Diskussionsforum Depression

...

Hallo!



Wenn es laut deinem Thera eh schon klar sein soll,dass du an deiner Situation Gefallen gefunden hast,dann frage ich mich was weitere Stunden bringen sollen.
So eine Einschätzung der Lage ist ohne wenn und aber normaler Weise Grund genug für den Therapeuten die Behandlung abzubrechen.
Die Frage ist jetzt,warum verhält er sich so inkonsequent? Will er dich nur provozieren oder zockt er deine Krankenkasse mit einer sinnlosen Weiterbehandlung ab?
Ich würde mal einen Abbruch ins Spiel bringen und dann mal schauen wie und ob er sich windet.
Soll jetzt aber keine Empfehlung für dich sein sondern nur zeigen was ich machen würde.
Was anderes ist mir zu dieser Aussage nicht eingefallen.
Hast du schon viele Stunden?
Was ist dein Gefühl?

mfg herbert

Bin ab Sonntag Nachmittag im Krankenhaus und kann einige Tage nicht mehr schreiben.

Hi äpfelchen,
hab schon lange nicht mehr hier reingeschaut, doch heute hab ich selber noch ein problem und beim suchen ist mir dein therad aufgefallen. ausgerechnet heute ist dein thema, das thema was mich zum nachdenken gebracht hat. ich war heute bei meiner neuen psychologin (erst der 2. termin) und ich hatte den eindruck, dass sie mir auch nicht helfen kann, weil ich einfach nicht will. denn was ich eigentlich machen müsste, damit mir es besser geht, weis ich ja. ich habe schon einige erfahrungen (stationäre verhaltenstherpie, zig psychiatrieaufenthalte und ambulante begleitungen) und trotzdem schaffe ich es nicht das gelernte wirklich konsequent umzusetzen. mein mann ist auch der meinung ich müsse nur wollen und mich nicht so viel mit dem beschäftigen was mich belastet. klar ablenkung hilft, auch sportliche beschäftigung und entspannung. doch was, wenn man das alles zwar weis aber es einfach nicht auf die reihe bekommt. ist es dann wirklich so dass man nur nicht will. ich will doch oder. mir ist als drehe ich mich rasant im kreis und kann nicht mehr abspringen. doch wenn ich nur wollte würde ich es vieleicht können, doch können tu ich es nicht. ist ganz schön konfus was ich jetzt grad geschrieben habe. doch genauso fühle ich es gerade. mir wurde halt tatsächlich schon gesagt ich wäre austherapiert und was ich noch wolle. ich weis genau was ich will, ich will endlich ohne unberechtigte ängst MEIN leben leben, ohne die quälenden gedanken und vorallem möchte ich richtig schlafen und früh aufwachen und sagen können ich bin ausgeschlafen und fit, keine alpträume, keine grübelein. ja genau das möchte ich und ich weis theoretisch auch wie man manches davon erreichen könnte, doch theorie ist theorie und in der praxis ist alles ganz anders.

raten kann ich dir leider auch nichts oder nur das du deine gefühle möglichst immer ansprechen solltest, vieleicht könntet ihr du und dein therapeut gemeinsam doch eine lösung finden.

ich werde es jedenfalls bei der nächsten sitzung ansprechen, wie ich mich gefühlt habe und dann werd ich sehen, ob ich bei ihr weiter mache oder nicht. habe ja gott sei dank noch eine psychiaterin, zu der ich gehe, bei ihr hatte ich diese gefühle noch nicht so intensiv, dass mir keiner helfen kann bzw. das ich mir nicht helfen lassen will.

tschuldigung für meine konfusen zeilen, doch es hat mir grad einwenig luft verschafft, denn heute bin ich so innerlich explosiv angespannt und das halt nicht nur wegen dieser psychologin hab halt noch ein anderes problem. dieses gehört jedoch in einen eigenen therad.

wünsch dir alles liebe linse

Liebes Äpfelchen,

ich picke mir mal den Punkt aus Deinem Post, zu dem ich aus
Erfahrung was sagen kann und der auch scheinbar Deine "Knackfrage" ist:

