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[Chiron]

[byron]

Liebe Chiron,

Du bist nicht allein, und vielleicht hilft Dir, daß ich an Dich denke!

Mir ging es auch schon ein paarmal im Leben so, daß ich mich wie auf einer einsamen Eischolle, umgeben von Einsamkeit, Kälte ohne jegliche Nähe und Hoffnung fühlte - aber ich habe auch gewußt: es vergeht, es geht vorbei, bleibt nicht immer so furchtbar.

Das gilt auch für Dich - das weiß ich ganz bestimmt!

lieGrü

B.

[Chiron]

[rilke]

Liebe Chiron,

wenn man das so liest bekommt man Angst um dich. Bitte lass dich trösten und dir sagen, dass du nicht nur für andere Menschen allein auf der Welt bist. Im Moment erscheint dir Alles sinnlos, aber gib bitte nicht auf. Du weißt doch nie, ob sich nicht noch einmal etwas für dich bessert. Lass dich bitte nicht unterkriegen.

Ganz liebe Grüße Gika

[Ele]

Liebe Chiron,

ich möchte Dich jetzt gerne in den Arm nehmen. Es berührt mich sehr, was Du geschrieben hast und ich bin froh, dass Du die Kraft gefunden hast ehrlich übr Deine Gefühle zu schreiben.

Ich glaube jeder hier kennt Phasen, in denen man denkt es geht nicht mehr weiter, in denen man sich unverstanden und allein fühlt. Auch wenn Du es im Moment vielleicht nicht glauben kannst: Wenn Du ganz unten angelangt bist, kann es eigentlich nur noch bergauf gehen.

Nimm die Hilfe Deines Freundes an, er will Dich und keine andere Frau.

Deine Kinder sind sicherlich sehr verletzt und traurig, dass Euere Familie zerbrochen ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Du sie für immer verloren hast.

Obwohl ich meinen Kindern, da alleinerziehend und auch meistens depressiv, nicht viel bieten kann, wissen sie , dass ich sie liebe und auch wenns oft nicht einfach ist weiß ich, dass ich für meine Kinder kämpfen werde.

Ich hoffe, dass Du es weiterhin schaffst, Dir hier im Forum ein bisschen Hilfe zu holen und dass Du bald spürst, dass es trotz allem Schmerz und allem Unglück immer noch etwas gibt, wofür es sich lohnt zu leben.

Liebe Grüße
Ele

[Lioness]

Liebe Chiron,

auch mich hat Dein Posting sehr betroffen gemacht, nicht zuletzt deswegen, weil mir - wie ja vielen von uns - derartige Gedanken nicht fremd sind.

Nun kenne ich Dich nicht, noch habe ich selber Kinder oder einen Freund, der -zig Kilometer weit weg ist; daher möchte ich mit Ratschlägen in diese Richtung sehr zurückhaltend sein.

Ich weiß aber, wie verheerend sich eine derartige Abhängigkeit von alten Strukturen wie dem Elternhaus auf die Psyche auswirken kann; wie weh es tut, wieder in uralten Rollen- und Verhaltensmustern zu stecken. Ein Umzug in's Ungewisse nach Berlin - letztlich ist da außer Deinem Freund nichts vertraut - ist da vielleicht auch nicht die Lösung der ersten Wahl....... Vor allem, da Du offensichtlich eine gute, tragfähige Beziehung zu Deinem Psych und Deinem Thera aufgebaut hast. Es hört sich so an, als wärst Du in keinem Zustand, so eine Entscheidung zu treffen.

Bleibt noch das Hauptproblem, das Du als Titel Deines Threads sehr richtig formuliert hast. Nun weiß ich auch nicht, wie im sparsamen Schwabenländle die Strukturen sind; bei mir in der Gegend gibt es den sozial-psychiatrischen Dienst, außerdem den Integrationsfachdienst, mehrere kirchliche und staatliche Beratungsstellen für Menschen mit psychischen Problemen bzw. psychisch Kranke. Ich weiß auch, dass es z.B. Betreutes Wohnen in verschiedenen Abstufungen gibt, auch Wohngruppen.

