Depression durch Trennung ?

Anonym
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Depression durch Trennung ?

Beitrag von Anonym »

Folgende Problematik: Vor ca. 3 Jahren Trennung ( nach 19 J. Ehe ) Anschliessend ( Von einem Tag auf den anderen ) folgende Symtome: Antriebsverlust , Kopfdruck mit Sehstörungen ( wie betrunken ) Libidoverlust. Die Symtome waren ca. nach 2Wochen für 1 Tag völlig verschwunden sind aber seitdem unverändert " voll " da. Wer hat ähnliches Erlebt? Sind Sehstörungen typisch für eine Depression ?
hobbit
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Depression durch Trennung ?

Beitrag von hobbit »

Hallo anonym, eine schwer erträgliche Trennung kann durchaus als lebensumständlicher Auslöser für einen depressiven Schub sorgen - ich weiss nur zu genau, wovon ich rede. Hatte ich bereits vorher eindeutige Symptome einer depressiven Episode (Libidoverlust, Antriebsschwäche, Interessenlosigkeit, tiefe undefinierbare Traurigkeit, Minderwertigkeitsgefühle), so waren diese 1. mit wesentlicher Grund für diese Trennung und wurden 2. durch diese und die konkreten, für mich katastrophalenen Umstände der Trennung noch massiv verstärkt. Ich nenne das die Depression in der Depression. Wenn, dann kommt´s zuweilen knüppeldick; schlimmer geht immer... Und so laboriere ich gleich an mehreren Baustellen, fühle mich den nun auf mich zukommenden Aufgaben (Wohnungswechsel, geändertes soziales Umfeld, Freunde sortieren, Interessen und Hobbies finden bzw. reaktivieren) zuweilen nicht gewachsen. Aber was hilft´s, ich muss und will da durch. Ich lerne mich gerade selbst viel besser kennen, verstehe meine Verhaltensweisen, versuche einsichtig zu sein und zu korrigieren. Und ich beanspruche professionelle Unterstützung, medikamentös und therapeutisch. Die Behandlung, die Zeit und mein steigender Wille werden es schon richten - irgendwann... Bis dahin werde ich phasenweise noch trauern und weinen. Gruß aus dem Ruhrgebiet, alles Beste und viel Kraft hobbit
Maus
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Depression durch Trennung ?

Beitrag von Maus »

Hallo, Trennung heißt Trauer und Trauer heißt auch depressive Phasen. Das ist vollkommen normal. Obwohl ich ja "freiwillig" ging, war die Zeit nach der Trennung sehr sehr schwer. Man muss schließlich ein neues Leben anfangen und das ist sehr anstrengend, mühsam, beängstigend. Dazu kommt die Angst vor Ablehnung. Ich denke man muss den Schmerz akzeptieren und auch öfters die Tränen fließen lassen. Lass Dir helfen. Ein guter Therapeut kann helfen viel über dich selbst zu lernen. Irgendwann geht es dann auch wieder aufwärts. Versuche mit neuen Hobbies andere Menschen und andere Lebensinhalte kennenzulernen. Auch wenn es oft ganz kleine Schritte sind, wird es langsam besser werden. Ich bin noch nicht täglich "glücklich", aber es geht STück für Stück aufwärts. Alles Gute Maus
chris37
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Depression durch Trennung ?

Beitrag von chris37 »

hallo anonym, ich habe ebenfalls eine schwere, schmerzhafte trennung hinter mir. und noch nicht überwunden. bei mir waren es zu beginn starke kopfschmerzen (vielleicht vom vielen denken??) und wache nächte, dann abwechselnd das heulende elend und das euphorische gefühl von "ich schaff das". ich glaube, dass jede mögliche form von körperlicher reaktion vorkommen kann, so auch sehstörungen. ich glaub, es ist wichtig zu spüren, dass man hierbei vielleicht nicht allein durchkommt, sondern mit hilfe von aussen. geht der erste schmerz vorüber, verschwinden auch primäre störungen. doch du solltest dann nach innen schauen. bloss nicht verdrängen, lieber alles rauslassen. ich wünsch dir viel stärke. chris37
Anonym
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Depression durch Trennung ?

