Ehemalige Depressive...

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Charlotte-Aimee
Beiträge: 35
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Ehemalige Depressive...

Beitrag von Charlotte-Aimee »

An alle ehemaligen Depressiven! Ich brauche mal einen positiven Erfahrungsbericht, von jemandem der auch mehrfach schwere Depressionen hatte (also über mehrere Monate)und dann ab einem gewissen Zeitpunkt mit dem Thema halbwegs durch war. Zumindestens mal einige gute bis normale Jahre erlebt hat. Seit 12 Jahren bin ich mehr mit meinen Krisen und deren Bewältigung als mit dem Leben an sich beschäftigt. Langsam bekomme ich Angst. Gibt es keine Chance, das das aufhört? Muss einem das denn immer nachhängen?
Bolek

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Beitrag von Bolek »

I c h brauche...das sagt viel über Dich. Dies ist ein Forum für Depressive und Menschen mit allen möglichen Ängsten, nicht für e h e m a l i g e D e p r e s s i v e. Du erlaubst doch, dass ich Deine Ausgrenzungsphantasie etwas erweitere??? Auch nicht für schizoide Persönlichkeiten und Menschen mit narzistischen Störungen (Deiner Meinung nach) Wenn Du Dir mal die Mühe machen würdest und die Beiträge von vielen hier im Forum a u f m e r k s a m durchlesen würdest, anstatt einen neuen Thread aufzumachen für Deine persönlichen Belange, so würdest Du sehr viele Menschen antreffen, die durchaus Jahre mit guter Lebensqualität hatten. Ich werde mir nicht die Mühe machen, Dir diese zu benennen, warum??? Du bist sicher eine sehr sympathische Frau, wenn man von paar Kleinigkeiten absieht. Mich aus dem Forum zu schmeissen haben schon viel klügere Köpfe als der scheinbar Deine versucht. Was suchst Du hier im Forum, wenn nicht auch Aufmerksamkeit, die Du sonst nicht bekommen hast für Deine Probleme??? Meine Sprache ist ein Teil von mir und die lasse ich mir von niemandem wegnehmen, verlasse Dich drauf. Wenn es Dein zartes Gemüt beleidigt, dann halte Dir die "Ohren" zu. Weder deutsch, noch rhetorik gehörten einst zu meinen Leistungskursen, und Benimmkurse a la Knigge sind mir zu teuer. Und würden mich nur in Gesellschaften weiter bringen, die ich ohnehin nicht besonders mag, was solls also. Wenn ich etwas wirklich nicht mag, dann sind es Menschen, die irgendwo reinkommen, die anderen gleich in Schubladen stecken oder in "Säcke" und nach draussen befördern wollen. Wirklich sehr oberflächlich sowas. Ich bin Stammgast hier, was nichts bedeuten soll, und Du??? Man sieht sich... Der infantile "Kleine"
Albert Keim
Beiträge: 346
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Albert Keim »