Da es Dir so schlecht geht und dies von Psych und Thera auch so gesehen wird - wäre das vielleicht ein Ansatz, dem Du nachgehen könntest, um aus der für Dich so belastenden Wohnsituation rauszukommen? Ich weiß natürlich nicht, was in Deiner Kindheit gewesen ist, aber irgendwie liegt da ja für die allermeisten von uns der Hase im Pfeffer, auch bei mir. Mir hat letztes Jahr - in einem anderen Zusammenhang - jemand ganz klar gesagt: "Dahin können Sie nicht wieder zurückkehren, es ist wissenschaftlich erwiesen, dass man in einer Umgebung, in der man traumatisiert worden ist, nicht gesund werden kann."

Liebe Chiron, ich drücke Dich virtuell und denke fest an Dich! Bitte kontaktiere morgen gleich Deinen Thera, sprich mit ihm, vielleicht hat er noch einen nützlichen Tipp! Gib Dich nicht auf, das Leben lohnt sich trotzdem - oder gerade deswegen!

Alles Liebe

[Chiron]

[Chiron]

[Lioness]

Liebe Chiron,

wieder bin ich sehr berührt von dem Ballast, den Du zu schleppen hast - kein Wunder, wenn Du streckenweise darunter zusammenbrichst.

Die Hoffnung, das Trauma überwunden zu haben, hatte ich auch schon, und auch bei mir war das Entsetzen groß, als sich diese Hoffnung als trügerisch herausstellte, Alles mit voller Wucht und alter Macht wiederkehrte.... Deine Alpträume lassen ja auf Einiges schließen...

Hmmm, die Damen von den Beratungsstellen sind scheinbar mit Deiner Lebenssituation als Ganzes überfordert. Ich möchte Dir trotzdem vorschlagen, es noch einmal zu versuchen, aber diesmal ganz gezielt und eingegrenzt auf die Lösung Deiner Wohnsituation hin, und Anderes außen vor zu lassen: Du hast schließlich Arzt und Therapeut, nimmst Medikamente, hast eine Anwältin zur Klärung Deiner Situation - Du hast schon soviel aus eigener Kraft geleistet, meine Hochachtung! Kein Wunder, dass es Dir im Moment so vorkommt, als hättest Du keine Kraft mehr - aber glaub' mir, die hast Du!

Was Du jetzt konkret brauchst, ist Hilfe / Unterstützung für eine Lösung Deiner Wohnsituation, nicht Deiner Gesamtsituation. Lässt sich kein Attest besorgen, dass das Wohnen bei den Eltern aus psychischen Gründen untragbar ist? Ich habe letztes Jahr so eines in Bezug auf meinen Arbeitsplatz, an dem ich so heftig gemobbt worden bin, bekommen. Mein Vorschlag: Schreibe Dir auf, was Du alles selbst in die Wege geleitet hast, was Du den Beraterinnen gegenüber nur kurz zu erwähnen brauchst (wenn überhaupt) - und Dein ganz konkretes Anliegen: Gibt es Möglichkeiten, an Wohngruppen / an Gelder bzw. Zuschüsse für eine Wohnung etc. zu kommen?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es hilft, wenn man derartige Berater ganz gezielt und sachlich auf ihre Kompetenzbereiche anspricht und Anderes außen vor lässt.

Und die Bemerkung, ich sei doch schließlich intelligent, die kann ich auch nicht mehr hören, und ich habe geschworen, der/die Nächste ÄrztIn/TherapeutIn/BeraterIn, die diesen so hilfreichen Spruch loslässt, kriegt einen kräfigen Tritt vor's Schienbein! Letztes Jahr hatte mir die Gruppentherapeutin in der Rehaklinik die Reha-Nachsorgegruppe verwehren wollen mit der Bemerkung: "Was wollen Sie da? Sie haben doch schließlich selber einen äußerst fähigen Kopf auf Ihren Schultern!" Wann begreifen die endlich, dass kognitive Intelligenz und emotionale Befindlichkeiten und Verletzungen NICHTS miteinander zu tun haben, einem die Intelligenz im Gegenteil ganz oft auch im Weg steht!

Wie dem auch sei, ich wünsche Dir für die nächsten Tage alles Gute und viel Kraft, und höre Dir gerne weiter zu!

Ganz liebe Grüße, ich denke an Dich

[Chiron]

[Wölkchen30]

Ach liebe Chiron,
es stimmt mich traurig zu lesen wie es dir geht. Ich weiss nicht, ob du dich an mich erinnerst. Ist schon eine Weile her, dass ich hier geschrieben habe.#

Du schreibst:
Trotzdem spüre ich diesen unheimlichen Drang in mir wieder zu gehen und mein Glück woanders zu versuchen.


