Hallo
Nächste Woche ist es wieder soweit, da muß ich ins Krankenhaus, da will ich aber nicht hin. Meine Familie will mich entmündigen lassen. Auf der Station werd ich bestimmt wieder mit Medis vollgestopft, die jetzigen sind schon viel, da schlaf ich schon die halbe Zeit.
Meine Meinung ist überhaupt nicht gefragt, es heißt immer du mußt das Zeug nehmen. Schon das letzte mal haben sie mich dazu gezwungen. Kann ich nicht einfach zu Hause bleiben? Erst gar nicht da hingehen?
Grüße Anja
Ich will nicht
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sonnenschein26
- Beiträge: 28
- Registriert: 24. Nov 2003, 20:23
Re: Ich will nicht
Hallo Anja,
wer will dich den zwingen, dass du in die Klinik gehst. Warum sollst du in die Klinik. Solange du dich nicht selbst gefährdest (Selbstmordgedanken oder -äußerungen) oder solange du niemand anders gefährdest kann man dich meiner Meinung nach nicht zwingen in die Klinik zu gehen.
Ich bin zwar kein Fachmann aber ich denke so ist es.
Warum will dich deine Familie entmündigen. Welchen Anlass haben sie zu so einem gravierenden Schritt?
Würde mich freuen von dir zu lesen. Lass dich nicht unterkriegen...
wer will dich den zwingen, dass du in die Klinik gehst. Warum sollst du in die Klinik. Solange du dich nicht selbst gefährdest (Selbstmordgedanken oder -äußerungen) oder solange du niemand anders gefährdest kann man dich meiner Meinung nach nicht zwingen in die Klinik zu gehen.
Ich bin zwar kein Fachmann aber ich denke so ist es.
Warum will dich deine Familie entmündigen. Welchen Anlass haben sie zu so einem gravierenden Schritt?
Würde mich freuen von dir zu lesen. Lass dich nicht unterkriegen...
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BeAk
Re: Ich will nicht
Liebe Anja,
habe mir gerade einige Informationen zu Thema Sachwalterschaft in Österreich aus den Netz geholt. Es sieht so aus, das es in Österreich grundsätzlich andere Regelungen gibt als in Deutschland, hier kannst Du nur unter Pflegschaft gestellt werden, wenn Du Dein Leben oder das andere gefährdest.
In Österreich mußt Du als psychisch Kranke in der Lage sein und willens deine Angelegenheit (z.B. Gesundheitsfürsorge) selber zu deinem Besten zu regeln. Kannst Du das nicht oder tust Du das nicht, wird Dir ein Sachwalter vom Gericht verordnet, dieser regelt dann deine Angelegenheiten z.B. das Du im Krankenhaus gegen Deinen Willen behandelt wirst.
Liebe Anja, ich kann Dir nur raten, kümmere Dich so gut es geht um Deine Gesundheit. Versuche mit Hilfe der Ärzte und wenn sie es für nötig halten durch einen Krankenhausaufendhalt, das Beste aus der Krankheit zu machen. Wenn Du Dich weigerst ärztliche Hilfe an zu nehmen, wird man Dich unter eine Sachwalterschaft stellen können.
habe mir gerade einige Informationen zu Thema Sachwalterschaft in Österreich aus den Netz geholt. Es sieht so aus, das es in Österreich grundsätzlich andere Regelungen gibt als in Deutschland, hier kannst Du nur unter Pflegschaft gestellt werden, wenn Du Dein Leben oder das andere gefährdest.
In Österreich mußt Du als psychisch Kranke in der Lage sein und willens deine Angelegenheit (z.B. Gesundheitsfürsorge) selber zu deinem Besten zu regeln. Kannst Du das nicht oder tust Du das nicht, wird Dir ein Sachwalter vom Gericht verordnet, dieser regelt dann deine Angelegenheiten z.B. das Du im Krankenhaus gegen Deinen Willen behandelt wirst.
Liebe Anja, ich kann Dir nur raten, kümmere Dich so gut es geht um Deine Gesundheit. Versuche mit Hilfe der Ärzte und wenn sie es für nötig halten durch einen Krankenhausaufendhalt, das Beste aus der Krankheit zu machen. Wenn Du Dich weigerst ärztliche Hilfe an zu nehmen, wird man Dich unter eine Sachwalterschaft stellen können.
Re: Ich will nicht
Hallo
Danke für eure Antworten. Will euch einen Einblick in die Gesellschaft von Tiroler Seitentälern geben. Bei uns herrscht gerade was Nervenerkrankungen betrifft noch finsterstes Mittelalter. Meine Familie ist da kein Einzelfall.
In Deutschland ist man da aufgeschlossener. Wir haben eine viel schlechtere Versorgung, Neurologen und Psychiater gibt es im Tal sowieso nicht. Da geht man zum Pfarrer, der mir was von Teufeln und Exorzismus erzählte.
