Ohne Medikamente geht es nicht
Verfasst: 14. Okt 2005, 16:32
Hallo, zunächst möchte ich mich vorstellen. Ich bin 26 Jahre alt und Student der Wirtschaftswissenschaften.
Nun zu meiner Krankheitsgeschichte und der daraus resultierenden Erkenntnis: OHNE MEDIKAMENTE GEHT ES NICHT!
Ich bin 1998 zum ersten Mal an Depressionen erkrankt. Das war während des Abiturs. Es fiel mir immer schwerer mich auf die anstehenden Augaben zu konzentrieren. Ich hatte starke Schuldgefühle, hielt mich für einen Totalversager. In den Abschlussprüfungen hatte ich eine absolute Schreib- und Denkblockade. Der Denkfluss wurde ständig unterbrochen.
Desweitere habe ich mich von meiner Umwelt abgekapselt, Kontakte abgebrochen... .
Das Abitur habe ich mit sehr schlechten Abiklausuren trotzdem noch gekriegt. Aber danach wurde alles noch viel schlimmer.
Ich konnte mich zu nichts mehr motivieren und die Zwangsgrübeleien haben mich total fertig gemacht.
Ich habe dann im August 1998 mit dem Zivildienst begonnen. Ich hatte von Anfang an erhebliche Probleme, konnte mich nicht auf die Arbeit einlassen, nicht konzentrieren. Die Grübeleien wurden immer schlimmer. Bis ich dann im August 1999 gar nicht mehr konnte und regelrecht zusammengebrochen bin. Ich sah keine Zukunft mehr für mich, hatte Suizidgedanken.
Von meiner Erkrankung wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Erst über Umwege bin ich damals beim Psychiater gelandet. Dessen Diagnose war allerdings eindeutig.
DEPRESSIONEN!
Ich war damals sehr erleichtert endlich zu wissen was los war.
Ich wurde dann umgehend stationär aufgenommen und mit Antidepressiva und Lithium behandelt. Diese Medikamente haben gewirkt. Ich wurde im Febr. 2000 nach 4 Monaten stationärem Aufenthalt aus der Psy. entlassen und fühlte mich viel besser.
Ich habe dann für einige Monate gearbeitet (körperliche Arbeit) und mich nicht schlecht gefühlt. Die depressive Symptomatik war deutlich abgeschwächt, aber nicht weg.
Ich habe dann zum WS 2000 ein Studium aufgenommen. Damit war ich allerdings überfordert. Ich hatte keine schweren Depressionen mehr, aber nach wie vor starke Ängste. Ich hatte Z.B Angst vor Krankheiten (Aids oder Krebs zu haben). Ich konnte mich nicht ausreichend konzentrieren. Somit musste ich das Stud. nach wenigen Wochen aufgeben.
Im Aug. 2001 habe ich eine handwerkliche Ausbildung begonnen. Trotz der besagten Ängste, konnte ich die Ausbildungsanforderungen bewältigen.
Unterstützend begann ich eine Verhaltenstherapie. Ich lernte mit meinen Ängsten und Zweifeln umzugehen.
Im Sommer 2003 überlegte ich mir, dass ich die Restsymptomatik auch noch loswerden möchte. Ich wollte unbedingt noch Neuroleptika ausprobieren, da ich mir viel von ihnen versprach. Mein Psychiater riet mir davon ab. Ich habe dann einen anderen Psychiater aufgesucht, der mir ein Rezept ausstellte. Im Nachhinein war diese Schritt ein RIESIGER FEHLER. Ich habe die Neuroleptika nicht vertragen, hatte starke Nebenwirkungen (Rastlosigkeit, eigenartige Spannungszustände) und dann auch noch Absetzsymptome. Ich habe wirklich eine Woche Kaum noch geschlafen, war überdreht. Nach dem Abklingen Der Absetzsymptome hatte ich WIEDER SCHWERE DEPRESSIONEN!
Ich wusste erst gar nicht was los war. Ich war in Panik. Ich habe dann große Probleme in meinem Ausbildungsbetrieb bekommen. Mein Meister war immer schlechter auf mich zu sprechen, weil ich so viele Fehler gemacht habe. Ich bin überhaupt nicht mehr klargekommen, wurde abgemahnt, hatte wieder Suizidgedanken.
Ich habe die Depressionen ein halbes Jahr nicht unter Kontrolle gekriegt, sogar angefangen Schlaftabletten zu nehmen. Das hat meine Situation nur verschlechtert. Diese depressive Episode hat etwa ein halbes Jahr gedauert. Dann wurde es langsam besser. Das Ausbildungsverhältnis ist daran nicht zerbrochen aber trotzdem kaputt gegangen.
Zwischendurch waren meine Eltern und ich so verzweifelt, dass ich noch einen anderen Behandlungshansatz ausprobierte.
