Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

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Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von 87 »

Hallo, ich nehme seit über 30 Jahren regelmäßig Psychopharmaka und versuche jetzt, davon wegzukommen, weil ich nicht mehr aus noch ein weiß. Ich möchte mich nicht mehr abhängig machen und bin die Nebenwirkungen leid, kann sie nicht mehr ertragen. Nun bin ich bin dabei, Doxepin und Chlorprothixen langsam auszuschleichen; Zopiclon habe ich ganz abgesetzt. Vorgestern Nacht habe ich überhaupt nicht geschlafen, habe morgens die Sonne aufgehen sehen; diese Nacht habe ich nur gedöst. Ich fühle mich ganz schrecklich, mir wird immer heiß und kalt, mir ist übel, und ich habe einen dröhnenden Kopf.
Kann ich jemals darauf hoffen, wieder normal leben zu können? Das Wachliegen ist meine Depression, d.h. ich bin weder traurig noch schwermütig. Im Gegenteil.
Kann ich meinen Körper noch entziehen, oder ist es zu spät? Was kann ich noch tun, um die Entzugserscheinungen zu mildern?
barbara
Dendrit
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von Dendrit »

Hallo Barbara,

hast Du das Medikament von heut auf morgen ganz abgesetzt oder ausgeschlichen? Bei "Kaltentzug" kanns schon ziemlich heftig werden, aber sanfter - wenn auch evtl. mit Begleiterscheinungen - ist ein Absetzen angenehmer.

Machst Du das "allein" oder mit Deinem Doc? Wäre nicht schlecht, dann weiß er, was evtl. los ist bzw. passiert (z.B. Rückschlag - "normal" oder Rebound-Effekt) und kann Dir zudem Tipps zu einem passenden und verträglichen Absetzmodus geben.

LG, Manuela
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von 87 »

Hallo Manuela, danke für die Antwort. Ich umarme Dich ganz lieb.
Ich mache den Entzug alleine, weil mein Doc mir immer nur etwas verschreiben will. Aber übernächste Woche habe ich einen neuen Termin bei ihm. Ich schleiche die Tabletten langsam aus: Alle 5 Tage etwas weniger. Meine größte Sorge gilt dem Schlaf. Wie lange kann man ohne Schlaf auskommen? Breche ich zusammen, wenn ich 2 bis 3 Nächte hintereinander wachliege? Ich fühle mich auf jeden Fall so.
Für Deine Hilfe bin ich sehr dankbar.
Ganz liebe Grüße
barbara
Dendrit
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von Dendrit »

Hallo Barbara,

hast Du schon mit Hopfen- und/oder Baldrian-Präparate probiert? Es gibt auch von Bad Heilbrunner einen Kräutertee, der sehr gut wirken soll (muss offensichtlich was sein, weil er sogar in der Roten Liste steht).

Aushalten? Ich denk, dass das auch wieder individuell verschieden ist. Vor 3 y war ich mal 4 Nächte hintereinander wach, und dann immer wieder Nächte, wo ich nur ein paar Std. schlief. Das wiederholte sich immer wieder mal. Das war allerdings, kurz bevor "Depri" diagnostiziert wurde. Im KH bekam ich dann vorübergehend ein Hilfsmittel, um wieder einen Schlaf-Wach-Rhythmus zu finden. Das mache ich z.Z. auch - etwas medikamentös nachhelfen.

LG, Manuela
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von 87 »

Liebe Manuela,

dann hast Du ja auch schlimme Nächte durchgemacht und machst sie immer noch durch - und wenn sich das immer wiederholt - das ist ja furchtbar. So wird es wohl bei mir auch in Zukunft sein, ohne Medis.
Ich werde auch versuchen, meinen Schlaf-Wachrhythmus einigermaßen hinzukriegen und denke, dass ich alle paar Tage etwas nehme, bevor es noch schlimmer wird. In diesem Falle habe ich noch Neurocil 100 mg im Schrank. Vielleicht alle 3 Nächte eine Tablette, zum Aufholen von Schlaf, immer um die gleiche Uhrzeit. Was meinst Du dazu? Oder rutsche ich wieder in eine Abhängigkeit hinein? Ich mache des weiteren einen vielleicht gravierenden Fehler: Ich gucke vom Bett aus immer fern, von abends 6 Uhr bis morgens, und man soll das Bett nur zum Schlafen verwenden. Das werde ich ab heute auch ändern.
Es ist für mich ein Trost, mit Dir über meine Probleme reden zu können, und ich danke Dir im voraus für alle Tips, die Du für mich hast, wobei ich Dir auch gerne helfen würde.
Ganz liebe Grüße
barbara
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von 87 »

Hallo Manuela,

ich habe etwas vergessen: Weißt Du, wie der Bad-Heilbrunner-Tee heißt und/oder was darin enthalten ist, damit ich in der Apotheke Bescheid weiß? Das wäre einen Versuch Wert.

