Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

HS
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Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von HS »

Herr Dr. Niedermeier

Sie haben doch sicher auch schon von div. Absetzerscheinungen gehört?

Ich will nicht lange drum-rum-reden: Seit 4 Tagen bin ich auf 0-Cymbalta. Seit 2 Tagen habe ich eben diese "Stromschläge" im Kopf - fast den ganzen Tag......

Natürlich weiß ich, dass Absetzsymptome vor allem dann auftreten, wenn man zu schnell absetzt. Meine Ärztin wollte ursprünglich von 60mg auf Null dosieren - ich haben "wenigstens" erst auf 30mg reduziert und bin dann auf Null.

Leider sollte ich relativ schnell absetzen, damit ich mit dem neuen Medikament anfangen kann - da es mir unter Cymbalta immer schlechter ging. Meine Ärztin sagte, ich solle mind. 2 Tage "ohne" sein.

Na - jetzt hab ich den Dreck da!!!!

Den ganzen Tage "Schläge im Kopf" und ab morgen das neue Medi (Nortrilen) und dazu wahrscheinlich nich die Einschleichsymptome..

Wie soll das ein Mensch aushalten.........?

Gruß - Heidi
tomroerich
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von tomroerich »

Hallo Heidi,

ich bin nicht der Doc, wollte aber sagen, dass ich dieses Phänomen gut kenne. Die Schläge sind als "Zaps" bekannt, allerdings wohl meist nur unter den Betroffenen. Mein Psych. sagte mir glatt, so etwas gäbe es nicht. Tritt bei mir auf, wenn ich meine Kapsel Trevilor morgens vergesse. Ab 17:30 pünktlich werde ich zum Zitteraal, man könnte ne Glühbirne mit mir speisen Gleiches natürlich beim Absetzen. Einziges Gegenmittel, das ich kenne: Sehr langsam ausschleichen. Ansonsten musst du mit ca. 2 Wochen rechnen, bis das wieder weg ist.

Du hast ganz Recht, das ist ziemlich belastend und verwirrend und Ärzte berücksichtigen oft viel zu wenig die Absetzprobleme.

Elektrisierende Grüße von

Thomas
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HS
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von HS »

Hallo Strom-Tom,

mich zapt es (ausser ich liege) alle paar Sec. - wie gesagt ich kann nicht langsamer ausschleichen, da es mir immer schlechter geht!

Hoffentlich wird das nicht alles zuviel - Einschleichen und zugleich "Stromen"......

Stell Dir vor, ich hatte diese Zaps schon mal (aber bei weitem nicht in diesem Ausmaß) - allerdings hab ich da auch reduziert - ich wusste aber nicht, dass das vom Absetzen kommen kann.

Bin dann zum Neurologen - der hat mich untersucht - hat aber nichts gefunden und wollte mir t r o t z d e m ein Medikament (in kleinster Dosierung) gegen Epilepsi verschreiben!!!!!!!

Dann frag ich Dich.....


Lieben Gruß Heidi
tomroerich
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von tomroerich »

Verehrte Frau Zitteraal,

ist es bei dir auch so, dass die Schläge mit der Augenbewegung gekoppelt sind? Bei mir ging das mal so weit, dass ich richtige kleine Blackouts hatte, d.h. mir fehlten ein paar Bilder im Film. Immer, wenn ich die Augen bewegte: BOING BLITZ.

Da frage ich mich echt, warum das so wenig bekannt ist. Ich vermute aber, wenn es sich um spontan auftretende Glücksschübe und nicht um Schläge handeln würde, wüsste es jeder. Hat dein Arzt damals auch ein EEG gemacht? Bin sicher, da hauts die Nadel aus dem Schreiber.

Dann kann ich dir nur wünschen, dass das schnell besser wird!

Elektro-Tom
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albert
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von albert »

Verehrte Frau Zitteraal und Herr Tomer-Strom,

das klingt ja ganz nach neuartigen Dingen. Jetzt benötigen wir den unbefangenen cand. med. der für seine Doktorarbeit unterscheiden lernt, ob ein Beobachtungsfehler oder ein neuer wiss. Befund vorliegt.
Übrigens hat mal Francis Shapiro bemerkt, dass während ihrer Augenbewegungen und dem gleichzeitigen Gedanken an ein Trauma eine Besserung eintrat. Irgendwelche Zusammenhänge werden von den Verwaltern der Lehrmeinungen erst mal abgewiesen (kenn ich zur Genüge aus meiner Berufsarbeit). Ich kann aber auch nichts behaupten, sondern erstmal nur sagen, dass einiges wohl zu klären wäre.
Trotzdem wünsche ich euch Besserung vom Zapp-Syndrom. Dass die Besserung schneller gehen wird als bei meinen Befunden.
Gruß zum Wochenende
Albert
artemis
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von artemis »

Hallo Heidi,

ohne wirklich Ahnung, geschweige denn Erfahrung von bzw. mit diesen Zapps zu haben, kommt mir doch ein Gedanke.

