Immer Müde und Erschöpft

Iris
Beiträge: 430
Registriert: 25. Aug 2005, 13:01

Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Iris »

Hallo,
dieses Thema war sicher schon des öfteren hier im Forum,aber ich mache mir sehr viele Gedanken darum und möchte deshalb nochmal hören wie es anderen damit geht.
Ich fühle mich oft so ausgelaugt und Kraftlos.Ich schlafe bestimmt genug ,immer zwischen 8 und 10 Stunden.Oft stehe ich auch ausgeschlafen auf,brauche allerdings meine Zeit,meist bleibe ich noch eine Stunde nach dem aufwachen im Bett.
Aber nach zwei/drei Stunden fängt dieses Erschöpft sein wieder an,dann lege ich mich wieder hin,so fühle ich mich dann wohl.
Ich schlafe dann selten,einfach nur daliegen.
Es ist als ob meine Glieder zentnerschwer wären und jeder Schritt fällt mir schwer.Ich fühle mich krank,obwohl alle Untersuchungen keinen Befund gebracht haben.
Antriebssteigernde AD`s vertrage ich nicht,da ich auch oft mit Unruhe zu tun habe und diese die Unruhe noch fördern.
Meine Therpeutin sagte ich solle erst das erledigen was ich vorhabe und mich dann mit dem hinlegen belohnen,aber höchstens eine halbe Stunde.Das ist sehr schwer umzusetzten.

Nun geht das schon eine lange Zeit so ,ich würde sagen schon 2-3 Jahre.

Wem geht es auch so ?Könnt ihr mir beschreiben wie das bei Euch ist??
Liebe Grüße
Iris
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
lilly
Beiträge: 360
Registriert: 24. Jan 2006, 11:06

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von lilly »

Das hatte ich auch: kaputt wie sonst etwas, aber nicht müde.

Mir hat Trimipramin wunderbar geholfen.
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von triste »

Hallo Iris,

das ist ein ganz typisches Symptom der Depression. Ich hatte es auch sehr lange.
Das bessert sich, wie auch alle anderen Symptome, wenn man ein wirksames AD nimmt.
Du könntest es mit sedierenden ADs versuchen
(z.Bsp. Remergil oder Trizyklika) (und müßtest dann natürlich in der Anfangsphase mit vermehrter Müdigkeit rechnen) oder Du versuchst es mit SSRI und hältst die Unruhe am Anfang aus oder schwächst sie durch ein zusätzlich sedierendes Medikament ab.
So habe ich es gemacht:Die Unruhe verschwand nach 14 Tagen und dann ging es schrittweise wieder mit der Leistungsfähigkeit bergauf.
Ich habe heute ab und zu noch kurze Phasen von Erschöpfung und Konzentrationsstörungen sowie langen Schlaf, aber kein Vergleich zu früher!
Eine Medikamenten-Einnahme kann ich Dir deshalb nur empfehlen!
Gruß,
Virginia
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von chrigu »

Hallo Iris,
ich kann mich meiner Vorschreiberin nur anschließen: Versuch es doch mal morgens mit einem SSRI und abends dann mit einem sedierenden AD, ich nehme z.B. abends eine niedrigdosierte Remergil als "Schlaftablette". Die ersten Tage kommt man etwas schwerer raus morgens, aber dann gibt es tatsächlich endlich auch mal erholsamen Schlaf.
chrigu
Iris
Beiträge: 430
Registriert: 25. Aug 2005, 13:01

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Iris »

Danke für eure Antworten.
Ich nehme Abends Doxepin,in niedriger Dosierung,da es mich sonst umhaut.

Manchmal gibt es Tage da ist es gut,bin dann voller Tatendrang,aber die "müden" Tage überwiegen.