Danke nochmal.
barbara
Linse2
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von Linse2 »

hallo barbara,
ich kann dir nachfühlen wie es dir gerade geht. leide schon jahre lang an schlafstörungen. wenn ich mal 2!!! stunden durchschlafe bin ich froh (mit zopiclon wohl gemerkt). danach liege ich für längere zeit wach und früh schlafe ich wieder etwas ein, jedoch nicht tief. in dieser zeit habe ich meist noch alpträume. bis her hat mir nichts wirklich geholfen. durch das zopiclon finde ich wenigstens etwas schlaf. am besten schlaf ich so gegen mitternacht ein. wenn ich früher ins bett gehe, brauche ich lange um die gedankenkreise abstellen zu können, dabei hilft nicht mal entspannung nach jacobsen. spätestens um 8.00 uhr stehen wir, mein mann und ich auf. mittagsschlaf geht auch so gut wie nicht. heute wäre ich zum beispiel fast beim mittagessen eingeschlafen und dann als ich im bett lag, hat es keine 10 minuten gedauert und meine beine fingen wieder an zu spinnen. ich leide nämlich außerdem auch noch an rls (unruhige beine). ich hab mich an diesen ganzen zustand schon gewöhnt. irgendwann stellt sich anscheinend der körper darauf ein, daß er nicht so viel schlaf bekommt. komischer weise geht es mir besonders schlecht wenn ich mal sagen kann ich hab die nacht etwas schlaf gefunden. dann hab ich garantiert den ganzen tag kopfschmerzen. wenn ich totalen schlafentzug gemacht habe, also 48 stunden gar nicht ins bett gegangen bin, hab ich mich total aufgedreht und wach gefühlt. doch der anschließende schlag war auch nicht viel besser als sonst. im schnitt bin ich so 7-8 stunden im bett und davon schlaf ich höchstens 4 stunden. eigentlich sollte man wenn man nicht schlafen kann aufstehen und irgendwas beruhigendes oder langweiliges machen. doch dann bekommt mein mann angst und schaut nach mir, weil ich schon zu oft scheiße gebaut habe (S...V). so bleib ich eben nicht sehr lange auf und gehe bald wieder ins bett und versuche irgendwie mich zu beruhigen, durch aktiv auf meinen atem achten, auf einen pukt schauen, bis 10 zählen und dann rückwärts oder ich nehme baldrian und bilde mir ein, daß es hilft. die ganzen einschlafprozeduren hab ich schon ausprobiert, manchmal hilft es auch einwenig doch im großen und ganzen kann ich nicht behaupten in den letzten 5 jahren irgendwann aus dem bett aufgestanden zu sein und sagen zu können ich bin AUSGESCHLAFEN.

beim absetzen von meinen psychopharmakas insbesonderem neuroleptikas hatte ich ebenfalls die von dir geschilderten entzugserscheinungen, schüttelfrost und gleichzeitig hitzewallungen, übelkeit bis zum erbrechen und und und. wobei ich das letzte mal einen kalten entzug gemacht habe. der war äußerst heftig, ging aber nach ein paar wochen vorbei. jetzt nehme ich nur noch 3 x 75 mg trevilor und gegen das rls madopar.

also gegen schlaflosigkeit soll helfen:
- mind. 1 stunde vorm zubett gehen keine spannenden filme, kein streit, keine beschäftigung mit problemen
dafür aber einen schlaftee (egal wie er heißt), baldrian auch kombiniert mit hopfen (hauptsachen genügend dosiert), entspannende musik, ein spaziergang, entspannungsverfahren ohne rückholung kurz vorm schlafen, auch ja auch wechselduschen können helfen. grad fällt mir nichts weiter ein aber es gibt bestimmt noch so einiges.
doch!! sport vorallem anstrengender sollte auch nicht kurz vorm schlafen gehen betrieben werden. ansonsten ist zwar sport sehr zu empfehlen aber dann halt mit genügend abstand zum schlafen. möglichst nur ins bett gehen zum schlafen, d.h. nicht nur kein fernsehen sondern auch kein lesen. sex dagegen soll schlaffördernd sein, bei männern garantiert. na ja bei depressionen ist das jedoch so ne sache damit. abdunkeln ist übrigens auch wichtig, da der körper dann weiß, daß es nacht ist und melatonin ausschüttet, das gehört zum schlafen (hab ich zumindest so gelernt).