Also, ICH, die liebe Löwenzahn, kann Deinem Therapeuten recht geben:
Ich will, ich will, ich will
und upala: ich kann ; )
Ich hab schon was gelernt und habe das auch umsetzten können, vielleicht
weil ich froh bin, Alternativen zu haben zu dem alten Kram, der mich
zwar auch so manch interessante Dinge lernen ließ, aus dem ich aber
größtenteils herausgewachsen bin und den ich überwiegend ganz schnell
ablegen WILL weil so viel von dem alten Zeug nicht mehr zu mir passt!
Ich meine sogar, nicht genug zu WISSEN über das KÖNNEN und trotzdem
hab ich plötzlich was eigenständig gemacht, weil ich es so wie es war gar nicht mehr
ertragen habe (wahrscheinlich war der Leidensdruck zu enorm) und dann gings,
weil ich wollte und weil ich so einen inneren Drang verspüre, sprich, weil ich muss.
Ich bin nicht Jesus, Gott bewahre, aber ICH WILL.
Und, wie gesagt, ICH MUSS auch, dass ist bestimmt auch entscheidend.
Ich brauche wieder eine annehmbare, schöne Zukunft etwas das
bunter und fröhlicher ist als das was ich gerade lebe..und weil ich es gerade
lebe reicht eben das ICH WILL nicht aus, sondern braucht noch das ICH KANN
und wohl auch noch das ICH MACHE, wovon Nina spricht.
Den Post von ihr finde ich auch sehr einleuchtend für mich..
Dein Thema ist mir selber gerade sehr wichtig, ich glaube, das merkt man.
So das ist der Teil von mir. Vielleicht kannst Du damit was anfangen.
Das Thema hat mich aufgewühlt, ich habe mich wohl irgendwie auch wiederholt.
Na ja, es ist schon spät und ich will ; ) jetzt mal schlafen gehen.
Ah, mir fällt noch was ein: ist wollen nicht auch ein Hilfsverb, dass zum sprachlichen
Gebrauch verwendet wird um ZIELE auszurücken oder BEDÜRFNISSE?
(Nur noch so ein letzter Gedanke..)

Das war Dein erster Beitrag, oder?
Vielleicht magst Du ein bißchen hier im Forum bleiben.
Ich empfinde es für mich als lehrreich und förderlich, hier zu schreiben und zu lesen.
Und, ich tausche mich über solche Themen übrigens sehr gerne aus, also, wenn Du interessiert
bist? Ich wollte wohl doch noch nicht schlafen, sonst läge ich schon im Bett, aber ich
les den Text jetzt nicht mehr durch, Schreibfehler seien mir verziehen.

Liebe Grüße von Löwenzahn

...

Liebes Äpfelchen,

ich hab es so wie Nina sagt gemacht und es ist immer besser und besser geworden. Ich habe für mich herausgefunden, daß ich nicht wollte, weil ich es nicht ertragen konnte, "besser" als andere zu sein. Ich schreibe eine Doktorarbeit und wenn ich die fertig hätte, dann hätte ich meine Mutter, meinen Vater und meine Schwester überholt. Das hat mir Probleme bereitet. Und ich habe jede Möglichkeit gesucht, das zu verhindern.

Habe mir die passenden Freunde dazu gesucht, ein ganzes passendes Umfeld. Jetzt weiß ich, was mich gehindert hat, und ich kann selbst entscheiden, ob ich diesem Anteil in mir soviel Platz einräume, daß er mich hindert. Manchmal hab ich leise "ich, ich, ich" vor mich hingesagt oder eben "ich will, ich will, ich will". Hat geholfen. Mir zumindest. Allerdings mußt Du natürlich wirklich wollen, daß es anders wird. Dazu hier noch ein Spruch, den mir mal meine Schwester ins Poesiealbum (jaja, lang ists her, das mit den Poesiealben) geschrieben hat:

Ich weiß nicht, ob es besser wird,
wenn es anders wird,
aber ich weiß, daß es anders werden muß,
wenn es besser werden soll.

