unkontrollierbare Angstgefühle scho bei Kleinigkeiten

[Marie14]

Hallo,
Kennt das jemand, diese Angst, die einem bald auffrisst, schon bei Kleinigkeiten
Meine Tochter 21 Jahre wohnt nicht mehr zu Hause , meldet sich aber fast täglich(wir haben eine starke Bindung), vor allen Dingen kennt sie meine Angst und meldet sich immer auf dem Handy, wenn ich sie anrufe, eben nur heute nicht
ein nicht Depri-z,B. mein Mann sagt, sie wird ihr Handy vergessen haben, aber ich verfalle in panisch Angstzustände, male mir die schlimmsten Sachen aus und kann mich nicht beruhigen
Kennt das jemand auch in dieser schlimmen und wie ich ja auch selber weiss nicht normalen Form
ich habe solche Angst, es ist wirlkich ganz schlimm
eure Marie

[BeAk]

Liebe Marie,

mein Ex-Psychiater hat mir eine generalisierte Angststörung diagnosiziert und verschwiegen, deswegen ist er jetzt mein Ex. Jedenfalls habe ich mich, als ich über den Kennzifferschlüssel die Diagnose erfahren habe mit Angststörungen befasst und festgestellt, passt bei mir nicht.
Aber was du beschreibst liest sich wie eine Angststörung. Deshalb wäre es sinnvoller wenn Du diese Frage in ein Angstforum stellen würdest, da die Umgangsregeln von Depressionen und Angststörungen sich deutlich unterscheiden.
Sehr gute Infoseiten zu Angststörungen findest Du hier: http://www.panikattacken.at

[gm1076]

Liebe Marie,

geht es Dir wieder besser???? *Mal ganz vorsichtig in die Arme nehm*

Ich kenne Panik-Attacken auch sehr gut. Am Schlimmsten waren sie kurz vor meinem Zusammenbruch vor ein paar Jahren. Ich hatte alle möglichen Ängste, und konnte z.B. nicht mehr U- oder S-Bahn fahren. Ich hab in den Teilen Panik ohne Ende bekommen. Oder urplötzlich auftretende Panik beim Autofahren - ganz toll. Da konnte ich oft nur noch schauen, daß ich rechts ranfahren konnte und mich erst mal wieder beruhige, bevor an ein Weiterfahren zu denken war.

Genauso die Panikattacken wenn sich mein damaliger Freund nicht gemeldet hat und so weiter.

Besser ist es erst in der Klinik geworden, allerdings von alleine. Gezielt behandelt ist das nicht worden, weil noch so viel Anderes im Vordergrund stand, und ich die Panikattacken auch nur "nebenbei" angesprochen habe. Ich habe nur Tavor bekommen, wenn es mal gar nicht zum Aushalten war.

Seit der Klinik halten sich meine Panikattacken auch sehr in Grenzen. Ganz weg sind sie nicht, werden sie wohl auch nie mehr ganz. Aber so kann ich damit leben. Ich kann wieder U-Bahn fahren und fahre auch wieder sehr sicher Auto, und auch sonst kommt es zum Glück inzwischen wirklich selten.

Ich kann Dir nur meine privaten Tips geben, vielleicht hilft Dir das ja ein wenig. Wenn mich eine Panikattacke überrollt, versuche ich mich ruhig hinzusetzen (oder legen), und mich auf das Atmen zu konzentrieren und ruhig ganz tief in den Bauch hinein zu atmen. Gleichzeitig versuche ich mich an mein (lange zurückliegendes) autogenes Training zu erinnern und versuche beim Atmen zu denken "Ich bin ganz ruhig..." und so weiter.

Was ich Dir zum Einnehmen empfehlen kann, sind pflanzliche Beruhigungsmittel, eine Kombination z.B. aus Baldrian, Hopfen, Melisse, Passionsblume. Wenn es Dich interessiert, suche ich Dir gern ein paar Präperate heraus (so was wie die Baldriparan oder so). Mir hat dann auch sehr gut getan, wenn ich mir eine Tasse "Beruhigungs-Tee" gemacht habe, und diesen dann ganz langsam getrunken habe. Ich habe dazu verschiedene "Gute-Nacht-Tees" genommen, die bekommst Du in jedem Drogeriemarkt und in der Apotheke.

Weiter würde ich Dir empfehlen, mit einem Arzt darüber zu reden, und Dir vielleicht auch ein Notfall-Medikament verschreiben zu lassen. Ich habe z.B. nach wie vor die Tavor zuhause (bzw. immer mit dabei), falls ich mal eine wirklich heftige Attacke bekomme und meine "Hausmittelchen" nicht mehr helfen.

Ich wünsche Dir einen schönen, panik-freien Tag und schick Dir eine gaaaaaanz große Portion Sonne - hier scheint sie nämlich im Moment!!!