Weisst du Chiron, dass Glück findest du nur in DIR! Du kannst deine Wohnung oder dein Standort immer wieder verändern... aber ich denke, es ist nur für eine kurze Weile, in der du dich vielleicht wohl fühlst, in der du genug anderes zu tun hast um nicht nachdenken zu müssen... hm... aber ich denke (es muss nicht zutreffen, nur meine Gedanken)das dich alles andere wieder einholen wird, solange du es nicht bearbeitest und wegläufst.

Ich kann deine Verzweiflung so gut verstehen und habe in den letzten Monaten täglich die gleichen Gedanken gehabt wie du... ABER *lach* HEUTE geht es mir gut! Nur für HEUTE und das jeden Tag aufs Neue. Ich möchte mich von all meinem schlechten Gewissen befreien, wenn ich etwas für MICH tue!

Ja, du steckst in einer blöden Lage!!! Wohnen bei den Eltern, auf sie ERSTMAL angewiesen zu sein, die finanzielle Not und die Kinder... es ist so schwer und hart und zert sicher an den letzten Kräften... ABER ich denke du hast die Kraft es zu überstehen, da durch zu gehen und das sich das mit deinen Kindern auch wieder zum positiven entwickeln wird.

Du... es gibt nichts größeres für Kinder als die Mama zu lieben!!!! Ich weiss wovon ich "rede". Ich habe 17 Jahre die Hölle durch meine Mutter erlebt und sehne mich nach nichts mehr, als sie lieben zu dürfen und sie mich!!!!!!! Seid 5 Wochen habe ich wieder Kontakt zu ihr, nach 2 Jahre Pause, weil sie an Krebs erkrankt ist und weisst du was... ich geniesse jede Minute, die sie seitdem nüchtern ist, mit ihr!

Ich möchte dir damit nur sagen, dass es NIEMALS zu spät ist und du den Kindern und vor allem DIR Zeit geben sollst. Folge deinem Herzen und wenn es Berlin ist, so gib diesem nach, auch wenn es vielleicht nicht jetzt sofort ist, aber deine Zeit wird kommen!!!!! Da bin ich mir ganz sicher, in der auch DU und ICH glücklich sein dürfen und können.

Ich drück dich lieb und weiss, das du die Kraft hast, es durchzustehen, so wie auch ich. WIR werden es schaffen Chiron *ganz sicher bin*

Von Herzen
wölkchen

[Chiron]

[Wölkchen30]

Liebe Chiron,
das ist ja ein Zufall? das du gerade heute an mich gedacht hast... schon lustig *grins*.

>>Wahrscheinlich haben sie mich wirklich nicht vergessen. Nur wissen sie genauso gut wie ich, dass sie zwischen Vater und Mutter stehen.<<

Natürlich habe sie dich nicht vergessen du liebe, auch wenn es eine sehr schwere Situation für sie ist, zwischen euch zu stehen. Wie alt sind deine Kinder jetzt?

Ach du, lass euch erstmal zur Ruhe kommen, dann wird es bestimmt einen Weg geben *mir ganz sicher bin*. Schritt für Schritt. Ich habe Hochachtung vor dem, was du tust, vor allem, das du die Kids nicht zwingen möchtest eine Entscheidung zu treffen. Ausserdem finde ich gut und richtig, dass du ihnen zwischendurch immer wieder zeigst, dass du an sie denkst und sie lieb hast.

>>Das Problem ist nur, dass er der Meinung ist, die Böse sei ich und er unschuldig an allem. Deshalb verletzt er mich über die Kinder.<<

Ja, das ist leider so oft bei Trennungen. Meine Meinung ist, dass beide teile weder Schuld noch unschuldig sind (Ausnahmen ausgenommen). Vielleicht wird auch er irgendwann bereit sein, mit dir wieder ins Gespräch zu kommen. Es kann ja auch in Schriftform sein *denk*.

>>Ja das Glück liegt in uns. Nur wenn ich zurückdenke, machte ich bisher mein Leben lang was die anderen von mir wollten.<<

Genau DA ist doch unser größtes Problem. Weisst du, ich versuche wirklich die Weisheit umzusetzen, dass es meiner Familie und meiner Umgebung erst mit mir gut gehen kann, wenn es MIR gut geht. Manchmal traue ich mich schon Dinge zu tun oder nicht zu tun, was anderen aufstößt aber habe auch gemerkt, dass gar keine Katastophe folgt... verstehst du was ich sagen möchte?