Hallo Charlotte, es ist schwierig, auf deinen Beitrag zu antworten. Zum Ersten, weil es keine "Ehemaligen" gibt. Die Veranlagung zur Depression ist genetisch im Menschen verankert, oder sie ist nicht vorhanden. Wenn sie vorhanden ist und auslösende Strukturen auftreten, dann kommt der depressive Schub. Ich habe das für mich akzeptiert und ich rechne weiter damit. Soweit ich deinen Beiträgen entnommen habe, bist du unipolar, nach der depressiven Phase wirst du wieder normal. Ich bin bipolar und ich laufe Gefahr, nach der depressiven Phase manisch zu werden. Das ist meine Schwierigkeit. Eine Zeitlang hatte ich tatsächlich an so etwas wie Heilung geglaubt, aber das war eine Illusion. Ich werde immer meine Schwankungen der Psyche haben, solange ich lebe, ich bin nur auf dem Weg, diese Schwankungen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Manche Betroffenen stellen sich vor, es wird ein besseres Leben nach der Depression, dann kommt ein neuer Schub. So ähnlich geht es auch mir, wenn ich meine, ich habe es bald geschafft, kommt wieder eine Hürde und ich merke, dass es eine Krise ist, manchmal auch mit depressiven Elementen. Aber ich habe keine andere Wahl: das Gen Depression ist nun mal in mir vorhanden. Wann das "bessere Leben" für mich Wirklichkeit werden wird, ob in 5, 10, 15 oder 20 Jahren interessiert weniger. Es interessiert mich aber, dass es einen Weg gibt für jeden, der mag unterschiedlich lang sein, durch unterschiedliche Gefielde führen und unterschiedliche Gefahren beinhalten; es gibt einen Weg. Deine Fragen erinnern mich an die Frage nach einem Tipp für den Suchenden. Ach Charlotte, nach einigem Hin und Her habe ich damals nur noch gesagt, stell das "Suchen" ein. Begib dich stattdessen auf eine Reise, wie sie manche Figuren in Grimms Haus- und Kindermärchen tun. Eugen Drewermann interpretiert für das Märchen "Der Trommler" solch eine Reise als Therapie. Eine lange Reise bedeutet, dass solch eine Therapie als Weg zum neuen Leben ein langer Weg ist. Medikamentierung, Verhaltenstherapie und Psychoanalyse sind da nur einzelne Schritte auf diesem Weg, solche Schritte, bei denen wir Begleitung haben. Auch der Besuch im Forum ist ein solcher Schritt, nur ist die Begleitung räumlich entfernt. Manchmal ist es gut, nicht eigene Worte zu gebrauchen, sondern fremde. So erlaube ich mir, aus Drewermann 1992, Lieb Schwesterlein, lass mich herein. Grimms Märchen tiefenpsychologisch gedeutet, von S. 117 zu zitieren: "Die Märchen jedenfalls besitzen diesen extremen Mut zu extremen Gefühlen und dieses grenzenlose Vertrauen, dass ein Mensch in seinem Leben nichts Wichtigeres zu tun habe, als den stärksten Antrieben seines Herzens zu folgen, bis er in dem Partner der Liebe sich selbst, seine eigene Seele, wiederfindet." In diesem Märchen steht der Held vor unlösbaren Aufgaben, und dennoch kann er sie bewältigen. Z. B. muss er einen Holzklotz aus dem Feuer holen. Er tut es ohne Furcht. Hätte er sich gefürchtet, wäre es um ihn geschehen. In meinen depressiven Phasen und einige Zeit danach kam es mir, als stünde ich vor Riesenproblemen, vor unlösbaren Aufgaben. Ich habe mich in meiner Arbeit an meinen Mentor gehalten, besser einmal mehr als zu wenig gefragt, so langsam mein Selbstvertrauen gewonnen. Kann ich das vergleichen? Die Besiegung der Angst war ein enorm wichtiger Vorgang; ich habe es geschafft im Anblick meines drohenden Unterganges. Manchmal habe ich Gelegenheit, mit normalen Menschen zu reden, so ein Beamter aus dem städtischen Bauamt und er sagte zu mir: "dass ich die richtige Entscheidung treffe." Jener Beamter meinte es ja gut zu mir, aber er trifft rationale Entscheidung in seinem Familien- und Berufsleben; er hat das Gen Depression nicht. Ich kann nur dem Ruf aus meinem Herzen folgen und mich fragen: "Wie verwirkliche ich das? Welche Widerstände gibt es? Gibt es Wege, die Widerstände zu überwinden?" Dann sind Menschen wie jener Beamte wichtige Gesprächspartner; ich muss mich an ihm reiben, mich mit ihm auseinandersetzen und der Berg an Riesenproblemen wird langsam aber sicher erstiegen. Kann ich sagen, dass diese Arbeit mit den normalen Menschen, dem Ruf meines Herzens folgend, das bessere Leben ist? Ich habe mir über die letzten Jahre selbst eine Aufgabe erarbeitet, mühsam und steinig war das, wie der Anstieg auf den Berg und ich blicke zurück. Damals mitten drin, war es schrecklich; heute möchte ich es nicht mehr missen. Das sind meine Gedanken und Empfindungen, die mir nach einigen Jahren Auf und Ab, mit guten wie mit schlechten Jahren zu deinem Beitrag einfallen. Herzliche Grüße Albert
Albert Keim
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Albert Keim »