Vielleicht verschwinden diese Symptome, wenn du mit dem neuen Medikament anfängst. Könnte doch sein, dass das neue Medi die "Absetzlücke" schnell füllen kann.
Und wenn du dann eines Tages ganz absetzen kannst, dann kannst du das hoffentlich ganz langsam machen und wirst hoffentlich möglichst keine oder wenigstens nur erträgliche Absetzerscheinnungen haben.

Ist natürlich nur so eine Idee, muß nicht so sein, aber völlig idiotisch finde ich die auch nicht, und deshalb wollte ich sie dir schreiben. Vielleicht macht das etwas Hoffung, die möglichst auch erfüllt wird.

Jedenfalls wünsche ich dir, dass es dir möglichst bald viel besser geht.

Arte
HS
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von HS »

Hallo Tom
Hallo Albert
Hallo Artemis

DANKE für euere Antworten.

Ich hatte heute eben diesen Termin bei meiner Ärztin und würde gerne euere Meinung dazu "lesen" was da heute so abgelaufen ist:

Hier mein letzter Thread (Abt. Umgang mit der Kranheit) - Zufälligerweise heißt der andere Herr auch Tom...

Hallo Tom,

.... alles wird schlimmer - leider!!!!

Ich habe Cymbalta ausgeschlichen - eigentlich relativ schnell - meines Erachtens zu schnell. Habe aber (fast) keine andere Wahl es so schnell zu machen, da ich ja mind. 2 Tage vom Cymbalta weg sein soll um mit dem neuen Medi beginnen zu können.

Laut meiner Ärztin sollte ich ja von 60mg auf Null gehen - 2 Tage warten - dann ´mit dem neuen Medikament anfangen. Irgenwie erschien mir das doch sehr krass und ich habe dann wenigstens 1 Woche auf 30mg reduziert und bin dann auf Null gegangen.

So - nun habe ich die Strafe dafür - ich habe Absetzerscheinungen vom Feinsten. Hast Du schon mal was von "Stromschlägen" oder "Zaps" oder "Blitzen im Kopf gehört"? Es gibt Patienten, die diese Zustände nach dem Absetzen haben - ich bin jetzt auch dabei - es ist furchtbar!!!!!! Es fühlt sich an, als würde ich alle 2 sec. kurz weg sein, d. h. wenn der "Blitz" kommt, hast Du das Gefühl ganz kurz nicht mehr da zu sein - das geht den ganzen Tag so.

Heute war ich bei meiner Ärztin. Das mit den Blitzen habe ich ihr erzählt - darauf wurde nicht weiter eingegangen - ausser, dass es schon immer wieder mal Patienten geben würde, die unter Absetzsymptomen zu leiden haben.......

Nun hat sie mir 3 Möglichkeiten vorgegeben:

1. Stationärer Aufenthalt

2. 14 Tage warten und Aurorix (MAO-Hemmer)
einsteigen

3. Wieder Anafranil zu nehmen (das hatte ich schon mal, habs aber dann abgesetzt, weil ich auf Dauer mit den Nebenwirkungen nicht klargekommen bin.

Ach ja - ein Spruch ist ihr noch eingefallen
Sie kommt sich bei mir so vor als würde ich verlangen: Waschen sie mich aber machen sie mich nicht naß!!! Was soviel heißen soll, sie kann mir nicht viel helfen, wenn ich mich sowieso nicht darauf einlassen würde....

Nun - jetzt habe ich wieder ein Medikament, dass ungefähr so wirkt wie damals das Anafranil.

Jetzt kommen eben zu den "Stromschlägen" auch noch die Einschleichsymptome dazu - wie soll ich das noch aushalten

ICH MAG NICHT MEHR!!!!

Ich fühle mich so im Stich gelassen - so alleine mit der Kranheit.....

