Einsamkeit in der Depression

Marie14
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Einsamkeit in der Depression

Beitrag von Marie14 »

hallo an alle, oder viele
ich lese jrtzt schon ein paar tage mit, kann aber mit vielen "lustigen" beiträgen nicht so viel anfangen
auch die menge der zuschriften erstaunt mich oft
nun, es könnte ja dran liegen, dass ich keinen humor habe( ich kann auch über die pannenfilme im TV nur recht mühsam lachen)aber irgendwie glaube ich das auch nicht, ich kann schon lachen, wenn ich etwas komisch finde, es muss dann aber irgenwie wenigstens ein stück vorstellbar sein
aber mein eigentliches thema ist meine einsamkeit, die mich umfängt wie ein schwarzes tuch und ich da im moment auch kein entkommen sehe
auch hier im forum habe ich schon jetzt das gefühl, meine meinung und auch mein leid interessieren sowieso niemanden
auch nach draussen mag ich kaum noch gehen
seit ich mich mit meiner depression geoutet habe, habe ich auch wirklich freunde verloren, und manche können einfach nichts mit anfangen(verständlicherweise)
wie geht es denn euch so
leidet ihr unter ähnlichen synptomen, oder wie schafft ihr es wieder neue freunde zu finden
oder, wie überwindet ihr eure einsamkeit, ganz ohne menschen Geht das überhaupt?
ehrlich, ich würdr mich über antworten sehr freuen
eure Marie
Wer einmal sich selbst gefunden hat, kann nichts auf der Welt mehr verlieren
DepriXX
Beiträge: 1498
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Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von DepriXX »

Hallo Marie,
in depressiven Phasen habe ich keine Motivation neue Freunde zu suchen oder zu bekommen.
Ich bin dann lieber alleine.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von Emily »

Hallo Marie,

du bist den ersten Schritt aus der Einsamkeit herausgegangen, indem du dich hier angemeldet hast. Das ist in der Depression durchaus ein Erfolg, fällt es einem doch dann besonders schwer, auf Menschen zuzugehen, und sei es "nur" virtuell.

>>> auch hier im forum habe ich schon jetzt das gefühl, meine meinung und auch mein leid interessieren sowieso niemanden

Das würde ich so nicht sagen. Vielleicht hast du noch nicht viel Resonanz bekommen, aber du hast ja auch noch nicht viel geschrieben. Also: Nur Mut. Beteilige dich ruhig noch ein wenig intensiver an der Diskussion und du wirst sehen, dass du genauso wahrgenommen wirst wie die anderen auch.
Das Einsamkeitsproblem und die damit verbundenen Gefühle kennt wohl jeder Depressive aus eigenen leidvollen Erfahrungen. Darüber zu sprechen, ist eine guter Anfang, um sie zu überwinden.
Wie lange quälen dich diese Gefühle denn schon?

Grüße,
Emily
EMS
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Registriert: 19. Nov 2004, 19:38

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von EMS »

Hallo Marie, auch ich suche die Einsamkeit wenn es mir schlecht geht.Ansonsten habe ich gleichgesinnte Freundinnen.Bei allen anderen Gesunden,wo sich die Begegnungen nicht vermeiden lassen muß ich sehr dut drauf sein um über deren Banalitäten mitzulachen bzw.nur mitzureden.Man kann ja aber nicht jedem erzählen,daß vieles einem am "Arsch" (entschuldigung-klingt aber nur mit diesem Wort richtig) vorbeigeht.Lb.Grüße
Marie14
Beiträge: 321
Registriert: 11. Feb 2006, 23:41

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von Marie14 »

hallo Emily
vielen dank für deinen beitrag
es stimmt schon, dass ich noch nicht so viel geschrieben habe, aber es ist ja auch nicht nur im netz mein problem, klar habe ich ein paar freunde, aber wenn es mir so richtig schlecht geht, dann kann ich mich kaum an sie wenden, ich bin dann so gefangen und gelähmt, dass ich nur das allernotwendigste mache und wenn dann mein mann noch sagt, dass ich total negativ rüberkomme und an allem nut rummeckere, dann langt es mir wieder völlig
du wirst das ja auch kennen, ich gebe mir oft die grösste mühe und dann tut es so verdammt weh zu hören, das sei alles unsonst gewesen
ich bin schon sehr lange depressiv, nehme allerdings keine AD`s, weil keines so wirklich gewirkt hat
weisst du, ich verstehe meinen mann auch, es ist bestimmt nicht leicht mit einem depri zusammenzuleben
dir aber vorerst mal lieben dnk für deine anteilnahme
liebe grüsse Marie
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merlin
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Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von merlin »

