Woran glaubt ihr?

[Edeltraud]

Hallo miteinander,

ich glaube, ich kann nicht mher glauben. Damit meine ich nicht nur in Hinblick auf Religion.

Woran glaubt ihr?
Helft mir mal auf die Sprünge. Vielleicht glaube ich ja auch und es fällt mir nur nicht mehr ein.

Viele Grüße
Edeltraud

[nachteule]

Hallo Edeltraud,

hm..interessante Frage.
Mir fiel zuerst ganz spontan ein: an meinen Mann und seine Liebe. Das ist quasi eine Bank .

Als ich weiter nachdachte fiel mir Gott ein. An den glaube ich, auch wenn ich mich mit keiner der Konfessionen identifizieren kann. Aber Gott muss ja nicht Kirche heißen.
Ich glaube daran, das nach jeder Nacht die Sonne wieder aufgeht und das nach jedem Winter der Sommer wieder kommt.


Beim weiteren Überlegen kam mir der Gedanke: an mich. Ja, ich glaube an mich, daran, das ich mich durchbeissen werde, das ich es in der Hand habe und auch schaffen werde ein glückliches Leben zu leben. Als mir das durch den Kopf ging war ich selbst ganz verblüfft, aber trotzdem...es ist so.
Meine Thera wäre stolz auf mich..*grins*.. .

Ich ist schön, das Du diese Frage aufgebracht hast, mir hat das Nachdenken darüber Mut gemacht. Danke dafür... -).

liebe Grüße
Tina

[Rike]

Hallo Edeltraut! Deine Frage hat mich auch doll ins Nachdenken gebracht... Ein bisschen glaube ich an Gott, weil ich in einigen ganz schwierigen Situationen, in denen ich keine Lösung sah, zu Gott gebetet habe, so ganz simpel: Bitte, lieber Gott, hilf mir, ich weiß nicht mehr weiter! Und tatsächlich bin ich aus diesen Situationen heil wieder rausgekommen, vielleicht hätte es auch ohne Beten geklappt, aber ich will lieber dran glauben, dass das Beten geholfen hat. Und an mich glaube ich auch in guten Momenten, dass ich es immer wieder schaffe, auf die Füße zu kommen, auch wenn mich die Depressionen ganz schlimm erwischen, aber wie gesagt, in guten Momenten.... Dann glaube ich an Freundschaft, ein bisschen an Liebe, daran, dass es doch immer ein paar anständige Menschen gibt und dann hoffe ich, dass jeder Tunnel ein Ende hat und am Ende wieder Licht ist. Und an ein Leben nach dem Tod glaube ich auch noch. Ich bin mir sogar sicher, dass es so ist. Und dass unser Leben Spuren hinterlässt, dass wir nicht umsonst leben. Genug philosophiert, ich bin gespannt auf weitere Beiträge!
Schönen Abend noch, ich geh' jetzt zu einer Ü40-Party, um mal wieder zu tanzen!

[tommich]

Eine wirklich schöne Frage, die du da stellst.

Hallo Edeltraut,

ich glaube daran, dass dem menschlichen Verstand nichts unmöglich ist, dass er jede Grenze überwinden und jedes Problem lösen kann, wenn blos alle an einem Strang ziehen würden. Daraus folgend glaube ich, dass die Menschheit nur eine Zukunft hat, wenn sie dies auch beherzigt. Daraus folgend glaube ich, dass jeder Mensch wertvoll ist und seinen Beitrag zum Großen Ganzen leisten kann, wenn man ihn nur läßt.

Ich glaube dass wir nicht allein sind im Universum und dass Grenzen nur in unseren Köpfen existieren.

Aber ich glaube auch, dass in kosmischen Dimensionen die Menschheit an sich und jeder einzelne erst recht völlig unwichtig ist, solange das oben implizierte Ideal nicht erreicht ist.

Zuletzt glaube ich, dass jeder Mensch an irgendetwas glaubt, die Frage ist nur, wie man "Glaube" definiert. Glaube heißt auch zweifeln, und wer zweifelt, glaubt.