Beitrag von Anonym »

dear anonymus ! ich weiß nicht, aber ich denke das ich ähnliches durchgemacht habe. jedenfals leide ich mittlerweile unter hitzeschüben, tränenden augen, sehstöhrungen, gelenkschmerzen, ab und zu kopfschmerzen und schlafstörungen. wieviel davon aus meiner mentalen situation herrührt weiß ich nicht.
Franz40

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Beitrag von Franz40 »

hallo hobbit, musste mir erst mal die augen reiben bei so vielen gemeinsamkeiten. auch bei mir war der grund für die trennung(ich wurde getrennt) ein leichter anflug von depression.oder war es nach so langer gemeinsamer zeit etwas anderes ? auf jeden fall kam es nach der trennug für mich knüppeldick.dieses scheiss veränderte sehen und dieser druck hinter den augen macht mich noch verrückt.ich habe manchmal das gefühl den überblick zu verlieren.ich kämpfe mich durch den alltag und den job.werde es jetzt mal mit klinik versuchen. gruesse aus rhein main franz40 (statt anonym)
Monika 44

Depression durch Trennung ?

Beitrag von Monika 44 »

Hallo, ja es ist so ich knapse und knapse immer noch an diesem einen Thema rum...seit J. mich verlassen hat gehts mir so schlecht.... Das meine jetzige Phase schon viel früher begann weiss ich schon...aber ich fühls anders! Wer von Euch hat Erfahrungen und kann mir Mut machen ihn "gehen zu lassen" Ich weiss das es sinnlos ist weiter zu trauern...aber das hilft mir nicht weiter! Eine meiner Freundinnen hat gesagt wenn J. total verliebt in mich gewesen wäre und mir nachgelaufen wäre hätte ich ihn schon lang abgeschossen! Was wieder zu "Schlecht behandelt-gern geschehn"passt! Weil er sich benimmt wie der letzte ist er begehrenswert!!!! Es dankt Euch MOMO
artemis
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Beitrag von artemis »

Hallo Momo, ich kann dich in Vielem gut verstehen. Unsere Trennung liegt eine gutes Jahr zurück. Erst war ich froh und erleichtert. Jetzt bin ich traurig und weiß doch, daß nur die erste Hälfte der gemeinsamen Zeit glücklich war. Danach wurde auch ich schlecht behandelt. Wo haben wir unsere Träume verloren? Liebe Grüße Artemis
waltraut
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Beitrag von waltraut »

liebe Momo, schau doch mal in den thread "lebensmüde",da sind einige,die sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Danke für deine lieben Worte im anderen thread! Waltraut
leo
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Beitrag von leo »

Hallo an alle, meine Trennung liegt über 4 Jahre zurück.Wir waren mehr als 30 Jahre zusammen. Die erste Phase (ca. 4 Wochen) war ein Schockzustand, in dem ich gar nicht richtig realisierte, was passiert war. Hektische Aktivität usw. Dann kamen neben diversen Nervenzusammenbrüchen, nächtlichen Weinkrämpfen Bewusstseinsstörungen, Seh- und Hörstörungen, Konzentrationsprobleme, das Gefühl alles durch Watte zu empfinden, Herzprobleme,Orientierunsstörungen (es ist mir öfter passiert, dass ich beim Einkaufen nicht mehr wusste, wo ich war),Vergesslichkeit, Angstzustände,Schwäche- und Taubheitsgefühle, v.a. in den Beinen, sodass ich oft ins Stolpern kam. Diese Symptome tauchen jetzt immer noch ab und zu auf, es wird aber besser und es gibt Zeiten, wo sie völlig weg sind.Schlimm waren die Träume. Er kam jede Nacht die Treppe hoch ins Schlafzimmer, ich hörte seine Schritte und bekam Todesangst. Dann stand er mitten im Schlafzimmer und ich wusste, er würde mich töten, die Angst war unermesslich, er sagte aber immer: W., ich bin´s doch bloß. Da wachte ich meistens schreiend auf. Das ging wochenlang jede Nacht so. Heute ist das vorbei, aber es gibt immer noch Phasen, wo ich nachts weinen muss oder auch die Traurigkeit körperlich spüre. Ich denke aber, dass das alles nach so einem Trauma normale Reaktionen sind und vertraue darauf, dass wenn die Seele wieder gesund ist, auch die körperlichen Symptome verschwinden. Liebe Grüße an alle von Leo
Monika 44

Depression durch Trennung ?

Beitrag von Monika 44 »

Danke für die lieben Worte, irgentwie schaff ichs einfach nicht aus meinem Loch zu krabbeln. Mir gehts immer mal einen Tag besser und dann wieder bergab...mich kotzt das so an! Meine Kinder nerven mich nur noch, meinen Mann kann ich nicht mehr sehen-eigentlich freu ich mich den ganzen Tag nur auf s Bett! Kann noch nicht mal lesen oder fernsehen- alles überfordert mich. MOMO
Thomas Roland

Depression durch Trennung ?