Hallo Marie,

auch ich habe mich durch diese Erkrankung sehr zurückgezogen und isoliert.
Freunde habe ich so gut wie keine und auch leider hier in meiner Umgebung nicht mal Gleichgesinnte oder Leidensgenossen.

Ich habe auch gemerkt, dass es mich sehr viel Kraft kostet, wenn Besuch kommt, weil es so schwer ist immer so zu tun als wäre nichts obwohl ich vor Angst oft hätte nur noch schreien können.
Oder Freundschaften zu pflegen finde ich total anstrengend - es werden ja von den "normalen" Menschen erwartungen an einen gestellt, denen ich längst nicht mehr gerecht werden kann.
Ich muß jedesmal eine Rolle spielen, die mich schwächt.
Darum bin ich über dieses Forum ganz froh, denn hier kann ich sein, wie ich nun mal zur Zeit bin und auch wenn der kontakt rein virtuell abläuft, so kann ich doch zumindest etwas Hilfe finden und mich austauschen.
Liebe Grüße, Petra
Marie14
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Registriert: 11. Feb 2006, 23:41

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von Marie14 »

Hallo lieb Petra, ja das stimmt so wie du das beschreibst, manchmal und eigentlich immer öfter will ich mir gar nichts mehr vornehmen und die sonne hasse ich geradezu, weil sie mir noch zusätzlich ein schlechtes gewissen macht
gerade heute ist mir auch nur nach schreien, ich kann dich deshalb gut verstehen
alles liebe, ich versuche mein heil jetzt mal im bett
liebe grüsse marie
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Adson
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Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von Adson »

Ich kann Dich gut verstehen, denn mir geht es ebenso, Angst vor Menschen und vieles anderes mehr.

Einsamkeit in der Depression? Ich bin durch die Einsamkeit depressiv.

Das Internet ist der einzige Platz, wo ich soziale Kontakte habe. Nur leider verstärken die meine Depressionen oft, weil es Menschen gibt, die im Internet zu Monstern werden und mobben, was das Zeug hält.

Jörg
Berlin - Wohnsitz, 39 Jahre, Single.
Ingrid2
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Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von Ingrid2 »

Hallo Marie,

Petra hat das ähnlich beschrieben, wie ich es empfinde.



Hallo Petra,

du schriebst u.a.: "Ich habe auch gemerkt, dass es mich sehr viel Kraft kostet, wenn Besuch kommt, weil es so schwer ist immer so zu tun als wäre nichts .....
Oder Freundschaften zu pflegen finde ich total anstrengend - es werden ja von den "normalen" Menschen erwartungen an einen gestellt, denen ich längst nicht mehr gerecht werden kann.
Ich muß jedesmal eine Rolle spielen, die mich schwächt."

Genau so geht es mir auch. Als sich neulich Besuch ankündigte, hätte ich zwar nicht schreien können, doch bin ich dabei in Angst, Verzweiflung verfallen. Ich wollte zunächst noch absagen, habe mir dann aber gesagt, dass ich da durch muss. Schließlich habe dann auch "meine Rolle" gespielt.



Liebe Grüße

Ingrid
AnikaW
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Registriert: 22. Nov 2005, 17:38

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von AnikaW »