Liebe Grüße

Thomas

[EMS]

Hallo Edeltraud, seit dem Beginn meiner Depression glaube ich wieder verstärkt an Gott.Er hat mich wieder mal geschuppst und mir durch diese Krankheit neue Türen aufgemacht.Ich denke einfach so muß es sein. Ich hätte z.B. nicht so viel sensible,nette Leute kennengelernt wie in der Klinik und ich hätte manche nette,liebe Menschen nicht von einer ganz anderen ,harten Seite kennengelernt ohne die Krankheit.Da ist glaube ich schon jemand, der auf uns schaut. Ich versuche der Depression was Gutes abzugewinnen,so blöd es klingt,und ich schaffe dies immer, wenn es mir wieder besser geht. Lb Grüße

[BeAk]

Ich glaube,

- das meine Kinder ihren Weg durch Leben finden werden.

- das mein Mann die Kraft hat, diese Episode zu überstehn.

- das ich meine Zukunft gut meistern werde.

- das das Leben noch jede Menge interessante Sachen und schöne Jahre für mich bereit hält.

[Linse2]

hi,
auch ich glaube an wiedergeburt, an die liebe meines mannes zu mir. doch dann hört es zur zeit auch schon auf. bin am zweifeln über alles und nichts.

habe noch eine geschichte angehängt, vieleicht ist tatsächlich alles nur ein traum und wenn wir endlich aufwachen, ist unsere depri weg. wäre doch schön.

Schmetterlingstraum
Chuang-tzu träumte einmal, er sei ein Schmetterling. In glücklicher Selbstzufriedenheit gaukelte und flatterte er umher und tat einfach das, was ihm gefiel.

Und er wusste nicht, dass er Chuang-tzu war.

Plötzlich erwachte er aus seinem Traum und schau - da war er wieder er selbst: echt und unverkennbar Chuang-tzu.

Aber dann wurde er sehr nachdenklich. Er wusste mit einem Male nicht mehr, ob er nun Chuang-tzu war, der eben träumte ein Schmetterling zu sein oder ob er vielleicht ein Schmetterling war, der träumte, Chuang-tzu zu sein.



(aus "Tao", Droemer Knaur, 1997,
leicht überarbeitet)

[nina*tina]

[Nachttaube]

Edel, Deine Frage hat mich tief berührt. Wie schlecht muss es Dir gehen, dass Du glaubst nicht mehr glauben zu können?

Dann natürlich die Frage, was heißt denn Glauben? Eine kurze Auseinandersetzung mit diesem Wort:
Aus: http://wortschatz.uni-leipzig.de/
Dornseiff-Bedeutungsgruppen:
* 11.20 Ansicht: Bekenntnis, Dogma, Gebot, Glauben, Ideologie, Konfession, Lehre, Leitlinie, Leitsatz, Prinzip, Satzung, Volksglaube, Vorliebe, Weltanschauung, Weltbild, öffentliche Meinung

Auch Wikipedia weiß tröstliches zu sagen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Glaube

=> in sofern ist Dir sicherlich momentan nicht klar woran oder das Du glaubst. Ich habe Dich aber als eine Persönlichkeit kennengelert, die sehr wohl ihren Glauben hat, Du wirst ihn wiederfinden.

Ich glaube auch an einigen Dingen, allerdings zweifle ich genauso intensiv an genau diesen Sachen. Selbstheilung, das Gute im Menschen, die Liebe, die Schönheit und Reinheit der Natur, an den Verstand der Menschheit, an mich (?)...

Unpassende Anmerkung: Ganz verlassen hat mich der Glaube / das Vertrauen an die Medizin und Psychologen

[chrisp]

Liebe Edeltraud,

du hast geschrieben, dass dir dein Glaube ganz generell abhanden gekommen sei, wenn ich das richtig verstanden habe?

Ich kenne aus bösen Depri-Zeiten das Gefühl, dass für mich NICHTS mehr da ist, das Bestand und Wert und Dauer und Sinn hat. Eine flache, graue, eindimensionlae Welt und ich kleingekrümmt in ihr, ihr ausgeliefert.

Meinen Glauben, dass diese Welt wunder-bar ist und ganz viel Gutes für jeden bereit halten könnte, habe ich aber auch dann (irgendwie parallel dazu) nie verloren.

