Auf der Suche nach Liebe

Tinus
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Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Tinus »

Kudelka
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Kudelka »

Hallo Tinus....

ich denke da bist du in guter Gesellschaft....mir geht es auch so, vor allem dieses dauernde Mails und SMS und Anrufbeantworter Checken...bei mir klingt es aber langsam ab, weil ich unter der Therapie langsam rauskomme.....

ich glaube es ist ein typisches Verhalten von Depresiven doch recht verkrampft und übersteigert nach Wärme Nähe und Anerkennung zu suchen...auf der anderen Seite ist das ja auch ein völlig natürlicher und gerechtfertigter und normaler Wunsch, wir alle suchen doch Nestwärme Anerkennung und Geborgenheit und wir depressiven suchen sie vielleicht aufgrund unser geschundenen Seele umso mehr ???
Alex73
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Alex73 »

„Könnt ihr damit was anfangen?“

Allerdings!

Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich sehr häufig das Gefühl, auch inmitten von Freunden und Bekannten total einsam zu sein. Wie in Watte gepackt drang nichts zu mir durch. – So erlebte ich das zumindest, wenn es mir besonders schlecht ging.

An besseren Tagen hatte ich zwar während des Zusammenseins mit anderen sogar so etwas wie ein „Dazugehörigkeitsempfinden“, aber sobald ich alleine war, ging die Grübelei los: „Bestimmt habe ich wieder was Doofes gesagt oder getan!“ „Die reden jetzt garantiert schlecht über mich!“ „Die sind doch nur aus reinem Pflichtgefühl zu mir gekommen!“ usw. usw.

Der Gedanke, dass jemand seine Zeit mit mir verbringt, weil er mich mag, habe ich gar nicht erst zugelassen. Letztendlich habe ich mich immer mehr zurückgezogen, Verabredungen – wenn’s ging – vermieden und mich noch einsamer gefühlt.

Angeregt durch meinen Therapeuten habe ich diese schlechte Meinung, die andere angeblich über mich haben, näher beleuchten können. Er fragte mich, wie ich denn überhaupt darauf kommen würde, dass andere einen solch negativen Eindruck von mir haben. Bei längerer Überlegung ging mir auf, dass dieses Verhalten bei mir quasi „anerzogen“ ist. Meine Mutter hat uns (ich habe noch zwei ältere Schwestern) immer eingetrichtert, dass wir uns ja bedeckt halten sollten, da ja sowieso schon alle über uns reden würden. (Zum besseren Verständnis: mein Vater ist, als ich 3 Jahre alt war, sozusagen vom Zigarettenholen nicht mehr zurückgekommen. In dem Kuhkaff, in dem ich aufgewachsen bin, war das damals ein Skandal!)

Ich bekam also immer das Gefühl vermittelt, mich für Liebe und Anerkennung besonders ins Zeug legen zu müssen. Dabei konnte ich als Dreijährige wohl am wenigsten für die Situation, in der meine Mutter steckte. – Dies zu erkennen hat lange gedauert. Und auch heute noch bin ich – je nach Verfassung – extrem misstrauisch, wenn mir Wertschätzung und Zuneigung entgegengebracht wird. Oder reagiere – wie Du – übermäßig enttäuscht, wenn mein Anrufbeantworter schweigt und meine E-Mail-Inbox leer ist.

Ist es das, was Du meinst?
Wolke2
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Wolke2 »

Hallo Tinus,

Deine Aufgabe zur Zeit ist doch auf jeden Fall erst einmal, Dich selbst zu mögen. Denn nur, wenn Du Dich selber magst, kannst Du zulassen und akzeptieren, dass andere Dich mögen.

Und mit der Liebe ist das ganz genau so. Du mußt erst einmal lernen, Dich selbst zu lieben, bevor Dich die Liebe da draußen findet, weil, selbst wenn jemand käme und Dir sagen würde "ich liebe dich", hättest Du daran immer Zweifel, so lange Du selbst Dich nicht für liebenswert hältst, und das tötet jede Liebe schon im Keim, weil zur Liebe IMMER Vertrauen gehört, also auch und immer das Selbstvertrauen.