Entschuldige Tom.... ich kann (leider)nicht viel positives rüberbringen - geht nicht mehr!!

Was sagt ihr dazu.......

Gruß Heidi
HS
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von HS »

Hallo Stromi,

genau wie Du es beschreibst - es tritt bei mir vor allem mit den Augenbewegungen auf - es fühlt sich ganz komisch an....

Wenn der "Funke" springt, geht es wie ein Wall durch den Kopf - Du glaubst Du bist kurzzeitig nicht da - die Zunge wird bei mir kurz taub - auch die Hände - und kaum ist es da - ist es auch schon wieder weg......

Ein EEG und andere Untersuchungen wurden damals auch noch gemacht - da hat nichts ausgeschlagen.......

Natürlich weiß ich jetzt nicht was besser wäre:
Warten bis die "Zapps" vielleicht weg sind und dann einschleichen

Oder wird es mit dem zusätzlichen Einschleichen sogar noch schlimmer.....

Jetzt bräuchte ich einen Arzt, der auch mit dieser evtl. Absetzsymptomatik vertraut ist.

Eigentlich gehts mir echt beschissen - bin grad ziemlich verzweifelt aber trotzdem

Zip-Zap Gruß
Heidi:crazy:
albert
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von albert »

Hallo Heidi,

so wie du deinen Zustand schilderst, kann ich dir nur die erste Empfehlung nahelegen,

geh in eine Klinik. Dort wirst du am ehesten die 14 Tage überstehen. Alles andere wird eine Qual sein.
Besserung wünscht dir so oder so.

Gruß von
Albert
tomroerich
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von tomroerich »

Hmmm, Frau Zitteraal,

ich glaube fast, du hast das sehr viel heftiger noch als ich es hatte. Das ist übel- mir reichte schon, wie es bei mir war.
Aber was Arte sagt, leuchtet mir auch ein. Ich stelle mir vor, dass dieses Symptom durch den plötzlichen Entzug des Serotonin-Botenstoffs zustande kommt. Der steuert ja die Reiz-Weiterleitung in den Nervenzellen. Bewegt man nun die Augen, muss ja ein neues Bild vom Gehirn verarbeitet werden und das funktioniert nicht mehr in der notwendigen Geschwindigkeit, weil die Reize nicht schnell genug weitergeleitet werden. Wohl gemerkt, das ist meine eigene Interpretation und lässt Mediziner vielleicht aufkichern (ich vermute aber, dass die es auch nicht so genau wissen).

Somit kann das neue Medi tatsächlich das Problem möglicherweise sehr schnell beheben. Ich erzählte ja, dass ich es schon merke, wenn ich morgens mal meine Trevilor vergesse- prompt kommen die Zaps. Nehme ich dann eine halbe Kapsel, verschwinden die Zaps nach etwa 2 Stunden. Der Wirkmechanismus ist also eindeutig und nachvollziehbar und vor allem, das scheint mir wichtig für dich, ist die Zapperei eindeutig abzustellen.
Beängstigend ist sowas allemal. Die Reaktion deiner Ärztin würde ich als kaschierte Hilflosigkeit interpretieren. Der Spruch vom Waschen ohne nass zu werden ist ein wenig herzlos und klingt wie "Nun stellen Sie sich mal nicht so an"- zumindestens delegiert es das Problem an den Patienten zurück, nicht oK so! Ehrlich wäre ein "Leider kennen wir nicht die Ursachen und Gegenmittel für diese Phänomene, Sie müssen es leider erdulden, aber es wird vorüber gehen". Dann würde man sich wenigstens nicht wie ein Versager fühlen, oder?

Alles Gute,

Tom, the Flasher
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HS
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von HS »

Hallo Flash-Tom

ich hätte mir auch eine andere Aussage von ihr erwartet!!! - Ehrlich gesagt, als wir auf dem Heimweg waren (mein Mann war auch dabei), sagte er zu mir: Die Frau ist eindeutig überfordert mit mir!!

Gut - sagen wir mal wahrscheinlich bin ich kein einfacher Patient - aber es gibt bestimmt noch viel schlimmere Fälle wie mich (gehen wir mal davon aus) - was macht sie denn dann?

Bei dem Vorschlag mit den 14-Tagen-Pause und dann einen MAO-Hemmer einzunehmen, hat ihr mein Mann auch gleich gesagt, dass das fast unmöglich ist, so schlecht wie`s mir momentan geht (das sehe ich übrigens auch so)
Aber sie bringt mir dann rüber, dass ich "gewaschen werden will aber nicht nass werden will".

