Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Rolfe
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Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Rolfe »

Seid lieb gegrüßt,
die meisten von Euch kennen meine Geschichte - ich kann und will nicht noch mal alles wiederholen.
Nachdem mein Verteidiger von mir tatsächlich verlangt, ich solle klein beigeben und einen Teil angeblicher Straftaten zugeben und sogar mein Beamten-
verhältnis selbst kündigen, weiß ich gar nicht mehr, auf welcher Seite er eigentlich steht! Die wollen mich fertigmachen und einfach nur ein Exempel statuieren!
Mein Dienstherr will mich offensichtlich nur noch loswerden, weil er wohl denkt, ich sei wegen der Insolvenz nicht mehr gesell-
schaftfähig und müsse deshalb entfernt werden aus meinem Job! Und da ist ihm jedes Mittel recht - auch eine ungerechtfertigte
Verurteilung; am besten durch einen von mir selbst abgesegneten Deal: einen Strafbefehl
und einer von mir selbst eingereichten Kündigung! Nein, das mache ich nicht mit!
Dann würde niemals jemand sich über die HIntergründe meiner Kreditaufnahmen Gedanken machen - den beiden Pflegefällen!
Ich habe den Eindruck, man will sich als Dienstherr seiner Verantwortung entziehen:
seit 1993 weiß mein Dienstherr von den beiden Pflegefällen, und niemand hat sich jemals darüber Gedanken gemacht, wie ich und meine Frau mit den beiden Pflegefällen
(auch finanziell) klarkomme! Es ist alles so ungerecht! Ich lasse mich dafür, dass ich mich für diese beiden alten Damen
aufgeopfert habe, nicht bestrafen!
Ich lasse mich auf keinen falschen Deal ein.
Aber ich weiß nicht, ob ich es meiner Familie zumuten darf, dass das alles irgendwann mit evtl. Anklageerhebung in den
Medien erscheint. Zwar sagt meine Frau, ich
soll das durchziehen, aber trotzdem kommen immer wieder Vorwürfe und ich habe Angst, dass wir das nicht durchstehen!
Aber klein beizugeben - nein! Das kann und darf und will ich nicht im Interesse meiner Familie!
Was würdet Ihr tun?
Gruß Rolle
Maria
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Maria »

Rolfe
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Rolfe »

Nein, Maria - natürlich habe ich niemals erwartet, dass mein Dienstherr die Kosten für die Pflege meiner Angehörigen übernimmt.
Aber seit 1993 wissen die, dass ich 2 Pflegefälle habe - da muß und will ich mir jetzt nicht vorwerfen lassen, ich hätte nicht erst 2002, sondern wenigstens 2001
meinem Dienstherren meine finanziellen Verhältnisse offenbahren müssen. Und das alles nur, weil ich Beamter bin! In der freien Wirtschaft und selbst als Angestellter im öffentlichen Dienst würde das niemanden interessieren! Warum muß ich mich als Beamter "nackig" machen?
Ich bin doch auch nur ein Mensch und schäme mich vielleicht doch auch dafür, wenn finanzielle Transaktionen schief gehen.
Warum versteht mein Dienstherr das nicht?
Gruß Rolle
Tabby
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Tabby »

Sorry, aber das klingt mir schwer danach, als ob du deine Verantwortung jemanden anders aufbürden willst.
Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.
Seit wann können Beamte dafür strafrechtlich verfolgt werden, wenn sie finanzielle Probleme haben ? Kann es sein, dass du hier einige Fakten weglässt ?
Ingo
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Ingo »

Hallo Rolle! Auch ich kann Deinen Fall nicht beurteilen. Angenommen Dein Anwalt weiß auch nur ungefähr, was er tut, kann ich Dir nur einen dringenden Rat geben: Geh auf den Deal ein! Es wäre *sehr* ungewöhnlich, wenn Du mit einem Strafurteil besser wegkommst.
Die Rechtssprechung widerspricht hin und wieder dem persönlichen Rechtsempfinden. Sich dann auf die Hinterbeine zu stellen, bringt wenig, da Du ja von dem Rechtssystem, von dem Du Dich zu Recht oder zu Unrecht benachtteiligt siehst, doch Recht bekommen willst. So wechselhaft ist die Rechtsordnung nicht.
Außerdem klingt es so für mich, als wolltest Du es juristisch honoriert bekommen, was Du persönlich geleistet hast. Sowas ist bei angenommenen strafbaren Verhalten höchstens als strafmildernd zu berücksichtigen und mag der Grund sein, warum Dir die Justiz den Deal angeboten hat. Es kann sein, dass sich die Staatsanwaltschaft dabei schon sehr großzügig sieht.
Wie Du Dich auch entscheidest, vergiss nicht Recht und persönliches Rechtsempfiinden können sich sehr unterscheiden! Gruß, Ingo
Rolfe
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Rolfe »