Hallo ,
bin neu hier und versuche einfach nur heraus zu finden wie schlimm es bei mir schon ist.
Ich bin jetzt fast 26 Jahre und ich müßte eigentlich mit meinem Leben zufrieden sein , doch irgendwie kann ich mich an nichts mehr erfreuen . Ich fühle mich so nutzlos und bin der Meinung das meine Umwelt auch ohne mich klar kommen würde.
Diesen Gedanken verwerfe ich dann zwar immer wieder weil ich an meine kinder denke (7+3)aber ich kann so nicht mehr . Ich möchte endlich mal wieder glücklich sein und das Leben genießen .Naja musste das mal loswerden , in meinen Umfeld versteht mich keiner.Die sagen nur ich wär doch dumm,was ich nur wollte.
Anika
Marie14
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Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von Marie14 »

hallo liebe Annika, liebe gzrüsse auch an alle anderen,
ich bin zwar kein arzt oder psychologe, aber ich denke mir du bist total überfordert, was in deinem alter mit 2 kleinen kindern auch völlig normal ist
versuche doch unbedingt mit deinen kindern in eine mutter-kind kur zu kommen (die kann man bei den jeweiligen kirchl. einrichtungen beantragen)
ich könnte mir auch vorstellen, dass du in einer erziehungsberatungsstelle auf gruppenangebote stösst, die dich ein bisschen entlaten könnten
was macht der vater der kinder? köönte der dir nicht ein bisschen unter die arme greifen
wenn er , wie ich vermute nicht präsent ist, dann hängst du mit allem alleine da und das ist wiklich verdammt schwierig und auch überforderungen machen auf die dauer depressiv
schluck es nicht weiter runter, du bist weder dumm noch unfähig, lass dir da bloss nichts einreden
such dir hilfe, fang gleich am montag damit an!!!
alles liebe und schreib mal wie es so geklappt hat
lirbe grüsse und ganz viel energie wünscht dir deine marie
Wer einmal sich selbst gefunden hat, kann nichts auf der Welt mehr verlieren
Sofie
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Registriert: 3. Aug 2005, 09:06

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von Sofie »

Liebe Marie,

ich kann Dir sehr gut nachfühlen. In meiner letzten Depression habe ich auch sehr stark unter Einsamkeit gelitten, innerlich und äußerlich.

Auch ich bin verheiratet und mein einziger regelmäßiger Kontakt war der mit und zu meinem Mann. Bei meinen Freunden hab ich mich total zurückgezogen. Hatte einfach die Kraft nicht mehr. Hatte ja an nichts mehr Freude. Hab eigentlich nur noch dahin vegetiert. Mich auf die Arbeit geschleppt und dann wieder heim und dort mich aufs Sofa gelegt und fertig. Für meinen Mann war es auch sehr schwierig. Er wusste auch gar nicht, wie er mir helfen sollte/konnte.

Ich hatte nun das Glück, dass meine Freunde alle zu mir gestanden haben, nachdem ich mich geoutet habe. Sie haben gleich eine Krisensitzung einberufen, wo wir alle beisammen saßen und drüber sprachen und so Art brainstorming machten, nach dem Motto, was könnte mir jetzt gut tun. Dabei muss ich sagen tat mir einfach schon am Besten, dass ich spürte, dass meine Freunde für mich da sind, mich nicht fallen lassen!!!
Gleichzeitig hab ich dann wieder eine Therapie begonnen (bei meinem alten Therapeuten, hatte bei ihm schon mal eine 2jährige Therapie gemacht). Auch das hat mir gut getan.
Und das Gespräch mit meiner Mutter, nachdem ich mich auch bei meinen Eltern outete. (Mein Vater konnte nicht damit umgehen, mit ihm gab es kein Gespräch).

Marie, ich kann Dir wirklich SEHR gut nachfühlen. Einsamkeit kann der Auslöser einer Depression sein, aber oft wird die Depression durch die Einsamkeitsgefühle nur noch schlimmer… Teufelskreis.

Marie, machst Du noch eine Therapie?
Ansonsten, als Idee, vielleicht gibt es bei Dir in der Nähe ja eine Selbsthilfegruppe/Depressionen? Ich hatte mich damals als Idee für mich erkundigt, da ich das Gefühl hatte, dass es mir gut tun würde mit „Gleichgesinnten“ Kontakte zu haben. Ich habe mich z.B. bei der Telefonseelsorge per E-Mail erkundigt und damals 3 Gruppen genannt bekommen, die es bei mir in der Umgebung gibt.

Es wäre einen Versuch wert. Es wäre ein 1. Schritt…

Einsamkeit tut uns Menschen nicht gut!!