Lieber Bolek, heute habe ich einen guten Tag. Ich sitze da und schreibe lange Briefe. Erst einen Liebesbrief an eine Freundin, und dann hier. Jetzt bist du dran. Lass dich erst in den Arm nehmen und dir sagen, dass wir dir die Ausfälle verzeihen. Das ist ein Forum für psychisch kranke Menschen. Betroffene und Angehörige treffen sich hier. Ich schicke dir von meiner Kraft, soviel ich kann. Herzliche Grüße Albert
maria

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Beitrag von maria »

Hallo Charlotte, ich selber gehöre zwar leider nicht zu den "ehemaligen Depressiven", aber ich habe eine Tante, die wohl unter diese Rubrik fällt. Sie hatte immer wieder schlimme Depressionen, hat mehrere Klinikaufenthalte hinter sich gebracht, und ist heute 89 Jahre alt und topfit! Sie managt Haus und Garten, leitet Umbauarbeiten an diversen Häusern, macht Reisen, kocht sich und anderen 3-gängige Menus und hat einen recht eigensinnigen Kopf. Nur mit Computern will sie sich nicht mehr anfreunden. Aber selbst das wäre ihr zuzutrauen, vielleicht taucht sie eines Tages hier auf... Wenn es mir richtig schlecht geht, ist sie immer jemand, der mir Mut macht. Seltsamerweise werden in meiner Familie die Depressiven richtig alt, die andern sterben alle früher. Als ob die Depression ein Ventil für sie ist... Hallo Albert, ich kann deinem Satz "stell das Suchen ein" nur zustimmen, du hast mir da aus der Seele gesprochen. Gruß von Maria
maggy
Beiträge: 1150
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Beitrag von maggy »

Hallo lieber Albert, Du schreibst: "dass wir dir die Ausfälle verzeihen." Da Du "wir" schreibst fühle ich mich angesprochen; denn ich betrachte mich als Forums-Mitglied (oder wen hattest Du mit "wir" gemeint?). Ich möchte mich in diesem Fall von dem "wir" ausnehmen; denn wer bin ich, dass ich mir anmaßen könnte jemandem etwas zu verzeihen!? Lieber Bolek, für mich sind das, was Albert als "Ausfälle" bezeichnet eher "Einfälle" (und ich glaube sie immer mehr nachvollziehen zu können. Oh je, schon wieder eine Anmaßung. Na ja gut, mit der kann ich leben). Alles Liebe für Euch beide von Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
Charlotte-Aimee
Beiträge: 35
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Charlotte-Aimee »

Liebe Maria! Danke für Deinen Bericht über Deine Tante, das hört sich wirklich gut an. Es ist sehr michtig für mich, über Menschen zu erfahren, die nach heftigen depressiven Episoden doch noch sehr gute Jahre oder gar Jahrzehnte hatten. Klingt toll, was Deine rüstige Tante noch alles auf die Beine stellt. Grüsse sie lieb von mir, sie soll nun auch mein Vorbild sein. Liebe Grüsse. ANJA
Charlotte-Aimee
Beiträge: 35
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Charlotte-Aimee »

