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Fragen zu Depressionen - "Ertse Schritte zur Hilfe"

Verfasst: 29. Apr 2006, 12:05
von snaggels
Hallo Leute,

da ich hier neu bin stell ich mich mal kurz vor.
Also ich heiße Olli, bin 26 und Student.
Da ich bei mir selber merke, das ich immer weniger am Leben teilnehme und immer weniger den Eindruck hab alleine da raus kommen zu können, möchte ich euch bitten mir ein paar Fragen zu beantworten.

Eine der großten Sorgen, die ich i.M. bei dem Gedanken an eine Therapie hab ist, nicht ernst genommen zu werden.
Ich habe gelesen, daß man Depressionen im Gehirn sichtbar machen kann(messen kann), weiß da jemd. näheres?
Wär schon für mich wichtig, einen medizinischen Befund zu haben!
Zum Thema Psychapharmaka würd mich interessieren, in wie weit es ohne geht, also, wenn die Schwere einer Depression messbar ist, ab welchem Punkt geht es nicht mehr ohne?
Wie läuft eine erste Kontaktaufnahme ab, was ist bei der Wahl einen Therapeuten zu beachten, kennt vielleicht sogar jmd. jemanden empfehlenswerten im Raum Braunschweig?

Gruß Olli

Re: Fragen zu Depressionen - "Ertse Schritte zur Hilfe"

Verfasst: 29. Apr 2006, 13:41
von bieny66
Hallo Olli,

kann Dir nicht viel weiterhefen - möchte Dir nur kurz sagen - lass Dich verstanden sein.
Denn mich traf die Erkentnis auch wie ein Schlag.
Bin wie Du auf der Suche nach einer Lösung.
Freue mich Dienen Betrag zu verfolgen und dazu zu lernen.
LG Heidi

Re: Fragen zu Depressionen - "Ertse Schritte zur Hilfe"

Verfasst: 29. Apr 2006, 20:14
von snaggels
Hallo Heidi,
naja soviel zu verfolgen gibs ja noch nicht ,
aber ich freu mich, dass Du den Anfang gemacht hast.
LG Olli

Re: Fragen zu Depressionen - "Ertse Schritte zur Hilfe"

Verfasst: 29. Apr 2006, 21:30
von dots
hallo Olli,

ich befasse mich schon recht lang mit der medizinischen SEite von Depris, von daher kann ich vielleicht versuchen, dir ein paar fragen zu beantworten. aber das ersetzt sicherlich keine Diagnose

> Eine der großten Sorgen, die ich i.M. bei dem Gedanken an eine Therapie hab ist, nicht ernst genommen zu werden.
--> wieso sollte dich ein therapeut oder psychiater nicht ernst nehmen? egal ob du eine diagnose hast oder nicht, du scheinst auf jeden fall ein Problem zu haben, und jeder therapeut wird das ernst nehmen. ich kann dir nur Mut empfehlen, erstmal zu einem psychiater zu gehen, um abzuklären, was mit dir los ist (dafür sind die ja da) und wenn du das nicht willst, kannst du dich auch direkt auf die suche nach einem therapeuten machen. ich drücke dir die daumen. höre einfach in der ersten stunde auf dein bauchgefühl, ob die chemie zwischen dir und dem thera stimmt, dann kann es nur helfen! (info dazu: du kannst mehrere - ich glaube bis zu 5 - theras ausprobieren, also einige probesitzungen machen, ob's passt)

> Ich habe gelesen, daß man Depressionen im Gehirn sichtbar machen kann(messen kann), weiß da jemd. näheres?
man kann depression schon im hirn messen. einmal gibt es die chemische seite (serotonin und noradrenalin und cortisol), aber das wird kein arzt machen, weil das nur in klinischen studien gemacht wird, weil elendig teuer.
und man kann das volumen von verschiedenen Gehirnarealen messen, da kann z.B. der Hippokampus (der ist glaube ich für die emotionsverarbeitung mitverantwortlich) kleiner sein. das wird aber auch nicht beim Arzt erhoben, weil mindestens genauso teuer

> Wär schon für mich wichtig, einen medizinischen Befund zu haben!
um den zu bekommen, würde ich einfach vorschlagen, du gehst zu einem psychiater und erzählst im genau das. er kann dann entscheiden, was gemacht werden kann, damit du eine richtige Diagnose bekommst.

> Zum Thema Psychapharmaka würd mich interessieren, in wie weit es ohne geht, also, wenn die Schwere einer Depression messbar ist, ab welchem Punkt geht es nicht mehr ohne?
dafür gibt es bestimmt keine standardantwort. das hängt davon ab, wie (schlecht) es dir geht, was das hauptsächliche problem bzw. symptom ist und ob du pharmaka nehmen möchtest oder nicht. es geht sicher immer alles ohne, aber manchmal erleichtern einen die medis halt. das kann man wirklich nur individuell beantworten.