Na - ja lassen wir das an einen so frühen Morgen. Ich werde heute so ziemlich im Bett bleiben, da ist noch am angenehmsten mit den Zapps.

Ach ja - mein Mann wollte gestern irgendetwas aufladen - hatte aber das Ladegerät nich parat - ich hab ihm gesagt "er soll bei mir anstecken" - da hat er dann Strom im "Großformat":crazy:

Wahrscheinlich kann ich bald dem örtlichen Stromversorger Konkurrenz machen......

Ich wünsch Dir einen schönen Tag
DANKE für die Rückmeldung

Heidi
HS
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von HS »

Hallo

mich würde mal interessieren, was die ärztliche Seite hierzu sagt:

http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0311_a.php3?

Leider habe ich die A-Karte gezogen und bin davon betroffen.

Gruß Heidi
tomroerich
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von tomroerich »

Hallo Heidi,

sauber recherchiert, danke!
Ich würde allerdings weniger die Ärzteschaft fragen als vielmehr die Pharmaindustrie, der dieses Phänomen sehr wahrscheinlich bekannt ist. Ich fürchte, die Aussagen der Pharmas, belegt durch "astreine" Studien, wiegt sehr viel schwerer als die Berichte der Patienten. Du weißt ja nun, wie man diese quälenden Beschwerden von ärztlicher Seite aus ansieht, man ist eben hypochondrisch. Ich will nicht bemängeln, dass es diesen Preis für die Wirkung von ADs nun mal gibt. Sicher wäre es ja im Interesse aller, es gäbe ihn eben nicht- es geht wohl nach Stand der Dinge nicht besser. Aber die Ehrlichkeit, Mängel zu benennen und auch dort zu lassen, wo sie hingehören, beim Produkt nämlich, die wäre doch sehr wichtig. Dann weiß der Patient, woran er ist und kann entscheiden. Aber gerade das scheint mir nicht immer erwünscht.

Grüße von

Thomas
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Nico Niedermeier
Moderator
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von Nico Niedermeier »

Wichtig ist in dem Kontext: Die Chancen liegen bei 95%,dass die Zaps nach ner Woche rum sind und ab dem 3. Tag weniger werden...und vermeiden lässt es sich (wenn Betroffen) nur durch ganz lansames Absetzen oder schnelles Wiedereinsteigen mit einem anderen AD..ein MAO Hemmer als neues Medikament wird es (fürchte ich) nicht besser machen
Grüße (und alles Gute)
Dr. Niedermeier
Speranza
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von Speranza »

Hallo,
ich kenne die von Heidi oben so gut beschriebenen beschriebenen Symptome aus eigener, schmerzhafter Erfahrung.

Allerdings traten sie bei mir im Zusammenhang mit Edronax und der Dosisreduzierung von Trimipramin auf und kommen auch in Phasen höchster psychischer Anspannung und Stress vor .
Eigenartigerweise wurden diese heftigen Stromschläge allmählich durch Kopfmassagen geringer - während der Berührung bestimmter Punkte auf dem Kopf "entlud" sich die Spannung manchmal so stark, dass ich am ganzen Körper zusammenzuckte. - Wenn es mir so geht, darf ich mir z.B. auf gar keinen Fall beim Frisör die Haare waschen lassen um die Frisörin nicht zu erschrecken!-

Ich bin sehr froh und fühle Entlastung, dass Dr. Niedermeier mit seinem Beitrag die stromschlagartigen Missempfinden als existent anerkannt hat!
Interessieren würde mich schon, was da im Körper genau geschieht und wie /und ob sich die Missempfindungen von psychosamatischen Beschwerden(kenne ich schließlich von mir auch) abgrenzen lassen.
Ursula
HS
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von HS »

Hallo Hr. Dr. Niedermeier,

ehrlich gesagt, habe ich mit keiner Nachricht von Ihnen gerechnet - weil ja Wochenende ist......

Ihre Aussage ist für mich eindeutig und beruhigt mich auch in der Hinsicht, dass ich weiß, wie ich diese Zaps zuordnen kann - vielen Dank!!

Hier möchte ich Ihnen noch einen kleinen Auszug aus dem oberen Thread anzeigen:

Ab hier:
Stell Dir vor, ich hatte diese Zaps schon mal (aber bei weitem nicht in diesem Ausmaß) - allerdings hab ich da auch reduziert - ich wusste aber nicht, dass das vom Absetzen kommen kann.