Ich wünsche Dir von Herzen ALLES GUTE auf Deinem Weg! Das Du den Weg hier zu uns gefunden hast, finde ich, ist auch schon mal ein 1.Schritt…


LG, Sofie
adelgunde
Beiträge: 80
Registriert: 10. Jan 2006, 11:48

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von adelgunde »

Liebe Marie,

mir ist es in der Depression auch so gegangen, daß ich immer einsamer wurde. Da ich in einer WG lebte, fiel es nicht so auf. Hatte ja noch regelmäßigen Kontakt mit den Mitbewohnern. Hätte ihn aber lieber nicht gehabt. Ich bin dann ausgezogen und hatte ziemliche Panik, zu vereinsamen. Ich wußte aber immer, daß ich AKTIV sein muß, wenn ich nicht vereinsamen will. So wie Du jetzt hier im Forum. Du bist aktiv geworden und bekommst Antworten auf Deinen Thread. So kommt es mir im "richtigen Leben" auch vor. Ich finde es oft unendlich mühsam. Zumal ich eine Zei lang auch ständig dacht, "Mann, was reden die anderen bloß für einen belangslosen Schwachsinn". Wenn ich mich aber überwinde, immer und immer wieder, dann fängt es langsam an zu wirken. Und irgendwann rufen die Leute auch mal bei Dir an, um was mit Dir zu unternehmen. So war es zumindest bei mir.

Liebe Grüße und viel Kraft für Deine aktive Seite,
Inga
Müseli
Beiträge: 20
Registriert: 8. Nov 2005, 16:24

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von Müseli »

Hallo Marie,

das wird ein Beitrag wie Du ihn vermutlich nicht wolltest. Ich kann nicht anders:

>ich kann auch über die pannenfilme im TV nur recht mühsam lachen

Coooool!!! Depressionen als Pannenfilm. Getroffen!

viele Grüße
Anna
gm1076
Beiträge: 142
Registriert: 15. Feb 2006, 14:15

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von gm1076 »

Hallo Marie,

ich kenne das Gefühl Einsamkeit auch sehr gut. Bei mir ist es so, daß ich wenn es mir schlecht geht, auch einfach nur das Bedürnis habe mich zu verkriechen. Allerdings fühle ich mich dann eben auch sehr einsam. Wenn es mir schlecht geht, habe ich auch oft die Kraft nicht, raus zu gehen und etwas zu unternehmen. Und umso einsamer fühle ich mich dann.

"Einsamkeit überwinden ganz ohne Menschen" - ich glaube das geht nicht.

Dieses "gelähmt sein" kenne ich sowohl von mir als auch von meinem Freund. Ich bekomme dann auch nichts mehr auf die Reihe, schaffe mit Müh und Not das Allernötigste. Ich versuche, die Tage, an denen ich es absolut nicht schaffe, aus dem Haus zu gehen, so zu überstehen, versuche dann viel zu schlafen - Hausarbeit machen oder ähnliches ist ja sowieso nicht drin. Und wenn es mir etwas besser geht, versuche ich mich aufzuraffen und etwas zu unternehmen, z.B. in mein Stamm-Pub zu fahren. Ich weiß, daß ich dort nette Leute treffe, und daß es immer einen "netten Ratsch" gibt und bin dann fast immer froh daß ich es geschafft habe hinzufahren. Daß ich weiß daß mir das gut tut, wenn ich mich erst einmal aufgerafft habe, hilft mir das ein wenig. Aber leicht ist trotzdem nicht.

Das mit dem schlechten Gewissen bei Sonnenschein kenne ich auch - ich sitze dann Zuhause, verkrieche mich und denke mir dann "Bist du bescheuert, bei dem Wetter solltest du deinen A.... bewegen und etwas unternehmen" und so ähnlich. Aber wenn ich nicht kann, dann kann ich eben nicht, und ich arbeite daran, daß ich das akzeptieren kann.

Zum Thema Freundschaften: Eine richtige Freundin habe ich im Moment nicht. Ich habe ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht und bin entsprechend vorsichtig und mißtrauisch. Eine gute Bekannte habe ich zur Zeit, wir treffen uns ab und zu, und vielleicht könnte da eine richtige Freundschaft daraus werden. Allerdings merke ich jetzt schon, daß ich unbewußt angefangen habe, mich ein wenig zu distanzieren, wohl weil ich Angst vor einer erneuten Enttäuschung habe.