In diesem Sinne,
viele Grüße
Inga

Meiner meinung klingt das was dein Therapeut sagt nach einer Art gedanklichen "Dressur". Ich persönlich finde deinen Therapeuten nicht besonders professionell, und, das kann ich aber nur auf der Basis von dem sagen, was du schreibst, ich würde mir glaube ich einen anderen Therapeuten suchen. Denn wenn es so einfach wär, dass man einfach nur sagt "ich will" statt "Ich kann", tja dann...

Hallo liebes Äpfelchen,

muss noch was erledigen..melde mich wieder


Liebe Grüße bis dahin.

Löwenzahn

Hallo liebes Äpfelchen,

ich würde sehr gerne wissen, wie es Dir so
ergangen ist...
wenn Du mal wieder im Forum sein solltest,
dann berichte doch mal, wenn Du magst.
Ich würde mich freuen, von Dir zu lesen!

Bis dahin, liebe Grüße Löwenzahn

hallo und willkommen kleiner Apfel,

das was Dein Therapeut bewirken wollte, hat geklappt. Du hast über Dich und Dein Wollen, Dein Unwillen, Dein Können und Nichtkönnen nachgedacht. Nur Du alleine kannst daraus den Gewinn ziehen (da überschätzen viele den Therapeuten, er kann nicht mehr für Dich tun, den Rest musst Du selber nachvollziehen und umsetzen) Allerdings kannst Du das Ergebnis mit ihm besprechen. Wenn Du etwas nicht in Angriff nehmen kannst, weil da noch defuse Ängste usw sind, dann sind das schöne konkrete Dinge, die man mit den Thera besprechen kann.

Mir geht es änlich, wie einige VorrednerInen. Ich bleibe in der Theorie stecken, weiß was mir gut tut, tue es aber nicht (Tanzen, Wandern, Kunst) Aber ich verharre in meinem Unglück, in meiner Passivität. Bin zu träge, sage mir: ach, kann ja auch morgen noch dammit anfangen usw

Mir ist sehr bewußt, dass der Thera seinen Job gut gemacht hat, aber nun muss ich das meinige dazugeben, damit es zu einem positiven Ergebnis kommt

Und weil das alles nicht so einfach ist, zum Abschluss noch ein schöner Spruch von einem Altmeister:

Ich kann, was ich will, weil ich muss (Kant)

wünsche Dir viel Kraft beim wollen

Hallo Nachttaube,

danke für den Spruch von Kant!
Ich glaube, das Äpfelchen hat`s geschafft...

Löwenzahn

...

Hallo zusammen,
möchte Euch danken für diesen Thread...
Gold wert.
War bis vor ein paar Tagen im Krankenhaus und kam dort mit dem Therapeuten auch an diesen Punkt "Will ich überhaupt?". Hatte mich unglaublich stark angegriffen gefühlt und ging innerhalb von Sekunden "innerlich auf Tauchstation". Diese Unterstellung schien mir total absurd und ich konnte mich nicht so richtig auseinandersetzen, weil ich mich angegriffen fühlte und "dicht" machte.
Ich werde jetzt noch mal ganz neu darüber nachdenken...
Danke Euch.

liebe grüße,
lomo

hallo lomo!


je weniger die strategie meines therapeuten für mich tranparent ist um so weniger kann /will ich.ich bin nicht der mensch,welcher sich mit verbundenen augen spazieren führen lässt.nebst dem großen ziel nämlich wieder gesund zu werden gibt es für mich in der therapie unzählige kleine ziele die mir mein thera aber auch plausibel machen muß.sonst kann ich nicht mit ihm "gehen"und das ist keine reine frage des nicht wollens.meine therapie darf nicht den charakter einer"black box" haben. es liegt schon sehr an der strategie meines therapeuten ob ich ihm folgen kann oder nicht.wenn er wie in meinem fall bei adam und eva anfangen will ich aber das gefühl habe mein aktuelles problem ist eher sekundär aus seiner sicht,dann mache ich auch zu wie du schon sagtest.
bin ich jetzt ein sonderfall?

mfg herbert