Und gerade bei der Liebe ist es tatsächlich so: Du kannst sie nur finden, wenn Du LOSLÄSST. Und ich hoffe sehr für Dich, dass diese Worte für Dich irgendwann einen Sinn ergeben werden. Denn Liebe ist sooo gerne eine Überraschung, dass man beinahe sagen kann, dass sie sehr stur darauf besteht, eine Überraschung zu sein, um Dich zu überfallen, wenn Du am wenigsten damit rechnest und einfach Vertrauen hast.

Ja, so ist das mit der Liebe. So einfach und doch so schwer, weil gerade das Loslassen uns so schwer fällt und die Zweifel uns zerfressen. (Mich mag niemand, weil ich noch nicht einmal eine E-Mail bekommen habe..)

Finde die Liebe in Dir, dann findet Dich auch die Liebe. Und wenn es so weit ist, wirst Du staunen, wie unglaublich leicht das ist.

Also, fang an, Dir selbst gut zu tun, fang an, Dinge zu tun UND ZU LASSEN, die für Dich wichtig sind, fang an, auch Deine Schwächen und Fehler erst zu akzeptieren, dann zu mögen und dann zu lieben. Wenn Du bei Dir angekommen bist, ergibt sich der Rest von ganz allein. Ganz sicher!
leo100000tier
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von leo100000tier »

Hallo Tinus,
ich muß Amdera voll und ganz zustimmen. Auch ich mußte erst lernen, mich selber zu mögen, denn dann hast du auch auf die anderen eine ganz andere, viel positivere Ausstrahlung.
Früher bin ich immer mit gesekten Kopf durch die Straßen gegangen, keiner wollte etwas mit mir zu tun haben, weil ich schon eine "abwehrende Körperhaltung" hatte, so nach dem Motto, sprich mich bloß nicht an.
Jetzt gehe ich mit freundlichen Gesicht und selbbewußt durch die Welt, und die anderen begegnen mir nun viel freundlicher als früher. Das ganze klingt jetzt zwar etwas platt, aber es funktioniert.
Frauw
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Frauw »

Hallo Tinus und all ihr anderen,

ich kenne das gleiche Problem. Das Gefühl der Einsamkeit ist sozusagen mein Grundproblem und mein größtes Problem - obwohl ich nicht einsam bin, so wie ihr ja auch geschrieben habt, ihr trefft Euch mit Menschen, aber wenn die weg sind, ist man wieder alleine, man kann irgendwie nichts mit nehmen.

So guckt man auf den Anrufbeantworter, aufs Handy in den Posteingang der emails, und wenn dort nichts ist, ist es direkt so, als ob mn vergessen wäre - ich hbe oft das Gefühl, wie ein kleines Kind mutterseelenallein am Strassenrand zu stehen und nicht wissen, was tun.

Und so bin auch ich auf der Suche nach Liebe, vor allem, da meine Freunde mittlerweile alle in Partnerschaften sind, und ich schon mehrere Jahre alleine bin - wollte nur sagen, ich kann Euch lle sehr gut verstehen.

Eine Lösung? Hmm, ich glaube eine Lösung ist, wenn man sich selber mag, weil man ja auch dann nur glaubt, dass andere einen mögen, ich weiß, dass hört sich total blöd an, aber ich glaube mittlerweile wirklich das es so ist.
Dazu kommt bei mir noch eine Sache, dass ich glaube, ich kann mir nicht selber helfen, also das Gefühl, immer auf andere angewiesen zu sein und dadurch wird die Möglichkeit, dass nicht immer alle Zeit für mich haben können, für mich zu einer totalen Horrorvorstellung, die mich irgendwie noch einsamer macht.
Ich probiere momentan mir immer wieder zu sagen "Ich kann mir selber helfen" und zu versuchen, immer wieder mich auch mich zu konzentrieren und nicht immer an die anderen denken - es klappt noch irgendwie gar nicht, aber ich hoffe....

Jetzt habe ich so viel geschrieben liebe(r) Tinus, aber wollte Dir sagen, Du bist nicht alleine mit Deinen Gefühlen und ich hoffe immer noch, dass man die auch irgendwann in den Griff bekommt!

Viele Grüße
Silke
Schnarchi
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Schnarchi »

<<<Denn Liebe ist sooo gerne eine Überraschung, dass man beinahe sagen kann, dass sie sehr stur darauf besteht, eine Überraschung zu sein, um Dich zu überfallen, wenn Du am wenigsten damit rechnest und einfach Vertrauen hast.>>>

Das haste schön gesagt Andrea. Und genau so is' das auch.