Ich bin in einer ganz schlimmen Krise von meiner damaligen "Freundin" ein paar mal ganz eiskalt abserviert worden, als ich sie ganz dringend gebraucht hätte, und das sitzt mir scheinbar noch in den Knochen, da mich das noch weiter runter gezogen hat als ich sowieso schon war. Ganz sachlich betrachtet muß ich leider sagen, daß sie eigentlich nie für mich da war, wenn ich sie gebraucht habe. Ich habe diese "Freundschaft" dann auch beendet; auch weil sowieso immer nur ich die "treibende Kraft" war.

Zweimal hatte ich eine Freundin, die mich in dem Moment abserviert haben, als sie einen neuen Freund hatten.

Eine Freundschaft kommt für mich auch nur noch in Frage, wenn die Person weiß, daß ich an Depressionen leide, daß ich in Therapie war und auch wieder gehen werde, und daß sie das akzeptiert. Daß sie auch akzeptiert und versteht, daß ich oft nicht so kann wie ich gern möchte und weiß und begreift, daß das nichts mit ihr zu tun hat. Eine Freundschaft mit jemand, dem ich das nicht sagen kann, zu dem ich nicht wirklich ehrlich sein kann, hat meiner Meinung nach doch sowieso wenig Sinn.

Liebe Grüße
Gina
posaunenengel
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Registriert: 20. Feb 2006, 08:30

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von posaunenengel »

Hi!
Ich kenne das Gefühl der Einsamkeit auch. Aber ich finde es eher tröstlich mich einfach von allen Menschen zurückzuziehen, die mich sowieso nicht verstehen! Am liebsten gehe ich dann raus und lauf einfach nur durch die Gegend, meistens wenn es regnet oder stürmt!
Grüßle
Eva
Sofie
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Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von Sofie »

Die Sonne nicht ertragen können, das kenne ich übrigens auch... Am liebsten wäre mir gewesen, wenn es draussen stürmt und schneit und düster ist... so wie es halt in mir drinnen aussah. Die Sonne schien wie zum Hohn vom Himmmel zu lachen...unerträglich!

Marie und Gina, ich stelle es mir sehr schwer vor, wenn man innerhalb einer Depression von "Freunden" verlassen wird.
Aber gerade in der Not, erkennt man seine wahren Freunde und die waren es dann wohl nicht, wenn sie einen fallen lassen...

Es macht dann alles noch viel schwerer...
Und aus dem Teufelskreis Einsamkeit/Depression kommt man kaum noch raus. Drum fand ich den Gedanken für mich persönlich auch so hilfreich mit anderen "Gleichgesinnten" zusammenzutreffen. Sei es hier im Forum, aber wichtig war mir auch auch ein Zusammenkommen mit anderen Menschen im real life. Deshalb der Gedanke mit der Selbsthilfegruppe.

LG, Sofie
Marie14
Beiträge: 321
Registriert: 11. Feb 2006, 23:41

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von Marie14 »

hallo ihr Lieben,
vielen, vielen dank für eure anteilnahme, die hat mir echt wohlgetan und wärmt mich so richtig von innen. Das mit der selbsthilfegruppe ist eine gute idee und ich wede es auf jeden fall mal versuchen
Bei den "normalen" menschen fühle ich mich sehr oft gehemmt und so, als käme ich von einem anderen stern,zumal ich weiss, dass depressive menschen tatsächlich-wenn auch unbewusst- von "Gesunden" gemieden werden
deinen beitrag Anna habe ich nicht verstanden
wenn ich einen andern humor als die pannenfilmfans habe, was hat dann das mit depression überhaupt zu tun
wenn es dir wichtig ist, bitte ich um eine erklärung deiner heiterkeit
ansonsten fühle ich mich hier im forum sehr wohl, es ist ein prima mittel der kommunikation, wenn man sich ausserstande fühlt das haus zu verlassen und ich freue mich über jeden beitrag
liebe grüsse Marie
Wer einmal sich selbst gefunden hat, kann nichts auf der Welt mehr verlieren
trude
Beiträge: 220
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Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von trude »

Nochmal kurze Gedanken an die Kombination Wetter und Depressionen. Gutes Wetter und Sonne in schlimmen Situationen nicht ertragen zu können, das kenne ich schon und auch von meiner Kindheit. Da hab immer gedacht, bei Sonne müßte ich mit ganz vielen Kindern draußen spielen und glücklich sein. Ich war aber weder glücklich, noch hatte ich Freunde.