Auch ich habe noch nie alleine gelebt. Bin mit 17 von zu Hause raus und zu meinem heutigen Mann gezogen und spüre teilweise auch eine große Sehnsucht nach Freiheit. In dem Sinne, dass ich einfach mal tun, denken oder sonstwas machen kann, OHNE Rechenschaft ablegen zu müssen oder zu fragen. Hm... natürlich nicht ganz so krass, aber einfach mal mein eigener Herr sein. Nun versuchen wir irgendwie meine Bedürfnisse und die meines Mannes unter einen Hut zu bringen.

Wenn für dich Berlin soviel Gutes bedeutet, dann treff für dich die feste Entscheidung und schaust dann, wie es umzusetzen wäre. Denn erst, wenn man etwas entschieden hat, kann der nächste Schritt kommen *denk*. Solange man in der Luft hängt, verändert man nichts, im Gegenteil, meistens gehts einem viel schlechter.

>>Es freut mich, dass Du endlich wieder Zugang zu Deiner Mutter gefunden hast. Wahrscheinlich wusste sie es auch nicht besser und hat Dich im Grunde ihres Herzens immer geliebt auf ihre Art und Weise, so wie sie es eben als Kind selbst erfuhr.<<

Das glaube ich weniger. Ich weiss nicht, ob man als Alkoholiker wirklich lieben kann. Meistens sind sie so in ihrer Krankheit gefangen, dass Andere ihnen egal sind und sie nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Natürlich aus der Sucht heraus. Aber ich denke, um meine Kindheit zu bearbeiten, hat es momentan nicht viel Sinn, da ich weder Wut noch Hass oder Trauer was mir mein Leben lang genommen wurde, zulassen kann. Aber vielleicht brauche ich das ja auch nicht mehr...

Liebe Chiron, auch ich wünsche dir alles Liebe und das du deine Entscheidung treffen kannst. Viel Kraft und Mut für die Umsetzung. Du wirst es schaffen!!!

Möchte dir nochmal meinen Lieblingsspruch für dich Persönlich mitgeben...

Gott, gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.
Den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann
und die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden

Von Herzen
wölkchen

[Chiron]

[Wölkchen30]

Ach liebe Chiron, dann höre auf gegen etwas zu kämpfen, dass du NICHT ändern kannst. Deine Mutter z.B. kannst du nicht ändern, aber du kannst deine Einstellung ändern, indem du versucht, deine Gefühle einfach mal hinzunehmen, wenn du sie BEWUSST NICHT vom Arzt abholst. Ich mein, sie ist selbst für sich verantwortlich und du bist krank!!! Wenn sie solch dummen Sprüche ablässt, dann zieh dir diesen Schuh nicht an, sie will scheinbar nicht verstehen, das kannst du nicht ändern, sondern nur schauen wie es DIR besser geht, vielleicht, indem du mehr auf dich schaust und das ohne schlechtes Gewissen sondern ganz bewusst.

Ach du Liebe, ich weiss, alles schlaue Sätze, die du verscheinlich gerade evtl. nicht annehmen kannst. Aber in kleinen Schritten kannst du es schaffen. Einen nach dem Anderen. DU bist wichtig und momentan ist es deine Aufgabe zu schauen, wie es DIR besser gehen kann *denk*

Ich drück dich lieb und hoffe, du nimmst mir meine Worte nicht übel.

Alles Liebe
wölkchen

[Chiron]

[HappyEnd]

Hallo Chiron,

von Dir habe ich früher auch immer sehr gern gelesen - Du zählst zu meinen Lieblingsautoren hier, denn Du bist sehr sensibel und einfühlsam.

Ich finde es sehr schade, daß es Dir gerade sooo schlecht geht, und ich kann es Dir absolut nachvollziehen. Ich habe die größtmögliche Entfernung zwischen mich und meine Eltern gelegt, und es reicht mir mehr als vollkommen aus, sie nur ein-, zweimal im Jahr zu sehen. Im Laufe einer Woche, die ich dann dort verbringe, merke ich, wie mein Energiepegel ziemlich absinkt und wie sehr mich die Atmosphäre dort herunterzieht, und sie sind nicht mal so schlimm, wie Deine Eltern es sind.