Lieber Albert! Danke für Deine lange mail. Ich glaube, ich muss doch weiter suchen, wenn nicht nach Heilung, so doch nach "Teilheilung". Habe heute die Nummer von einer Schamanin erhalten, mit der ich mich in Verbindung setzten will. Auch die Informationen aus dem Traumazentrum waren interessant. Ich bin ja auch schon damit zufrieden, wenn die depressiven Episoden nicht mehr so heftig sind, als das sie einen Klinikaufenthalt nach sich ziehen und ich arbeitsunfähig werde. Weniger intensiv und kürzer (bin in dem jetzigen Schub fats im 11. monat!), das kann doch ein realitischer Wunsch sein. Ich bin hin und her gerissen zwischen meinem Realitätsverständnis ('empirisch gesehen kommen die meisten Depressionen immer wieder')und dem spirutuellem Anteil in mir ('der Glaube hat die stärkste Kraft und kann alles möglich machen'). Nein, mich von meinem Glauben zu trennen, dass es noch mal eindeutig bessere Zeiten für mich gibt, das könnt' ich nicht, das würde mich verbittern und völlig mutlos machen. Wie sagt Schiller so schön: "Mein unermeßlich Reich ist meine Phantasie. Mein unermeßlich Reich sind meine Gedanken". Da läßt sich doch auch für "uns" einiges draus machen. Wie ist das denn bei Dir, gab es nach Depression denn auch schon gute, stabile Monate, ohne die Manie? Obwohl im Ansatz bin ich ähnlich wie Du: nach einer schweren Krise brauche ich so ein bis 1 1/2 Jahre, bis ich davon richtig erholt bin. Dann kommt so ca. ein gutes Jahr. In diesem Jahr power ich dann total: Arbeit, lernen, Weiterbildung, Sport, usw....Dann kommt wieder ein Auslöser und bumm!, der Absturz. Aber dennoch bin in in all den Jahren stückweise weitergekommen, habe mich entwickelt, Probleme "abgearbeitet". Eigentlich bräuchte ich die Krisen nicht mehr, um an mir zu arbeiten, das tu' ich sowieso... Sicherlich kennts Du Hesses Gedicht "Stufen". Daran halte ich mich. Vielleicht bin ich in einigen Jahren doch aus diesem Teufelskreis raus und habe statt Depressionen erträgliche Stimmungsschwankungen und Lebenskrisen wie andere Menschen auch. Ich wünsch es mir. Und Dir. Und all den anderen hier. Wie gehst Du mit Agression um? Ich habe manchmal Haß auf das Leben (auf Gott?), weil mir soviel auferlegt ist, es würde auch für drei Leben reichen. Gleichzeitig weiss ich, das Haß Gift für die Seele ist. Einen Teil kann ich beim Sport ablassen (ich boxe), aber viel mehr bleibt in mir, was ich aber gar nicht spüre, aber ich ahne es. Ich hätte gerne mal eine kleine Begegnung mit Gott, um ihn zu fragen, was das wohl alles soll... Vor allem habe ich einige gute Begabungen in mir, die aber aufgrund meiner Angst- und Depressionsgeschichte völlig ungenutzt geblieben sind. Kannst Du mir das erklären? Sei auch herzlichst gegrüßt!!! Charlotte-Aimee.
Albert Keim
Beiträge: 346
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Albert Keim »

Hallo Charlotte, deine Beschreibung weckt die Vermutung, dass du auch hypomanische Phasen hast, das sind Zeiten, in denen der Mensch sich sehr gut fühlt, voll des Tatendrangs ist und doppelt arbeitet oder nach der Arbeit sich in Hobbies stürzt. Habe ich mehr als einmal durchgemacht. Danach kommt die Erschöpfungs- bzw. Erholungsdepression. Die Hypomanie war mir als solche auch lange Zeit unbekannt, obwohl ich sie gelebt habe, bis ein Maniker mich fragte, ob ich auch manische Phasen hatte. Siehe drüben bei Mitgefühl die Geschichte mit dem Mundraub der Weintrauben. Meine Agressionen habe ich stark mildern können. Früher war das schlimm, aber seit ich mir in der Unteren Welt die seelischen Wunden behandeln lasse, ist das kein großes Problem mehr. Manchmal kommt wieder ein Rückfall. Gestern war es die halbe Katastrofe. Erst hatte ich das Echolot vergessen, also musste ich improvisieren. Nach dem Abliefern der Wasserproben im Labor fiel mir ein, dass da noch was war. Ja, ich hatte die jüngste Absprache über den Umfang der Messungen vergessen. Vier Stunden habe ich gekämpft, hatte eine Stinkwut im Bauch, wollte mich mit den Leuten anlegen, die mir so viel Stress machen, dass ich nicht alles auf die Reihe kriege. Dann habe ich mich beruhigt, habe die nötigen Telefonate in Ruhe erledigt, mit dem Partnerbüro und mit dem Labor die Sache wegen den Messungen geregelt und heute einen Tage später fühle ich mich super. Ungenutzte Begabungen sind ein Zeichen, dass du weitere Entwicklungsmöglichkeiten hast. Mit mir ging es erst wirklich aufwärts, nachdem ich gelernt hatte, mit meinen Agressionen umzugehen, also die Wunden zu heilen und mit dem Stress zu leben. Heute gibt es ja gute Entspannungsübungen, z. B. Autogenes Training, ich mach das als Flugreise fast täglich. Eine Kontrolle führe ich am dritten Haus durch. Normalerweise bin ich auf Erdgeschossebene. Aber bei überhöhtem Stresslevel befinde ich mich auf dem Dach. Von dort könnte ich herunterfallen, abstürzen. Solch eine Sicht auf den Kerl, mich, da oben auf dem Dach gibt sofort das Signal: herunter und die Belastung im Beruf abbauen, also das Rad zurückdrehen. Meine Traumreisen geben mir also Signale über den eigenen Zustand und gewisse Heilungsmöglichkeiten zwecks Stabilisierung der Psyche. Soviel für heute, alles Gute mit herzlichen Grüßen Albert
Charlotte-Aimee
Beiträge: 35
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Beitrag von Charlotte-Aimee »