Beitrag von Thomas Roland »

Liebe Leo, Deine Schilderung hat mich sehr beeindruckt. Es geht mir so ähnlich, habe zusätzlich noch den Geruchssinn verloren und damit auch nur noch einen stark reduzierten Geschmackssinn. Wieso nur können andere mit Trennungen viel leichter umgehen ? Sind sie bessere Menschen ? Und wieso kann man sein Glück und seine Lebensfreude so von einem einzelnen anderen Menschen abhängig machen ? Was ist da falsch programmiert bei unserer Sorte Mensch ? Einige - auch hier im Forum - meinen ja, es sei unsere besonderese Sensibilität. Wenn ich daran denke, wie unsensibel ich mit anderen Menschen umgegangen bin, als es mir noch gut ging, mag ich es nicht glauben. Ich sehe es vielmehr als Strafe für meine mangelnde Sensibilität, was mir passiert und somit als gerecht. Leider verhindert diese Einstellung jedoch auch aktives Handeln, um wieder 'rauszukommen aus dem Loch. Daß Du es schon seit vier Jahren erträgst, macht mir gleichzeitig Mut und Hoffnungslosigkeit. Mut, weil man /frau es offenbar so lange ertragen kann. Hoffnungslosigkeit, wenn ich daran denke, daß bei mir erst ein Jahr 'rum ist und was ich somit noch vor mir habe - oder evtl. haben kann. Wie auch immer - wenn ich Dich richtig verstehe, geht es mit Dir aber wieder aufwärts. Daran will ich mich orientieren. Liebe Grüße Thomas
leo
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Beitrag von leo »

Hallo Thomas, nein, andere sind keine besseren Menschen und Selbstvorwürfe und Schuldgefühle sind nicht angebracht. Die bringen uns nicht weiter, im Gegenteil. Jeder Mensch hat das Recht, Fehler zu machen, und auch wenn du und ich in unserer Ehe Fehler gemacht haben - so wie alle eben - lag es immer noch in der Entscheidungsfreiheit unserer Partner zu bleiben oder uns zu verlassen. Es ist nicht in unserer Verantwortung, wenn jemand sagt, er muss gehen. Was das Trennungstrauma betrifft: Ich glaube, es ist ein Unterschied, wenn man selbst die Entscheidung trifft oder sie erleidet. Sicher ist es auch nicht leicht zu gehen, aber wenn man verlassen wird, kommt auch die Kränkung dazu, das Gefühl der Wertlosigkeit, des Versagens, es einfach nicht geschafft zu haben, für den Partner liebenswert zu sein. Es besteht dann die Gefahr, dass man diese Gefühle dann als Bestandteil seiner Persönlichkeit wahrnimmt und sich damit immer weiter abwertet. Gefühle sind Gefühle, nichts weiter, die kommen und gehen, sie ändern sich von Tag zu Tag, man darf sich nicht mit ihnen identifizieren. Ich frage meich andauernd, was die Trennung für einen Sinn macht, warum sie wohl notwendig war. Ein paar Überlegungen dazu: Hast du dich schon einmal gefragt, ob du wirklich und wahrhaftig glücklich warst in deiner Ehe? Ob du deine Frau wirklich und wahrhaftig aus ganzem Herzen geliebt hast? Ich glaube nämlich, dass eine Ehe, die auf echter, tiefer Liebe basiert, auch hält. Andererseits kenne ich so viele Leute, die in einer langjährigen Ehe verharren, obwohl sie todunglücklich oder innerlich völlig abgestumpft sind. Also: Kann es sein, dass dich dein Unbewusstes vielleicht zu Verhaltensweisen veranlasst hat, die es deiner Frau leichter gemacht haben zu gehen? Kann es sein, dass dein Unbewusstes frei sein wollte, einen Schritt weiter in eine ander Richtung gehen wollte? Dass aber dein Über-Ich oder dein Kinder-Ich zu stark waren, Angst vor Verletzung von ethischen Überzeugungen hatten oder Angst davor, allein auf sich zurückgeworfen zu sein, ohne jemanden, an den man seine Seele ankuscheln kann??? Denk mal drüber nach. Einen Sinn muss das Ganze doch machen und ich glaube heute, dass so ein traumatisches Erlebnis einem - bildlich gesprochen - auf einen Weg stößt, den man aus eigener Kraft nicht gehen hätte können. Auf den sehr steinigen, harten Weg zum Selbst. Wir müssen weitergehen, Thomas, ob wir wollen oder nicht. Selbstfindung oder Selbstaufgabe, das ist die Alternative. Und zur Selbstaufgabe, verdammt nochmal, fühle ich mich noch viel zu jung. Lotta continua!!! Ich wünsch dir alles Liebe Leo
Thomas Roland

Depression durch Trennung ?