LG
Iris
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
stephanie7
Beiträge: 82
Registriert: 17. Jun 2004, 19:03

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von stephanie7 »

liebe iris,

ich kenne das auch. die müdigkeit ist oft noch da und ich schlafe viel. aber, es geht schon viel besser.

da ich auch zwar antriebsarm, aber sehr unruhig warmir hat am morgen ein antriebssteigerndes medi (trevilor) und zum schlafen bzw. am anfang auch tagsüber atosil geholfen. das wäre eine möglichkeit. inzwischen brauche ich das atosil tagsüber nicht mehr.

lieber gruß
steffi
Markus2
Beiträge: 32
Registriert: 11. Jun 2006, 21:39

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Markus2 »

Hallo Iris,
du schreibst über Ausgelaugtheit, bleischwere Glieder, Erschöpftheit, Einfach nur Liegen wollen. Das kenne ich von mir auch.
Dann schreibst du daß du antriebssteigernde AD nicht verträgst, weil du auch Phasen von Unruhe hast.
Das ist vertrackt. Ich kenne diese Unruhe-Phasen aus meiner Vergangenheit, habe ich nun nicht mehr. Hängt das bei dir mit Kontakt zusammen? Ich bin oft (nicht immer) „wach“ wenn einer drum herum ist. Oder meinst du Unruhe „ohne Kontakt“, ganz aus dir heraus, so wie die Müdigkeit?

Mit welchen antriebssteigernden AD hast du wie lange, (welche) Erfahrung gemacht?

Ich frage so viel, weil ich (nach vielen Therapien) Medikamente ausprobieren möchte.

Gruß, Markus
Markus2
Beiträge: 32
Registriert: 11. Jun 2006, 21:39

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Markus2 »

Hallo steffi
Bist du gleich als erstes auf trevilor gekommen?
Nach welcher Zeit hast du eine Wirkung bemerkt und wann hast du das atosil tagsüber abgesetzt?

Ich frage so viel, weil ich (nach vielen Therapien) Medikamente ausprobieren möchte.

Gruß, Markus
Sara32
Beiträge: 160
Registriert: 17. Apr 2006, 00:10

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Sara32 »

Hallo Markus, hallo Iris!
Ich mache auch gute Erfahrungen, morgens was antriebsteigerndes (Trevilor- zuvor Zoloft, Trevilor wirkte aber viel besser) und abends was sedierendes (Trimipramin) zu nehmen.
Mal abgesehen davon, dass ich morgens nach wie vor schlecht aus dem Bett komme, viel Schlaf brauche und mich an manchen Tagen sehr kaputt fühle, geht es mit den Tabletten wesentlich besser. Ich bin oft voller Tatendrang.
Hoffe, Euch damit eine weitere Anregung gegeben zu haben.
Markus2
Beiträge: 32
Registriert: 11. Jun 2006, 21:39

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Markus2 »

Hallo Sara,
danke, und es freut mich das es bei dir gut wirkt.
Du meinst bestimmt „Trevilor wirkt aber viel besser“ statt „Trevilor wirkte aber viel besser“.
Hast du das Gefühl vom Treviolor Nebenwirkungen zu spüren?
Warst du vorher eher dauerschlapp oder eher schlapp – unruhig „gemischt“?
Sara32
Beiträge: 160
Registriert: 17. Apr 2006, 00:10

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Sara32 »

Hi Markus!
Ja, wollte sagen, dass Trevilor besser wirkt. Nehme 150 mg morgens. Hatte mit 75 mg angefangen, keinerlei Nebenwirkungen gehabt. Mein Neurologe meinte, dass die Wirkung bezüglich des Noradrenalins sich erst mit 150 mg entfaltet. Ich habe keine nennenswerten Nebenwirkungen - nur ungewöhnliche Trauminhalte und nächtliches Schwitzen.

Unruhig bin ich nicht (gewesen) - eher dauerschlapp. Unruhe ist als Nebenwirkung in der Packungsbeilage nicht aufgeführt, habe ich gerade nachgeschaut.

Bin ja mal gespannt, ob Du Dich an ein oder zwei AD's herantraust
sun1978
Beiträge: 41
Registriert: 12. Jun 2006, 11:08

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von sun1978 »

Hallo zusammen,
das kenne ich auch mit der Müdigkeit, ich kann entweder 5 Std. schlafen oder 12 Std. schlafen und fühle mich noch total erschöpft.
Nehme seit fast 14 Tagen Zoloft ein, merke davon aber noch nicht so viel, aber mein Arzt meinte das brauch auch seine Zeit - hatte es schon mal vor Jahren genommen da hat es mir sehr gut geholfen.
Seit dem ich die Depression habe, vergesse ich ziemlich viel! Geht es Euch auch so??
Viele Grüße
sun1978
Traurigkeit ist etwas Natürliches.Sie ist das Atemholen der Freude.

