Krebs und Depression

Antworten
Träumer29
Beiträge: 25
Registriert: 1. Feb 2005, 20:43

Krebs und Depression

Beitrag von Träumer29 »

Hallo,

heute bekam ich die Diagnose Hautkrebs. Ich leide seit gut einem Jahr unter einer Angststörung und Depressionen. Ich habe zig Medikamente eingenommen und arbeitete an einer Besserung, doch nur dieser Schlag ins Gesicht. Weiß jemand Rat in einer ähnlichen Situation?
rilke
Beiträge: 235
Registriert: 17. Dez 2004, 19:33

Re: Krebs und Depression

Beitrag von rilke »

Hallo Hartwig,

ich bin eigentlich sprachlos. Ich würde dir so gerne etwas ganz Liebes schreiben, Anteilnahme kundtun und doch merke ich, dass mir die richtigen Worte nicht so recht einfallen wollen.

In Gedanken umarme ich dich.
Gika
______________________________

Zwei Dinge sind unendlich:

Das Universum

und die menschliche Dummheit.

Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

(Albert Einstein)
Trümmerpaula
Beiträge: 116
Registriert: 3. Mai 2006, 21:05

Re: Krebs und Depression

Beitrag von Trümmerpaula »

Lieber Hartwig...
einen Rat... ich weiß keinen
Meinen Arm würde ich dir gerne reichen!
Ich glaube, Worte kommen im Moment nicht so weit, als dass ich beschreiben könnte, was ich dir sagen möchte.
Ich wünsche dir, dass du Kraft findest, weiter zu kämpfen, für dich, für dein Leben!
Mach es einzigartig und erinnerungswürdig!!!
Ich kenne mich mit Hautkrebs nicht aus. Krebs ist sicher erst mal eine sehr angsteinfllößende Krankheit. Doch es gibt Therapie-Maßnahmen!!!?!
Hat dein Arzt dich gut beraten, dich aufgeklärt und dir Therapie-Möglichkeiten aufgezeigt?
Es GIBT Wege!
Ich glaube nur, momentan ist es so frisch - da ist es kein Wunder, dass du 'unten' bist. Das ist ein Schlag ins Gesicht
Das muss sich erst mal setzen.
Nimm dir Zeit dafür - für dich, zum Begreifen.
Gibt es denn Menschen, die dir nahe sind, zu denen du gehen kannst, die evtl genauso sprachlos sind, aber DA sind?
Die mit dir sprachlos sind, die dir zuhören, die dich in den Arm nehmen, die dir Mut machen, die dir zeigen, dass es schön ist, mit dir auf der Welt zu sein?
Wenn es auch nur einen Menschen davon gibt, dann such ihn auf und nimm seine Hilfe an. Du musst das nicht allein begreifen jetzt - so stark ist niemand. Geschweige jemand, der wie wir an Depressionen leidet!

Ich wünsche dir Kraft und Mut und Zuversicht!
Alles Liebe
Claudia
lilly
Beiträge: 360
Registriert: 24. Jan 2006, 11:06

Re: Krebs und Depression

Beitrag von lilly »

Ich weiß gar nicht, warum Ihr alle so schwarz seht.

Bei vielen Krebsarten kann es gute Heilungschancen geben, insbesondere bei Hautkrebs. Meine Tante hatte schon 4 Mal Hautkrebs. Sie lebt in Australien, wo die Sonnenstrahlung am intensivsten ist und die Menschen doppelt gefährdet sind. Der Hautkrebs wurde jedesmal mit Erfolg behandelt. Die Tante ist heute über 80 Jahre alt und erfreut sich bester Gesundheit.

Bloß nicht aufgeben! Es besteht keinen Grund! Von irgendwo her gibt es immer einen Lichtschimmer.

Lass' Dich nicht aus der Ruhe bringen, und genieße das Leben!

In diesem Sinne alles Liebe.
Träumer29
Beiträge: 25
Registriert: 1. Feb 2005, 20:43

Re: Krebs und Depression

Beitrag von Träumer29 »

Vielen Dank erstmal für eure lieben Antworten.
Ich werde versuchen mit Leuten darüber zu reden, nur kenne ich niemanden der diese Krankheit auch hat und dazu depressiv ist. Ich weiß, dass Hautkrebs heilbar ist, doch meine Angst gründet sich nicht nur auf die Diagnose, sondern eher auf das "danach". Ich kann es mir gar nicht vorstellen, immer in den Spiegel zu schauen und bei jeder kleinsten Hautirritation sofort wieder an Krebs zu denken. Da bei meiner Depri die Angst überwiegt, wird das eh schwierig in Zukunft. Momentan bin ich ganz am Boden und froh über jede aufmunternden Worte.
BeAk

Re: Krebs und Depression

Beitrag von BeAk »

Lieber Hartwig,

bin auch hautkerbsgefährdet und seit meinem 17 Lebensjahr in der Vorsorge. Das sind jetzt 23 Jahre, bisher bin ich von einem Tumor verschont geblieben.

