Wann und wo sollte ich anfangen, etwas dagegen zu tun?
Verfasst: 5. Jan 2006, 00:24
Hallo,
mir ist klar, dass ich seit längerer Zeit immer wieder depressiv bin. Jetzt, während der Vorlesungszeit, geht es mir besser, ich habe Stress, aber eben auch genug Beschäftigung, aber immer in der freien Zeit "falle ich in ein großes Loch". Ich versuche zwar, möglichst viel mit Freunden zu unternehmen, um dann wenigstens nicht die ganze Zeit einsam rumzuhängen, das bereitet mir auch kurzfristig Freude (obwohl es Überwindung kosten kann, überhaupt mit der Außenwelt zu kommunizieren), aber wirklich helfen tut es nicht, bis zum Ende der Ferien geht es mir immer schlechter, ich schaffe es dann z.B. nicht mal mehr, meinen Tag einigermaßen sinnvoll einzuteilen, lerne mit unter nachts und verschlafe den Tag. Und dann kommen die Prüfungen. Im Moment mag es zwar noch relativ egal sein, wenn ich mir die "versaue" (außer dass das nicht gerade motivierend ist). Aber in absehbarer Zeit zählen die Noten für meinen Abschluss und ich habe Angst, mir den kaputt zu machen, wenn das so weitergeht (Ich bin sehr ehrgeizig und ich kann es nicht ertragen, wenn meine Leistungen durch irgendwelche äußeren Umstände negativ beeinflusst werden oder wenn in meinen Kopf nichts reingeht, weil ich mich nicht konzentrieren kann, ich kann dann stundenlang in ein Buch gucken und habe anschließend trotzdem keine Ahnung, was drin steht, obwohl es mich brennend interessiert).
Ich merke, dass ich "irgendwie anders" bin, als andere, und dass es den meisten in meiner Umgebung scheinbar wesentlich besser geht als mir, auch wenn die Situation bzgl. Studium etc. bei den meisten sehr ähnlich ist. Es scheint aber keiner wirklich einschätzen zu können, wie es mir geht.
Ich hoffe, hier ein paar Tipps zu bekommen... ist es sinnvoll, jetzt etwas zu unternehmen, oder besser dann, wenn es mir wieder schlechter geht, sofern ich mich dann überhaupt überwinden kann, irgendwo hinzugehen? Und vor allem WO fange ich an? Ich habe diesen Sommer zum ersten Mal bei meiner Familie angedeutet, wie es mir geht, es scheint sehr schwer zu sein, mich zu verstehen und vor allem zu verstehen, dass ich keinen konkreten Grund nennen kann. Besonders weh tut es, wenn ich mir dann anhören muss, es würde an meinem Studium liegen, denn ich bin froh, mich für diesen Studiengang entschieden zu haben, auch wenn es kein leichtes Studium (gibt es überhaupt ein leichtes Studium?) ist und es während der Schulzeit Lehrer gab, die es geschafft haben, mir jede Freude an eben diesem Fach zu nehmen... es gab andere, die mich sehr motiviert haben. Ich mache es gerne und ich habe es schon viel weiter geschafft, als viele andere, die teils sogar mit deutlich besseren bzw. mehr Vorkenntnissen im gleichen Jahr angefangen haben und ich gehe davon aus, dass meine Noten besser sein könnten, wenn es mir besser ginge, aber so leicht ist das nun mal nicht. Nun habe ich hier zwar schon Adressen von Psychotherapeuten, einer Beratungsstelle vom Gesundheitsamt, Neurologen und einer Klink (laaange Wartezeiten für Termine), aber ich habe keine Ahnung, WANN und WO ich anfangen sollte (zum Hausarzt will ich definitiv nicht).