......Aber, ...wem erzähl' ich das überhaupt......
Tinus
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Tinus »

Wolke2
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Wolke2 »

Hallo again Tinus,

was ist das überhaupt für ein Name? Hab ich noch nie gehört. Linus kenn ich, aber Tinus?

Und mir ist auch aufgefallen, dass es Dir sehr wichtig war, jeden einzelnen anzusprechen, damit auch ja keiner, der 'n büsch'n in Deinen Laden reingelabert hat, zu kurz kam, was sehr sehr lieb war, aber entspann Dich sonst dauert das nicht mehr lange und Du schreibst eine halbe Seite lang erst mal nur noch Namen. Viiieeel zu anstrengend!

Ich kann Dir ja mal erzählen, wie ich dazu kam, mich selbst zu lieben. Hauptsächlich über meine Liebe zu anderen. Weil ich es bei anderen auch mochte, wenn sie mal nicht gut drauf waren, es sogar bewundert habe, wenn sie mal wütend wurden, sie mir leid getan haben, wenn sie weinten und ich sie ganz sicher nicht gleich in die unterste Hölle verdammt habe, wenn sie mal einen Fehler gemacht haben. Ganz im Gegenteil, mir sind die Menschen, die ihre Ecken und Kanten haben, viel, viel lieber, weil sie für mich einfach authentisch sind. Denen kann ich ihre gute Laune auch abnehmen, wenn sie sie haben. Also warum mach ich das mit mir so anders?

Und eigentlich gibt es doch nur einen Fehler, den man im Leben NIEMALS machen sollte, und das ist der, nichts aus seinen Fehlern zu lernen.

Na ja, und dann habe ich das einfach umgedreht und festgestellt, das die Offenlegung der eigenen Schwächen sogar eine Stärke ist, weil jemandem, der Dir gerade mit irgend etwas weh tut, einfach zu sagen "Was du da sagst (oder tust), tut mir gerade sehr weh. Das verletzt mich. Warum machst du das?" Und ich habe dann sehr schnell gemerkt, das diese Frage eine der schärfsten Waffen ist, die mir jeh unter kamen, und ich habe noch nicht einmal Angst oder Hemmungen, mich zu prügeln, wenn's sein muß

Und Dein Argument mit dem Überlebenskampf von so vielen anderen Menschen, denen es ja soo viel schlechter geht, zieht bei mir überhaupt nicht, weil ich schon so weit war, dass ich mir einen Überlebenskampf gewünscht habe, weil mir das viel leichter vorkam, als dieses verdammte Schattenboxen im Nebel einer Depression. Weil im direkten Kampf gibt es klare Fronten, nur Sieg oder Niederlage, und dann hast Du es hinter dir, so oder so. Und auf jeden Fall keine Zeit zum Grübeln und zur Selbstzerfleischung, und die Anforderungen sind auch sonnenklar.

Und wenn Du Dich weiter so streßt und Deinen viel zu hohen Anforderungen an Dich selbst weiter so konsequent hinterher rennst, prophezeie ich Dir einen baldigen, kompletten Zusammenbruch. Pfeif doch mal fröhlich drauf, was irgend ein "Freund" meint, was Du Dir zumuten kannst und frag Dich lieber, ob DU glücklich bist, mit dem was Du tust. Weil für mich hört sich Dein Leben wie ein echter Marathonlauf an. Neue Stadt, neue Freunde finden, Liebeskummer wegstecken, jeder Menge Freizeitbeschäftigungen und Hobbys hinterher rennen, Arbeiten gehen und da mit Mobbing kämpfen, und dann noch Studium, aber natürlich noch lange nicht genug Fächer. Sach mal, schläfst Du auch irgendwann mal? Für mich hört sich das an, als hättest Du noch nicht mal Zeit, zwischendurch mal auf's Klo zu gehen!

Also, wie gesagt, entspann Dich mal. Und wenn Du unbedingt immerzu tun mußt, dann tu Dir mal 'ne Massage an, geh mal in eine Sauna oder mach autogenes Töpfern Ganz egal, aber komm bloß mal zur Ruhe! Weil Du machst ja mindestens für fünf!