mehr tipps fallen mir leider nun nicht mehr ein. wünsche dir, daß dir irgendwas davon hilft. ich würde es für mich auch wünschen. na ja, wie schon geschrieben, hab mich damit schon abgefunden und das ist auch nicht mehr das größte problem bei mir, da gäb es noch genügend andere.

mfg linse
Bellasus
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von Bellasus »

Hallo Barbara,

ich kann dir nur speziell zum Chlorprothixen meine Erfahrung berichten:
Ich habe es ca. ein dreiviertel Jahr genommen, die meiste Zeit 30mg, anfangs nur 15mg, was ja sehr gering dosiert ist, aber damit konnte ich gut schlafen. Als es mir insgesamt besser ging, versuchte ich auf sanften Druck meiner Thera ohne auszukommen - keine Chance. Dann habe ich es statt der Filmtabletten als Truxal-Saft bekommen, was sich ja viel feiner dosieren läßt. Anfangs nahm ich die selbe Dosierung ein und schlief trotzdem erheblich schlechter - es ist zwar derselbe Wirkstoff, aber anscheinend doch minimal anders. Als ich die alte Schlafqualität wiederhatte (nach einer Woche) fing ich an, tropfenweise (!) zu reduzieren, so dass ich mir sagen konnte, der eine Tropfen weniger kann ja gar keinen Unterschied machen. Und mit größeren Zeitabständen als 5 Tagen, ich wollte immer eine Zeitlang gut schlafen, bevor ich mich an die nächste Reduzierung gewagt habe.

So hat das ganze ein paar Wochen gedauert, aber NW's gab es gar keine, und ich glaube sowieso, dass es bei mir mehr die Angst vor dem nicht-schlafen-können war. Trotzdem, wenn ich sogar auf denselben Wirkstoff nur von versch. Firmen so empfindlich reagiere, denke ich dass auch kleine Dosisreduzierungen sich gleich bemerkbar machen können.

Dem kannst du wohl am besten mit extrem langsamen Absetzen entgegenwirken. Wenn ich irgendwann mal das Zoloft (150mg) ausschleiche, werde ich mir vielleicht die Tabletten pulverisieren, um in Mikro-Schrittchen ausschleichen zu können.

Ich wünsch dir alles gute für den weiteren Weg, ich verstehe das du die Medis loswerden willst, aber wenn du sie vielleicht zunächst reduzieren und zu einem späteren Zeitpunkt ganz absetzen kannst, wäre das doch auch schon ein Erfolg, oder?

Viele Grüße
Annette




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87
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von 87 »

Hallo Linse,
vielen Dank für Deinen Beitrag und Dein Mitgefühl. Dir geht es ja auch nicht besser, als mir. Wir sind richtige Leidensgenossinnen.
Mein Glück ist, dass ich nicht mehr arbeiten und irgendwo Punkt 8 Uhr auf der Matte stehen muss bis 18 Uhr oder länger. Ich bin seit 3 Jahren nicht mehr berufstätig. Dann kann man sich mal tagsüber ein bisschen hinlegen. Deshalb ist es nicht so furchtbar schlimm, wenn ich die Nächte durchmache. Aber das Wohlgefühl bleibt aus. Das ist das Schreckliche dabei. Man fühlt sich nach durchwachten Nächten so mies, ja krank.
Ich rechne mit Entzugserscheinungen und kaum Schlaf etwa 3 - 4 Wochen. Mal sehen, wie ich die überstehe und ob sich alles irgendwann wieder einigermaßen eingependelt hat. Aber ich bin eher pessimistisch.

