im Forum und bin froh euch gefunden zu haben!!! Weiß nicht sicher ob ich an Depression leide, weiß nur, ich bin nicht mehr die, die ich einmal war.Nichts mehr übrig von meiner einstigen Fröhlichkeit,Spontanität,Lebenslust+-freude vom äusseren habe ich auch stark nachgelassen.Bin ständig traurig, grüble,bin pessimistisch, nicht fähig mich mit Leute zu verabreden.Gestern hatte ich Geburtstag, seit Jahren will ich diesen Tag so richtig feiern, aber wenn es soweit ist werde ich melancholisch, habe Angst es nicht gebacken zu bekommen(da ich kein organisationstalent habe) das essen vorzubereiten und rechtzeitig fertig zu haben( ist vor Jahren schon mal daneben gegangen),habe Angst das vielleicht langeweile unter den Besuchern aufkommt und alle enttäuscht sind,.... .Naja der Tag war traurig irgendwie, seit 13 jahren in ner Partnerschaft in der es drunter und drüber geht- z.Zt. ist es so, das wir uns kaum was zu sagen haben und das was mir sehr zu schaffen macht ist,daß (wir wollten trotz unserer Feuer und Wasser -Beziehung ein Kind haben einige Therapien diesbezüglich durchgemacht (über 8 Jahre und es hat nicht geklappt), bis ich vor 16 Monaten bemerkte,daß ich schwanger bin. unsere Tochter ist jetzt sieben Monate jung und trotzdessen sie ein absolutes Wunschkind ist,kann ich mich nicht so auf sie einlassen wie es meinem Gefühl nach sein müßte und kann meine Freude nicht so zum Ausdruck bringen wie es sein müßte.Ich liebe mein Kind keine Frage aber irgendwie bin ich glaube ich zu sehr mit mir beschäftigt bzw.damit den Tag zu überstehen und den Schaden für meine Kleine so gering wie möglich zu halten, aber es frustet mich das ich so bin und ich verstehe es nicht, ich habe mir doch so sehr ein Kind gewünscht und jetzt habe ich das Gefühl ich bin die schlechteste Mutter der Welt und frage mich ob Gott sich nicht geirrt hat mir dieses wunderbare Kind "zu schenken".
Tut mir leid wenn ich meinen Seelenschmerz hier ablege aber ich konnte gerade nicht anders.Fühle mich z.Zt.kopflos.

Re: Fühl mich in meiner Haut nicht wohl

Verfasst: 8. Jun 2006, 11:52
von Mickey
Du bist hier Richtig!

Kannst Du ungefähr nachvollziehen seit wann es Dir so geht?

Hast Du schonmal überlegt mit deinem Hausarzt zu reden?



Das wichtigste für Deine Kleine ist erst mal das Du für sie da bist und das Du auch weiterhin darüber nachdenkst wie Du es richtig machen kannst. Solange Du Dich damit auseinandersetzt kannst Du nicht die schlechteste Mutter werden.

Und glaub mir, das schlechte Gewissen etwas mit dem Kind falsch zu machen ist normal. Das habe ich jetzt seit fast 11 Jahren, obwohl mir alle sagen das meine Kinder bisher ziemlich gut geraten sind.

Re: Fühl mich in meiner Haut nicht wohl

Verfasst: 8. Jun 2006, 13:38
von Weltenwandlerin
Hallo Sumale,

ich denke auch, dass du hier richtig bist.

Diese Schuldgefühle haben wohl alle Eltern, die psychische Probleme haben. Bist du in Behandlung? Mir fällt für dich gerade (Erziehungs) Beratung etc. ein! Dort kannst du über deine Ängste sprechen und konkret an der Beziehung/Interaktion zwischen Dir und Deiner Tochter arbeiten.

Ich denke, es ist wichtig, dass du was tust- um deiner Tochter, aber auch und gerade um deiner Selbst willen.