Die Orthomolekulare Medizin, eine Behandlung mit Mega-Vitamin Dosen.
Lag es daran, dass sich meine Stimmung gegen Ende des Jahres 2003 aufhellte? Ich war jedenfalls wieder relativ fit, konnte sogar die Ausbildung verkürzen und war dann im August 2004 fertig.
Ich habe denn im WS 2004 wieder ein Studium aufgenommen. Diesmal konnte ich den Anforderungen entsprechen. Die angesprochenen Ängste waren zwar nach wie vor vorhanden, aber ich hatte sie im Griff.
Nun wollte ich endlich von den Medikamenten loskommen.
Ich habe dann das Antidepressivum (Trevilor) und das Lithium auf eine Minimaldosis runtergefahren. Ganz abzusetzen hat nicht funktioniert (Absetzsymptome, verstärkte Grübelneigung). Desweiteren habe ich die Vitamine ganz abgesetzt.
Zunächst ging es mir gut, bis ich im Juni diesen Jahres einen RÜCKFALL hatte. Diesmal war mir sofort klar, dass ich wieder krank geworden war.
Ich habe dann 6 Wochen die Zähne zusammengebissen und weitergemacht (eigentlich ging es nicht), da wichtige Klausuren anstanden. Nach etwa 6 Wochen Quälerei, ging´s mir wieder besser.
So, und vor ein paar Tagen ging es wieder los. SCHON WIEDER EIN RÜCKFALL. Ich fühle mich wie gelähmt, kann mich von bestimmten Gedanken nicht mehr lösen... . Und warum? Oder anders gefragt. Warum hatte ich von Februar 2000 bis zum Sommer 2003 keine Depressionen?
Weil ich damals die Medikamente regelmäßig eingenommen habe und heute im Prinzp gar nicht mehr. Für die zweite depr. Episode gab es einen Auslöser. Die Neuroleptika waren der Auslöser. Für die dritte und die jetzt schon vierte Episode gibt es keinen Auslöser. Ohne die Medikamente scheint die "Schwelle" zu Depressionen sehr niedrig zu sein.
Daher bin ich jetzt zu dem Schluß gekommen:
OHNE MEDIKAMENTE GEHT ES NICHT!
Wie ihr sehen könnt, habe Ich habe schon viel durchgemacht. Ich will und ich kann nicht mehr.
Ich nehme die M. seit heute wieder und hoffe in Zukunft ein beschwerdefreies Leben führen zu können.
Bis dahin, Lithium
Nun zu meiner Krankheitsgeschichte und der daraus resultierenden Erkenntnis: OHNE MEDIKAMENTE GEHT ES NICHT!
Ich bin 1998 zum ersten Mal an Depressionen erkrankt. Das war während des Abiturs. Es fiel mir immer schwerer mich auf die anstehenden Augaben zu konzentrieren. Ich hatte starke Schuldgefühle, hielt mich für einen Totalversager. In den Abschlussprüfungen hatte ich eine absolute Schreib- und Denkblockade. Der Denkfluss wurde ständig unterbrochen.
Desweitere habe ich mich von meiner Umwelt abgekapselt, Kontakte abgebrochen... .
Das Abitur habe ich mit sehr schlechten Abiklausuren trotzdem noch gekriegt. Aber danach wurde alles noch viel schlimmer.
Ich konnte mich zu nichts mehr motivieren und die Zwangsgrübeleien haben mich total fertig gemacht.
Ich habe dann im August 1998 mit dem Zivildienst begonnen. Ich hatte von Anfang an erhebliche Probleme, konnte mich nicht auf die Arbeit einlassen, nicht konzentrieren. Die Grübeleien wurden immer schlimmer. Bis ich dann im August 1999 gar nicht mehr konnte und regelrecht zusammengebrochen bin. Ich sah keine Zukunft mehr für mich, hatte Suizidgedanken.
Von meiner Erkrankung wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Erst über Umwege bin ich damals beim Psychiater gelandet. Dessen Diagnose war allerdings eindeutig.
DEPRESSIONEN!
Ich war damals sehr erleichtert endlich zu wissen was los war.
Ich wurde dann umgehend stationär aufgenommen und mit Antidepressiva und Lithium behandelt. Diese Medikamente haben gewirkt. Ich wurde im Febr. 2000 nach 4 Monaten stationärem Aufenthalt aus der Psy. entlassen und fühlte mich viel besser.
Ich habe dann für einige Monate gearbeitet (körperliche Arbeit) und mich nicht schlecht gefühlt. Die depressive Symptomatik war deutlich abgeschwächt, aber nicht weg.