> Wie läuft eine erste Kontaktaufnahme ab, was ist bei der Wahl einen Therapeuten zu beachten, kennt vielleicht sogar jmd. jemanden empfehlenswerten im Raum Braunschweig?
zum einen: s. o. und zum raum braunschweig kann ich nix sagen, da aus süddeutschland, aber man macht halt einen termin aus für ein vorgespräch, dann beschreibt man, warum man kommt und dann entscheiden beide, ob man zusammen arbeiten will.
außerdem gibt es ja verschiedene therapierichtungen. verhaltenstherapie und tiefenpsychologische bzw. psychoanalytische Therapie wird von der kasse gezahlt. was dir eher liegt, darüber kannst du dich gut im internet informieren. einfach mal googeln.

ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen helfen.
wünsche dir viel erfolg, mut und drücke die daumen dass es klappt.
gruß
dots

Re: Fragen zu Depressionen - "Ertse Schritte zur Hilfe"

Verfasst: 30. Apr 2006, 13:06
von snaggels
Moin Doris,

vielen Dank für Deine umfangreiche Antwort.
Hast mir wirklich sehr weitergeholfen.
Naja, dann werd ich mich mal auf die Suche nach Hilfe begeben.
Bin ja mal echt gespannt was daraus wird.
Irgenwie fehlt mir i.M. noch die Überzeugung, dass mir ein Therapeut weiterhelfen kann, aber ich werd mich auf jeden Fall mal um ein, zwei "Schnupperstunden" bemühen.

Vielen Dank nochmal und einen schönen 1.Mai.

LG Olli

Re: Fragen zu Depressionen - "Ertse Schritte zur Hilfe"

Verfasst: 30. Apr 2006, 14:00
von dots
lieber olli,

einen versuch ist es auf jeden fall wert. vielleicht findest du ja einen thera, der sich auch mit der "medizinischen" Seite auskennt.

viel glück *daumendrück*

dots

Re: Fragen zu Depressionen - "Ertse Schritte zur Hilfe"

Verfasst: 30. Apr 2006, 15:42
von poulette
Hallo Oli,

habe gerade noch mal im Netz nachgeschaut und gesehen, dass sie auch das Studentenwerk in Braunschweig eine Psychologisch- Psychotherapeutische Beratungsstelle anbietet.

Du kannst ja da einfach mal unverbindlich in die offene Sprechstunde gehen und dort mit einem der Therapeuten reden.
Das läuft dann auch nicht über die Krankenkasse, und hat praktisch keinen Papierkram...zur Folge. Und außerdem musst du dann jetzt auch gar nicht mehr lange warten, denn wenn ich es richtig im Kopf habe ist dort die offene Sprechstunde immer dienstags von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Aber schau einfach noch mal auf der Homepage deines Studentenwerks nach.....da ist alles ganz genau erklärt....

Ich selbst bin auch in der Beratungsstelle unseres Studentenwerks und fühle mich dort sehr gut aufgehoben...Ich bin heute noch froh und stolz, dass ich diesen Schritt gewagt und gemacht habe....
Also, auf ghet´s, du hast ja nix zu verlieren, im Gegenteil!!!!

Wenn du magst, kannst du ja dann erzählen, ob du dort warst und wie es war....

Liebe Grüße
Poulette

Re: Fragen zu Depressionen - "Ertse Schritte zur Hilfe"

Verfasst: 30. Apr 2006, 16:23
von dots
....wo ich grad das posting von poulette gelesen habe, fällt mir noch ein, es müßte eigentlich auch in braunschweig einen sozialpsychiatrischen dienst geben, der ist von der stadt aus organisiert. sehr unbürokratisch und die können einem gut weiterhelfen mit adressen etc.

lg
dots

Re: Fragen zu Depressionen - "Ertse Schritte zur Hilfe"

Verfasst: 1. Mai 2006, 00:21
von GSCH
hallo zusammen,

ich habe mich eben grade neu angemeldet weil mir so langsam klar wird, dass ich wohl mit der situation alleine nicht mehr fertig werde und doch professionelle hilfe suchen muss ...

kurz zu mir:
ich bin eine erwachsene frau, verheiratet seit fast 30 jahren und habe 2 kinder von denen eines bereits das haus verlassen hat, der andere noch immer hier wohnt obwohl er bereits über 25 ist ...