Hallo, Ingo,
nein, es ist keine Menschenfreundlichkeit der Staatsanwaltschaft, mir so einen Deal anzubieten, sondern dieser Deal dient einzig und allein dem Ziel, mich loszuwerden. Mein Anwalt ist Jurist - aber ich auch! Und deshalb kann ich das einschätzen; es ist bei mir nicht nur einfach das Rechtsempfinden. Ich frage mich auch, wie ich entscheiden würde, wenn ich müßte! Ich kann mir nur vorstellen, dass
mein Anwalt mich vor der öffentlichen Demütigung schützen will und mir deshalb lieber rät, diesen Deal anzunehmen.
Wohl weil er weiß, dass ich mehr als 4 Monate in der Psychiatrie war und wohl einen solchen Gerichtsprozeß kaum durchhalten würde. Aber genau das darf und will ich meiner Familie nicht antun!
Nur, weil ich so schwach bin, auf einen Prozeß zu verzichten und stattdessen klein beizugeben, nein - deshalb meinen Job aufzugeben und den Strafbefehl anzunehmen,
und damit unseren sozialen Ruin zu manifestieren! Ich weiß noch nicht wie, aber ich muß das irgendwie schaffen, diesen Prozeß - der mit ziemlicher Sicherheit auch durch die Medien gehen wird - durchzustehen.
Selbst meine Frau meint, ich soll das durchziehen, obwohl sie und meine kleine Tochter darunter dann auch leiden müssen.
Aber was ich noch viel schwerer ertragen kann als jeden Prozeß sind die Vorwürfe,
die meine Frau immer öfter gegen mich erhebt. Das ist das Schlimmste, weil ich sie so liebe. Wenn sie mich verlassen würde, gäbe es nichts mehr, was mich hier halten würde. Dann können die mich mit ihrem Prozeß alle mal...
Gruß Rolle
Ingo
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Ingo »

Hallo Rolle! Ich muss noch mal deutlich sagen, ich weiß nichts von Deinem Fall, daher nimm das folgende einfach als Anregung. Ob es bei Dir passt oder nicht, musst Du entscheiden.
a) Meiner Einschätzung geht die Justiz in der Regel sehr pragmatisch vor. Das Angebots eines Deals kann mit guten Grund so verstanden werden, dass man Deinen *Fall* loswerden möchte. Aber Du scheinst es persönlich zu nehmen, als wollte man *Dich* loswerden. D.h. bei Dir scheint die persönliche Ebene mit der juristischen zu verschwimmen. Das ist keine gute Entscheidungsgrundlage! [Auch wenn der Deal zwischen Dir und Dienstherren stattfinden soll, solltest Du den Rat Deines Anwalts nicht leichtfertig ignorieren.]
b) Überhaupt scheint Dein juristisches mit dem privaten Problem sehr eng verbunden zu sein. Ich weiß natürlich nicht, warum... Es klingt ein bißchen so, als sollte ein erfolgreicher Prozess Dir auch bei den Problemen mit Deiner Frau helfen. *Vielleicht* nach dem Motto: "Siehst Du, habe ich doch recht gehabt."
c) Eine Staatsanwaltschaft beginnt i.d.R. ein Verfahren, wenn sie davon überzeugt ist, es auch gewinnen zu können. Ein Deal scheint mir ein Chance, ein Urteil und einen Prozess abwenden zu können. *Öffentliche* Verfahren sollen zwar auch dem Schutz des Angeklagten dienen, aber Du selbst siehst ja auch die Nachteile dieser Öffentlichkeit.
d) Dass Du selbst Jurist bist, hilft Dir gerade, so scheint es, nicht. Du hast verständlicherweise sehr wenig Abstand zu dem, was man Dir vorwirft und anbietet. Gerade, weil Du Deine Wahlmöglichkeiten nur zwischen Pest (Deal = "sozialer Ruin") und Cholera (Verfahren = "Gerichtsprozess kaum durchhalten") siehst, solltest Du überlegen, ob nicht ein Außenstehender, Dir ein besserer Ratgeber ist als Du selbst. Bist Du sicher, dass Du Deinem Verteidiger in dieser Angelegenheit nicht vertrauen kannst?
Ich hoffe, diese Anregungen sind eine kleine Hilfe. Gruß, Ingo
Maria
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Maria »

