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Bericht der ein bisschen Hoffnung machen knnte

Verfasst: 24. Mai 2002, 14:00
von Nefertari
Hallo Inka, ich kann das natürlich nur von meiner Seite aus beurteilen. Ich glaube, wenn Du mich von 10 Jahren gesehen hättest, könntest Du eher von Hoffnung sprechen. Wenn man davon ausgeht, daß ich nur noch dasitzen und an die Wand starren konnte, geht es mir heute super. Ich kann alles alleine machen. Ich trau mich ins Auto zu steigen. Ich kann mich wieder beschäftigen. Ich wundere mich heute manchmal noch, wie ich so einfach ohne Angst durch die Stadt gehen kann. Das wäre damals unvorstellbar für mich gewesen. Das ich diese Krankheit nie mehr ganz loswerden kann, war mir von Anfang an klar. Aber ich kann doch wenigstens mein Leben wieder einigermassen allein gestalten. Worauf genau beziehst Du Dich denn? Oder hört sich der Bericht im ganzen für Dich hoffnungslos an? Darf ich mal fragen, wie es Dir so geht? Was Du machst? Ich wollte auch nicht so ausführlich werden. Dann hätte ich 3 Tage geschrieben. Würde mich freuen, wenn Du Dich nochmal melden würdest. Nefertari

Bericht der ein bisschen Hoffnung machen knnte

Verfasst: 24. Mai 2002, 22:43
von Seraphina
Ich finde Nefetaris Bericht auch eher positiv! Gru§ an alle, Seraphina

Bericht der ein bisschen Hoffnung machen knnte

Verfasst: 25. Mai 2002, 08:31
von sandra
Positiv ??? Finde ich gar nicht!Wenn ich den Bericht lese,krieg ich eher noch Angst,das ich gar nicht mehr aus der sch.... raus komme. Sorry,meine Meinung,Sandra

Bericht der ein bisschen Hoffnung machen knnte

Verfasst: 25. Mai 2002, 09:39
von waltraut
Es gibt Menschen mit schwersten Behinderungen,die voller Lebenslust sind. Und es gibt Menschen mit schweren Depressionen,die dennoch jede Besserung mit Zuversicht feststellen und ihr Leben lebenswert finden können. Es liegt immer im Auge des Betrachters. Und Vergleiche sind sinnlos,jede Depression entwickelt sich anders. Ich wünsche dir,Nefertarti,weiter so viel Mut und allen anderen,daß sie die Hoffnung nie verläßt. Man kann die Krankheit so oder so besiegen. Entweder man wird sie los oder man lernt,sich von ihr nicht auf Dauer unterkriegen zu lassen. Alles Liebe euch allen Waltraut

Bericht der ein bisschen Hoffnung machen knnte

Verfasst: 25. Mai 2002, 10:17
von ruth
Hallo Nefertarti und alle anderen, möchte meine Ansicht auch gerne loswerden, darf ich? Also, als Lebensbericht vom Lebensstiel her, finde ich deinen Bericht auch nicht unbedingt positiv. Aber ich denke, das zu vermittelt, war auch gar nicht deine Absicht. Wenn ich mir nun vorstelle das zu dieser ganzen Miesere auch noch eine dicke Depression vorhanden war, dann finde ich es schon enorm p o s i t i v, daß du einen Weg zu einem lebenswerten Leben gefunden hast und damit auch die Depressionen unter die Füße bekommen hast. Dein Bericht zeigt eigentlich deutlich, das man trotz schwieriger Lebensumstände einen Weg finden kann, wenn man die Hoffnung nicht aufgibt. Ich schließe mich Waltraut an: > Man kann die Krankheit/Situation so oder so besiegen. Entweder man wird sie los/Situationsveränderung oder man lernt damit zu leben und sich von Beidem auf Dauer nicht unterkriegen zu lassen. Weiterhin alles Gute und frohen Mut Ruth

Bericht der ein bisschen Hoffnung machen knnte

Verfasst: 25. Mai 2002, 10:55
von I.M.
hi nefetari, ich schließe mich sandras und ruths posting an. inka