Lieber Albert! Was meinst Du mit 'aus unterer Welt die Seele heilen lasse'? Hast Du Dir das Buch schon besorgt (Die Reisen der Seele?). Ich bin heute auch gut zufrieden bei der Arbeit. Schließe gerade die derzeitige Maßnahme ab, fast alle anfallenden Arbeiten dafür sind erledigt, ebenso die Vorbereitungen für die Neue. Und ich habe heute für den Sommerurlaub einen Surfurlaub gebucht, das wollte ich im letzten Jahr schon lernen. Da freu ich mich ein bißchen drauf. Bis denne....
Albert Keim
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Albert Keim »

Hallo Charlotte, entschuldigung, dass ich hier einfach Begriffe gebrauche. Die Kosmologie des Schamanentums enthält eine Obere Welt, dort halten sich meine Lehrer auf, das sind z. B. Therapeuten und Gestalten, mit denen ich mich identifiziere. Dazu gibt es eine Mittlere Welt, das ist der Bereich des sozialen Umfeldes, meine Bekannten. Und dann existiert noch die Untere Welt, wo ich meine Kräfte sammeln kann und wo die Heilungen stattfinden. Diese Kräfte sind vorhanden z. B. in Gegenständen mit hohem Symbolgehalt, z. B. in Lampen oder in Personifikationen, z. B. in Krafttieren. Diese betrachte ich als Instanzen meiner Seele und ich kann auf dieser Ebene damit arbeiten. Da geht es darum, meine seelischen Verletzungen, Nadelstiche und anderes mit Balsam für die Seele behandeln zu verlassen. Weil das in Trance, in Hypnose geschieht, wirkt es auch tief. Ich bin empfindlich gegen Verletzungen, aber ich kann auch nicht wegen jedem Nadelstich gleich zum Psychotraumatologen rennen. Deshalb bin ich für mich froh über diese Möglichkeit. Die Untere Welt zeigt mir auch Strukturen, wie Häuser, welche mir Auskunft über meinen Zustand geben. Wenn mein zweites Haus in schwarzen Trümmern liegt, bin ich gerade depressiv. Halte ich mich auf dem Dach des dritten Hauses auf, so ist mein Stresslevel zu hoch und ich bin absturzgefährdet. Das Buch habe ich mir notiert, aber im online-Katalog der Bücherei nicht gefunden. Mein Etat für Bücher ist z. Z. auch ausgeschöpft. Aber es gibt die Möglichkeit der Fernleihe, dauert ein bißchen. Werde ich beim nächsten Bibliotheksbesuch in Angriff nehmen. Danke für den Hinweis. Ich bin seit Jahren schon im Wartestand für eine berufliche Veränderung, das hat sich in den letzten Monaten zugespitzt, deshalb auch mein hoher Streßlevel. Da muss ich mir selber öfter sagen, bleib mal ruhig, Junge, jetzt wird in Ruhe überlegt, was als nächstes zu machen ist. Ich wünsche dir die rechte Vorfreude für den Urlaub und frohes Arbeiten. Herzliche Grüße Albert
steffi
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Beitrag von steffi »