Bin dann zum Neurologen - der hat mich untersucht - hat aber nichts gefunden und wollte mir t r o t z d e m ein Medikament (in kleinster Dosierung) gegen Epilepsi verschreiben!!!!!!!

(Das DU bezieht sich natürlich nicht auf Ihre Person)

Das macht mich sauer - sehr sauer!!!!! Wenn ich zu einem Facharzt gehe (sogar bei uns sehr bekannt) und erhalte dann diese Diagnose "eptilepische Anfälle".

Es waren damals dieselben Zaps - nur ich wußte nicht von was.......

Durch meinen momentan schlechten Zustand bin ich leider nicht in der Lage langsam zu reduzieren - da ein neues Medikament zügig eingeschlichen werden soll.......

Ich wünschen Ihnen einen schönen Sonntag
Zapp-Grüße
Heidi
HS
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von HS »

Hallo Ursula,

ich kann diese Zaps (Gott sei Dank) schon abgrenzen - ich hatte sie jetzt zum zweiten Mal.

Das erste Mal als ich Fluoxetin abgesetzt habe (nur da wusste ich nicht was es war)

und eben jetzt beim Absetzten des Cymbalta.

Ein gewisser Schwindel ist mir bekannt, wenn ich unter Stress stehe, aber das steht bei meinem Empfinden in keinem Verhältnis zu diesen 2-sec-Zaps.

Natürlich habe ich meine Ärztin damals wie jetzt darauf angesprochen, doch sie geht nicht darauf ein..... Ich werde Ihr den o. g. Artikel zukommen lassen und werde ich auch dazu sagen, was ich von ihrer Reaktion mir gegenüber halte


Lieben Gruß - Heidi -
HS
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von HS »

Hallo "Zappel-Mann" (Thomas)

NICHT ich habe recherchiert - sondern in einem anderen Thread (Umgang mit der Krankheit) - kamen einige Links von KROKI

Nochmals HERZLICHEN DANK AN KROKI

Ja - wie so oft im Leben "Dieser Tipp kam von einer Frau" - musste ja so sein

Einen schönen Tag noch
zisch-zisch-zapp Heidi
Edeltraud
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Heidi,

eine V e r m u t u n g meinerseits, ohne Anspruch auf Richtigkeit:

Vielleicht war es deinem damaligen Neurologen bewußt, dass es sich um ein Absetzsymptom handelt. Und er wollte mit dem Medikament, welches ansonsten bei Epilepsie verschrieben wird, deine Beschwerden mildern/bekämpfen. Wie gesagt, nur so eine Vermutung von mir.
Oder hatte er dir die Diagnose Epilepsie konkret gestellt und mitgeteilt?

Dir baldige Besserung!

Viele Grüße
Edeltraud
tomroerich
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von tomroerich »

Aha, die Kroki!

ja, die ist eine lebende Suchmaschine und findet praktisch alles raus
Was Edeltraud sagt, finde ich bedenkenswert. Dir ein Epi-Medikament verschreiben zu wollen bedeutet nicht gleich, dich als Epileptikerin einzustufen. Nicht selten wirken ja Medis für bestimmte Diagnosen auch in ganz anderen Fällen spezifisch. War nicht das erste wirksame Medi gegen Depr. eigentlich für etwas ganz anderes gedacht? *grübel* *grummel* *ZAP*. Weiß ich jetzt nicht mehr, egal. Mach deine Ärztin vielleicht lieber nicht gleich rund sondern versuchs sachlich?

Danke, Dr.Niedermeier für die Erklärung! Nun weiß ich, dass ich nicht zum Zitteraal mutieren werde


Schönen Sonntag wünscht

Thomas
Betroffene für Betroffene

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HS
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von HS »

Liebe Edeltraut,

ich freue mich sehr, dass ich von Dir hören!!!

Wie geht es Dir???????

Vielleicht magst Du ja recht haben, mit dem Neurologen.

Er sagte damals, die Untersuchungen haben keine Auffälligkeiten oder Abweichungen angezeigt, aber er würde mir trotzdem ein Medikament verschreiben.