Vor ca. 10 Jahren habe ich auch alle Medis abgesetzt und konnte wieder längere Zeit ohne schlafen. Ich habe geschlafen wie ein Weltmeister. Doch auf einmal fingen die Beschwerden wieder an, und ich nahm wieder Medis. Wenn ich doch wieder ohne schlafen könnte.
Die Nebenwirkungen der Medis haben mich sehr gestört, z. B. habe ich unter Chlorprothixen kaum Selbstwertgefühl gehabt, war richtig schüchtern. Ich kam mir mundtot vor. Außerdem verziehe ich manchmal meine Unterlippe beim Sprechen. Dies ist eine typische Nebenwirkung von Neuroleptika. Manchmal fange ich beim Sprechen an, zu stottern. So kann es nicht weitergehen. Dann immer der trockene Mund. Dauernd hatte ich Bonbons in der Tasche. Die konnte ich auch irgendwann nicht mehr sehen.
ABER: Ich will die Medis nicht verteufeln, denn sie sind ein Segen. Manche kommen prima damit klar, und manch einem wird sehr geholfen. Wenn es diese ADs nicht gäbe, sähe es auf der Welt schon anders aus ...
Ich habe aber schon eine ganze Palette ausprobiert. Die Medis haben alle nur für kurze Zeit geholfen. Ich kann nicht mehr.
Also beiße ich die Zähne zusammen und versuche es weiterhin, ohne zurechtzukommen.

Einen schönen Abend wünsche ich Dir.
Liebe Grüße
barbara
87
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von 87 »

Hallo Annette,

vielen Dank für Deine Zeilen. Das Absetzen in Mini-Dosen ist eine sehr gute Idee, und ich kann von Deinem Rat nur profitieren.
Dann wird es bei mir ganz schön lange dauern, denn ich habe jeden Abend 200 mg Truxal genommen, dazu 200 mg Doxepin und 1 Zopiclon. Kein Wunder, dass ich ohne diese hohe Medikation momentan eine totale Schlaflosigkeit habe, und diese Nacht wird es wieder nichts mit dem Schlaf, denn ich bin wieder putzmunter und aufgedreht und kann nicht einmal gähnen. Aber das macht nichts. Ich werde mir die Zeit schon irgendwie vertreiben.

Ich habe schon im vorigen Thread an Linse geschrieben, dass ich die ADs nicht schlecht machen will. Aber ich komme nicht mehr zurecht wegen der Nebenwirkungen. Kleine Dosen helfen ganz und gar nicht. Nur große Mengen. Also lasse ich es lieber sein und versuche, ohne zurechtzukommen. Ich mache mich nur kaputt, denn das sind ja alles Gifte. Aber ich habe Angst, dass ich es nicht schaffe, ohne zu leben, weil ich schon so viele Jahre Psychopharmaka genommen habe. Mein Körper hat sich schon längst daran gewöhnt, und er fühlt sich anscheinend wohl damit. Kann er sich jetzt noch umstellen?
Ich habe den Vorteil, dass ich nicht depressiv bin. Aber ich habe schon einmal körperliche Symptome einer Depression gehabt, d.h. meine Muskeln haben wehgetan, ich war erschöpft und musste mich morgens auf leeren Magen übergeben. Aber dieser Zustand hielt nicht lange an und ist nicht wieder vorgekommen. Deshalb denke ich, dass ich evtl. ohne AD gut zurechtkommen könnte. Aber wer weiß das schon genau. Ich kann nur hoffen, dass es so klappt, wie ich es mir wünsche.
Alles Liebe für Dich. Kopf hoch.
barbara
Linse2
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von Linse2 »

liebe barbara,
auch ich schon lange nur zu hause, bin eu-rentner seit 14.06.01 als mein mann einen schweren unfall hatte. seidem bin ich krank. doch die schlafstörungen hatte ich schon viel früher. wahrscheinlich konnt ich deshalb diesen unfall nicht so verkraften und bin zusammengebrochen. ich war schon 7 oder 8 mal in der klinik, ich zähle es schon nicht mehr. soll jetzt wieder rein, die haben nur noch kein bett für mich. von den medis habe ich sicherlich schon alles ausprobiert. die ärzte wissen auch nicht mehr weiter. das rls hat sich leider in letzter zeit verschlimmert, nur mit dem madopar soll ich nicht noch höher, damit nicht das trevilor erhöht werden muß. ich weigere mich nämlich mehr von den psychopharmakas zu nehmen. hatte bisher nur nebenwirkungen und die eigentliche wirkung ist so gut wie ganz ausgeblieben. vorallem die neuroleptikas sind bei mir teufelswerk. ich reagiere zu extrem. hatte zu hohen prolaktinwert, der sehr oft vorkommt, nur nicht in dieser höhe wie bei mir und so manch andere nebenwirkung. bei einigen ad´s war es nicht anders. sie sollten sedierend sein und ich wurde aggresiv oder ähnliches. bei den typischen schlafmitteln war es nicht anders. einige haben genau das gegenteil bewirkt. mit dem zopiclon komme ich aber etwas aus. ich schlafe wenigstens ein. ich nehme aber nur im äußersten notfall eine halbe oder wenn es gar sehr heftig am tag war mal eine ganze. höher werde ich nicht gehen. habe schon zu viel in der klinik gesehen in punkto entzug. bei meinem kalten entzug hatte ich nicht mal hilfe vom arzt, weil die alle gerade im urlaub waren. na ja ich wünsche dir eine gute nacht.
mfg linse
Dendrit
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von Dendrit »