Ein lieber, gaaanz entspannender Gruß von mir

weil keiner kann immer so

und Du ja sogar ganz alleine so
Kudelka
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Kudelka »

Hey Tinus...

du hattest folghendes auf meine Zeilen geschrieben:

"Ja, Sonnenzimmer, viel Anerkennung, Geborgenheit und Nestwärme, ja, das suche ich auch. Vielleicht war mein Nest nicht warm genug? Ich weiß es nicht. Ich versuche in meiner Therapie manchmal familiäre Hintergründe zu beleuchten, aber ich glaube, so sehr weit bin ich diesbezüglich noch nicht vorgedrungen. Seit meiner gestrigen Therastunde ist meine Frage: Wo habe ich gelernt, dass ich Gefühle besser nicht zeigen sollte, ja, dass Traurigkeit und sonstige „negative“ Gefühle auf keinen Fall nach außen hin dringen dürfen? Das Resultat ist jedenfalls meine Schauspielerei, die so tief in mir drin ist, dass ich es nicht merke, dass ich es tue und dass nie jemand bemerkt, wenn es mir schlecht geht.

Hhm, geschundene Seele, ja, so fühlt sich mein Inneres schon an. Aber habe ich wirklich so schlimme Dinge erlebt, dass ich davon sprechen kann? Habe ich überhaupt die Berechtigung, mich manchmal so schlecht zu fühlen? Es gibt doch massenhaft Menschen auf der Welt, die wirklich schlimme Dinge erleben, die hungrig sind, vielleicht frieren, Krieg erleben müssen. Alles das habe ich nie erleben müssen. Sollte ich nicht einfach dankbar dafür sein? Stattdessen fühle ich mich schlecht und hänge rum und bekomme oft nicht viel auf die Reihe…"

Ich glaube das ganze kann auch Teil eines neuen geschichtlichen Generationenproblems sein, was es so in der Form noch nicht in der Deutschen Geschichte gegeben hat. Unsere Großerltern waren ganz klar die Kriegsgeneration (1 und 2) und die haben größtenteils in Angst gelebt und ums nackte Überleben gekämpft. Dann die NS-Verdrängung des dritten Reiches und des Holocaustes (da sind Millionen abgeschlachtet worden und es ist weggeschau worden, so was kan man nur mit Verdrängung und Verkaltung ertragen) etc....die hatten einfach keine Zeit und Raum um sich um etwas wie Seelenheil überhaupt zu kümmern und mit diese harten Überlebensstrategie sind die aufgewachsen und haben unsere Eltern erzogen, die dadruch ihrerseits schaden genommen haben aufgrund der herzlosen Erziehung und mit diesem dünnen seelischen Material haben dann unsere Eltern uns erzogen, weil sie es auch nicht besser wussten oder konnten...tja da bleibt dann nicht mehr viel übrig an Herzlichkeit und Nestwärme in einer Familie...auch ist ja medizinische Forschung weiter gegegangen und erst heute hat man die Mittel solche Gemütszustände zu beschreiben oder zu bearbeiten, z.b. durch ne Verhalttenstherapie oder Familenaufstellung etc....diese Mittel hatten die Vorgenerationen leider nicht......daskann auch alles Mumpitz sein, was ich mir da so zusammendenke, aber für mich und meine Famile macht das irgendwie Sinn....

Und natürlich hast die Berechtigung eine Depression zu haben...das Argument das es so viel viele hungernde oder unter Krieg leidende Menschen gibt, wird oft von denen benutzt, die uns Depressive nicht verstehen wollen und gilt als Genrealausrede oder Totschlagargument......heute sage ich denen selbstbewusst, ja ich habe ein Depressionsproblem, ob ihr es nun warhaben wollt oder nicht

Weiterhin alles Liebe
Erfrischung
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Erfrischung »

Tinus, oh, ja, das kommt mir bekannt vor...Hier meine Tipps: Lerne, dich selbst mit Dingen zu füllen, die dir guttun: Yoga kann ich nur empfehlen, Sport, Sauna, Massagen, Reisen...2. Solange du so sehnsüchtig bist, steht das Stillen der Sucht im Vordergrund, der Druck, der nach Entlastung schreit...die Lösung ist jedoch keine Beziehung...3. Du läufst Gefahr genau das anzuziehen, was schädlich für deine Seele ist...Abhängigkeit entsteht u. das Drama ist perfekt...also: Sei aktiv, suche Dinge, die dir guttun u. wenn du langsam voller u. voller wirst, dann wirst du jemanden finden, der zu dir passt....ja, ja ich rede so klug daher...hatte aber auf diesem langen Weg auch meine Rückfälle u. habe nun endlich begriffen, worum es geht...mit diesem Suchtverhalten, Suche, zwanghaftes Gestillwerden...kannst du keine Beziehung leben...Abhängigkeit ist vorprogrammiert u. man lässt dann mit sich alles machen aus Angst vor dem Verlassenwerden...
Wolke2
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Wolke2 »