(Paula Modersohn-Becker)
Iris
Beiträge: 430
Registriert: 25. Aug 2005, 13:01

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Iris »

Hallo Markus,
die Unruhe habe ich von Zeit zu Zeit sehr stark,das fängt dann morgens direkt beim Aufwachen an,in dieser Phase wache ich auch schon sehr früh auf.
Ansonsten bin ich eigentlich nie richtig "entspannt"habe eine ständige Nervosität in mir.
Aber manchmal wenn ich irgendwo zu Besuch bin oder jemand hier ist "vergesse"ich das irgendwie und fühle mich besser.
Es sind schon Jahre her da ich ein Antriebssteigerndes AD bekommen habe,kann dir leider denn Namen nicht mehr nennen,ich weiß es nicht mehr,habe das auch nicht lange genommen,ein paar Tage nur.
Meine Neurologin hatte mir letztes Jahr angeboten es wieder auszuprobieren ,hat mich aber gewarnt das es den meisten Leuten Übel wird ,zumindest die ersten 14 Tage ,ich glaube sie sprach von Cipramil.Habe mich dann nicht getraut und sie hat mir wieder Doxepin aufgeschrieben.Werde aber beim nächsten Termin in zwei Wochen das mal wieder zur Sprache bringen.
Aber laß dich bitte jetzt nicht erschrecken,ich reagiere auch äußerst empfindlich auf Nebenwirkungen,die müßen bei dir lange nicht sein.
Ausserdem habe ich die Erfahrung gemacht das man immer mit einer sehr kleinen Dosis anfangen soll,am besten mit Tropfen.
Die Anfangsdosen(10-20 mg) finde ich viel zu hoch.Da spreche ich nicht nur aus eigener Erfahrung.

Bist du bei einem Neurologen in Behandlung,oder beim Hausarzt ??

LG
Iris
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
Markus2
Beiträge: 32
Registriert: 11. Jun 2006, 21:39

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Markus2 »

Hallo Sara32,
ich habe meine Infos aus http://de.wikipedia.org/wiki/Trevilor, dort ist das (Nacht)schwitzen beschrieben, aber eben auch Unruhe. Gut daß du nur die leichteren Nebenwirkungen gespürt hast.
Dort steht auch was dein Arzt sagt: die Wirkung auf das Noradrenalin beginnt erst mir höheren Dosen, vorher wirkt Trevilor (Venlafaxin) wie ein SSRI, allerdings auch erst ab höheren Dosen als du sie nimmst.
Ich will das nicht studieren aber ich will wissen was ich da (möglicherweise) nehme.

Der englische Artikel http://en.wikipedia.org/wiki/Venlafaxine geht auf die Absetzschwierigkeiten viel genauer ein. Hat dein Arzt mit dir darüber gesprochen und was hältst du davon?

Hast du trevilor als erstes probiert oder hast du vorher Erfahrungen mit anderen ADs gemacht?

An ADs Herantrauen? In dem Sinne daß ich mich damit auseinandersetze ja. Ich bereite ein Arztgespräch vor, mehr kann ich nicht machen. War nicht im Sinne von Mutprobe gemeint, nicht wahr .

Grüße, Markus
Markus2
Beiträge: 32
Registriert: 11. Jun 2006, 21:39

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Markus2 »

Hallo Iris,
von mir kenne ich „Unruhe“, bei der ich früh aufwache, und mich frage vorher ich die ganze Energie habe (und warum sonst nicht), klar im Kopf bin, strukturiert, organisiert, und das Ganze um 5:00 morgens. Das tritt nur 2-4 Mal im Jahr auf und hat in der Regel eine klare Ursache, z.B. ein aufwühlendes Erlebnis. Es ist aber keine Phase, wie du das nennst, sondern klingt nach 3-4 Stunden ab, und dann habe ich meine Energie scheinbar (aber sehr real) wieder verloren, und bin das was Sara dauerschlapp nennt.