Allein schon wegen der Epilepsie galt ich als Schande der Familie, da war von Hallus noch gar nicht die Rede. Ein Dämon hat sie gepackt hies es, als ich in der Kirche einen Anfall hatte.
Ein Bursch aus der Nachbarschaft wird genauso ausgegrenzt weil er leicht geistig behindert ist. Weil ich mir das Geld auszahlen lassen wollte ging das ganze los.
Grüße Anja
Danke für eure Antworten. Will euch einen Einblick in die Gesellschaft von Tiroler Seitentälern geben. Bei uns herrscht gerade was Nervenerkrankungen betrifft noch finsterstes Mittelalter. Meine Familie ist da kein Einzelfall.
In Deutschland ist man da aufgeschlossener. Wir haben eine viel schlechtere Versorgung, Neurologen und Psychiater gibt es im Tal sowieso nicht. Da geht man zum Pfarrer, der mir was von Teufeln und Exorzismus erzählte.
Allein schon wegen der Epilepsie galt ich als Schande der Familie, da war von Hallus noch gar nicht die Rede. Ein Dämon hat sie gepackt hies es, als ich in der Kirche einen Anfall hatte.
Ein Bursch aus der Nachbarschaft wird genauso ausgegrenzt weil er leicht geistig behindert ist. Weil ich mir das Geld auszahlen lassen wollte ging das ganze los.
Grüße Anja
Re: Ich will nicht
Hallo Kroki
Allein als Epileptikerin wirst du schon ausgegrenzt. Es ist eine Erkrankung die sie nicht verstehen und deshalb wird sie mit bösen Geistern in Verbindung gebracht. Es ist zwar für aussenstehende unglaublich, das es solchen Aberglauben noch gibt, aber sogar in unserer modernen Zeit geistert der Hexen-und Zauberwahn noch durch Europa.
Mein Großvater erzählte immer von Hexen und Dämonen die nachts durch die Lüfte fliegen. Wenn Oma ihn zurecht weist ist er beleidigt. Als Kind machten mir seine Erzählungen Angst. Zu Weihnachten und zu Ostern geht Opa immer mit dem Weihrauchfaß durchs ganze Haus. Böse Geister sollen so vertrieben werden.
Die Krankheit allein wär gar nicht das Problem sondern vielmehr die Gesinnung der Leute und die schlechte Versorgung in den Tälern. Therapien werden von den Kassen meist nur teilweise oder gar nicht bezahlt. Viele stellen dich als verrückt hin, auch Ärzte. In den Städten des Inntals ist die Situation schon besser, deshalb möcht ich ja ins Inntal rausziehen. Da sind die öffentlichen Verbindungen besser, und auch die Leute sind aufgeschlossener.
Oma sagte, das man meinen Bruder wenn nötig auch gerichtlich zwingen kann, das Geld auszuzahlen. Außerdem kann sie als Hofbesitzerin darüber bestimmen wer das Erbe antritt und wer raus muß. Meine Oma ist ein echter Skorpion, sie ist meist ruhig, aber wenn sie sticht dann sitzt der Stachel tief.
Grüße Anja
Allein als Epileptikerin wirst du schon ausgegrenzt. Es ist eine Erkrankung die sie nicht verstehen und deshalb wird sie mit bösen Geistern in Verbindung gebracht. Es ist zwar für aussenstehende unglaublich, das es solchen Aberglauben noch gibt, aber sogar in unserer modernen Zeit geistert der Hexen-und Zauberwahn noch durch Europa.
Mein Großvater erzählte immer von Hexen und Dämonen die nachts durch die Lüfte fliegen. Wenn Oma ihn zurecht weist ist er beleidigt. Als Kind machten mir seine Erzählungen Angst. Zu Weihnachten und zu Ostern geht Opa immer mit dem Weihrauchfaß durchs ganze Haus. Böse Geister sollen so vertrieben werden.
Die Krankheit allein wär gar nicht das Problem sondern vielmehr die Gesinnung der Leute und die schlechte Versorgung in den Tälern. Therapien werden von den Kassen meist nur teilweise oder gar nicht bezahlt. Viele stellen dich als verrückt hin, auch Ärzte. In den Städten des Inntals ist die Situation schon besser, deshalb möcht ich ja ins Inntal rausziehen. Da sind die öffentlichen Verbindungen besser, und auch die Leute sind aufgeschlossener.
Oma sagte, das man meinen Bruder wenn nötig auch gerichtlich zwingen kann, das Geld auszuzahlen. Außerdem kann sie als Hofbesitzerin darüber bestimmen wer das Erbe antritt und wer raus muß. Meine Oma ist ein echter Skorpion, sie ist meist ruhig, aber wenn sie sticht dann sitzt der Stachel tief.
Grüße Anja