Und noch ein kurzes Hallo an Tinus,

bitte nich wundern, wenn Du einiges nicht ganz auf Dich beziehen kannst, was ich da mitten in der Nacht geschrieben habe. Ich hab Dich ein bißchen mit Jörg (3 Monate Berlin) zusammengeschmissen, was typisch iss für Depriköpfe mitten inne Nacht, aber auch nach mehrmaligem, konzentrietem Nachlesen kann ich den Sinn noch sehen, zumal das außer mir anscheinend sowieso keinem aufgefallen ist, was auch wieder ein Symptom, und nun irritiere ich mich gerade selbst, auch mal was neues, obwohl, nee, auch nich wirklich...

Also bitte nich schlagen!

Aber immerhin ein schöne Beispiel für "ich stehe dazu, dass ich etwas undicht bin... Ich mag mich aber trotzdem!"
Tinus
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Tinus »

Tinus
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Tinus »

Tinus
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Tinus »

Erfrischung
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Erfrischung »

Hallo Tinus, finde es klasse und irgendwie vertraut, wenn man hier persönlich angesprochen wird...Yoga-Kurse gibt es doch auch an der Uni u. sogar kostenlos... ...
Tinus
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Tinus »

Melanie30
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Melanie30 »

Hallo Tinus,

du schreibst so, als wenn ich es auch geschrieben hätte.
Auch ich bin innerlich zerissen und suche , besser gesagt schreie nach Liebe. Obwohl ich mich dann selber überhaupt frage, wer ich bin....
Ich habe meine Tiere und ansonsten auch kaum Freunde und wenn nur sehr flüchtig. Das liegt aber auch an mir, da ich mich sehr zurück gezogen habe, um allein zu sein.
Ich dachte eigentlich dadurch zur Ruhe zu kommen, aber leider Fehlanzeige, da wir doch trotzdem nicht zum allein sein geboren sind.
Allerdings bin ich leider auch sehr schnell gestresst in einer Partnerschaft, wenn der partner kein Feingefühl hat.
Nach siebenjähriger Beziehung habe ich mich entschieden es zu beenden, weil ich nicht mehr konnte.
Aber letztendlich lag mir an der Person sehr viel und kämpfe innerlich gegen doch diesen Trennungsschmerzen.
Aber zugleich könnte ich mir keine Beziehung mehr vorstellen, es macht mich traurig. Bin so unglücklich allein, aber ich bin auch tod im Herzen.
Vielleicht lerne ich irgendwann wieder zu fühlen....
Lg Melanie
pferdediebin
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von pferdediebin »

hy folks!