Was du als „nie richtig entspannt“ und „ständige Nervosität“ kann ich ein wenig nachvollziehen.
Ich würde eher „ständig unter Spannung“, „ständig auf der Lauer“, „beängstigt“ dazu sagen. Ich stelle mir daß so vor, daß Psyche und Gehirn eine Streß-Reaktion nicht mehr beenden. Du wirst einmal angehupt, und läufst dann mit Streßpegel durch die Gegend. Für 2 Stunden gut, für 2 Tage auch gut, etc etc, für 2 Jahre nicht gut. Aus diesem Grund wirken sowohl AD als auch Psychotherapie. Das ist stark vereinfacht.

Ich bin erstaunt, daß du Doxepin nimmst, von der die Wikipedia sagt es wirkt dämpfend. Ich nehme an, du weißt das. Die Unruhe, die du meinst, scheint für dich anders zu liegen als bei mir und wichtiger als die Müdigkeit. Ist das so?

Weil du fragst: Ich bin vor 2 Wochen bei einem neuen Neurologen gewesen und habe mir einen zweiten Termin geben lassen. Er ist zusätzlich Psychologe und macht einen guten Eindruck.

Anfangsdosen, Einschleichen und Ausschleichen scheinen mir wichtig zu sein. Du schreibst 10-20 mg sind zu viel. Eine Kapsel enthält 75 mg. Teilst du die dann in mehr als 8 Stücke?


Grüße, Markus
Markus2
Beiträge: 32
Registriert: 11. Jun 2006, 21:39

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Markus2 »

Hallo sun,
Ich schlafe oft viel, und scheine (auch) erstmal nichts davon zu haben.
Es ist frustrierend nach 10 Stunden Schlaf immer noch gerädert zu sein. Ich kann dann leider nicht in die Hände klatschen und loslegen (das wäre schön. So wie im Film).
Was ist da los? Ich stelle es mir zu einfach vor und mache mir auch noch Vorwürfe („du leistest zu wenig“, „nur wer leistet darf Schlafen“, „du verschläfst noch dein ganzes Leben“). Klingt das bekannt?

Meine Empfehlung ist, sich das Schlafen über Wochen und über Monate anzugucken. Wenn ich das mache, sehe ich, daß ich den Schlaf nötig habe. Wenn ich dann trotzdem noch einmal denke „ich werde vom schlafen müder“, hält sich die Theorie nicht länger als ein paar Stunden, dann merke ich wieder daß ich es sehr wohl nötig hatte.
Es gibt eine Menge Leute die sich ihren Schlaf holen, auch sehr viel Schlaf.
Und du steckst nie in dem Körper der anderen, wenn sie morgens aufstehen, du siehst sie bloß geduscht und frisiert und aufgestylt.
Hast du mal mit guten Freunden über Müdigkeit und Schlafen gesprochen? Ich fand das sehr spannend.
Ich schlafe im Zweifel mehr. Dadurch bessern sich bei mir die Konzentration, die Erinnerung und auch die Laune.

Vielleicht hilft dir das weiter,
Gruß, Markus
Iris
Beiträge: 430
Registriert: 25. Aug 2005, 13:01

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Iris »

Hallo Markus,

du schreibst von 75 mg,um Gottes willen,ich weiß nicht was mit mir da passiert wäre.
Jetzt schreibe ich dir mal meine Erfahrung,es hört sich unglaublich an ,ist aber so und glaube mir ich habe das selbe auch schon von anderen gehört:

Ich habe mit 1 Tropfen!!!entsprechen 2mg Doxepin angefangen,habe davon 8 Stunden durchgeschlafen und war noch bis zum Mittag benommen.Es gibt Leute die nehmen das nur zum schlafen 3-4 Tropfen und schlafen wie ein Baby.
Ich nehme nun als Erhaltungsdosis 5 Tropfen am Abend,ich weiß das Doxepin ein dämpfendes AD ist,es sollte in erster Linie gegen die Unruhe helfen.Aber trotz der Unruhe oder gerade deshalb,bin ich wohl so müde und Energielos.
Wie gesagt möchte ich das mit dem Arzt besprechen,vielleicht noch ein anderes AD zusätzlich zur Antriebssteigerung oder das Doxepin absetzten.
Das hatte ich übrigens schonmal getan,mein Arzt meinte bei der geringen Dosis kann ich es von heute auf morgen tun,von wegen,bekam nach zwei Tagen entzetzliche Absetzerscheinungen und mußte es wieder nehmen und dann langsam ausschleichen.
Tabletten hatte ich auch schon,50 mg, habe ich dann geteilt,geviertelt und noch mit einem Messer abgeschabt,da eine viertel zu stark war,wenn man gar nicht mehr zu sich kommt ist es einfach zu stark.
Also bin ich wieder bei den Tropfen.
Also,immer klein Anfangen erhöhen kann man immer noch.