Da Du davon schreibst, das Du Dir in Zukunft wohlmöglich Sorgen um jede kl. Hautverfärbung machen wirst, hast Du Dich wohl noch nicht mit dem Thema auseinander gesetzt. Es ist also ziehmlich neu für Dich.

Wie bei vielen Krankheiten, gibt es auch beim Hautkrebs Entwicklungsstufen die noch harmlos sind. Diese gilt es erkennen zu lernen. Dann weißt Du genau, worauf Du achten mußt. Sehr wichtig sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, bis zu 4mal im Jahr. Während dieser Termine zeige ich dem Hautarzt verdächtige Flecken und die von mir markierten, werden immer als möglicherweise gefährlich einstuft und entfernt, so gut kann ich mittlerweile diese Male einschätzen. Das Ergebnis der Zelluntersuchungen bestätig unseren Verdacht, zu 50-75% enthalten die Male Tumorvorstufen.

Also, Du siehst, man kann sehr gut mit der Veranlagung zum Hautkrebs leben, vorausgesetzt man steckt nicht den Kopf in den Sand, sondern nimmt seine Verantwortung für die Gesundheit war, informiert sich, lernt dazu und seinen Körper kennen, UND GEHT REGELMÄßIG ZUR HAUTKREBSVORSORGEUNTERSUCHUNG.

Dann hat der Tumor keine Chance/Zeit sich zu entwickeln.

Lieber Hartwig, Du kannst Dich also ganz auf die Bekämpfung des aktuellen Tumors konzentrieren. Dafür wünsche Ich Dir Alles Gute.
Trümmerpaula
Beiträge: 116
Registriert: 3. Mai 2006, 21:05

Re: Krebs und Depression

Beitrag von Trümmerpaula »

Liebe Bea - auch ich danke dir!
Das wollte ich nämlich sagen, Hartwig: setz dich mit der Krankheit auseinander und erkundige dich über Therapie-Möglichkeiten.
So nur kann deine Angst vor dieser Krankheit kleiner werden.
Mit schlauen Sprüchen wie: "keine Panik" wollte ich dir nicht kommen... Nimm deine Ängste ernst, sie wollen dir was sagen! Setz dich mit ihnen auseinander, so werden sie nicht mehr so unheimlich!
Lass sie auch mal zu! Und ich denke, du darfst nach so einer Nachricht durchaus ängstlich sein und auf Mitgefühl hoffen!
Ich kenne den Hautkrebs an sich nicht - doch ich wusste, es GIBT Therapie-Möglichkeiten!
Vielleicht ist es auch ein guter Grund, JETZT wieder zu sagen: HEY! JETZT ERST RECHT! Ich MACHE was aus meinem Leben. Denn SO wie es jetzt ist, so soll es nicht enden - da ist doch noch sicher vieles, was du sehen, riechen, schmecken, empfinden, entdecken usw. möchtest?
Fang an
Ich möchte dir Mut machen!
Mir wurden auch viele Steine in mein Leben gelegt - und immer, wenn ich dachte, ich steh wieder auf, war ich noch nicht ansatzweise so weit, da wurde wieder oben draufgehauen. Ich dachte schon gar nicht mehr, dass ich überhaupt in der Lage bin, wieder aufzustehen...
Es gibt keine Garantie, dass es besser wird - aber wenn man es nicht versucht, wird es garantiert nicht mal anders!

Ich wünsche dir alles Gute!!!
Lieben Gruß

Claudia
Iris
Beiträge: 430
Registriert: 25. Aug 2005, 13:01

Re: Krebs und Depression

Beitrag von Iris »

Hallo Hatrwig,

ich kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst und das du Angst vor dem danach hast.Es kommt dann die Angst vor der Angst.

Meine Schwiegermutter hatte in jungen Jahren schonmal Hautkrebs,inzwischen ist sie 64 Jahre.Die letzten Jahre bekommt sie immer wieder solche Basalmyome(?)herausgeschnitten,zuletzt wieder vor einer Woche.
Auch sie leidet schon fast genauso lange an einer Angsterkrankung + Depressionen.
Aber sie ist inzwischen so "erfahren"das sie eigentlich vor anderen Dingen mehr Angst hat wie vor ihrer Haut,sie hat irgendwie gelernt damit zu leben.
Wie alt bist du denn?Bist du ihn Therapie?
LG
Iris
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
Träumer29
Beiträge: 25
Registriert: 1. Feb 2005, 20:43

Re: Krebs und Depression

Beitrag von Träumer29 »

Ich bin 29 und viel zu jung für diese Mist. Ich geh nicht oft in die Sonne. Ich find das so ungerecht - es gibt Menschen, die sind Bitterböse und sin über 80 mit keiner Krankheit und bei mir, da schlägts voll zu...
Kann man das noch als gerecht bezeichnen? Ich denke ihr habt euch das auch schon oft gefragt - warum ich?
Ich hoffe nur, dass meine Therapeutin jetzt irgendwie helfend eingreifen kann. Und für eure Anteilnahmen bin ich sehr dankbar! Vielen Dank für alle eure Antworten bis jetzt!
Glühwürmchen
Beiträge: 213
Registriert: 21. Feb 2005, 17:16

Re: Krebs und Depression

Beitrag von Glühwürmchen »

Hallo Hartwig,

ich bin schon seit meinem 6. Lebensjahr krank ... mittlerweile bin ich 44 Jahre alt. Leide außerdem unter Depressionen und Ängsten. Kann Dich und Deine Ängste gut verstehen. ... und wünsch Dir alles Gute, lass Dich nicht unterkriegen.