Das also ist mein Glaube: die Welt ist wunderbar.
Ihre Gestaltung obliegt uns und momentan ist sie in Teilen eine Karrikatur ihrer selbst und ihrer Möglichkeiten (ungerechte Strukturen, Ausbeutung, Umweltverschmutzung, Entfremdung etc.. .., die üblichen Verdächtigen, die diesen Ort so verhunzen!!!).
Es gibt einen alles umfassenden Sinn (für den ich dann Gott instrumentalisiere, denn umfassenden Sinn kriegen wir nur durch eine "höhere Macht", etwas Transzendentes).
Gerne integriere ich Tommichs Vernunftbegeisterung hierein in der Hoffnung, dass der Gebrauch echter Vernunft (im Gegensatz zur instrumentellen) auf dem Weg zu einer wunderbaren, gerechten Welt hilfreich ist.

Okay, hüstel, ich höre an dieser Stelle auf, weiter Glaubensinhalte rumzusülzen...ist ganz schön komplex, das Thema..

ABER, Edel, ich habe meinen Glauben an etwas Wunder-bares nie verloren, selbst wenn ich es für mich überhaupt nicht empfinden konnte. Dann dachte ich: es gilt an sich, aber momentan nicht für mich. Oder: ich bin der Schatten auf der Sonnenseite meines Lebens...

Ich glaube (schon wieder Glaube), dass diese Überzeugung, es gibt Sinn, es kann Gerechtigkeit geben, mir bei meiner Gesundung geholfen hat, selbst wenn ich mich zwischenzeitlich herausgeschleudert gefühlt habe aus Raum und Zeit...


Möchtest du denn noch mehr erzählen von dem, was gerade bei dir die Glaubens-Frage ausgelöst hat?

Grüße von
Chrisp

[Ele]

Hallo Edeltraud,

wenn ich nicht glauben würde, würde mein Leben keinen Sinn machen.

Ich glaube auf einer spirituellen Ebene an den Gott in uns,an eine Macht die uns führt,
ich glaube an den Sinn der Stolpersteine in unserem Weg.
Ich glaube, dass unser steiniger Weg letztendlich ans Ziel führt.
Ich glaube, dass letztendlich alles gut wird, wenn ich lerne mein Schicksal anzunehmen und durchzustehen.

Mein Glaube stärkt mich und gibt meinem Leben Sinn. Das heißt nicht, dass ich nicht manchmal verzweifelt und traurig bin, manchmal sogar so sehr, dass ich denke es nicht mehr aushalten zu können. Trotzdem war und ist es mir immer klar, dass ich diesen Weg, so schwer wie er auch sein mag zu Ende gehen werde.

Und ich glaube, nein ich weiß, dass ich jetzt ins Bett gehen werde .
Gruß
Ele

[Tinalesekatze]

Hallo Edeltraud,
ich glaube vor allem daran, dass unser Leben einen ganz bestimmten Sinn und Zweck erfüllt. Dieser ist vielleicht geleitet oder vorbestimmt durch Gott - wie auch immer wir uns diesen vorstellen wollen.

Ich habe vor ein paar Wochen etwas gelesen, das mich so zum Lachen, aber auch zum Nachdenken gebracht hat, dass ich es eigentlich aufheben wollte und nun doch nicht mehr finde.
Es war eine Seite in einem kirchlichen Adventskalender. Es ging um eine Zwiegespräch das ungeborene Zwillinge im Bauch der Mutter führten. Die Schwester sinnierte darüber, ob es wohl ein Leben nach der Geburt gäbe. Der Bruder, tat dies ab, mit der Erklärung, sie solle sich nicht so viele Gedanken machen. Sie hätten es doch so schön hier und überhaupt, es sei ja auch noch nie wieder einer zurückgekommen. Die Schwester wollte aber nicht lockerlassen und meinte, ob er nicht auch schon einmal das Gefühl gehabt hätte, dass da da draußen jemand wäre, der auf sie beide aufpasse. Sie könne manchmal eine Stimme singen hören und habe das Gefühl,jemand streichele sie.
So haben die beiden hin und her diskutiert und kamen eigentlich zu keinem richtigen Ergebnis.
Ich musste lächeln, über die Idee, so etwas zu schreiben. Und wie amüsant wir so eine Unterhaltung über Dinge, die doch Tatsachen sind, finden können. Und wie oft, wir eben ein Leben nach dem Tod oder die Frage nach einem Gott, diskutieren. Vielleicht sitzt er und die vielen Verstorbenen gerade irgendwo auf einer Wolke (oder wo auch immer) und amüsiert sich köstlich darüber, dass wir diese Frage nach dem wie und warum immer noch stellen.