Rolfe
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Rolfe »

Hallo, Ingo,
danke für Deine Hinweise, aber die wollen wirklich beides: den Fall und mich loswerden, weil ich als Beamter im Falle
einer Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe (das Angebot liegt bei 11 Monaten auf Bewährung) in jedem Fall meinen Job los bin.
Zwar nicht automatisch, aber im anschließenden Disziplinarverfahren wird man sagen: Er hat den Strafbefehl akzeptiert, also ist er schuldig. Und das war es dann. Das kann ich doch nicht zulassen! Das geht doch nicht.
Irgendwelche Rechthabereien gegenüber meiner Frau spielen überhaupt keine Rolle;
das haben wir beide nicht nötig. Dafür lieben wir uns zu sehr (jedenfalls ich sie).
Was den Beginn des Verfahrens angeht, kann ich nur folgendes sagen:
Ich hatte Kredite bei zig Banken. Niemand hat mich angezeigt. Erst nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens hat eine Bank Anzeige erstattet wegen angeblicher Kreditkartenüberziehungen, die aber zuvor mit der Bank abgesprochen und damit genehmigt waren. Die Anzeige erfolgte erst 3 Jahre nach der angeblichen Tat und wohl
ausschließlich mit dem Ziel, mir hinsichtlich dieser Forderung wegen einer
angeblich "vorsätzlich begangenen unerlaubten Handlung" (so die Insolvenzordnung) die Restschuldbefreiung
zu versagen! Wenn die Bank schon vorher von einer Straftat meinerseits überzeugt gewesen wäre, hätte sie doch nicht erst 3 Jahre danach Anzeige erstattet!
Alle anderen Banken haben bis heute keine Anzeige erstattet! Aber die Staatsanwaltschaft hat nichts besseres zu tun, als meine gesamten finanziellen Verhältnisse zu überprüfen (also alle Kredite und Kreditkarten pp.) - und von Amts wegen gegen mich alle Register zu ziehen! Das kann doch nur darauf ausgerichtet sein, mich loswerden zu wollen! Nach dem Motto: gegen ihn läuft ein
Insolvenzverfahren; der ist nicht mehr gesellschaftsfähig - den müssen wir um jeden Preis loswerden!
Hinzu kommt, dass selbst mein Anwalt meint, dass lediglich die letzten 2 beantragten und genehmigten Kreditkarten strafrechtlich relevant sein dürften - nach 10 Jahren regelmäßiger Ratenzahlung kann doch allen Ernstes niemand behaupten, ich hätte merken müssen, dass diese beiden Karten in die Zahlungsunfähigkeit führen könnten. Zumal mir die Banken immer durch die Kreditgenehmigungen die Bestätigung gegeben haben, dass meine Bonität positiv war.
Alles in allem schätze ich als Jurist selbst ein, dass man normalerweise bei 2 Kreditkarten (das ist 5 Jahre her!) und unter Berücksichtigung der gesamten Entwicklung (10 Jahre ist alles gut gegangen) davon ausgehen kann, dass ich es einfach nicht erkannt habe, dass diese beiden Karten wohl zuviel waren.
Vorsätzlichen Betrug lehne ich jedenfalls ab. Und selbst wenn die wirklich von Vorsatz ausgehen, wäre das höchstens eine Geldstrafe wert - jedenfalls keine Freiheitsstrafe auf Bewährung, die mich meinen Job kostet! Alles, aber wirklich alles deutet darauf hin, dass die mich nur loswerden wollen und das Strafverfahren Mittel zu diesem Zweck ist!
Übrigens: der Vergleich mit Pest und Cholera ist wirklich zutreffend.
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.
Alles Scheiße!
Gruß Rolle
Mittwochsdepri
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Mittwochsdepri »

Hallo Rolle,

wenn du schreibst "die wollen mich loswerden" - wen meinst du mit "die"? Die Staatsanwaltschaft? Welches Interesse sollten "die" haben, dich (also deine Person) "loszuwerden"?