Ich habe mich auch schon oft gefragt, warum immer "ich", warum "wir" usw. ...

... nur eine Antwort wirst Du (und niemand anderer) darauf bekommen.

Liebe Grüße
Glühwürmchen
BeAk

Re: Krebs und Depression

Beitrag von BeAk »

Liebe Iris und lieber Hartwig,

man ist nie zu jung für eine Krankheit. Mein Sohn, obwohl nicht so hellhäutig wie ich, hat meine Anlage geerbt, er befindet sich seit seinem 15ten Lebensjahr in der Hautkrebsvorsorge, auch ihm wurde schon einige Flecken entfernt, aber noch keine Dysplasien/Krebsvorläuferzellen gefunden.

Als in meinen Muttermalen die ersten Dysplasien gefunden wurden, war ich auch um die 30. Vorher waren alle entfernten Male zwar sehr dunkel aber noch ohne Dysplasien.

Ich denke es ist kein Zufall, das bei Dir jetzt der Hautkebs festgestellt wurde, sondern das Risiko steigt ab 30 gewaltig an.

Die Frage, warum ich, habe ich mir eigendlich noch nie gestellt. Es kommt was will, ich kann immer nur das Beste daraus machen, und das tue ich und das auch erfolgreich.

In diesem Sinne, lieber Hartwig, packs an.
zeit
Beiträge: 149
Registriert: 24. Dez 2005, 22:29

Re: Krebs und Depression

Beitrag von zeit »

Hallo lieber Hartwig.

Ich weiss eigentlich nicht so recht was ich sagen soll. mit Hautkrebs kenne ich mich auch nicht aus und will daher nichts falsches sagen.

Wie auch claudia schon sagte: wurden dir ausreichend therapiemöglichkeiten aufgezeigt?
Ich wünsche dir viel viel viel kraft und... ja, es tut mir leid. mir fehlen auch die worte.
Ich hoffe, dass du dich in unserer Runde hier im internet wenigstens wohl fühlst.

alles liebe,

die sprachlose time
Denker
Beiträge: 645
Registriert: 11. Apr 2005, 13:55

Re: Krebs und Depression

Beitrag von Denker »

Hallo Hartwig,
bei meiner Schwiegermutter wurde vor einem Jahr ebenfalls Hautkrebs festgestellt. Der wurde mittlerweile operativ entfernt, Metastasen liegen nicht vor, es geht ihr sehr gut!
Meine Frau ist sehr sehr ängstlich und ich kann mir daher gut vorstellen, was in dir vorgeht.
Man kann den Krebs übrigens auch psychologisch bekämpfen. Meine Therapeutin hat mir dazu die Bücher von Simonton empfohlen. Schau sie dir doch einfach mal an.
Alles Gute
Denker
winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Krebs und Depression

Beitrag von winnie »

"Man kann den Krebs übrigens auch psychologisch bekämpfen"

Äh, entschuldige, wenn ich mich einmische, aber Du meinst doch hoffentlich
"Man kann den Krebs übrigens zusätzlich zur medizinischen Behandlung auch psychologisch bekämpfen" ?!?!

Sorry für die Kniefieselei, aber diese Differenzierung ist wichtig. Denn gerade auf dem Gebiet ist in der Richtung leider schon zuviel Übles abgelaufen...

Gruß, Winnie

P.S.: Ich drück Dir alle Daumen, Hartwig!
Denker
Beiträge: 645
Registriert: 11. Apr 2005, 13:55

Re: Krebs und Depression

Beitrag von Denker »

Hallo Winnie,
ja, ganz genauso habe ich das gemeint. Die Simonton-Methode begreift sich als Ergänzung zur klassischen medizinischen Therapie.
Gruß
Denker
Träumer29
Beiträge: 25
Registriert: 1. Feb 2005, 20:43

Re: Krebs und Depression

Beitrag von Träumer29 »

Danke für die Tipps, die Bücher klingen interessant. Nur zur Zeit bin ich extremst empfindlich schon alleine bei dem Wort "Krebs". Ich krieg die Angst nicht los, dass irgendwo an meinem Körper noch was ist, die Tage sind der absolute Horror für mich gerade. Kennt Ihr das - Ihr könntet der Ungewissheit mit einem Schlag entgehen und zum Arzt laufen um nachsehen zu lassen, habt aber solche Angst davor, dass dann was ist, dass Ihr Euch das nicht traut? Dann willkommen in meiner Welt!
Antworten