good ol' pferdediebin meldet sich wieder mal zu wort

auja,ich kann mich enorm gut erinnern,an die zeit,als ich mich fühlte wie ein voller brunnen aus dem niemand trinkt.ich selber war zwar kaum fähig mich um freunde zu kümmern,geschweige denn eine beziehung zu ertragen,aber diese sehnsucht hat trotzdem in mir gewütet.denn...liebe ist was heilendes.aber gerettet hätte es mich wohl damals nicht,aber das konnte ich natürlich nicht sehen.
statt dessen habe ich mich auf meine trotz-qualitäten verlassen,nämlich gleich aufgegeben.für alle zeiten drauf verzichtet,das gibt's jetzt in meinem leben einfach nicht mehr.und,so als stein,tut dir eigentlich dann nix mehr weh wenn ich nichts mehr liebe,dann fürchte ich auch den verlust nimmer.
das tat mal verdammt gut zur abwechslung,hat sich in ein wunderschönes scheiß-egal-feeling verwandelt.und,DAS war anscheinend das heilsame,denn auf einmal brauchte ich auch meine selbstzweifel nicht mehr.denn sowas haben leute,denen NIE was egal ist,nunmal.
ich hab erkannt wieviel angst und verzweiflung in meiner sehnsucht nach liebe steckt.
und,weil jetzt eh schon alles egal war,wurden meine ansprüche an mich selbst immer kleiner,und siehe da,diese pferdediebin war eigentlich trotz allem ein pfundskerl.als ich dann auch noch anfing,mir zuzuhören,mich wahrzunehmen,hab ich glaub ich gelernt,mich selbst zu lieben.ich hab mit mir selbst geredet,als wäre ich 4 jahre alt:soooo,meine kleine pferdediebin WAS hättest du denn gern?was magst JETZT machen?worauf hast du appetit?..und die wünsche nach möglichkeit erfüllt.
und ich könnte jetzt den zeitpunkt nicht mehr nennen,wo sich alles gewandelt hat,ich denke es war ein schleichender prozeß,aber ich kann mich absolut nicht über mangelnde zuwendung beklagen.
die depression war mir der beste lehrer,und anscheinend genau das was ich gebraucht habe,um ein zufriedener,manchmal sogar glücklicher mensch zu werden.und wenn sie wieder über mich kommt,dann meist,wenn ich mich wieder mal überfordert habe,und mich eigentlich um mich selbst kümmern sollte,um meine tanks wieder zu füllen...


empfehle als musikalische unterstützung ben harpers "I'll rise"


greeeeeeeets to all

pferdediebin
"Die Stimme des Fleisches verlangt: nicht hungern,nicht dürsten,nicht frieren.Wer dies erreicht und hoffen darf,auch künftig zu erreichen,kann sich selbst mit Zeus im Glücke messen"



Epikur





Erfrischung
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Erfrischung »

Hi Tinus, was studierst du eigentlich u. wo?
Tinus
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Tinus »

Tinus
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Tinus »

pferdediebin
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von pferdediebin »

siehst du,lieber tinus,da wären wir wieder beim thema!


ad a.)wie soll ich anfangen mich zu mögen?

eine gaaanz schlechte strategie ist es,den eigenen wert darin zu messen,was du für andere tun kannst,bzw. für sie leisten kannst.glaub mir,ich weiß wovon ich rede
da stimmt schon der ganze ansatz nicht...
ein guter anfang wäre mal,lieber gar nichts zu denken,als dauernd schlecht von sich.da kann sich die körperchemie mal von dem gift der permanenten selbstkritik erholen.
mir ist auch aufgefallen,daß sich viele depris irgendwie so gar nicht spüren,und wie auch immer man mit sich kontakt aufnimmt,es ist der beginn einer aufregenden beziehung.ich red halt mir mir selber,um meine aufmerksamkeit auf meine bedürfnisse zu richten.
und weißt,dauernd über andere nachzudenken ist irgendwie eine flucht vor sich selbst,warscheinlich stehst du unter dem bösen bann-fluch:NIMM DICH JA NICHT WICHTIG!deshalb ist wohl die sehnsucht nach liebe so groß,denn dann nimmt uns wenigstens jemand anderer wichtig.nur,selbst das reicht nie aus,um diese innere leere aufzufüllen,denn NUR wir selbst wissen über unsere wahren wünsche und bedürfnisse bescheid.und das innere muß nicht mehr so laut schreien und weinen,um gehört zu werden.

so,und jetzt hab ich vergessen,was b.) war.


buenas noches

pferdediebin


ach ja, b.) kommt dann irgendwie von selbst...
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Wolke2
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Wolke2 »

Hallo, Du absolut süßer Pfundskerl und blendender Lichtblick von einer Pferdediebin!

Es ist so gut und so schön und so richtig, was Du da immer wieder schreibst. Ich finde es nur so unglaublich schade, dass das von Dir alles in einem einzigen, fetten Block ankommt, der dem gerade tief depressiven und daher konzentrationsmangeligem Menschenkind die Tränen in die Augen treibt, weil man andauernd verrutscht in der Zeile, einen dicken Brocken, statt portionierte Häppchen verdauen muß und an der Aufgabe dann jämmerlich scheitert.

Hab mal ein bißchen Mitleid und zwinge Dich zu Absätzen dazwischen im Interesse der gerade sehr traurigen und verzweifelten.

Ein gaaanz lieber Gruß und mach weiter so!
Tinus
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Re: Auf der Suche nach Liebe

Beitrag von Tinus »

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