Ja sag mal Bolek bist du noch ganz bei Sinnen, die leute (maria)so zu verscheuchen, vielleicht möchte die Gute nur aufgebaut werden von Leuten die die Depression überstanden haben.....wo ist das problem!hoffnung scheint dir wohl ein fremdwort zu sein!? sollen nur stockdepressive und pessimistische leute hier schreiben dürfen? ...und wer baut die andren bitte auf??? sehr eingeschränkte denkweise, richtig peinlich, deinen beitrag hier stehen zu lassen.. steffi
steffi
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Beitrag von steffi »

oh ich meinte natürlich charlotte nicht maria! steff
Demi
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Beitrag von Demi »

Hi Steffi, Bolek hat mit seinem Posting auf einen Quasirauswurf durch Charlotte reagiert. Das ist sein gutes Recht, und meiner Meinung nach hat er das in durchaus angemessener Form getan. Es kann doch wohl nicht sein, dass wir auch noch hier in Schubladen gesteckt werden, aus denen wir nicht mehr raus kommen, bewertet und aussortiert werden.... Lies doch mal unter Fragen an den Doc nach, ich denke, dann erklärt sich Boleks Reaktion auf Charlottes Posting. Allen einen schönen Tag wünscht Demi
Charlotte-Aimee
Beiträge: 35
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Charlotte-Aimee »

Hallo Steff! Danke, das Du mich verteidigen möchtest. Aber wie gesagt, nachdem ich einen Eindruck von Boleks Postings "gewinnen" konnte, übersprige ich sie nur noch. Sicher kann er hier weiter schreiben, wenn andere so was gerne lesen ist das ja deren Sache. Ich finde eben nicht, das man alles mit Krankheit entschuldigen kann oder sollte. Das ist meine Meinung dazu und ich bleibe auch dabei, das dies ursprünglich ein Forum für Depressive sein sollte. Ich weiss nicht, warum man sich über seine depressive Symptomatik fast ausschließlich in agressiver Weise und Fikalsprache äußern muss? Wieso geht das nicht etwas gemäßigter? Nun ja, jede/r soll lesen was ihr/ihn gefällt... Ich finde Boleks Art und Weise zu schreiben hat auf jeden Fall eine sehr negative Ausstrahlung, sein Kommunikationsverhalten stelle ich mir nicht anders vor und denke, dass es für ihn höchstwahrscheinlich viele negative Reaktionen von außen zur Folge hat. Das ist doch schade. Soll so ein Verhalten denn unterstützt werden? Da richtet man mit Verständnis ja eventuell eher Schaden an, weil kein Grund zu Veränderung besteht, wenn es einfach hingenommen wird. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die denken, das Verständnis immer und ausschlieslich der richtige Weg ist. Gelegentlich können auch andere Wege richtig sein. Mein Weg ist, diese Art konsequent zu meiden und diesen Weg finde ich für mich so richtig, wie andere den Weg, solche Art Postings zu lesen... Charlotte.
Bolek

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Beitrag von Bolek »

Du hast Niveau Charlotte, wirklich.. Rülps... kommst sicher aus dem land, wo Hunde mit dem Arsch bellen können. Bolek
ruth
Beiträge: 62
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von ruth »