Die Idee, auch nur in die Nähe meiner Eltern zu ziehen, wäre für mich eine Horrorvorstellung. Und darum kann ich verstehen, wie schlimm Deine Situation für Dich sein muß.

Bist Du sicher, daß es keine andere Möglichkeit gibt, dort herauszukommen, bist Du wirklich von der Entscheidung des Gerichtes abhängig? Gibt es nicht vielleicht doch eine Möglichkeit, die Dir bisher nur nicht eingefallen ist? Wenn Du zum Beispiel eine Wohnung zusammen mit Deiner Schwester suchst, denn Ihr versteht Euch doch? Oder doch einfach den Sprung nach Berlin machen, wenn dort Deine Hoffnung liegt - egal, was kommt? Deine Anwältin und das Gericht arbeiten hoffentlich auch, wenn Du nicht in der Nähe bist.

Auch wenn Du Dich und Deine Probleme mitnimmst, manchmal ist ein Ortswechsel trotzdem hilfreich - weil man nämlich ein bißchen mehr Distanz zu sich selbst und dem, was einen quält, gewinnen kann und es sich dann in Ruhe anschauen kann. "Ich muß hier endlich raus!" habe ich mir früher auch sehr oft gesagt, viel zu oft, ohne es zu schaffen. Und auch, wenn ich nach meinem Auszug immer noch depressiv war - es ging mir trotzdem besser.

Chiron, ich wünsche Dir von Herzen, daß Du eine Lösung findest, die Dir gut tut. Und zwar schnell. Was sagt Dir Deine Intuition, wenn Du mal die Warteungeduld auf das Gericht kurz abstellen könntest?

Und ich habe keine Ahnung, ob es Dir hilft: Aber Deine Mutter oder auch Dein Vater meinen es mit ziemlicher Sicherheit nicht persönlich - sie würden jede andere, die ihr Kind wäre, ähnlich oder genauso behandeln, weil sie nicht anders können. Es hat NICHTS mit Dir zu tun, Du bist gar nicht gemeint. Auch Deine Schwester nicht.

Vielleicht schaffst Du es doch noch, ihr Verhalten nicht persönlich zu nehmen? Sie wissen doch gar nicht, was sie damit anrichten, und sie wollen es auch nicht wissen, weil sie dann ihren eigenen Schmerz fühlen müßten. Zieh' Dir die Stiefel, die sie Dir da hinstellen, nicht an - sie passen Dir nämlich nicht. Und häßlich sind sie auch, völlig veraltete Mode!

Ich schicke Dir ein großes Kraftpaket und gebe Dir von meiner Hoffnung auf ein HappyEnd ein großes Stück ab, denn die wächst bei mir von allein.

Herzliche Grüße,
HappyEnd

P.S.: Ich weiß nicht, ob Du Dich imstande fühlst, zu lesen - aber ich habe hier zwei Buchtips für Dich: beide sind von Cheri Huber, das eine heißt "nichts an dir ist verkehrt" und das andere "leiden ist deine entscheidung". Den zweiten Titel nicht falsch verstehen, der Inhalt erklärt dann schon, warum

[Chiron]

[HappyEnd]

Hallo Chiron,

das klingt zumindest besser als vorher. Gut, daß Du zu einer Entscheidung gefunden hast.

"Der Gedanke in überschaubarer Zukunft hier heraus zu können, hält mich einigermaßen am Leben."

Ich weiß nicht, das sind zwar angenehmere Fernaussichten, aber eine dermaßen ätzende aktuelle Situation auszuhalten, erfordert schon eine Menge Mut und Durchhaltevermögen. Ich drücke Dir die Daumen, daß Du die Kraft dafür findest, und außerdem, daß Dir vielleicht doch noch eine "göttliche Eingebung" zu einer schnelleren Lösung kommt . Sich einigermaßen am Leben halten ist einfach nix. Tu, was Dir gut tut, denn Du hast es allemal verdient, und nimm' das Verhalten Deiner Eltern nicht persönlich, ich wiederhol's lieber noch mal .

"Ich habe schon sehr viel ausgehalten in meinem Leben, aber alleine lebte ich noch nie."

Glaubst Du, allein leben ist nur was zum Aushalten? Oder kannst Du Dir auch vorstellen, daran etwas Positiveres finden zu können?