dieser sohn ist eines meiner probleme, denn die situation wird ständig schwieriger da er außerdem arbeitslos und leider nicht sehr arbeitswillig ist ...
das zweite und wohl größere problem besteht seit letzten august - mein vater ist gestorben und ich als älteste tochter habe mich um alles kümmern müssen, meine mutter war damals nicht dazu in der lage ...
es hat auch alles super geklappt und eigentlich müsste außer normaler trauer alles gut sein, aber schleichend habe ich mich nach und nach verändert ...
ich habe keine lust mehr auf dinge die ich früher gerne gemacht habe, ich ziehe mich zurück und bin am liebsten alleine, essen ist nur noch muss bzw. nebensache während ich früher gerne gekocht und gegessen habe und meine stimmung ist furchtbar schwankend, entscheidungen zu treffen fällt mir sehr schwer da ich eigentlich selber nicht weiss was ich will ...
einzig bei der arbeit funktioniere ich ohne einschränkungen, d.h. dort ist die ablenkung so groß dass ich und auch andere keinen unterschied an meinem verhalten merken ...

nun hat mir eine freundin gesagt, das höre sich gewaltig nach depression an und lt. diesem 10-punkte-test ist es wohl auch eine echte depression ...
bislang habe ich versucht selber zurecht zu kommen, aber ich glaube ich brauche wirklich hilfe ...
hier sind ja schon viele fragen beantwortet worden und ich wüsste eigentlich gerne noch - ist es normal dass man ein großes bedürfnis verspürt über die probleme zu reden - aber sich gleichzeitig fragt ob man nicht gewaltig übertreibt ??

ich wäre froh wenn ich mich hier über meine probleme - unabhängig von evtl. therapien - ein wenig austauschen könnte ...

Gaby

Re: Fragen zu Depressionen - "Ertse Schritte zur Hilfe"

Verfasst: 1. Mai 2006, 00:33
von snaggels
Nábend Doris und Poulette,

ja diese beiden Möglichkeiten hab ich auch schon gefunden, hatte nur bei beiden leichte Bedenken.
Beim Studentenwerk bin ich mir nicht so sicher, was die Kompetenz der Mitarbeiter betrifft. Arbeiten dort nicht eher Sozialpädagogen und studentische Hilfkräfte?
Ich möchte auf gar keinen Fall mit einem Sozialpädagogen aufeinandertreffen!

Eine staatliche Einrichtung steht für mich, aus Gründen die i.M. nicht nennen möchte, außer Frage.

Ich glaub ich schlag die gelben Seiten auf und schau mal welcher Name sympatisch klingt und werd versuchen, ich schätz mal bei einer Fachfrau, einen Termin für ein Erstgespräch zu bekommen. Mal sehen was für Eindrücke ich dabei gewinnen kann.

Nochmals Dank für eure Mühe!
Ich werd bestimmt noch weiter hier im Forum "rumstöbern" und euch, wenn wirklich interessiert gern, auch mal schreiben wie´s bei mir weitergeht.

LG Olli

Re: Fragen zu Depressionen - "Ertse Schritte zur Hilfe"

Verfasst: 1. Mai 2006, 05:50
von Emily
Hallo Gaby,

>>> hier sind ja schon viele fragen beantwortet worden und ich wüsste eigentlich gerne noch - ist es normal dass man ein großes bedürfnis verspürt über die probleme zu reden - aber sich gleichzeitig fragt ob man nicht gewaltig übertreibt ??

Ja, das ist absolut normal, kann zu einer Depression dazugehören.

>>> ich wäre froh wenn ich mich hier über meine probleme - unabhängig von evtl. therapien - ein wenig austauschen könnte ...

Das kannst du jederzeit gerne tun, kannst auch einen eigenen Thread eröffnen, sofern du das möchtest und du dich nicht mit einem der anderen Threads identifizieren kannst von der Thematik her.

Gruß,
Emily

Re: Fragen zu Depressionen - "Ertse Schritte zur Hilfe"

Verfasst: 1. Mai 2006, 09:20
von dots
halloooo,

nö, im Studentenwerk arbeiten richtige psychologen mit therapieausbildung. und auch ein sozialpädagoge kann einem evtl. gut weiterhelfen. , wie gesagt: die chemie muß halt stimmen. aber wenn du auf keinen sozpäd treffen willst, kannst du das ja vorher am Telefon abklären.

wenn du rückmelden magst, wie es gelaufen ist: gerne!

*daumendrück* und einen guten start in den Mai!

liebe Grüße
dots

Re: Fragen zu Depressionen - "Ertse Schritte zur Hilfe"

Verfasst: 1. Mai 2006, 23:04
von poulette
Lieber olli,

gerne kannst du uns hier auf dem laufenden halten, wie es so war, wie es so ist, wie es dir geht....

Es ist wirklich egal, wo du dir Hilfe suchst, hauptsache du machst es!

Du schaffst das schon, viel Erfolg dabei!!!

Das gleiche gilt natürlich für dich, liebe Gaby....

Liebe grüße
die Poulette