Beitrag von Thomas Roland »

Liebe Leo, Du stellst,wie ich finde, genau die richtigen Fragen. Ja, dabei fühle ich mich erwischt. Da muß im Un- oder Unterbewußten so etwas gewesen sein, was Du in deinen Fragen formulierst. Aber: Genau deswegen sind Selbstvorwürfe gerechtfertigt. Und Schuldgefühle auch. Wer Schuld hat, kann und sollte auch Schuldgefühle haben. Ich halte genau das für einen Fehler von Therapeuten, einem diese Schuld immer ausreden zu wollen. Und noch ein Aber: Die Geschichte, daß dies alles doch einen Sinn haben müsse, ist m.E. auch so eine wunderbare therapeutische Brücke. Nein, verdammt nochmal, ich kann - außer gerechter Strafe - keinen Sinn darin erkennen, dieses durchzumachen. "Depression als Chance" - mit diesem Unsinn sollen einige meinetwegen gern Geld als Buchautoren oder Volkshochschul-Referenten Geld verdienen. Meine Frau hat mich verlassen und wohnt ein paar Straßen weiter mit einem anderen zusammen. Das macht mich sauer und leider auch depressiv. Aber daß ich dadurch die Chance zur Selbstfindung bekommen hätte und daß dieses einen Sinn macht, vermag ich beim besten Willen nicht einzusehen. Für sie wird es Sinn machen, sonst täte sie es nicht. Mich macht es einfach nur kaputt. Aber - das schwöre ich mir heute nacht um 2 Uhr 12: ich werde mich dadurch nicht kaputt machen lassen. Trotzdem noch einmal: Mit Deinen Fragen hast Du einige wunde Punkte getroffen. Und die machen mich sehr nachdenklich. Aber das andere mußte auch einfach mal raus. Venceremos Liebe Grüße Thomas
Monika 44

Depression durch Trennung ?

Beitrag von Monika 44 »

Lieber Thomas, ich jammere immer nur rum, alle Beiträge zu lesen überfordert mich... Ich hab nicht gewusst wie es Dir geht... Ich merke jedoch seit zwei Tagen das es wohl doch eine Pille gegen Liebeskummer gibt! Das ist mir fast unheimlich! Aber es scheint zu funktionieren. Würde heut so gern weggehen, habe aber Angst den Idioten zu treffen! Und das peinliche ist:Ich hab ihm zu Neujahr eine sms geschickt und natürlich keine Antwort bekommen! Ja, so macht die Moni sich das Leben schwer! Viele Grüsse MOMO
Thomas Roland

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Beitrag von Thomas Roland »

Liebe Momo, ich jammere auch nur und hab den gleichen Unsinn mit Neujahrs-SMS gemacht und auch keine Reaktion bekommen. Da scheinen sich Frauen und Männer nicht viel zu nehmen, sowohl im Jammern und Unsinn machen als auch im Nicht-Reagieren. Aber bitte erzähl mir mehr über die Pille. Was ist das ? Gruß Thomas
Monika 44

Depression durch Trennung ?

Beitrag von Monika 44 »