Aber wer bestimmt, daß das so sein muß!

Mittlerweile (u.a.nach vielen Therapien)weiß ich, daß nicht alle Kinder sich leicht tun mit Freundschaften und ich auch sehr schöne Momente alleine ohne Sonne verbracht habe.

Mit Sonne und Krisen finde ich immer noch schwierig umzugehen, aber das geht auch vielen Leuten so, die keine Depressionen haben. Fragt da mal nach.
Ich motz und zeter dann mit diesem blöden Feuerball am Himmel herum und bin froh in einem Land zu wohnen, wo die Sonne nicht permanent scheint.

Dafür kann ich dann Regen und schlechtes Wetter manchmal so richtig genießen und mir vorstellen, jetzt ist die richtige Zeit für das Heulen und Elend in mir und niemand erwartet, daß es mir anders geht.

In Südasien verhüllen sich übrigens die Menschen in der Sonne, damit sie nicht noch verbrannter oder dunkler werden

Soweit dazu, ich hoffe das trägt etwas zum angeblichen Schein des Sonnen(schein)s bei.

Grüße Trude
NessaLynn
Beiträge: 6
Registriert: 16. Feb 2006, 10:56

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von NessaLynn »

Ich kenne das nicht, die Sonne nicht ertragen zu koennen... ganz im Gegenteil... ich habe eher das Gefuehl sehr eng mit dem Wetter verbunden zu sein. Wenn es mir gut geht scheint die Sonne, wenn ich mich mies fuehle regnet es... wobei diese Gefuehle bereits morgens da sind bevor ich merke was wir fuer Wetter haben.

Habt ihr das Gefuehl, euch einfach verkriechen zu wollen? Gehen lustige, froehliche Leute manchmal auf die Nerven?
gm1076
Beiträge: 142
Registriert: 15. Feb 2006, 14:15

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von gm1076 »

Hallo,

das "verkriechen Wollen" kenne ich nur zu gut. Das habe ich eigentlich immer, wenn es mir schlecht geht. Dann möchte ich mich in mein Bett verkriechen, mich in meine Decke kuscheln und am liebsten einfach verschwinden.

Fröhliche Menschen - ja, manchmal gehen sie mir auf die Nerven. Aber das ist selten. Da muß es mir schon ganz extrem schlecht gehen. Da ich ein Mensch bin, der ganz oft die Stimmung von seinem Gegenüber annimmt, tut es mir eher gut, unter gutgelaunten Leuten zu sein. Wenn ich nicht absolut ganz unten bin, zieht mich das, zumindest in der Zeit in denen ich mit diesen Leuten zusammen bin, ein Stück weit aus meinem Tief heraus.

Sonne und Kindheit - ich kann mich erinnern, daß ich mich bereits als Kind schon oft vor der Sonne versteckt habe. Es war mir zu hell, zu heiß... Trude, Dein Satz "Da hab immer gedacht, bei Sonne müßte ich mit ganz vielen Kindern draußen spielen und glücklich sein. Ich war aber weder glücklich, noch hatte ich Freunde" beschreibt absolut meine Kindheit... Ich hatte keine Freunde als Kind, war immer der Außenseiter. Was im Großen und Ganzen bis zum Ende meiner Lehrzeit so blieb. Und ich war alles andere als glücklich.

Marie, ich freue mich auch, wenn mir Jemand zurück schreibt. Es tut gut, offen sein zu können, und zu merken, daß da Menschen sind, die einen verstehen.