Heute habe ich übrigens wieder so einen blöden,müden,antriebslosen Tag an dem ich am liebsten wieder nur liegen würde,nachdem es mir die letzten Tage ganz gut ging.

Wie lautet eigentlich deine Diagnose(welche Depressionsform)?

Ich habe eine Dysthyemie,chronische Depression.
Liebe Grüße
Iris
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
sun1978
Beiträge: 41
Registriert: 12. Jun 2006, 11:08

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von sun1978 »

Hallo zusammen,
ich habe bei mir einfach das Gefühl das mein Körper den Schlaf brauch und sich den jetzt auch nimmt. Da ich ja zur Zeit krankgeschreiben bin gönne ich mir einfach den Schlaf, ich schlafe so um die 10 Std. also etwas mehr als sonst! Aber ich fühle mich einfach nur erschöpft!Hoffe aber das mir die Auszeit hilft mich etwas zu erholen!
Viele Grüße
sun
Traurigkeit ist etwas Natürliches.Sie ist das Atemholen der Freude.

(Paula Modersohn-Becker)
Sara32
Beiträge: 160
Registriert: 17. Apr 2006, 00:10

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Sara32 »

Hallo Markus!
Nein, als Mutprobe war es nicht gemeint. Ich kann nur sehr gut nachvollziehen, dass Du Dir Gedanken machst, ob Du Dir was verschreiben lassen solltest (oder nicht?), denn die Latte an Nebenwirkungen, Absetzerscheinungen ist in der Tat sehr groß. Ich war irgendwann so am Ende, dass mir die Nebenwirkungen relativ 'egal' waren, dass ich einfach nur wollte, dass diese furchbaren Gedanken weggehen. Von den Schwierigkeiten beim Absetzen hat mir mein Arzt nichts erzählt, aber ich habe hier im Forum schon von gelesen. Aber wie gesagt, ich bin einfach nur froh, dass es mir gut geht und mache mir dann Gedanken, wenn es soweit ist ( ist aber meine Lebenseinstellung generell bzw. in vielen Dingen).
Ich weiß nicht, ob ich einfach Glück habe, dass ich relativ schnell das richtige AD gefunden habe. Ein Stück weit glaube ich aber auch, dass die innere Einstellung zur Einnahme eines AD auch eine große Rolle spielt. Also ob man auch bereit ist, gewisse Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen.... Natürlich nur, wenn sie nicht lebensbeeinträchtigender sind als die Depression selbst oder es schlimmer wird.
Das nächtliche Schwitzen und die sehr merkwürdigen intensiven Träume habe ich nach wie vor unter den AD's. Da bin ich manchmal richtig durch den Wind morgens.
Ich habe letztes Jahr während einer Reha Zoloft verschrieben bekommen und war mir nicht sicher, ob ich wirklich ein AD nehmen sollte und wollte. Und mir graute vor den Nebenwirkungen. Und schließlich war mir die 1. Woche speiübel. Das ging weg, aber mich plagten heftige Albträume. Und eine stimmungsaufhellende oder antriebsteigernde Wirkung erfolgte leider nicht, so dass ich auf Trevilor umgestiegen bin.
Habe auch gerade bei Wikipedia (danke für den Link) nachgelesen, dass erst die höheren Dosen richtig wirksam sein sollen. Bei mir schlug es sogar schon bei 75 mg an. Da sieht man mal, wie unterschiedlich das sein kann. Vielleicht liegt's bei mir auch daran, dass ich zusätzlich 50 mg Trimipramin nehme (ein trizyklisches AD).
Was die Unruhe angeht, so wirkt Trevilor retard auch angstlösend. Du hattest ja geschrieben, dass du 'ständig unter Spannung/auf der Lauer und beängstigt' bist.
Ich bin auch etwas relaxter geworden. Diese Wirkung kam recht schnell nach Einnahme.