Hallo Barbara,

schau jetzt erst wieder 'rein, musste mich wg. Reizüberflutung hinlegen. Bei mir hilft leider kein Tee mehr, man aber muss ja nicht auf andere schließen. Ich nimm Dominal, aber gestern und heute wollen die in der "normalen" Menge nicht so recht wirken. Höher könnte ich zwar lt. Doc und ursprünglicher Dosierung gehen, aber dann bekomme ich Überdosierungserscheinungen. Da wach ich lieber die 2. Nacht durch. Hab demnächst einen Termin, muss mit ihm darüber reden. Es kann aber auch sein, dass das im Moment eine Überdosierungserscheinung ist, denn bei einem AD ist aufdosiert worden.

Zum Tee, es gibt noch zwei andere, falls die Apo den nicht da hat; ich setz mal den Link dazu, weiß aber nicht, ob man über die normale Verlinkung rein kommt:

* Bad Heilbrunner Schlaf- und Nerventee tassenfertig http://www.rote-liste.de/Online/glieder ... /viewPraep
* Dr. Scheffler Bergischer Kräutertee Nerven- und Beruhigungstee http://www.rote-liste.de/Online/glieder ... /viewPraep
* HEUMANN Beruhigungstee TENERVAL® http://www.rote-liste.de/Online/glieder ... /viewPraep

Es gab auch mal einen Thread, vielleicht findest Du da auch noch den einen oder anderen Tipp: Was Hilft Euch beim einschlafen ???

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 11986785&t

Und dann möchte ich Dir trotzdem eine erholsame Nacht wünschen.

LG, Manuela
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von 87 »

Liebe Manuela,

recht schönen Dank für Deine Zeilen und die Links wegen des Tees.

Hoffentlich hast Du einigermaßen geschlafen diese Nacht. Meine Nacht war gut, stell' Dir das vor! Ich habe mich um 1 Uhr hingelegt und, mit einigen Wachphasen, bis heute morgen um halb 8 geschlafen! Ich kann es nicht fassen! Sollte ich den Entzug schon überstanden haben? Aber ich muss abwarten. Es kann vielleicht noch einiges auf mich zukommen.

Ich nehme an Medis noch einen Blutdrucksenker und ein Schilddrüsenhormon. Ich habe eine Unterfunktion. Die Schilddrüse ist noch nicht richtig eingestellt; das kann noch etwas dauern. Vielleicht fühle ich mich insgesamt etwas besser, wenn die Hormondosis die Richtige ist. Wie sieht es mit Deiner Schilddrüse aus? Es kommen erstaunlicherweise sehr viele Erkrankungen von einer nicht intakten SD, auch Depris. Hast Du dies schon einmal abgeklärt?

Ich bedanke mich nochmal und wünsche Dir einen schönen Tag.

Liebe Grüße
barbara
87
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von 87 »

Liebe Linse,

auch Dir vielen herzlichen Dank für die netten Worte.

Wie geht es Dir heute morgen? Hoffentlich gut.

Ich bin auf dem Sprung: muss zum Arzt zum EKG, anschließend zum HNO, weil ein Ohr verstopft ist. Ich kann auf dem Ohr kaum etwas hören.