Viele Liebe Grüße
Gina
Marie14
Beiträge: 321
Registriert: 11. Feb 2006, 23:41

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von Marie14 »

hallo liebe Sofie,
übrigens einer meiner absuluten lieblingsnamen und Gina wollte ich als kind immer heissen, das ist schon seltsam, zumal ich sowieso nicht mehr an zufälle glaube(mir ist selber noch nicht so ganz klar an was und wen ich glaube, da schwimme ich im moment ziemlich und bin total auf der suche)
ich habe am wochenende an einem aufbausemina für die hospizarbeit teilgenommen und wieder ist mir schmerzlich bewusst geworden, wie schwer ich mir in gruppen tue
ständig habe ich bauchweh und das gefühl, dass mich sowieso keiner leiden kann(und das bilde ich mir nur zum teil ein) und so habe ich natürlich?! auch das gefühl keine neuen freunde mehr finden zu können
ich merke gerade, dass sich das alles ziemlich wirr liest, aber geanauso fühle ich mich auch einfach wirr- und wie schnell wird daraus irr?
manchmal habe ich das gefühl, wenn ich immer nur lieb und freundlich bin und jedem meine helfende hand reiche, dann werden mich die menschen schon mögen, aber erstens habe ich die helferrolle so satt und zweitens stimmt es so auch nicht(mein thera meinte mal"wer will schon immer dankbar sein" und da ist wirklich viel wahres dran
und dann habe ich das gefühl, ich komme besserwisserisch und altklug und depressiv rüber
ihr merkt es bestimmt, alles ist ziemlich wund in mir, zumal ich keinen ausweg sehe!!

das mit dem hospiz mache ich übrigens nicht um unbedingt helfen zu können, sondern weil ich selber lange sterben wollte und der tod seine faszination auf mich noch immer nicht verloren hat und auch, weil beim sterben etwas heiliges dabei ist, fast wie bei einer geburt
ich hoffe es war nicht zu viel auf einmal
eure wirre Marie
Wer einmal sich selbst gefunden hat, kann nichts auf der Welt mehr verlieren
Sofie
Beiträge: 151
Registriert: 3. Aug 2005, 09:06

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von Sofie »

Liebe Marie,

leider habe ich heute nicht mehr all zu viel Zeit, um mich ausführlicher bei Dir zu melden, aber kurz MUSS ich mich jetzt doch noch bei Dir melden!

Deine Mail ist mir gar nicht wirr erschienen, ich habe alles sehr gut verstanden, was Du geschrieben hast. Ich kenne das auch so gut aus meinen depressiven Phasen, dass ich das Gefühl hatte „keiner liebt mich“ (keiner kann mich leiden).
Es ist ja auch tatsächlich so, dass man in einer Depression keine positive, lebensbejahende, fröhliche Ausstrahlung hat, drum ziehen sich auch automatisch viele Menschen von einem zurück.
Man selbst zieht sich auch zurück (hat ja an nichts mehr Freude, fühlt sich ungeliebt … etc.) und schwups ist man mitten drin im Teufelskreis und sieht auch keinen Ausweg mehr!!!! Genauso liebe Marie habe ich mich auch gefühlt!!! Ich kann Dir auch so gut nachfühlen, weil es bei mir (letzte depressive Episode war letztes Jahr bei mir) noch gar nicht so lange her ist… Aber Marie, ich will Dir hier auch Mut machen! Obwohl ich mich so fühlte, wie Du Dich wohl zurzeit fühlst, habe ich es aus diesem Teufelskreis herausgeschafft! Und bin jetzt wieder mitten drin im Leben. Spüre Lebensfreude, habe Spaß an den Dingen, den Menschen… alles hat sich gewandelt. Plötzlich – das merke ich – habe ich auch nicht mehr diese „dunkle“ Ausstrahlung, die man in einer Depression hat, sondern eine Ausstrahlung, die Menschen anzieht! Ich ziehe Menschen an, mehr denn je… habe Kontakte, gute Kontakte… Es ist unglaublich, wie viele neue Menschen ich auch kennen lernte in den letzten Monaten. Ich bin sehr glücklich darüber Ich habe aus meiner persönlichen inneren (und äußeren) Einsamkeit einen Weg herausgefunden! Und Du Marie kannst es auch schaffen!!! Gib bitte nicht auf!!! Du bist schon auf dem Weg (schon alleine dadurch, dass Du den Weg hier zu uns gefunden hast!)