Nun habe ich es endlich geschafft, wenigstens ein mal hier zu posten und nicht nur ab und zu mitzulesen. Ich habe mehrfach versucht, mich/meine Situation in unterschiedlich langen Texten zu beschreiben, bis ich mich endlich für obige Version entscheiden konnte. Ich habe es damit sicher nicht geschafft, eine auch nur ansatzweise vollständige Beschreibung meiner Gefühlswelt zu liefern, aber das ist wohl auch kaum möglich in einem einzelnen Beitrag, allerdings werde ich das Gefühl nicht los, mein Leben auf das Studium reduziert zu haben, obwohl 100 andere Dinge in meinem Leben eine sehr wichtige Rolle spielen, wahrscheinlich liegt es daran, dass das Studium nun mal viel Zeit in Anspruch nimmt und dass es mit dem Rhythmus zwischen Vorlesungen und Semesterferien auch bestimmt, wie es mir geht; allerdings gibt es die "schlechten Phasen" nicht erst seit dem Studium! Jedenfalls habe ich nun erst mal den Rest meines Lebens unterschlagen ...ich weiß nicht, wo ich da anfangen und wo aufhören sollte, was wichtig ist...
Wenn es mir schlecht geht, wünsche ich mir nichts mehr, als den Weg zurück in ein normales Leben zu finden. Der Gedanke daran, ob es diesen Weg überhaupt gibt, macht mir Angst.
Wenn ich hier im Forum andere Beiträge lese, scheinen Gesprächstherapien an der Tagesordnung zu sein, aber was sollte ich jetzt, wo es mir gut geht, irgendjemandem erzählen? Jetzt ist mein Leben doch fast "normal", nur wie es mir in den nächsten Ferien gehen wird, kann ich nicht einschätzen und darüber mache ich mir jetzt schon wieder Gedanken.
Ich hoffe, dass ihr mir den einen oder anderen Tipp geben könnt.
Liebe Grüße,
Sonne
PS:
Wenn ich den Selbsttest mache, wenn es mir schlecht geht, bekomme ich als Antwort, dass ich sofort und auf der Stelle zum Arzt soll und jetzt steht da je nachdem wie ich ein Kreuz setze was von keiner oder einer leichten Depression.
mir ist klar, dass ich seit längerer Zeit immer wieder depressiv bin. Jetzt, während der Vorlesungszeit, geht es mir besser, ich habe Stress, aber eben auch genug Beschäftigung, aber immer in der freien Zeit "falle ich in ein großes Loch". Ich versuche zwar, möglichst viel mit Freunden zu unternehmen, um dann wenigstens nicht die ganze Zeit einsam rumzuhängen, das bereitet mir auch kurzfristig Freude (obwohl es Überwindung kosten kann, überhaupt mit der Außenwelt zu kommunizieren), aber wirklich helfen tut es nicht, bis zum Ende der Ferien geht es mir immer schlechter, ich schaffe es dann z.B. nicht mal mehr, meinen Tag einigermaßen sinnvoll einzuteilen, lerne mit unter nachts und verschlafe den Tag. Und dann kommen die Prüfungen. Im Moment mag es zwar noch relativ egal sein, wenn ich mir die "versaue" (außer dass das nicht gerade motivierend ist). Aber in absehbarer Zeit zählen die Noten für meinen Abschluss und ich habe Angst, mir den kaputt zu machen, wenn das so weitergeht (Ich bin sehr ehrgeizig und ich kann es nicht ertragen, wenn meine Leistungen durch irgendwelche äußeren Umstände negativ beeinflusst werden oder wenn in meinen Kopf nichts reingeht, weil ich mich nicht konzentrieren kann, ich kann dann stundenlang in ein Buch gucken und habe anschließend trotzdem keine Ahnung, was drin steht, obwohl es mich brennend interessiert).
Ich merke, dass ich "irgendwie anders" bin, als andere, und dass es den meisten in meiner Umgebung scheinbar wesentlich besser geht als mir, auch wenn die Situation bzgl. Studium etc. bei den meisten sehr ähnlich ist. Es scheint aber keiner wirklich einschätzen zu können, wie es mir geht.