Gruß von der Mittwochsdepri
Rolfe
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Rolfe »

Hallo, Schnattchen,
ich meine meinen Dienstherren; mehr kann ich nicht sagen, sonst könnte ich gleich meinen Namen mitsamt aller Personalien hier reinschreiben...
Gruß, Rolle
Ingo
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Ingo »

Hallo Rolle, ich würde Dir wirklich gerne helfen oder raten, aber ich kann es nicht und werde mich auch aus diesem Thread verabschieden, da er mich überfordert.
Wie dem auch sei, Dein letztes Posting hat mich in der Auffassung bestärkt, dass Du dringend einen Außenstehenden die Entscheidung überlassen musst. Ich wünsche mir für Dich, dass Du in Deinem Anwalt die richtige Person für diese schwierige Aufgabe gefunden hast.
Noch mal ein paar Überlegungen:

Ich bin mir sicher die Staatsanwaltschaft lässt sich nicht einspannen, damit Dein Dienstherr Dich los wird. Vom Beamtenrecht habe ich keine Ahnnung und kenne auch ich Dein Tätigkeitsfeld nicht, möglicherweise muss Dein Dienstherr das Arbeitsverhältnis aus rechtlichen Gründen im Falle einer Verurteilung beenden.

Banken möchten i.d.R. als solide und nicht anfällig für Straftaten erscheinen und erstatten aus Imagegründen oft keine Aezeigen. Du kannst daher aus unterbliebenen Anzeigen anderer Banken nicht auf Deine rechtliche Lage schließen!

Vielleicht macht es Sinn, sich an eine Schuldnerberatung zu wenden. Möglicherweise gibt es eine in Deiner Nähe.

Persönlich denke ich, die Banken hätten ihr Kreditrisiko realistischer einschätzen sollen, statt sich über ihre Zinseinnahmen zu freuen, aber das hilft Dir leider auch nicht

So, wie eingangs gesagt, ich kann zu diesem Thema nichts mehr beisteuern und rate Dir einmal mehr, überlege, ob Du nicht doch Deinem Anwalt vertrauen kannst. Gruß, Ingo
Rolfe
Beiträge: 388
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Rolfe »

Auch wenn Du Dich ausklinken willst, Ingo:
sicher zu sein, die Staatsanwaltschaft würde sich nicht vor den Karren meines Dienstherren spannen lassen, ist falsch!
Jedenfalls dann, wenn sie selbst mein Dienstherr ist! Mehr kann und will ich im Interesse meiner Anonymität dazu nicht sagen.
Gruß, Rolle
Mittwochsdepri
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Registriert: 4. Dez 2005, 06:46

Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Mittwochsdepri »

Hallo Rolle,

kann mich leider nur den Ausführungen von Ingo anschließen. Dass dein Dienstherr dich gerne los wäre, kann schon sein. Aber dass die Staatsanwaltschaft sich für solche Anliegen einspannen liese, entbehrt wahrscheinlich einer objektiven Grundlage.

Dein Blick auf die Dinge scheint durch deine Gefühle nicht nüchtern und objektiv zu sein. Das ist kein Vorwurf - bei dem Druck, unter dem du jetzt stehst, ist das nur zu verständlich. Daher finde ich Ingos Rat und Argumentation in allen Punkten nur o.k.

Viel Kraft für euch und Grüße
von der Mittwochsdepri
Mittwochsdepri
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Registriert: 4. Dez 2005, 06:46

Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Mittwochsdepri »

Hallo Rolle,

wir haben zeitgleich gepostet. Wenn die Staatsanwaltschaft dein AG ist, wird's noch verzwickter... Trotzdem: du brauchst jemanden mit klarem JURISTISCHEN Verstand, der dein Anliegen in deinem Sinne angehen kann. Das Forum dürfte hier überfordert sein...

Alles Gute,
Mittwochsdepri
Ingo
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Ingo »

@Mittwochsdepri. So sehe ich es auch!
@Rolle. Es ist kein Desinteresse, aber es überfordert mich, Dir irgendeinen weiteren Rat zu geben.

Gruß, Ingo
chrisp
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von chrisp »

Ich weiß, dass dir das jetzt auch nicht viel weiter helfen kann, Rolle, und ich bin auch weder mit deiner Geschichte vertraut noch mit den Vorgängen, die du beschreibst, aber das Prinzip, auf eine solche Weise, wie du sie beschreibst, unliebsame Menschen loszuwerden, finde ich jetzt zwar natürlich unmenschlich, jedoch nicht gerade erstaunlich oder unglaubwürdig. Da gibt es noch ganz andere Machenschaften und Intrigen und Seilschaften, von denen man ab und an hört und denkt: das kann doch gar nicht wahr sein. Ist es aber leider oft. Ab und an bekommt man es im Bekanntenkreis mit oder in den Nachrichten, wenn es um Persönlochkeiten öffentlichen Interesses geht. Aber auch das verdrängt man dann schnell, weil die Vorstellung solcher Machenschaften zu Angst einflößend ist.