Noch etwas Marie, Du schreibst im Zusammenhang mit unseren Namen Sofie (Lieblingsname) und Gina (Kindheitswunschname), dass das schon seltsam sei und Du sowieso nicht mehr an Zufälle glaubst … Marie, weißt Du was seltsam ist, mir ist richtig eine Gänsehaut über den Körper gelaufen, als Du von der Hospizarbeit geschrieben hast! Zufall, dass Du und ich uns hier nun begegnen??! Ich habe nämlich auch so eine Ausbildung zur Hospizhelferin vor 1einhalb Jahren gemacht! Bin nun ehrenamtliche Hospizhelferin… Ist schon seltsam, nicht?!!
Allerdings habe ich aus anderen Gründen die Ausbildung gemacht, wie Du. Bei mir war es mehr so meine Angst vor dem Tod/Sterben, die mich dazu bewog… Tod/Sterben ist ein Angstthema von mir…


Leider habe ich für ein längeres Posting heute keine Zeit mehr. Wollte mich aber unbedingt bei Dir kurz rückmelden.


LG, Sofie
gm1076
Beiträge: 142
Registriert: 15. Feb 2006, 14:15

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von gm1076 »

Hallo Marie,

ich finde Deinen Beitrag weder sehr wirr noch zuviel.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, wenn Du schreibst, daß Du das Gefühl hast daß Dich sowieso keiner leiden kann und so. Das war bei mir genauso. Und scheinbar war ich so überzeugt davon, daß mich ja sowieso Keiner ausstehen kann, daß ich unbewußt eine solche Abwehrhaltung oder so etwas Ähnliches ausgestrahlt habe, daß mich dann wirklich so gut wie niemand mochte.

Ich habe auch immer geglaubt, wenn ich nur lieb und nett genug bin, dann werden sie mich schon mögen - aber ich habe die schmerzhafte Erfahrung machen müssen, daß man mich dadurch nicht mehr mag, sondern daß ich dadurch schlichtweg nur extrem ausgenützt worden bin. Und der Satz von deinem Therapeuten ist glaube ich wirklich auch wahr "Wer will schon immer dankbar sein". Von diesem Gesichtspunkt aus habe ich das noch gar nicht betrachtet. Du hast mir da auch wieder etwas zum darüber-nachdenken gegeben.

Leider kenne ich das auch, daß ich altklug und besserwisserisch rüber komme, ohne daß ich es auch nur annähernd möche und auch nicht bin. Warum das so ist, darüber habe ich mir auch schon sehr oft den Kopf zerbrochen, bin aber nicht wirklich drauf gekommen. Vielleicht weil ich meine Unsicherheit und Schüchternheit überspielen wollte und dabei vielleicht aus lauter Angst die Anderen könnten es doch merken übertrieben habe?

Marie, es ist garantiert nicht so, daß Dich keiner mag. Und Du wirst sicher auch wieder Freunde finden. Als ich angefangen habe, ganz bewußt gegen meine Schüchternheit und Unsicherheit zu arbeiten, und ganz langsam sicherer und selbstbewußter geworden bin, und somit auch offener für andere Menschen, sind die Leute ganz von alleine auf mich zugekommen. Ich weiß nicht ob ich Dir damit viel helfen kann, aber ich möchte Dir auf alle Fälle Mut machen! Vertrau auf Dich selbst, sei Du selber.

Viele Liebe Grüße
Gina
Marie14
Beiträge: 321
Registriert: 11. Feb 2006, 23:41

Re: Einsamkeit in der Depression

Beitrag von Marie14 »

hallo Sofie, das ist wirklich zum gäsehaut kriegen und ich freue mich so sehr, dass du mir doch noch kurz zurückgeschrieben hast, vielleicht, nein ganz bestimmt weden wir uns auch über dieses thema sterben und hostizhilfe länger austauschen
für heute ganz vielen lieben dank fürdeine wohltuenden worte
Alles Liebe Marie

hallo Gina
auch dir möchte ich danke sagen für dein verstädnis
im moment fällt es mir schwer an eine "bessere" zukunft zu glauben, aber deine lieben worte tun mir sehr gut
bis Bald? Marie
Wer einmal sich selbst gefunden hat, kann nichts auf der Welt mehr verlieren
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