Liebe sonntägliche Grüße an alle hier
Tina

[Guitaranderl]

Liebe Edeltraut,

letzte Woche bin ich abgestürzt und sitze hier in meinem Löchlein. Zunächst dachte ich, huch, was ne Frage, aber so langsam interessiert sie mich dann doch und ich möchte - genau aus meiner Situation heraus- darauf antworten.

Ich glaube all das, was ich nicht weiß, nicht wissen kann, will oder darf... oder wenn es schlicht meinen Verstand übersteigt.

Besonders, wenn Dinge - gerade wie im Moment- für mich "relativ" unerklärlich erscheinen, obwohl ich jahrzehntelange Erfahrung und Wissen angesammelt habe, muss ich doch - rückwirkend betrachtend - sagen, dass ich vieles glaube, aber überhaupt nicht weiß. Allerdings glaube ich manchmal zu wissen. Das halte ich für eine wichtige und gute Illusion.

Im übrigen bin ich der Meinung, dass vieles von dem, was wir heute zu wissen glauben, schlichter Glaube ist.

Oder ging Deine Frage eher in Richtung Achtung, Respekt und Werte; also AN etwas zu glauben!?

Aus Hamburg leider heute bedrückte Grüße
von Andreas

[deary]

Liebe Edeltraud,

vor gar nicht allzu langer Zeit stellte finchen hier im Forum dieselbe Frage, die Du Dir / uns heute stellst.
es gab damals eine immens rege Beteiligung.
Vielleicht interessieren Dich die Antworten von den Leuten ebenso, denn ich denke, nichts davon ist unaktuell geworden.

Hier der link:

http://www.kompetenznetz-
depression.de/agora/view.php?site=kndepression&bn=kndepression_umgangmitderkrankheit2&pattern=Woran+glaubt+ihr%3F&key=1118945463&t=1118945463#1119339802


Liebe Grüße
deary

[deary]

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1119339802

war ein bißchen verrutscht, so isses besser.

LG, deary

[albert]

Hallo Traute aller Edlen,

aus den Büchern über Depression entnehme ich, dass während eines Depri-Schubes der Glaube verloren gehen kann. Hier ist mit dem Glauben eine religiöse Wahrheit gemeint, wenn ich das richtig verstanden habe.
So ähnlich habe ich das selbst auch erlebt. Mit dem Aufwachen aus der Depression begann für mich eine Zeit der Entwicklung. Ich habe andre Menschen kennengelernt, andere Arbeiten begonnen, nacheinander mehrere Therapien angefangen und beendet und bin dabei auch ein anderer Mensch geworden. Heute stehe ich dem Glauben hier gemeint den religiösen Wahrheiten sehr differenziert gegenüber. Ich nehme rings um mich Kraftfelder wahr, und ich bilde selbst auch ein Kraftfeld, das Wirkungen nach außen hat. Ich führe auch wieder religiöse Übungen aus in Form von Traumreisen, sind wichtig für meine Stabilisierung. Mit anderen Worten gesagt: ich habe heute ein Glaubenssystem, das ist anders als jenes, das ich früher hatte. Eine Wissenschaftsgläubigkeit mit Hoffnung auf eine bessere Zukunft kann ich nicht teilen; sondern ich habe Grund zur Annahme, dass der Fortschritt der Geschichte der Menschheit sowohl das Böse als auch das Gute fördern wird. Ich kann für meinen Teil nur das mir Mögliche tun und für das Gute arbeiten.
Herzlichen Gruß
Albert

[Adson]

an nichts.

komischerweise manchmal daran, dass Menschen von grund auf gut sind. Dummerweise beweisen sie mir dann, das dem nicht so ist und ich sitze wie immer in der sch...

[Clown]

Liebe Edeltraud, liebe anderen SchreiberInnen,

glaubt ihr an Liebe?