Ich habe dann zum WS 2000 ein Studium aufgenommen. Damit war ich allerdings überfordert. Ich hatte keine schweren Depressionen mehr, aber nach wie vor starke Ängste. Ich hatte Z.B Angst vor Krankheiten (Aids oder Krebs zu haben). Ich konnte mich nicht ausreichend konzentrieren. Somit musste ich das Stud. nach wenigen Wochen aufgeben.
Im Aug. 2001 habe ich eine handwerkliche Ausbildung begonnen. Trotz der besagten Ängste, konnte ich die Ausbildungsanforderungen bewältigen.
Unterstützend begann ich eine Verhaltenstherapie. Ich lernte mit meinen Ängsten und Zweifeln umzugehen.
Im Sommer 2003 überlegte ich mir, dass ich die Restsymptomatik auch noch loswerden möchte. Ich wollte unbedingt noch Neuroleptika ausprobieren, da ich mir viel von ihnen versprach. Mein Psychiater riet mir davon ab. Ich habe dann einen anderen Psychiater aufgesucht, der mir ein Rezept ausstellte. Im Nachhinein war diese Schritt ein RIESIGER FEHLER. Ich habe die Neuroleptika nicht vertragen, hatte starke Nebenwirkungen (Rastlosigkeit, eigenartige Spannungszustände) und dann auch noch Absetzsymptome. Ich habe wirklich eine Woche Kaum noch geschlafen, war überdreht. Nach dem Abklingen Der Absetzsymptome hatte ich WIEDER SCHWERE DEPRESSIONEN!
Ich wusste erst gar nicht was los war. Ich war in Panik. Ich habe dann große Probleme in meinem Ausbildungsbetrieb bekommen. Mein Meister war immer schlechter auf mich zu sprechen, weil ich so viele Fehler gemacht habe. Ich bin überhaupt nicht mehr klargekommen, wurde abgemahnt, hatte wieder Suizidgedanken.
Ich habe die Depressionen ein halbes Jahr nicht unter Kontrolle gekriegt, sogar angefangen Schlaftabletten zu nehmen. Das hat meine Situation nur verschlechtert. Diese depressive Episode hat etwa ein halbes Jahr gedauert. Dann wurde es langsam besser. Das Ausbildungsverhältnis ist daran nicht zerbrochen aber trotzdem kaputt gegangen.
Zwischendurch waren meine Eltern und ich so verzweifelt, dass ich noch einen anderen Behandlungshansatz ausprobierte.
Die Orthomolekulare Medizin, eine Behandlung mit Mega-Vitamin Dosen.
Lag es daran, dass sich meine Stimmung gegen Ende des Jahres 2003 aufhellte? Ich war jedenfalls wieder relativ fit, konnte sogar die Ausbildung verkürzen und war dann im August 2004 fertig.
Ich habe denn im WS 2004 wieder ein Studium aufgenommen. Diesmal konnte ich den Anforderungen entsprechen. Die angesprochenen Ängste waren zwar nach wie vor vorhanden, aber ich hatte sie im Griff.
Nun wollte ich endlich von den Medikamenten loskommen.
Ich habe dann das Antidepressivum (Trevilor) und das Lithium auf eine Minimaldosis runtergefahren. Ganz abzusetzen hat nicht funktioniert (Absetzsymptome, verstärkte Grübelneigung). Desweiteren habe ich die Vitamine ganz abgesetzt.
Zunächst ging es mir gut, bis ich im Juni diesen Jahres einen RÜCKFALL hatte. Diesmal war mir sofort klar, dass ich wieder krank geworden war.
Ich habe dann 6 Wochen die Zähne zusammengebissen und weitergemacht (eigentlich ging es nicht), da wichtige Klausuren anstanden. Nach etwa 6 Wochen Quälerei, ging´s mir wieder besser.
So, und vor ein paar Tagen ging es wieder los. SCHON WIEDER EIN RÜCKFALL. Ich fühle mich wie gelähmt, kann mich von bestimmten Gedanken nicht mehr lösen... . Und warum? Oder anders gefragt. Warum hatte ich von Februar 2000 bis zum Sommer 2003 keine Depressionen?
Weil ich damals die Medikamente regelmäßig eingenommen habe und heute im Prinzp gar nicht mehr. Für die zweite depr. Episode gab es einen Auslöser. Die Neuroleptika waren der Auslöser. Für die dritte und die jetzt schon vierte Episode gibt es keinen Auslöser. Ohne die Medikamente scheint die "Schwelle" zu Depressionen sehr niedrig zu sein.
Daher bin ich jetzt zu dem Schluß gekommen:
OHNE MEDIKAMENTE GEHT ES NICHT!
Wie ihr sehen könnt, habe Ich habe schon viel durchgemacht. Ich will und ich kann nicht mehr.
Ich nehme die M. seit heute wieder und hoffe in Zukunft ein beschwerdefreies Leben führen zu können.
Bis dahin, Lithium