Ich will aber keine Werbung für Trevilor machen

Hi Sun1978!
Das mit der Vergeßlichkeit und Konzentrationsschwäche kenne ich auch. Leider... Ist manchmal ganz schön nervig, weil ich mir alles aufschreiben muss!
Markus2
Beiträge: 32
Registriert: 11. Jun 2006, 21:39

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Markus2 »

Hallo Iris,
ich habe einen Fehler gemacht: die 75mg habe ich bei Trevilor gelesen, nicht bei Doxepin. Tut mir leid wenn ich dich erschreckt habe! Ich werde mir merken daß Doxepin in schon sehr geringen Dosen wirkt. Danke für die Ermahnung des Einschleichens. Ich denke übrigens nicht daß ich Doxpin annehmen würde, falls es mir vorgeschlagen würde.

Es gibt diese Tage an denen „nichts geht“. Kenne ich gut. Die Antriebslosigkeit hat aber (manchmal) einen Sinn: nämlich sich zu erholen. Ich wünsche dir (und allen hier) leichter zu erkennen wann diese Tage zur Erholung nutzbar sind. (Soll nicht „pastorenhaft“ klingen). Ich frage mich wieso Erholung so ein großes Problem sein kann.

Du meinst daß deine Energielosigkeit von einer „Unruhe“ kommt. Mit „Unruhe“ fange ich ehrlich gesagt nicht so viel an, aber wenn ich „Anspannung“ darunter verstehen kann, meine ich das auch: ich kann manchmal erahnen daß ich von einer unterschwelligen Anspannung so ermüdet bin. (Das doofe ist, daß ich dann nach einer „Ursache“ suche, aber nie finde. (Dafür scheinen 4 Augen nötig zu sein).)
Diese Anspannung ist oft genug ein angespannter Muskel, von dem man aber nur bemerkt daß er angespannt ist, wenn man ihn locker läßt (und nicht weitersucht).
Ja, ich kenne auch „blöde, antriebslose“ Tage. Oft liege ich am Wochenende „nur“ auf dem Sofa.Dann lasse ich alle Körperteile ganz leicht in den Gelenken kreisen, nur für Millimeter, während ich liege. Dabei merke ich, ob sie verspannt sind, und locker sie. Oft ist es der Nacken. Fast immer geht mit der Entspannung eine angenehme Müdigkeit einher. In der Situation kann es sein daß ich (oder ein Gedanke) mir die Erholung nicht „erlaube“, also von irgendwoher ein schlechtes Gewissen habe, dann weiß ich daß ich mich auch nicht erholen werde und stehe (manchmal hilft da Fluchen) auf und arbeite am dem was mir das schlechte Gewissen verursacht. Wenn ich aber merke daß es „OK“ ist daß ich müde bin, dann bleibe ich auch den ganzen Tag auf dem Sofa liegen, wundere mich über garnichts (garnicht leicht) und erhole mich. Dazu gehört auch, nicht an all das tolle Leben zu denken, an dem ich gerade nicht teilnehme (Spukgedanken).
Meinst du daß ich deine „Unruhe“ damit beschrieben habe, oder ist diese „Anspannung“ etwas anderes?

Am Ende vom Monat sage ich mir, daß etwas faul daran ist, daß ich ohne angerufen werden zu wollen einen ganzen Tag in jeder Woche ohne etwas hören oder denken zu wollen auf dem Rücken liege. Darum bin ich hier in diesem Forum, zu einem neuen (weil neue Stadt) Hausarzt, der mich mit Verdacht auf Depression zu einem Neurologen geschickt hat. Ich habe von ihm noch keine Diagnose bekommen. (Also: keine Diagnose)
Ich werde ADs von ihm erst nach einer Diagnose annehmen. Er hat gesagt die Diagnose auf Depression sei eine ganz subjektive Sache, aber dann nehme ich eben auch keine Medikamente. Ich finde seine Aussage „erst mal nehmen und sehen wies läuft“ nicht gut. Es kann sein daß ADs gut für mich wären, aber so viel Zeit wie er für eine Diagnose braucht muß sein, finde ich. Ich hätte schon gerne eine Pille, und nach zwei Wochen sind alle meine Sorgen vorbei. Klingt toll, und ich glaube sogar daß das geht. Aber ich habe das Gefühl daß ich mich solange gedulden muß bis er mit einer Diagnose rüberkommt. Man schlägt einen Golfball auch erst wenn er sich nicht mehr bewegt.