Hallo Charlotte, Du suchst Erfahrungsbericht, hier meiner. Nun, mir geht es eigentlich nicht viel anders als dir. In den letzten Jahren war ich auch mehr mit der Kriesen- und Leidensbewältigung beschäftigt, als mit dem Leben um mich her. Meine Leute hier sagten schon: "du beschäftigst dich viel zu sehr mit dem Psychokram, dadurch rutscht du ja nur immer tiefer." Manchmal schien es tatsächlich so als kriegte ich keinen Grund mehr unter die Füße. Vier Wochen war ich in einer Klinik um einen Heilungsansatz zu finden(war nicht ganz umsonst!), habe etliche ADs ausprobiert(dabei immer alle Nebenwirkungen mitgekriegt),dann eine Ausbildung 'Therapeutische Seelsorge' gemacht (wo ich ganz viel über mich selbst gelernt habe), und dann letztendlich 1 1/2 Jahre Therapie gemacht(hier wurden mir Schritte nach vorne gezeigt). Ich habe immer noch meine Kriesenzeiten und so hier und da auch einen Absturz. Ich kenne aber mitlerweile meine 'Depressionsfallen', und immer wenn ich einer erfolgreich ausgewichen bin, freut mich das ungemein und ermuntert mich, weitere Schritte nach vorn zu wagen. Mein Leben ist anders geworden, aber nicht schlechter und immer häufiger finde ich es sogar schön. So weit mein Bericht. Nun noch kurz zu deinem letzten Posting hier oben. Bitte bedenke, es gibt in so einem Forum immer wieder Querschießer aller Art, das kann man wohl nicht verhindern. Aber es gibt auch viele Menschen die Ihre Gefühle und Gedanken einfach nicht in 'kultivierte Worte' packen können und doch liegt eine große N o t darin. Wenn du aufmerksam liest, wirst du sie finden! Steckst du hier nicht jemanden in eine Schublade in die er vielleicht gar nicht paßt, nur damit du deine Ordnung hast? So ein Ordnungsgeist wäre auch schade fürs Forum. Und wenn wir anfangen hier offensichtlich zu kritisieren oder zu be- und verurteilen, dann kommt meißtens nur ein: "wie du mir - so ich dir" dabei heraus. Ich hoffe du verstehst mich richtig. Deine Meinung steht und ist akzeptiert aber es wäre m.E. gut, wenn jetzt hier zu diesem Thema ein P U N K T! stehen könnte. Es grüßt dich, gar nicht so weit weg von dir, ganz herzlich Ruth
Dr. Nico Niedermeier

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Beitrag von Dr. Nico Niedermeier »

Bolek...schön langsam wirs wieder sehr schwierig....also BITTE!! Grüsse Dr. Niedermeier
Bolek

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Beitrag von Bolek »

Sehr geehrte Charlotte! Warum spichtst Du mich nicht direkt an??? Ich habe wirklich keine Angst vor Dir, auch wenn Du boxt. Mein Kommunikationsverhalten passt Dir nicht.. Ok. Mir passt nicht, dass Du mich a) irgendwo reingepackt hast, gut, behalt es für Dich, und nerv mich nicht damit. Oder mach es per E-mail mit den anderen. b) nicht mit mir direkt redest, sondern auf umwegen. Ansonsten verpasse ich Dir auch eine Ferndiagnose, ich kann sowas auch, wirklich. Und es wird Dir nicht schmecken. Das ist alles... ich habe nichts gegen Dich, komisch was? Bolek
Charlotte-Aimee
Beiträge: 35
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Ehemalige Depressive...

Beitrag von Charlotte-Aimee »

Liebe Ruth! Danke Für Deine mail. Hoffnung ist das was ich am nötigsten brauche. Ich bin schon recht verzweifelt manchmal. Seit fast nem Jahr geht diese Krise nun schon und ich würde sie immer noch als akut bezeichnen. Zumindest beschäftigt mich noch oft die Frage:"Wie lange halte ich das noch durch? Ich kann bald nicht mehr". Jeden morgen das gleiche: Ich mache die Augen auf und ohne überhaupt gedacht zu haben ist es da: dieses lustlose, freudlose Gefühl. Permanent sizuz mir die Angst im Nacken, das ich sogar noch tiefer abrutschen kann, so wie letzten Jahr im LKH, wo die Depri so schlimm war, das ich über Tage wie erstarrt im Bett lag und nicht mal den Weg zum Klo geschafft habe. Deshalb habe ich auch so eine Angst bettlägerig zu werden, sprich krank, das wäre das schlimmste für mich.Und dieses Gefühl nicht ganz klar hier zu sein, das macht mich auch fertig. Aber ich habe jetzt eine 12-Schritte Gruppe gefunden, ich hoffe, das bringt mich weiter. Ich hoffe so sehr, mich irgendwann wieder "normal" zu fühlen...
meike
Beiträge: 510
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von meike »

liebe charlotte, lese von deinem 12 schritte-vorhaben und freue mich für dich lieben gruß meike
Charlotte-Aimee
Beiträge: 35
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Charlotte-Aimee »

Hallo Meike! 12 Schritte. Donnerstag geht es los. Wie geht es Dir denn so zur Zeit?
meike
Beiträge: 510
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von meike »

liebe charlotte, ich nehme jetzt all meinen mut zusammen und erzähle in "beziehung im forum" über mich. bis gleich liebevolle umarmung von meike
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