Lieber Thomas, Es ist natürlich keine Wunderpille! Bei mir war es so das meine depressive Episode Anfang letzten Jahres schon begann. Im Juli war dann der ganze Scheiss mit J. Ich bin in eine so extreme Depri-Phase reingeschnippt das ich nicht mehr wusste wo oben und unten ist! Ich habe von da an 24h am Tag über J. gegrübelt- wie man sich Gehirnwäsche vorstellt: Hättichvielleichtandiesemtagwasanderesangezogenoderwärichnichtimmersomürrischundschwierigdannwärdasallesnichtpassiert.....uuuunendlich ging das so..habe dann in der Nacht immer ein paar Stunden gedöst-aufgewacht...weiter mit der Schallplatte! Eines Tages wollt ich dann unbedingt in die Disco und wusste aber:er ist auch da! Der Zufall wollte es das meine Nachbarin mich an diesem Tag mit illegalen Drogen versorgt hat! Ich bin eigentlich Gegner von dem Scheiss und warne jeden eindringlich!! Auf jeden Fall war ich so locker das es lockerer nicht ging und hab mich sogar mit ihm unterhalten! Aber am nächsten Tag konnte ich meinen Nacken nicht mehr bewegen..alles steif! Habe dann meiner Hausärzin alles erzählt und die hat gemeint ich hätte eine schwere depressive Episode und mich zum Psychiater überwiesen. Die Ärztin hat mir dann fluwoxamin verordnet, davon nehm ich inzwischen 200mg und langsam hört diese ganze Gehirnwäsche echt auf...ich denke eigentlich kaum noch an ihn. Deshalb ist es für mich eine Pille gegen Liebeskummer...bei soviel serotonin...wer soll da noch trübe sein? Nein Quatsch, ich hab genauso schlechte Tage...aber ich bin einfach wieder so wie ich vorher war...vor der Depression! Und lieber Thomas was denkst Du, wohin sollte man Leuten ihr Handy schieben die nicht auf Neujahrsgrüsse antworten? Ganz lieber Gruss MOMO
Thomas Roland

Depression durch Trennung ?

Beitrag von Thomas Roland »

Liebe Momo, nein,nicht dahin. Wahrtscheinlich empfinden sie dabei noch Lustgewinn. Thomas
Monika 44

Depression durch Trennung ?

Beitrag von Monika 44 »

Oh Thomas, hatte schon ein schlechtes Gewissen wegen meiner Wortwahl...aber ich se schon das wir uns verstehen. Ich hab noch ein bisschen über Dich un das was Du geschrieben hast nachgedacht. Depression als Chance-pfui Teufel hast Du gesagt...da bin ich ganz anderer Meinung! Meine Depression hat mir ganz klar gesagt:Bis hierher und nicht weiter...kann nicht mehr ertragen werden...sonst Krebs ec.Ich hätt es sonst nicht gemerkt...echt nich.. hätte mich zugrunde gerichtet. Von dem her seh ichs so das meine Depression mich gewarnt hat einen anderen Weg zu wählen! Wie lange bist Du schon von Deiner Frau getrennt? Gruss MOMO
Thomas Roland

Depression durch Trennung ?

Beitrag von Thomas Roland »

Liebe Momo, schön, daß wir uns verstehen - auch wenn Du das mit der Chance anders siehst. Ich sehe es so - und leider bestätigen das auch die Fachleute -, daß die Depression nicht andere Krankheiten verhindert, sondern deren Entstehung oder Ausbruch geradezu fördert. Die Trennung jährt sich gerade, aber der Schmerz wird nicht weniger, sondern eher schlimmer, weil mit jeden Tag natürlich auch die Hoffnung auf eine mögliche Rückkehr geringer wird. Vielleicht ist das auch eine Altersfrage. Ich bin 53 Jahre alt - und da ist ein Neuanfang - ja sogar der Gedanke an einen Neuanfang - wesentlich schwieriger als im Disco-Alter. Aber bitte, wenn es Dir nichts ausmacht, dann erzähl doch einmal etwas über Deinen familiären Status. Bist Du nun verheiratet mit Kind ? Und J. ist ein ganz anderer ? Oder bringe ich da etwas durcheinander. Dann bitte ich um Pardon ! Liebe Grüße Thomas
heike56
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Depression durch Trennung ?

Beitrag von heike56 »

Liebe Momo, es freut mich zu lesen, dass das Medikament bei dir wirkt und es dir einfacher fällt ihn loszulassen. Ich habe mich früher neben meiner Beziehung auch verliebt und dann furchtbar darunter gelitten. Ich suchte immer Zuneigung und die habe ich nur sehr bedingt erhalten. Ich habe mich in die unerreichbaren Männer verliebt, hat wohl was mit meiner Kindheit zu tun. Seit ich gegen Depressionen behandelt werde, hat auch diese "verkehrte" Suche nach Anerkennung(Liebe), nachgelassen. Wollte eigentlich nur kurz schreiben, dass es mich freut, dass es leichter für dich wird. Lieben Gruß Heike 56
Monika 44

Depression durch Trennung ?