Du meinst Dysthymie? Um ehrlich zu sein klingt vieles von der Beschreibung (http://de.wikipedia.org/wiki/Dysthemie) passend für mich, aber ich verstehe nicht alles und habe schon gar keinen Überblick. Der ICD10 scheint mir eine gute Sache zu sein, und ich werde mich ein wenig einarbeiten, um mich für das Gespräch vorzubereiten. Das wird eine Weile dauern.


Gruß, Markus
Markus2
Beiträge: 32
Registriert: 11. Jun 2006, 21:39

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Markus2 »

Hallo sun,
du scheinst dir sicher zu sein, daß der Schlaf richtig ist. Das ist gut. Dann sollte die Vergeßlichkeit auch abnehmen (jedenfalls wünsche ich dir das .
Benutzt du Medikamente, oder führst du Gespräche?

Gruß, Markus

P.S. Sara schreibt, daß Aufschreiben hilft (und nervt). Stimmt! Aber es ist ein gutes Gefühl, wenn es garnicht nötig war .
Adson
Beiträge: 528
Registriert: 11. Nov 2004, 12:50
Kontaktdaten:

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Adson »

Hallo,

ein paar Fragen:

Was nimmst Du derzeit für ein Medikament als AD?

Trevilor kam in dem Thread hier vor, es ist eindeutig ein stimulierendes AD, das im übrigen auch bei Narkolepsie verschrieben wird.

Wurde Deine Schilddrüse untersucht? Also richtig? Mit Szintigraphie und ordentlichen Labor beim Radiologen?

Dann frage Dich mal, wie gut Dein Schlaf wirklich ist. D.h. ist der Nachtschlaf gestört, unruhig. Gibt es Hallunzinationen in der Nacht? Gibt es spontanes Einschlafen tagsüber?`

Welche Medikamente nimmst Du sonst noch? Gibt es nicht berücksichtigte Wechselwirkungen?

Allergien?

Eisenmangel?

Sorry... bei mir kommt manchmal der Hilfsdoctor durch.

Schlafzeit sagt nichts über Schlafqualität.

Mein Rat wäre daher, den Schlaf in die Diagnostik einzubeziehen. Dazu findest Du auch einiges auf der Webseite http://www.dgsm.de. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafmedizin.

Ggf. läßt sich auch etwas über Schlafhygiene nur machen. Es muß keine Erkrankung unbedingt dahinter stecken.

Viele Grüße und alles Gute, Adson
Berlin - Wohnsitz, 39 Jahre, Single.
Markus2
Beiträge: 32
Registriert: 11. Jun 2006, 21:39

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Markus2 »

Hallo Sara,
ich war auch mal in der Situation, wo mir die Nebenwirkungen von Medikamente egal waren. Gut, daß es dir besser ergangen ist: bei mir waren es die falschen Medikamente und die Nebenwirkungen heftig. Ich stimme dir zu, daß man sich über Nebenwirkungen besser im Klaren ist, und daß sie nicht größer sein dürfen als die Verstimmung/Depression selbst.

Ich finde es gut und richtig, daß du über deine positiven Erfahrungen sprichst. Du machst damit keine „Werbung“, denn was du sagst gilt nur für dich, aber wie gesagt: gut zu wissen. Was du schreibst ist ein voller Erfolg: mehr Antrieb und relaxter. Glückwunsch!

Du setzt „Unruhe“ mit „beängstigt“/“angespannt“ gleich?

