Diskussionsforum Depression

Hallo! Bin gerade neu hier eingetroffen. Seit über einem Jahr trage ich nun schon dieses gefühl von trauer, enge und sinnlosigkeit mit mir herum.Nun hab ich mich dazu überwunden mir "helfen" zu lassen und bin zum Therapeuten gegangen. Nach einem 1 Stündigen Gespräch hat er mir cipralex und thiridazin verschrieben.In kombination mit wöchentlichen gesprächen. Nun sitze ich vor der Arzneimittelpackung und habe Angst davor. Ist es so "einfach"? Einfach ein paar Pillen? Bin ich dann noch der selbe?

Lieber Matthias,

Einfach? Nein, einfach ist es nicht, sich aus einer Depression herraus zu arbeiten. Aber die Medikamente können eine große Hilfe sein.
Sie verändern nicht Deine Warnehmung. Sie sorgen nur dafür, das der Informationsaustausch in deinem Hirn wieder fuktioniert, genau das was jetzt hakt.
Diese Wirkung tritt auch erst langsam ein, die volle Wirkung wirst Du erst nach 4 Wochen machmal auch erst nach 8 Wochen merken.
Du hast sehr viel Glück das Du gleich eine Gesprächstherapie beginnen kannst. Viele hier müssen Monate auf den Therapieanfang warten.
Lieber Matthias, erzähle uns wie es weiter geht, wir begleiten Dich gerne.

hallo matthias,

ich denke auch,das die kombination von medikamenten UND therapie ideal ist.
nur mit medikamenten kann man keine depressionen "entfernen".
aber die medikamente helfen dir,wieder einen klareren kopf zu bekommen,du wirst sehen,die welt hat bald wieder farbe und du kannst dann mit deinem therapeuten an den eigentlichen problemen arbeiten.

alles liebe
gummibärchen

Liebe Bea!Liebes Gummibärchen!

Vielen Dank für die Antworten.Ich bin auch froh,dass ich gleich mit Gesprächen beginnen kann, Obwohl ich auch sehr skeptisch bin!Meine Skepsis hat mich ja auch dazu gebrachtlange damit zu warten.Als ich sagte seit einem Jahr ginge es mir so,meinte ich seit einem Jahr ist es kaum mehr zu ertragen und tritt nicht wie früher Phasenweise auf sondern so gut wie permanent.Aus anderen Beiträgen,die ich hier gelesen habe schließe ich dass vergangene traumatische Erlebnisse oft auslöser sind. Sind diese tatsächlich durch gespräche zu lösen? Mein Trauma ist,mein Schuldgefühl.Auch meine Mutter litt unter Depressionen,ich konnte ihr nicht helfen,ich lies sie damit allein. Das scheint mich jetzt einzuholen.

Lieber Matthias,

das Los des Angehörigen, selber zu erkranken haben hier noch einige mehr gezogen. Willkommen im Club.

Hallo Matthias,

ich möchte Dir Mut machen. Meinen persönlichen Erfahrungen nach kann eine Therapie sehr viel in einem bewirken. Alte Muster erkennen, auflösen, durch neue Muster ersetzen, sich verändern. Sei bitte nicht entmutigt, wenn eine Veränderung/Verbesserung nicht gleich zu merken ist. Es sind oft nur ganz kleine, fast unmerkliche Schritte auf dem Weg zur Besserung. Rückfälle immer wieder inklusive. So war das mal bei mir. Aber hab den Mut und geh es an! Du hast ja schon etwas erkannt, die Schuldgefühle! Das war/ist bei mir auch ein Thema. Man kann da wirklich Erfolge erzielen. Nur darfst Du halt keine Wunder und keine Übernachtheilung erwarten. Aber rückblickend, nach 2jähriger Therapie, sieht man (sah ich) dann die Erfolge, die Veränderungen, die Verbesserung.
Was das Thema Medikamente angeht, so kann ich nur für mich selbst sprechen. Habe eine innere Abneigung dagegen und deshalb bisher nur mal 1 Woche lang Antidepressiva eingenommen, sie dann aber wieder abgesetzt. Ich habe es auch ohne Medis geschafft aus meiner Depression wieder heraus zu kommen. ABER: Medis können eine Krücke sein, um es Dir leichter zu machen. Deshalb hör auf Dein Gefühl oder hab Vertrauen zu Deinem Therapeuten, der kann es vielleicht am Besten einschätzen. Überhaupt: Wichtig ist es, dass Du Vertrauen zu Deinem Therapeuten hast und Dich dort wohl fühlst! Denn damit steht und fällt jede Therapie!
Nur Mut!

LG, Sofie

Hi Matthias,

wenn die Depris unerträglich und die Nebenwirkung irrelevant sind, sind Medis eine gute Wahl.

lg