Was tun gegen die Angst?

[Träumer29]

Hallo Leute,

was tut man gegen panische Angst? Gegen zerfressende Angst, die den ganzen Tag anhält und man an nichts mahr anderes denken kann? Bei mir ist es die Angst vor Krankheit, vor schwerer Krankheit. Ich bilde mir Krankheiten ein, manchmal kommt es sogar vor, dass die Krankheiten dann sogar tatsächlich kommen. Und es ist ja allgemein bekannt, dass Ängste und Sorgen nicht gerade gesund sind...
Zur Zeit bin ich wieder ganz tief in der Depression, weine ständig und sitz nur apathisch da. Was kann ich nur tun?

[flocke]

also, das klingt jetzt hart, habe aber selbst die erfahrung gemacht dass es stimmt (fand die äusserung damals auch hart)
also, ängste gehen nach einer bestimmten zeit ganz von allein, schneller wenn man abgelenkt ist.
sich reinsteigern bringt nix und lässt die ängste immer wieder neu aufkeimen...

was du berichtest klingt aber irgendwie nach hypochondrie, besprich dass doch mal mit deinem arzt (hast du einen?)


in notfällen (bei mir zb. wenn ich angst habe mir was anzutun) helfen auch notfallmedis (benzos, oder neuroleptika zb.)


mehr kann ich da grad nicht zu schreiben, aber es findet sich sicher noch jemand der einfühlsamer und besser informiert ist.


flocke

[Hina1]

Hallo Hartwig,

ich habe zwar keine Depression, bin Angehörige, aber mit Angst bin ich sehr vertraut. Habe mich selbst schon einer Therapie unterziehen müssen. Also, vor allem muß man sich über eins klar werden. Wenn die Angst schon panisch wird, dann ist das, was da abläuft vor allem die Angst vor der Angst. Man hat eine Vorstellung, was passieren kann, findet das furchtbar und es geht einem schlecht. Weil man weiß, daß es einem damit schlecht geht, entwickelt sich dann auch noch die Angst vor der Angst. Das steigert sich bis zur Panik. Klingt zwar etwas verwirrend aber ist so. Nun ist das in Deinem Fall etwas schwierig, wie das zu lösen ist. Du solltest wirklich mal mit Deinem Therapeuten drüber sprechen. Der Weg aus der Angst führt nämlich schlichtweg duch Konfrontation. Sich der Sache stellen. Atem- und Konzentrationsübungen helfen einem dabei sehr gut und dann gehts ans üben. In ganz kleinen Schritten, immer weiter. Möglichst alleine, damit man nicht jemanden hat, an den man sich klammern kann. Nun ist aber Dein Problem die Angst vor Krankheiten und ich kann Dir ja jetzt schlecht raten, daß Du Dich irgendwo anstecken sollst, um zu erfahren, daß das Leben trotzdem weitergeht. In sofern solltest Du Dich da lieber professionell beraten lassen.

Viele Grüße Hina
die zwar immer noch Angst hat, damit aber gut umgehen kann

[Tim_Pfeiffer]

Liebe Leute,
es gibt eine ganze Reihe von Ängsten, die dann schneller vergehen, wenn man sich hineinsteigert - das bedarf aber professioneller Unterstützung und Begleitung und trifft nicht auf alle Ängste zu. Ängste sind sehr verbreitet und es gibt viele viele Kombinationen, in denen sie auftreten können. Deshalb rate ich, eine sorgfältige diagnostik machen zu lassen und sich mit einem Psychotherapeuten oder guten Arzt in Verbindung zu setzen. Es gibt viele Ansätze, wichtig ist aber, dass man den richtigen und passenden auswählt, da nicht alles, was gleich aussieht, auch gleich behandelt wird.

Viele Grüße
Tim Pfeiffer

[Iris]

Lieber Hartwig,

das was du schreibst könnte von mir sein.
Auch ich habe schreckliche Krankheitsängste.Meine Gedanken drehen sich auch nur um meine Gesundheit bzw. meinen Körper.
Ich habe auch ständig irgendwelche Beschwerden.Das geht schon über eine lange Zeit.Es war auch schonmal besser.Seit Monaten ist es wieder sehr schlimm.
Ich beginne bald eine neue Therapie,diesmal eine Gruppentherapie,stehe auf der Warteliste.

Ich bin auch ständig angespannt ,Nervös und Unruhig.
Wäre schön wenn du mehr Berichten könntest.
Bist du in Therapie,nimmst du Medikamente?
Wie lange hast du das schon?

Liebe Grüße
Iris

[Träumer29]

Hallo,

@ J.W.:
Ja, das ist Hypochondrie. Ich hab das nie richtig verstanden, doch als ich darüber gelesehn habe, erkannte ich mich selbst wieder.

@ Iris:
Ja, ich mache eine Verhaltenstherapie, allerdings vornehmlich wegen meiner Depression, die ich vor gut anderthalb Jahren bekam. Hypochondrie war für mich bis jetzt kein Thema, doch seit ich darüber gelesen habe, erkenne ich meine Hauptängste wieder, die mich seit Jahren schon beschäftigen. Medis hab ich, vom trizyklischen AD bis zu Tavor, auch Schlaftabs, nebenher noch Homöopathie. Doch alles scheint meine Ängste nicht zu beeinflussen. Bei Tavor hab ich sogar das Gefühl, dass es gar nicht wirkt.

An den Doc: meine Ängste sind klar definerbar, Hypochondrie und allg. Anngststörung, immer verbunden mit hefigen depressiven Phasen. Ich vertraue meinem Psychater, doch es ändert sich nichts, hab ich das Gefühl.

Wissten Sie und Ihr alle aus Erfahrung vielleicht was man noch tun könnte?

[ben1]

Hallo Hartwig

Ich schließe mich Herrn Pfeiffer voll und ganz an - Ängste sind so vielschichtig und können so unterschiedliche Ursachen haben, das eine einfache Lösung ("tu das" und "lass das") nur sehr schwer zu erlangen ist. Um die Angst aber besser kennenzulernen, kannst Du mal hier vorbeisurfen

http://www.zeitzuleben.de/inhalte/pe/angst/index.html

vielleicht ist die eine oder andere Anregung dabei, die Du mit Deinem Psychiater (dem Du vertraust, das finde ich sehr gut) besprechen kannst.

Alles Gute

Ben

[Lee]