Ich glaube daß jeder Mensch seine Träume nutzen kann und sie einen großen Sinn haben. Darum klingt „sehr merkwürdige intensive Träume“ für mich wie „sehr viel von einer guten Sache“. Davon morgens „durch den Wind sein“ kenne ich gut. Aufschreiben hilft und ist für mich regelrecht nötig. Ich stelle mir das so vor, daß der „Traumregisseur“ sehr stolz ist auf seinen Traum (auch wenn der erstmal sehr eigenartig daher kommt) und von mir erwartet daß ich mich mit seinem „Werk“ auseinandersetze. Tue ich das nicht, haut er mir (im nächsten Traum) ebn eine krassere Version um die Ohren, solange, bis ich die Muße habe mich damit auseinanderzusetzen. Es ist also im beiderseitigen Interesse das so früh wie möglich zu machen. Anscheinend ist es nicht nötig jeden Traum toll zu finden (eitel ist er nicht), aber ernst genommen will er schon werden.
Wie machst du das?

Ich habe das Gefühl, daß ich mir von Medikamenten lediglich weniger Symptome versprechen kann (ich muß mir noch klarwerden werden welche), ich aber erst „sauber“ bin, wenn ich die „Ursachen“ beseitigt habe (da leider etwas ratlos), und keine Medikamente nötig habe. Was meinst du zu „Ursachen“?

Grüße, Markus
Iris
Beiträge: 430
Registriert: 25. Aug 2005, 13:01

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Iris »

Hallo Markus,

ja so wie du es beschreibst kann ich mich gut damit identifizieren.

Nur kann ich eigentlich gar nicht mal den ganzen Tag auf dem Sofa verbringen,obwohl ich mich oft stark danach "sehne".Habe einen Schulpflichtigen Sohn der mich auf Trab hält und auch einen Ehemann.Ich nutze aber oft die Zeit wenn niemand im Haus ist um mich ausgiebig auszuruhen.Wobei ich mir oft Gedanken mache ,ob dieses sich Gesundschonen überhaupt richtig ist.

Ich Arbeite durch die Depression bedingt"nur noch"2x wöchentlich 3 Stunden,also kann es eine Erschöpfung von der Arbeit nicht sein.

Danke für den Link,dort ist die Dysthymie kurz und knapp beschrieben.
Obwohl bei mir noch Ängste und körperliche Symptome dazu kommen.Hast du damit auch zu tun?

Die Diagnose wurde vor 3 Wochen von einem Psyschologen gestellt,er hat umfangreiche Tests gemacht,dauerte fast 2 Stunden,die Auswertung bekam ich eine Woche später,habe sie selbst gesehen,es war sehr interessant.
Ich habe letztes Jahr noch eine Therapie bei einer anderen Therapeutin gemacht,das war im nachhinein überhaupt nichts.Sie sagte immer nur ich leide unter sozialen Ängsten und Depression.
Mit der Diagnose Dysthymie konnte ich mich gleich identifizieren.
Am Anfang,als die Krankheit anfing vor gut 20 Jahren bekam ich erstmal vom Neurologen die Diagnose Angstneurose.

Wurde bei dir auch schonmal solch ein Test gemacht?

LG
Iris
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
Markus2
Beiträge: 32
Registriert: 11. Jun 2006, 21:39

Re: Immer Müde und Erschöpft

Beitrag von Markus2 »

Hallo Iris,
ich freue mich, daß du und dein Mann mit eurem Kind leben.

Die Untersuchung/Test, von der sprichst, kenne ich nicht.

Adson liefert sehr gute Ideen (Dank an Adson).
Mein Hausarzt hat vor 3 Wochen meine Schilddrüse untersucht (Blutbild), gesagt daß alles in Ordnung ist und mir die Werte mitgegeben. Auf Adsons Bemerkung hin habe ich im internet Diskussionen und Informationen gefunden, wegen denen ich meinen Arzt noch einmal sprechen will. Sein „alles in Ordnung“ leuchtet mir nicht ein.
Schilddrüsenunterfunktion hat ähnlich Symptome wie Depression, und wird als Auslöser genannt. Meine Werte sprechen nach „neuen Normwerten“, die durch das internet geistern, für eine Unterfunktion, nach den „alten Normwerten“, die das Labor benutzt hat, ist alles OK. Ich werde mir die Zeit nehmen das zu klären.

Grüße, Markus
Antworten