Ganz liebe Grüße
Gina

[merlin]

Liebe Marie,

ich kenne das von mir auch sehr stark - aber ich unterscheide das für mich von " Panikattacken", die ebenfalls bei mir auftreten aber aus sozusagen "heiterem Himmel".
Also ich habe auch zwei erwachsene Kinderm mein Sohn ist 29 und meine Tochter 21 und sie lebt noch mit uns im Haus.
Und gerade auf sie sind meine Angstgedanken besonders konzentriert. nun mit dem Medikament ist es etwas besser geworden, aber zuvor war es jahrelang die Hölle, seit dem Augenblick wo meine Tochter vorzeitig den Führerschein machte, mit 17.
Sobald sie in ihr Auto stieg fing das an, ich sah Bilder im Kopf von Unfällen - sah sie blutüberströmt u.s.w. - Gott, das war so schlimm - ich bin froh, daß diese " Katastrophengedanken" nun mit der Medikation weniger geworden sind.....
Auch bei anderen Dingen, sah ich immer das schlimmste vorraus, Dank meiner allzu blühenden Fantasie....
Einmal wurde meine Tochter in einem Komatösen Zustand auf die Intensivstation eines Krankenhauses gebracht, nachdem ihr jemand vermutlich einen Stoff ins Getränk gemischt hat - das war der absolute Wahnsinn, als man mich morgens um drei Uhr anrief um dies mir mitzuteilen - ich verfiel sofort in einem permanenten Angstzustand, wo alles in mir absackte - ich war nicht einmal mehr in der Lage, ins Krankenhaus zu fahren - die hätten mich gleich daneben legen können!
Mein Mann fuhr dann hin und als er zurück kam mit ihrer kleinen roten Handtasche ( sie mußte weiterhin überwacht werden, weil sie nicht erweckbar war) bin ich zusammengebrochen.

Auf der anderen Seite, kann ich sie nicht mehr vor allem beschützen - sie hat ihr eigenes Leben und ich muß loslassen....
Das ist ein Lernprozess, durch den ich durchmuß... aber gerade beim meiner Tochter fällt er mir sehr schwer.
Aber ich kann Deine Gefühle und Gedanken total nachvollziehen , denn ich war und bin immer noch so, auch wenn es sich etwas gebessert hat.
Sei lieb gegrüßt und feste gedrückt, Marie

Petra ( heiße mit meinen zweiten Namen übrigens Marie)

[Marie14]

Hallo Gina, hallo Petra,
eine richtige Angsstörung, sowie von Bea vermutet habe ich nicht
Bei mir läuft das eher so ab wie bei Petra
enn mein Mann mal später nach Hause kommtz.B.
am allerschlimmsten ist es auch bei mir mit meiner Tochter und ich muss dann die schlimmen Gedanken bis zum Schluss ausleben in meiner Phantasie
Gestern abend war eben wieder so ein Abend und mein Mann versteht da absolut null und das tut erstens weh und macht zweitens die Sache noch schlimmer
Es tat mir aber unheimlich gut dass ihr mich verstanden habt und ich nicht denken muss, ich sei irre oder sowas
Die Sonne Gina die du mitgeschickt hast ist tatsächlich angekommem
Alles Liebe und Danke nochmal Eure Marie
Petra, ich heisse übrigens auch mit dem 2.Namen Marie. Meine Freundin liest hier mit, aber ich möchte nicht, dass sie mich erkennt
das hier gehört nur mir und uns allen natürlich

[BeAk]

Liebe Maria,

mag sein das Du nicht alle Symptome der Diagnose generalisierte Angststörung erfüllst, aber katastrofizierende Gedanken und sich Sorgen machen um jeden Schitt sind Symptome der generalisierten Angststörung. Somit geht es zumindest in die Richtung.
Panikattacken gehöhren nicht zu den Symtomen der generalisierten Angststörung.
Lies es mal nach.

[Marie14]

Hallo Bea, danke für den Limk, ich fürchte du hast recht
es ist schon spät und ich habe das Ganze nur überflogen, aber in den nächsten Tagen will ich mich mit der Behandlung befassen
es scheinen einige praktikable Vorschläge dabei zu sein
Woher weisst Du eigentlich so viel, das ist mir jetzt schon oft aufgefallen? Danke und liebe Grüsse von Marie

[BeAk]

Liebe Marie,

ich weiß gar nicht viel, mein Ex-Doc war nur nicht sehr gesprächig, somit mußte ich mir alles selber raussuchen bezüglich meiner Krankheit Depression usw. Dann hatte ich den Verdacht, er hat mir eine Fehldiagnose verpasst, habe mich deshalb mit den Angststörungen auseinander gesetzt.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil, es stimmte, ich habe/ hatte nie eine generalisierte Angststörung, sondern nur einen leichten Anflug von speziefischer Sozialphobie vom Leitungstyp, z.B. Prüfungsangst. Diese hatte sich unter der Depression verstärkt. Und bei meinem Ex-Psychiater kam ich mir immer wie auf dem Prüfstand vor, daher die Angstreaktionen und die Diagnose des Arztes, der es ja nicht für nötig hielt sich mit mir über meine Symptome zu unterhalten.
Tja somit bin ich doch ein Angsthase, aber ein anderer als mein Ex-Psychiater dachte.