Ich meine, manche Sachen, die hier genannt wurden, kann ich für mich auch bejahen oder mir zumindest etwas darunter vorstellen.

Aber Liebe?

Gibt es etwas, das über die gegenseitige Bedürfniserfüllung auf allen Ebenen hinausgeht?
Vielleicht bin ich beschränkt oder beschädigt in meiner Wahrnehmung und meinen Erlebnissen von Liebe .... ich hoffe es fast.

Traurige Grüße von Clown

[chrisp]

Liebe Clown,

Liebe ist doch die Basis von ALLEM!!!
Sei es die Liebe zu sich selbst (im nichtnarzisstischen Sinne), sei es die Liebe zu den anderen Menschen oder auch die Liebe zu Gott/einer höheren Macht und dem, was sie "geschöpft" hat.

Das gegenseitige Bedürftnis, geliebt zu werden und zu lieben auf allen Ebenen ist wunderbar.
Ich verstehe nicht ganz, was du meinst, wenn du fragst, ob es "mehr" als diese Befriedigung gäbe?

Aber ich schreibe so euphorisch, spüre jedoch deine große Traurigkeit und fühle mich nicht gut dabei.

Ja, Liebe ist die Achillesferse von jeder/jedem von uns. Und die Verletzungen, ein Nichtgeliebtwerden das, was auf die eine oder andere Art alle von uns krank macht bzw. gemacht hat.
Dennoch spricht das nicht gegen die Liebe, zeigt im Gegenteil, wie sehr wir sie brauchen, wie menschlich sie ist!

Und sie ist da, für jeden von uns. Aber mist, Clown, ich merke, dass ich mich jetzt ein wenig verrannt habe, denn ich weiß, wie es sich ohne oder mit falscher Liebe anfühlt, so wie wahrscheinlich alle hier...

Warum ich dennoch daran festhalte? Ich habe immer so empfunden, auch, als ich sehr depessiv war. Dann habe ich gedacht: es gibt die Liebe, nur eben gerade nicht für mich. Aber sie kann wieder kommen.

Sorry, wahrscheinlich ist das, was ich geschrieben habe, ziemlich neben dem, was du von uns wissen wolltest. Tut mir Leid.

Trotzdem ganz herzliche Grüße
Chrisp

[Adson]

Liebe, ich glaube nicht mehr an sie. Nur nch berechnende Menschen, Zweckpartnerschaften und Ausnutzung des anderen.

Aber vielleicht gibt es ja Ausnahmen, doch ich kann sie nicht erkennen.

[Maria]

Liebe traurige Clown,

es gab Zeiten, wo ich auch so gedacht habe... Aber ich habe immer wieder feststellen können, dass es sowas wie Liebe doch gibt - nur oft nicht gerade da, wo wir sie suchen oder erwarten!

Liebe Edeltraud,

mit deiner Frage hast du ja schon viele hier zum Nachdenken gebracht - einschließlich mir .

Woran ich letztendlich glaube...
ist, dass Menschen beschränkte Wesen sind und sie das leider zu selten einsehen (Deshalb sehe ich auch leider keine so rosige Zukunft für die Menschheit). Dass es deshalb aus menschlicher Sicht keine Objektivität gibt und wir die "Wirklichkeit" gar nicht erkennen können (höchstens eine Ahnung davon bekommen können - das nennt man dann Glaube), schon gar nicht mit dem Verstand (Oder kann sich etwa jemand eine 4., 5. usw. Dimension bildlich vorstellen?). Dass keiner letztendlich über einen anderen urteilen kann, und dass keiner "objektiv" beurteilen kann, ob etwas, was passiert, gerecht oder ungerecht ist, Sinn macht oder nicht. Aber dass jeder trotzdem herausfinden muss, was für ihn richtig ist, und dabei seine Verbundenheit mit allem Leben bedenken sollte. Dass es aber unvermeidlich ist, Fehler zu machen - denn wir können nun mal nicht alle Folgen unseres Handelns bedenken und zumindest wir Normalsterblichen können uns auch nicht dem entziehen, was nun mal menschlich ist - dazu gehört eben auch Hass, Wut, Neid, usw. Auch diese Gefühle sollte man wahrnehmen können, denn nur dann können sie so gesteuert werden, dass sie nicht ihr Eigenleben entwickeln.