Beitrag von Monika 44 »

Lieber Thomas, bin verheiratet, habe zwei Kinder,30jhr. alt und J. ist tatsächlich ein ganz anderer! Meine beste Freundin hat sehr treffend gesagt:"er war Dein Exszess" und das hat schon was. Ich kann mir vortellen das es jeden Tag schlimmer wird, das war bei mir auch so. Bist Du denn in Behandlung? Lieber Thomas, bin eigentlich auch nicht mehr im Discoalter...habs nur noch nicht gemerkt! Liebe Heike, Ja es geht mir besser...alles ist plötzlich so einfach! Der Knoten in meinem Hirn ist verschwunden! Es tut nicht mehr weh an ihn zu denken! Unerreichbare Männer...jaja...meine Freundin meinte wenn J. nicht Schluss gemacht hätte dann hätte ich ihn zum Teufel gehauen...er wurde nur dadurch so interessant...sie kennt mich sehr gut! Lieben Gruss MOMO
demeter
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Depression durch Trennung ?

Beitrag von demeter »

Joh, Depression durch Trennung ist wohl auch mein großes Thema. Ich habe mich im letzten Jahr nach 14 Jahren Ehe von meinem Mann getrennt und bin anschließend in ein riesenloch gefallen. jetzt versuche ich, ganz langsam wieder daraus hervor zu kriechen, ist aber gar nicht so einfach. Was mir am meisten Kopfzerbrechen macht, sind meine Kinder. Ich weiß einfach überhaupt nicht mehr, wie es weitergehen soll. Meine Gedanken machen mir Angst, sie stellen alles in Frage, was in den letzten Jahren meinen Lebensinhalt bedeutet hat. Mein gesamtes Erwachsenenleben hat sich auf die Kinder begründet. Und jetzt kann ich mir allen Ernstes ein Leben vorstellen, das zumindest zeitweise von ihnen getrennt abläuft. Ich träume allen Ernstes davon, mir eine neue Existenz aufzubauen, zu studieren, einfach weg zu gehen und sie nur noch am Wochenende zu sehen... Ich, das Muttertier schlechthin! Es fällt mir zur Zeit auch tierisch schwer, an einem Gedanken dranzubleiben, ihn zuende zu führen.. Entschuldigt also bitte eine gewisse Konfusität, ich tue mein Möglichstes!
Lebe Dein Leben, bevor es Dich lebt
waltraut
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Depression durch Trennung ?

Beitrag von waltraut »

Liebe Demeter, ich finde,daß es ein sehr gutes Zeichen ist,daß du ganz neue Träume entwickelst und ich möchte dich ermuntern,ihnen zu folgen. Wer sagt denn "einmal ein Muttertier,immer ein Muttertier"? Wie alt sind deine Kinder und wer hat das Sorgerecht? Meine beiden Schwestern verarbeiten gerade die Trennung ihrer Ehen,nach 30 bzw.25 Jahren! Beide haben einen Riesenschritt getan,indem sie sich neue Wohnungen gesucht haben,die eine hat die Arbeit gewechselt und statt 4 Kindern nur noch das jüngste zu Hause. Sie richten sich ihr Leben ganz neu ein. Das heißt natürlich nicht,daß sie nicht immer noch voller Trauer sind,aber sie haben schon wieder Dinge,auf die sie sich freuen können. Mach doch mal ein Brain-storming,worauf du Lust hättest. Ich habe eine Freundin,die mir nach schmerzlichster Trennung eines Tages ein SMS schickte "habe mir soeben eine Küche gekauft,knallgrün. Mein Mann hätte sie gehaßt!!!" Oder doch erst der Jakobsweg??? Lieben Gruß Waltraut
Thomas Roland

Depression durch Trennung ?

Beitrag von Thomas Roland »

Liebe Demeter, liebe Waltraud, nehmt mir die Frage bitte nicht übel - wahrscheinlich kann sie nur von einem Mann kommen: Da trennt frau sich, nur um in ein tiefes Loch zu fallen ? Und trotzdem ist frau stolz auf die Trennung ? Ich höre von der Frau, die sich von mir getrennt hat, daß sie auch zu einem Therapeuten geht (trotz neuer Beziehung, die angeblich so toll ist). Da rennen wir nun also beide in Therapie, ich völlig kaputt, sie auch nicht mehr so gut drauf wie vorher - und trotzdem soll es gut sein, sich zu trennen ? Ist die Alternative: ein bißchen mehr Courage, Konflikte auszutragen, ohne sich leichtfertig zu trennen, aus Frauensicht so blödsinnig ? Tut mir leid, wenn ich Euch geärgert habe. Ich ärgere mich auch - und zwar noch schwarz, wenn ich nur daran denke, was diese Trennung alles kaputt gemacht hat - bei uns beiden. Trotz allem liebe Grüße Thomas
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