Ich lebe allein, und ich bin froh darüber. Es kommt mir manchmal zwar egoistisch vor, aber ich kann halt relativ gut mit mir selbst, da gibt's nicht ganz soviele verschiedene Meinungen zu integrieren

"Außerdem habe ich das Gefühl in einer Großstadt herrscht mehr Toleranz als auf dem Land gegenüber Arbeitslosigkeit."

Ich würde sagen, eher mehr Gleichgültigkeit im negativen Sinn des Wortes. Ich lebe in einer "großen" Stadt, die sogar behauptet, Weltstadt mit Herz zu sein, aber das Herz der hiesigen Grantler habe ich noch nicht so recht gefunden . Wobei - das kann natürlich auch an dem Kulturschock liegen, der auch Jahre nach meinem Umzug hierher immer noch nachwirkt Ich muß immerhin die ganze Republik durchfahren, um meine Eltern zu besuchen (das ist zwar nervig an Reisezeit, aber die Distanz selbst tut mir immer noch unheimlich gut...). Und ich vermute ja, irgendwo in Mitte-Deutschland verläuft so eine Mentalitätsgrenze...

Wie auch immer, ich lebe in einem Viertel mit einer Menge Rentnern, was ich recht lustig finde. Allmählich habe ich auch ein wenig Kontakt, weil es mir Spaß macht, mal mit ihnen zu plauschen. Aber als ich mal für zwei Monate arbeitslos war, da habe ich mich aus Peinlichkeitsgründen auch nicht wirklich getraut, am hellichten Tag durch die Gegend zu laufen... Es bleibt unangenehm, irgendwie...

"Ich denke inzwischen, es müssen bei mir die paar Hundert sein um wirklich nicht ab und zu antanzen zu müssen."

Müssen muß man gar nix.

"Um einen Neuanfang zu schaffen ist es wohl gut ganz weit weg zu gehen."

So, wie Du es schilderst, scheint es eine gute Wahl zu sein. Solange Du nicht glaubst, Deine Vergangenheit damit hinter Dir zu lassen, ist es eine gute Chance, aus Deinem Leben mehr Genuß und Spaß (nur eine kleine Provokation ) herausziehen zu können, als bisher. Man kann nämlich auch lachen, ohne damit ein Weinen unterdrücken zu müssen...

"Ich liebe meine Kinder über alles und weiß ich muss für sie am Leben bleiben, auch wenn es mir sehr schwer fällt."

Du packst es. Du hast es bis hierher geschafft, Du schaffst es auch weiter. Und ich schicke Dir noch ein Kraftpaket.

Herzliche Grüße,
HappyEnd

[Chiron]

[Birgit49]

Hallo Chiron,

gerade wollte ich Dir eine mail schreiben, da kam Dein obriges posting in mein Outlook geflattert.

Nun hast Du also eine "neue" Diagnose, Scham oder ähnliches ist da völlig unangebracht, das einzig Wichtige ist, dass Du lernst mit der Diagnose umzugehen und zu wissen, wann, welche "Schritte" unternommen werden müssen. Wichtig ist sonst nur noch, dass die Menschen in Deinem Umfeld Deine Diagnose kennen und gegebenfalls helfend "einschreiten" können.

Und sonst, bist und bleibst Chiron, wie sie leibt und lebt, wie wir sie kennen, ein einfach liebenswerter Mensch.

Lass Dir mit dem "Rausmüssen" genau die Zeit, die Du brauchst. Vielleicht muss auch erst das "alte" Leben endgültig "fertiggelebt" werden (Eltern -Ablösung, Ex-Mann - Scheidung - Unterhalt, Kinder - geregeltes Umgangsrecht) um ein neues Leben in Berlin oder sonstwo, leben zu können.

Du weißt, ich bin für Dich immer erreichbar, schriftlich oder auch telefonisch.

Dir ganz besonders liebe Grüße

Birgit

[Chiron]

[Edeltraud]

Hallo Chiron,

in deinen Postings hier in diesem Thread steht so vieles zwischendrin und zwischen den Zeilen.

Ich denke, es wäre hilfreich, wenn du diese Postings deinem Therapeuten ausdruckst.

Wurde dir deine Eigendiagnose von deinem Arzt/Therapeuten bestätigt?

Viele Grüße
Edeltraud

[Chiron]

[Chiron]