Will sagen, ich glaube dir deine Analyse deiner Situation. Ich finde es nicht abwegig, dass von Seiten der Staatsanwaltschaft so vorgegangen wird, wie du es beschrieben hast.

Hast du als Beamter nicht eine Form der Gewerkschaft, auch als Jurist? Zumindest eine Stelle, die dich beraten kann? Jemanden, der von deinem Dienstherren unabhängig ist? Hast du Juristenfreunde, die dir raten können?

Und: hast du eine Therapie, in der du dich stabilisieren kannst?

Denn du brauchst beides, fachliche kompetente Beratung und psychologische Stabilisierung auch in Hinblick auf deine Überschrift: "Ich kann die Vorwürfe nicht ertragen", dein Thema, das gerade etwas verloren gegangen ist...

Ich wünsche dir viel Kraft
Chrisp
Rolfe
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Rolfe »

Ja, Crisp - ich war 4 Monate stationär und habe seit Juli 2005 eine ambulante Therapie,
aber die Probleme kann meine Therapeutin
natürlich für mich auch nicht lösen, das weiß ich auch.
Es ist alles so schwierig und wird noch viel schwieriger, wenn meine Forderungen auf
weitere Ermittlungen durch meinen Anwalt
tatsächlich Gehör finden sollten. Dann dauert das Ganze mindestens nochmal
1 Jahr - wie wir (meine Frau, mein Kind
und ich) das durchstehen sollen, weiß ich nicht! Aber ich kann darauf nicht verzichten, weil ohne diese weiteren Ermittlungen ein völlig falsches Bild entsteht und der oder die Richter das dann auch völlig falsch beurteilen werden.
Bei den bisherigen Ermittlungen haben nur die Jahre 1999 bis 2001 eine Rolle gespielt,
aber nicht, was seit 1991 geschehen ist
(Pflegefälle und die Tatsache, dass ich deswegen immer mehr Kredite habe aufnehmen müssen, deren Raten ich 10 Jahre lang treu und brav bezahlt habe!).
Es ist alles so ungerecht.
Gruß Rolle
Tabby
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Tabby »

>>(Pflegefälle und die Tatsache, dass ich >>deswegen immer mehr Kredite habe aufnehmen >>müssen, deren Raten ich 10 Jahre lang treu >>und brav bezahlt habe!).
>>Es ist alles so ungerecht.

Irgendetwas in mir sagt, dass das mit den beiden Pflegefällen nicht so ganz stimmen kann.
Schliesslich zahlt heutzutage die Pflegekasse einen enormen Anteil, bei Unterbringung in einem Heim und wenn die zu Pflegenden zuhause betreut werden, dann bekommt man Pflegegeld für diese ausbezahlt.
In der Regel haben die betroffenen zu Pflegenden auch noch eine Rente.
Wieso hast du dich dann bei 5 verschiedenen Banken verschulden müssen ?
Tabby
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Tabby »

Da fiel mir noch die Geschichte deiner Frau ein, die als Ärztin, nach 5 Jahren nun endlich ihre vorzeitige Berentung durchbekommen hat.
Da wird wohl eine nicht zu verachtende Summe nachgezahlt worden sein, wieso regelt ihr das nicht damit, was da aus dem Ruder gelaufen ist. ?
Rolfe
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Rolfe »

Hallo, Tabby,
die Pflegefälle hatten wir Anfang der 90 er
Jahre - der erste ist 1994, der zweite 2003
gestorben. Die Pflegeversicherung gibt es erst seit 1996. Rente hatten die beiden zwar, aber extrem wenig. Und da wir zu dieser Zeit beide (meine Frau und ich) noch ziemlich wenig eigene Einkünfte hatten, sind wir um Kredite nicht herumgekommen.
Diese beiden Pflegefälle 10 Jahre später -
und wir hätten wahrscheinlich überhaupt keine Kredite aufzunehmen brauchen.
Wäre meine Frau jetzt noch berufstätig
als Ärztin, hätten wir beide zusammen
5000 EUR netto und müßten uns über die Finanzierung der beiden Pflegefälle
(hätten wir sie erst jetzt) keine Gedanken machen. Heute habe ich das 5-fache Nettoeinkommen im Vergleich zu 1991 -
und meine Frau ebenso!
Es war einfach der falsche Zeitpunkt, als es uns mit den beiden Pflegefällen erwischt hat. Heute hätten wir damit kein Problem.
Gruß, Rolle
Rolfe
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Rolfe »