Nun noch das Zitat zum Sonntagabend:

Errare humanum est! ... und das gilt auch für mich...

Viele Grüße von Maria

[BeAk]

Lieber Clown,

ja, die Liebe gibts, nur der Depri fühlt sie nicht.


Lieber Andreas,

dein Hirn funktioniert aber noch ganz gut und Deine Rechtschreibung ist unter der Depression immer noch besser, als meine ohne Depri.

Wie immer, hast Du eine weitere Sichtweise mit Deinem Post vermittelt. Danke Dir dafür.

Ich wünsche Dir nur einen kurzen Aufendhalt in der Talsole, viel Kraft zum rauskrabbeln aus Deinem Loch.

[albert]

Hallo Beatrix und Clown,

<<<Gibt es etwas, das über die gegenseitige Bedürfniserfüllung auf allen Ebenen hinausgeht?
Vielleicht bin ich beschränkt oder beschädigt in meiner Wahrnehmung und meinen Erlebnissen von Liebe .... >>>

Vielleicht nicht während der Depression, wenn die Gefühle erstorben sind. Aber nach der Depression können Gefühle wieder neu entstehen und wachsen, sogar mehr als vorher.

Herzlichen Gruß
Albert

[Clown]

Hallo Bea und Albert,

ich bin nicht mehr in der Depression, soviel ist sicher. Trotzdem fühle ich mich sehr gescheitert, was das Thema Liebe angeht.

Liebe Chrisp,

dein engagiertes Posting freut mich sehr, danke!
Ich stimme dir auch zu bei Folgendem:

"Liebe ist doch die Basis von ALLEM!!!
Sei es die Liebe zu sich selbst (im nichtnarzisstischen Sinne), sei es die Liebe zu den anderen Menschen oder auch die Liebe zu Gott/einer höheren Macht und dem, was sie "geschöpft" hat."

Weißt, so mit der allgemeinen Liebe zu anderen habe ich keine Probleme, die spüre ich oft und an die glaube ich. Nur wenn es persönlich wird, wird es für mich (sprich: bin ich) sehr kritisch.
Ich habe es eben auch bisher immer geschafft, mich 'falsch' zu verlieben, während du da wohl ganz andere Erfahrungen gemacht hast. Das finde ich sehr schön, genau das möchte ich auch gerne hören, dass es etwas anderes gibt als meine Erlebnisse.

Liebe Maria,

"Aber ich habe immer wieder feststellen können, dass es sowas wie Liebe doch gibt - nur oft nicht gerade da, wo wir sie suchen oder erwarten!"
Ein schöner Hinweis, danke auch dir!

Liebe Grüße an euch alle, aber ganz liebe an den Data!
(Ich werde schon wieder frech, ein gutes Zeichen )

Clown

[maggy]

Liebe Edeltraud,

also, ich helfe Dir jetzt mal auf die Sprünge , Du schreibst:

>ich glaube, ich kann nicht mher glauben. Damit meine ich nicht nur in Hinblick auf Religion.
>Woran glaubt ihr?
>Helft mir mal auf die Sprünge. Vielleicht glaube ich ja auch und es fällt mir nur nicht mehr ein.

Du schreibst doch: ICH GLAUBE,ich kann nicht mehr glauben.
Also, wenn Du nicht glauben könntest, dann hättest Du geschrieben: ICH WEISS, ich kann nicht mehr glauben...oder...ICH BEFÜRCHTE, ich kann nicht mehr glauben usw.
Du schreibst aber ganz genau, dass Du GLAUBST.

Etwas ähnliches habe ich erlebt, als mein Therapeut mir sagte: Liebe Dich, und als ich ihm sagte, dass ich das nicht kann (so unmöglich und absolut nicht liebenswert wie ich mich damals fühlte), da sagte er: dann liebe dich dafür, dass du dich nicht lieben kannst. Und eine Lawine kam ins Rollen .

Also, es ist alles in Ordnung: GLAUBE einfach weiterhin, dass Du nicht glauben kannst und die Lawine ist losgetreten und kommt ins rollen.

Alles Liebe
von
Maggy