Ich wünsche Dir einen schönen Tag - lieben Gruß Heidi
tommich
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von tommich »

Hallo Heidi,

>Er sagte damals, die Untersuchungen haben keine Auffälligkeiten oder Abweichungen angezeigt, aber er würde mir trotzdem ein Medikament verschreiben.<

Da gibt's zwei Möglichkeiten: entweder war's blinder Aktionismus weil er nicht zugeben konnte, dass er sich keinen Reim drauf machen konnte, oder es ist wie Edeltraut sagt.

Puh, habe gerade mal versucht, von der Epilepsie einen Pfad zum Serotonin zu finden. Das wird ein mittleres Studium in Hirnchemie. Brauche mal einen Tip: weißt du noch, was für ein Antiepileptikum das damals war?

Geht's dir inzwischen etwas besser mit deinen Zaps? Ich drücke dir die Daumen.

Liebe Grüße

Thomas
Thomas



Man kommt nie an, wenn man immer nur den halben Weg geht.



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HS
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von HS »

Hallo Tommmmmmm

nein - momentan fällt mir der Name nicht mehr ein - habe ich auch damals abgelehnt!!!

Find ich lieeeeeb von Dir, dass Du Dich deshalb auf die Suche machen wolltest, brauchst Du aber nicht, weil ich ja momentan den Nortrilen-Weg beschreite

JA - die Zaps sind leider noch da, heute dachte ich schon mal es wäre etwas leichter aber - ich weiß nicht........bin gelegen, da ist`s leichter

Ich vermisse Deine Smilies........

Mittlerweile habe ich die 2. Noveril-Tablette 25mg (gestern u. heute) - habe irgendwie ein Angstgefühl wenn ich die Dinger einschmeisse - so weit ist`s schon....

Hab mich schooooon gefreut von Dir zu hören (alter Trevilor-Pursche)

Lieben Gruß Heidi
Edeltraud
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Heidi,

danke der Nachfrage.

Es geht mir gut:
gut Essen und Trinken, ausgiebigen Sex und nix Arbeiten

Spass beiseite, derzeit halten sich die Symptome in erträglicherem Rahmen. *auf Holz klopf*
Kann sich allerdings bei mir schlagartig ändern *seufz* und ist dann nicht absehbar wie lange der Durchhänger beim Dauerdurchhängen anhält, kann dann stundenlang,tagelang oder auch schon mal wochenlang andauern. Manchmal treten auch nur einzelne Symptome verstärkt auf.
Ich erkenne kaum ein System bei der Erkrankung - ist jeder Tag eine Überraschung.

Herzliche Grüße
Edeltraud
delphi
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von delphi »

Hallo,

ich muss immer wieder sagen das ist echt toll wie manche von euch das mit den Medikamenten machen. Wahhhhhhhhnsinn respeckt.

Ich habe selbst ne generalisierte Angststörung und ne Depression und viele sehr unangenehme somatische Begleitsymptome.
Ich habe das jetzt schon 8 Jahre. 3 Jahre davon ging es mir sehr gut da ich Seroxat genommen habe. Das hat ein Jahr gedauert bis da mal ne richtige Medizin gefunden wurde und auch die ersten 2 Wochen mit dem Seroxat waren extrem heftig. Ich habe das dann nach 3 Jahren mal abgesetzt und seit dem funktioniert nichts mehr. Viele Medikamente machen genau das Gegenteil was sie tun sollen auch Remergil verstärkt die Angstsymtomatik. Ich bin mitterweile so weit das ich mich nichts mehr einnehmen traue. Ich selbst habe diese "Zaps" werden sie genannt selbst auch gehabt das ist wirklich übelst krass und ich habe damals das Seroxat ultralangsam über viele Monate immer wieder ne viertelte weniger abgesetzt und habe es trotzdem bekommen.

Worauf ich hinauswill ich finde es super von den Leuten das sie sich immer wieder den vielen Nebenwirkungen stellen. Bei mir geht das wirklich garnicht mehr.

@ heidi. Ich glaube bei mir waren diese Zaps nach ca 1-2 Wochen auch weg. Ich bin zwar kein Arzt aber ich hätte lieber ein wenig gewartet bis du Noveril nimmst. Ich meine manchmal (wenn es möglich ist) wäre es vielleicht auch mal sinnvoller ne radikalere Medikamentenpause zu machen evt. 1 Jahr oder so. Naja ist nur eine Vermutung. So genau weiß das eben niemand auch die lieben Ärzte nicht.
Trotzdem viel Erfolg und alles Gute.

delphi
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