Nochmals, Tabby,
die Rente meiner FRau ist erst - nach Zahlung des Krankengeldes und des Arbeitslosengeldes - im August 2004 beantragt worden. Nachdem dieser Antrag
(der mußte über das Arbeitsamt an den Rentenversicherungsträger gestellt werden)
fehlgeleitet wurde, mußte er im Februar 2005 neu gestellt werden und ist erst im Oktober 2005 bewilligt worden. Nachgezahlt wurde nur die Zeit von März 2005 bis Oktober 2005 - allerdings wurden davon meine Krankenhaus- und Arztrechnungen bezahlt (zu ca. 80 %), die ich wegen der fehlenden Einkünfte meiner Frau erst einmal auf Eis legen mußte (bin privat versichert),
weil wir teilweise von den Rückerstattungen
der Versicherung pp. mitgelebt haben
(weil es nicht anders ging).
Mittlerweile ist aber alles bezahlt.
Gruß Rolle
nachteule
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Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von nachteule »

>>Heute habe ich das 5-fache Nettoeinkommen im Vergleich zu 1991 -
>>und meine Frau ebenso!

Sorry, Rolle, wenn ich mich da einklinke, aber das verstehe ich jetzt auch nicht. Wenn es so ist wie Du schreibst, wieso kannst Du dann die Kredite nicht jetzt zurückzahlen und das Insolvenzverfahren abbrechen?
Auch mein Mann musste eine private Insolvenz anmelden, aber soweit ich mitbekommen habe geht das nur, wenn wirklich nur das Existenzminimum vorhanden ist...*grübel*..?
Rolfe
Beiträge: 388
Registriert: 27. Jul 2004, 15:59

Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Rolfe »

Hallo, Tina,
das mit dem Zurückzahlen ist wegen der enormen Höhe der noch offenen Forderungen
(200.000 EUR) unmöglich. Uns haben die Zinsen, aber auch 7-jähriger Verdienstausfall wegen Krankheit und Erziehungsurlaub meiner Frau das Genick gebrochen...
Gruß, Rolle
Birgit49
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Registriert: 22. Jun 2005, 17:19

Re: Kann Vorwürfe nicht mehr ertragen!

Beitrag von Birgit49 »

Hallo Rolle,

eigentlich wollte ich mich ja aus "Deinen" threads heraus halten, da Du meines Erachtens sehr schwer mit den gegebenen Realitäten Deines Lebens umgehen kannst.

Ich habe beruflich viel mit Juristen zu tun und stelle immer wieder fest, sie können nicht kaufmännisch denken, 1 + 1 ist bei Juristen oftmals nicht 2.

Und genau dieses habe ich bei Dir feststellen müssen, Du hast mehr ausgegeben als Du eingenommen hast, aber nicht nur für Deine Verwandten sondern auch für Wohnungseigentum etc.

Ich erinnere mich an deine Aussagen, die Banken sind ja selbst schuld, sie hätten sich ja informieren können; ich habe nur die mir gestellten Fragen beantwortet, es wäre die Pflicht der Bank gewesen, sich die nicht genannten Tatsachen zu besorgen.

Die Privatinsolvenz Deiner Frau liegt ja auch nicht daran, dass sie einen "ausschweifenden Lebenswandel" geführt hat, sondern, weil sie für Dich gebürgt hat.

Ich denke, Du verdrehst oft die Tatsachen und fühlst Dich von allen unverstanden und "verfolgt", den Banken, Deinem Dienstherrn (welches Wort), Deinem Anwalt, Deiner Frau etc.

Natürlich ist es schwierig aus Deiner Situation heraus zu kommen, aber sicher nicht unmöglich, wenn man sich sachlich damit auseinandersetzt, sich selbst belügen bringt keinen weiter.

Ich hoffe, dass Du den Mut hast, Dich den Tatsachen zu stellen

Birgit
Die Fähigkeit das Wort “Nein“ auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.
(Nicolas Sebastién Chamfort)
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