Bericht der ein bisschen Hoffnung machen knnte

Verfasst: 27. Mai 2002, 14:41
von Nefertari
Hallo, schade, daß Ihr alles so wenig über Euch schreibt. Was es euch geht etc. Im großen und ganzen ist mein Bericht wohl doch eher negativ. Trotzdem bin ich froh, daß ich wenigstens so weit wieder hergestellt bin, daß ich Pläne machen kann. Zum Beispiel meinen Mann zu verlassen, oder wieder allein zu wohnen. Hallo Sandra, ich hab 10 Jahre lang gedacht, daß ich aus dem Scheiß nicht wieder rauskomme. Ich hab mal zu einem Arzt gesagt: "Wenn ich mir überlege, daß ich noch 40 Jahre ich sein muss, dann kann ich mir auch gleich einen Strick nehmen." Heute bin wieder froh ich zu sein. Das mag auch daran liegen, daß ich diesen anderen Mann kennengelernt hab. Na ja, dadurch daß es ja eher eine unglückliche Liebe ist, geht es mir im Moment nicht so toll. Aber ich freue mich immerhin auf die Treffen mit ihm. Und zuhause hab ich auch nichts auszustehen. Heute ist es eher so, daß mein Mann sich für mich ein Bein ausreisst. Alles für mich tut. Das macht mir die Trennung nicht gerade leicht. Bei ihm liegt es vielleicht auch daran, daß er so viel älter ist als ich. Aber ich werde ganz sicher nicht noch 10 Jahre verschwenden. Wenn ich selbst lese, was ich so schreibe, hört sich sich das für mich auch alles ziemlich wiedersprüchlich an. Alles was Therapeuten mir damals erzählt haben war, "nehmen sie sich selbst ernster, setzen Sie sich mit ihrem Leben auseinander. Trennen Sie sich von ihrem Mann." Das mich hier keiner falsch versteht. Ich hab nichts gegen Therapie. Im Gegenteil. Gerade wenn man Medikamente nimmt, geht´s erstmal nicht ohne Therapie. Aber nachdem ich 10 mal meine Geschichte erzählt hab, und sich mein Zustand überhaupt nicht gebessert hat, hatte ich die Nase voll. Mein Arzt (der mittlerweile leider im Ruhestand ist) hat zum Glück seinem Nachfolger gleich erzählt: Kommen Sie der nicht mit Gesprächen, die ist austherapiert." Heute nehme ich die Depression eben nicht mehr so sehr ernst. Und zum Glück kann ich viele Sachen ganz gut verdrängen. Für viele nicht der richtige Weg. Aber was nützt es mir, wenn ich mich Tag und Nacht mit meinem Scheißleben auseinandersetze? Schlechtes Elternhaus, Schläge, Alkohol, einmal ganz schlimm zusammengeschlagen worden, Abtreibungen, Angst vorm Altwerden, ach was weiß ich nicht noch alles? Das geht es mir doch heute viel besser. Vielleicht kann ich das auch sagen, weil ich nie vergessen hab, wie es mir damals ging. Ich würde mir lieber einen Arm amputieren lassen, als noch mal so wie früher leben müssen. Deshalb kommt mir mein Leben heute eigentlich ganz lebenswert vor. Auch wenn ich nicht glücklich bin. Aber ich kann mich wieder auf und über Sachen freuen. Würde mich freuen, wenn ihr ein wenig mehr über Euch preis geben würdet. Oder habt ihr Eure Geschichte hier schon aufgeschrieben? Ich werd mal ein bisschen mehr lesen. Liebe Grüsse Nefertar

Bericht der ein bisschen Hoffnung machen knnte

Verfasst: 27. Mai 2002, 20:27
von sandra
Hallo Nefertari, ich kann das sehr gut verstehen,das du dein Leben jetzt besser findest,du hattest es ja wirklich nicht leicht.Aber für mich war dein Bericht einfach nicht "Positiv",weil du schon so lange unter Depris Angststörungen....leidest,da bekommt man richtig Angst,das es einen genauso ergeht.Ich hab meine Depri jetzt seit letzten Nov.und ich finde,das ist schon eine sehr lange Zeit.Ich hab große Hoffnungen,das meine Depri durch die angefangene Therapie und das AD endlich besser wird.Wenn ich deinen Bericht aber lese,frag ich mich,ob es mir auch so ergehen wird,und dadurch geht es mir auch schlechter.Ich bin mir ganz sicher, das du damit keinen Schaden wolltest,liebe Nefertari,im Gegenteil,ich glaube wirklich,das du anderen damit Mut machen wolltest,aber bei mir ist es halt anders angekommen.Jeder hat aber eine andere Meinung,und ich glaube,manche sehen in deinen Bericht wirklich etwas Positives.Es ist wirklich so,das viele hier im Forum ihre Geschichte schon aufgeschrieben haben,aber ich kann dir ja ein bißchen von mir erzählen. Ich bin 24.Verheiratet und habe zwei Kinder,4 und 1 Jahr.Ich hab auch sehr viel Streit mit meinen Mann,und ich bin davon überzeugt,das meine Depri deshalb auch nicht besser wird.Jeden Tag denke ich an Trennung,kann mich aber nicht entscheiden,weil ich,glaube ich,Angst vor dem alleine sein habe.Mein Vater wohnt im gleichen Haus wie wir,und ist Alkoholiker.Dadurch macht er uns das Leben zusätzlich schwer.Seit Nov. habe ich Panikattaken,innere Unruhe,Schlafstörungen...ich bin aber noch nicht so weit,das ich mich gar nicht mehr aus dem Haus traue.Auto fahren war für mich auch eine Zeit lang ein Problem,aber ich habe Gott sei dank nie richtig damit aufgehört,und jetzt fahre ich auch wieder dank meines Terapeuten meine gewohnten Srecken.Meine Panikattaken sind auch schon besser geworden,und durch das neue AD glaube ich,geht es mir bestimmt bald besser,gestern hätte ich das zwar noch nicht geschrieben,aber heute schreibe ich wieder voller Hoffnung.Man darf halt nie aufgeben!!!! Liebe Grüsse,Sandra

Bericht der ein bisschen Hoffnung machen knnte

Verfasst: 28. Mai 2002, 18:36
von Nefertari
Hallo Sandra, hab heute nicht so viel Zeit. Aber ich melde mich morgen bei Dir. Halte die Ohren steif! Ihr anderen natürlich auch. Nefertari