Es ist halt so, das ich ein Kopfmensch bin und immer alles versuche zu verstehn. Ich kann mir keine Namen, Zahlen, Daten, Schreibweisen usw merken. Nur was ich inhaltlich verstanden habe, bleibt in meinem Gedächtnis haften, das war schon immer so.

So hat ein jeder seine Schwächen und Stärken.

[Reblaus]

Hallo zusammen
Ich hab Panikattacken und Depressionen . Ich hab vor vielen Dingen Angst , am meisten hab ich Angst zu sterben . Das ist so seit meiner ersten Panikattacke . Ich versuche mich von einem Tag zum nächsten zu schleppen und hoffe das heute nicht der Tag ist ,an dem ich sterben muß. Natürlich muß jeder mal sterben , ist schon klar und ich will ja auch nicht ewig leben, wär ja auch blööd.Aber diese Angst macht mich echt fertig , ich muß mal mit meiner Psychaterin sprechen , denn bis jetzt hat sie hauptsächlich die Depris behandelt , aber das wird jetzt jeden Tag besser , aber die Angst . Ich hab auch Angst um meinen Sohn ( 6 Jahre ) , aber ich glaub Angst um seine Kinder zu haben ist völlig normal , wäre ja auch schlimm wenn es nicht so wäre . Ich glaub es ist schwerer seine Kinder gehen zu lassen , man hat einfach keinen Einfluß mehr auf sie , wenn sie älter werden . Man muß sie ziehen lassen . Ist schwer , aber das muß so sein .

Ich bin abgeschweift , ein wenig
lg Rebi

[Marie14]

Hall Liebe Reblaus
ich persönlich kenne zwar diese Angst vorm Sterben nicht habe sie aber live miterlebt bei meiner Tochtr, die sie auch ganz extrem hatte
Bei ihr war es wirklich so schlomm, sogar schon als kleines Kind ,etzt ist sie 21 und im Moment ist es wohl etwas besser
soweit ich weiss, waren ihre Ängste darin begründet, dass nichts mehr von ihr da ist, wenn sie mal sterben muss
auf jeden Fall war es ganz schlimm, vielleicht gibt es ja mal eine Möglichkeit, dass du ich mit ihr austauschst
Bis dahin liebe Grüsse Marie,

[Reblaus]

Hallo Marie !
Hab noch nie darüber nachgedacht , ob ich deswegen kommt , das ich dann nichts mehr von mir da ist . Vielleicht ist es ,weil ich nicht weiß was dann kommt . Ich bin nicht sehr gläubig deswegen denke ich nicht das man in den Himmel kommt oder wohin auch immer . Wie hat Deine Tochter denn geschafft damit umzugehen ?
lg Rebi

[Marie14]

Liebe Rebi,
hier ist die Tochter von Marie...
Ich kenne diese schreckliche Angst vor dem Sterben nur allzu gut. Dabei ist es nicht unbedingt die Angst vor dem Prozess, sondern die angst vor der Tatsache an sich...danach nicht mehr da zu sein, einfach nicht mehr zu existieren, nicht mehr aufzuwachen ist einfach unbeschreiblich schlimm!!! Was ist danach mit einem, wie geht es weiter?Geht es weiter?Diese Ungewissheit ist manchmal kaum auszuhalten...Aber das liegt vielleicht daran, dass wir Menschen uns nach Gewissheit sehnen und der Tod ist einfach nicht voiraussehbar und was danach ist kann einem keiner sagen. ich denke diese Ungewissheit und Machtlosigkeit macht mir am meisten zu schaffen. Ich will auch nicht ewig leben, aber sterben will ich auch nicht...Nicht ohne zu wissen, dass und wie es danach weiter geht...Diese Angstattacken habe ich schon seit ich ein kleines Kind bin und sie kommen nur wenn ich im Bett liege, kurz vor dem schlafen...Nicht umsonst wird der schlaf der kleine Bruder des Todes genannt...
Man macht sich gedanken und dann ist es auf einmal da, dieses auffressende, schreckliche, mulmige Gefühl...Es fällt mir schwer es zu beschreiben...es nimmt den ganzen Körper und alle gedanken ein und der Verstand setzt einfach aus...Wenn ich dann darüber rede, meistens derjenige, der gerade nachts in der nbähe ist, wird es wieder besser und durch die Ablenkung verschwindet es wieder...
Ich habe diese Angst immer so schubweise...Es können dazwischen Monate, Wochen oder Tage liegen...Seit einem halbrn Jahr bin ich dieses Gefühl wieder los...Ich bin seitdem von meinem Freund getrennt und überlege ob es damit einen Zusammenhang gibt...
Wir können gerne miteinander in Kontakt bleiben und darüber reden...Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen und Kraft spenden....
Viele liebe Grüße
Steffi