Ich hoffe, hier ein paar Tipps zu bekommen... ist es sinnvoll, jetzt etwas zu unternehmen, oder besser dann, wenn es mir wieder schlechter geht, sofern ich mich dann überhaupt überwinden kann, irgendwo hinzugehen? Und vor allem WO fange ich an? Ich habe diesen Sommer zum ersten Mal bei meiner Familie angedeutet, wie es mir geht, es scheint sehr schwer zu sein, mich zu verstehen und vor allem zu verstehen, dass ich keinen konkreten Grund nennen kann. Besonders weh tut es, wenn ich mir dann anhören muss, es würde an meinem Studium liegen, denn ich bin froh, mich für diesen Studiengang entschieden zu haben, auch wenn es kein leichtes Studium (gibt es überhaupt ein leichtes Studium?) ist und es während der Schulzeit Lehrer gab, die es geschafft haben, mir jede Freude an eben diesem Fach zu nehmen... es gab andere, die mich sehr motiviert haben. Ich mache es gerne und ich habe es schon viel weiter geschafft, als viele andere, die teils sogar mit deutlich besseren bzw. mehr Vorkenntnissen im gleichen Jahr angefangen haben und ich gehe davon aus, dass meine Noten besser sein könnten, wenn es mir besser ginge, aber so leicht ist das nun mal nicht. Nun habe ich hier zwar schon Adressen von Psychotherapeuten, einer Beratungsstelle vom Gesundheitsamt, Neurologen und einer Klink (laaange Wartezeiten für Termine), aber ich habe keine Ahnung, WANN und WO ich anfangen sollte (zum Hausarzt will ich definitiv nicht).
Nun habe ich es endlich geschafft, wenigstens ein mal hier zu posten und nicht nur ab und zu mitzulesen. Ich habe mehrfach versucht, mich/meine Situation in unterschiedlich langen Texten zu beschreiben, bis ich mich endlich für obige Version entscheiden konnte. Ich habe es damit sicher nicht geschafft, eine auch nur ansatzweise vollständige Beschreibung meiner Gefühlswelt zu liefern, aber das ist wohl auch kaum möglich in einem einzelnen Beitrag, allerdings werde ich das Gefühl nicht los, mein Leben auf das Studium reduziert zu haben, obwohl 100 andere Dinge in meinem Leben eine sehr wichtige Rolle spielen, wahrscheinlich liegt es daran, dass das Studium nun mal viel Zeit in Anspruch nimmt und dass es mit dem Rhythmus zwischen Vorlesungen und Semesterferien auch bestimmt, wie es mir geht; allerdings gibt es die "schlechten Phasen" nicht erst seit dem Studium! Jedenfalls habe ich nun erst mal den Rest meines Lebens unterschlagen ...ich weiß nicht, wo ich da anfangen und wo aufhören sollte, was wichtig ist...
Wenn es mir schlecht geht, wünsche ich mir nichts mehr, als den Weg zurück in ein normales Leben zu finden. Der Gedanke daran, ob es diesen Weg überhaupt gibt, macht mir Angst.
Wenn ich hier im Forum andere Beiträge lese, scheinen Gesprächstherapien an der Tagesordnung zu sein, aber was sollte ich jetzt, wo es mir gut geht, irgendjemandem erzählen? Jetzt ist mein Leben doch fast "normal", nur wie es mir in den nächsten Ferien gehen wird, kann ich nicht einschätzen und darüber mache ich mir jetzt schon wieder Gedanken.
Ich hoffe, dass ihr mir den einen oder anderen Tipp geben könnt.
Liebe Grüße,
Sonne
PS:
Wenn ich den Selbsttest mache, wenn es mir schlecht geht, bekomme ich als Antwort, dass ich sofort und auf der Stelle zum Arzt soll und jetzt steht da je nachdem wie ich ein Kreuz setze was von keiner oder einer leichten Depression.