Viel Kraft wünscht dir
Mika

Re: Fühl mich in meiner Haut nicht wohl

Verfasst: 9. Jun 2006, 01:30
von sumale
Lieben Dank an Mickey und Mika für das feedback, jetzt geht´s mir schon etwas besser.
Mir geht´s etwa seit meinem 9.Lebensjahr so, es hat damals begonnen, als meiner Mutter nach 8 Jahren einfiel, daß ich nun bei ihr und meinem Stiefvater leben sollte.Bis zu dem Zeitpunkt lebte ich b.meinen Großeltern, sah meine Mutter an einigen Wochenenden und zu meinem Vater flog ich in den Ferien oder er kam um mich bei meinen Großeltern zu besuchen.
Ich wollte damals nicht zu meiner Mutter, weil ich keine Beziehung zu ihr hatte bzw. habe und sie sehr kaltherzig ist bzw. sie keine emotionale intelligenz besitzt.Naja und in der Zeit fing es an daß mich immermalwieder eine tiefe Traurigkeit überkam, in meiner Jugend war es aber nicht so häufig und lang wie in den letzten Jahren.
Ich war schon mal in der Psychiatrie wg.suizidversuchs, aber gehofen hat mir dort keiner ich wurde da mehr oder weniger geparkt und dann bin ich dort abgehauen.Ein nidédergelassener Psychologe meinte vor Jahren zu mir das diese Problematik durch Beziehungsstress ausgelöst sei, aber nach den ursachen die in meiner Kindheit liegen(vermute ich)hat er nicht gefragt.Dann gabs da noch einen Diplompsychologen und eine ambulante Gesprächstherapie im Anschluss an den 2. Psychiatrieaufenthalt, aber wie man sieht hat sich meine Situation noch nicht verbessert.Letztlich war ich bei Profamilia, weil es so schlimm war, daß ich es nicht mehr aushielt mit diesen Gefühlen, sodaß ich an eine nette Psychotherapeutin im Dienste von Profamilia geriet ich hatte auf anhieb Vertrauen zu ihr, doch leider dürfen Mitarbeiter v.Profamilia nur beraten... und nun muß ich suchen und hoffen daß ich einen Therapeuten finde zudem ich auf anhieb auch vertrauen habe, sonst hat das womöglich keinen Sinn oder? Aber ich hörte, daß die Wartelisten für einen Therapieplatz lang sind.Ich will unbedingt etwas für meine Seele tun,um für meine Tochter auch vernünftig sorgen zu können.Wie ist es bei euch?Wie kommt ihr im Leben zurecht? Mit oder ohne Medikamente?
Wünsche allen eine erholsame Nacht und einen
glückseeligen Tag!!! sumale

Re: Fühl mich in meiner Haut nicht wohl

Verfasst: 9. Jun 2006, 09:25
von Weltenwandlerin
Hallo Sumale,

schade, dass die Beraterin bei Pro Familia mit dir keine Therapie machen kann. Du wirst aber mit Sicherheit jemanden finden, zu dem du auch gleich Vertrauen haben wirst! Es kann halt etwas dauern.
Stimmt schon, viele haben lange Wartelisten- aber eben nicht alle. Also, nicht aufgeben! Soweit ich weiß haben auch die Krankenkassen Listen mit freien Therapie Plätzen in der Region, musst mal fragen.

Offenbar hattest du eine sehr schwierige Beziehung zu deiner Mutter. Hört sich anstrengend und traurig an, was du schreibst. Umso wichtiger, dass du jetzt was tust, damit sich die Vergangenheit nicht reproduziert. Leider neigen wir ja genau dazu...So wie wir als Kinder gesehen wurden, sehen wir uns jetzt selbst. Diese ersten Bindungen sind sehr prägend. Ich glaube, du bist auf einem guten Weg!

Um deine Frage zu beantworten: ich nehme keine Medikamente, warte zur Zeit auf einen Therapie Platz. Habe 5 Jahre Therapie und zwei Klinik Aufenthalte hinter mir. Wie ich damit umgehe? Kreativ (schreiben), aktiv (Sport), aber vor allem versuche ich, a) anzunehmen, b) zu integrieren und c) dann letztendlich loszulassen. Klappt ganz gut. Ist aber ein laaaanger, steiniger Weg.

Hab einen schönen Tag- bei uns scheint endlich die Sonne.

Lg, Mika