Dir auch einen schönen Tag. Ich melde mich heute abend wieder.
barbara
Linse2
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von Linse2 »

hallo barbara,
freut mich, daß du schlaf gefunden hast. meine nacht war mal wieder sehr durchwachsen und tagsüber war ich auch wieder sehr sehr müde, habe jedoch mal etwas geschafft. habe gebadet, war auf dem ergometer und entspannung hat auch sogar geklapt. ansonsten war bei mir nicht viel los. das bissel haushalt teile ich mir mit meinem mann. wir sind beide zu hause (eu-rentner).

wollt dir eigentlich schon viel früher schreiben und mehr aber ich komme nicht mehr richtig hier ins forum. ansonsten geht aber mein pc. weiß auch nicht was da los ist. hatte schon was in einem anderen therad geschrieben, das mußte ich erst zwischenspeichern, weil wieder nichts mehr ging. erst jetzt konnte ich wieder hier rein. muß aber jetzt leider schluß machen, gleich wird mein mann kommen und wenn er mich hier erwischt bekomme ich ärger.
also mfg linse
Dendrit
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von Dendrit »

Hallo Barbara,

gegen 4.45 h muss ich eingeschlafen sein. War den ganzen Tag groggy. Morgen habe ich einen Termin beim Psychologen und werde nun das 3-fache nehmen - dass ich auf jedenfall aus- bzw. durchgeschlafen bin.

(Damit sich das nicht blöd anhört: mind. 40 mg darf ich nehmen - 10 mg reicht im "Normalfall", 20 mg ist soweit gut, 30 mg "Notfall", 40 mg Überdosierung. Wenn ich sonst kein Dominal nehme, reicht mir diese "Staffelung".)

Schilddrüse? Die letzten Werte waren i.O., bei der letzten Blutabnahme habe ich - glaub ich - vergessen, sie mit anzugeben. Werd darauf achten, dass sie das nächste Mal auf jeden Fall ausgewertet werden. Aber sonst waren sie immer normal, selbst als ich mal Iod bekam, waren sie im normalen Bereich.

LG, Manuela
Melancholie
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von Melancholie »

Hallo Barbara,

es tut mir leid, dass du so leiden muss aber ich drücke dir die Daumen dass du es schaffst ohne Medis auszukommen. Die Entzugserscheinungen werden bald vergehen und dann kannst du sehr stolz auf dich sein!

Ich nehme seit ein par Tagen übrigens wieder Zopiclon. Ich konnte nicht mehr anders ...

Gruß Mela
Lass dir von keinem sagen, wo deine Grenzen sind.
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Re: Schlimme Entzugserscheinungen, totale Schlaflosigkeit!

Beitrag von 87 »

Hallo, Ihr Lieben,

ich hatte mich schon um 22 Uhr hingelegt und etwas gedöst - jetzt ist es 00.15 h und ich bin wieder hellwach. Ich habe nur noch etwas Herzklopfen, sonst spüre ich den Entzug kaum noch. Ging schneller, als ich dachte. Das Dröhnen im Kopf ist weg und auch die Hitze-/Kältewallungen.

Der Internist hat sich heute gewundert, warum mein Puls so hoch ist. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht mehr zum Neurologen gehen will und die Medis abgesetzt habe. Der Internist war nicht sonderlich begeistert davon. Nun, die Ärzte halten zusammen.
Ich glaube, ich schaffe es. Ich bin selten deprimiert gewesen in den ganzen Jahren. Zweimal habe ich es erlebt, wie eine Depri in mir hochgekrochen ist. Nach einigen Tagen war aber jedesmal alles wieder weg. Für den Fall, dass die Melancholie mich erwischen sollte, habe ich noch ein AD im Schrank und für den äußersten Notfall noch eine Schachtel Zopiclon. Das beruhigt.

Um nochmal auf die Schilddrüse zu sprechen kommen: Ich nehme jetzt seit 18 Tagen das Schilddrüsenhormon Thyroxin, und es geht mir auch psychisch wesentlich besser. Das Thyroxin soll auch u.a. gegen Depris wirken. Deshalb: Immer abklären, ob die SD Schuld sein kann. Ich hatte Verstopfung, Haarausfall und Husten. Bis auf den Haarausfall ist alles wieder weg.
Ich hatte von den Medis auch einiges an Gewicht zugelegt. Das geht jetzt wieder herunter, hoffe ich. Ich habe bereits angefangen, abzunehmen.

So, jetzt will ich nochmal versuchen, zur Ruhe zu kommen und mich wieder ins Bett legen.

Ich danke Euch für die netten Zeilen und wünsche eine gute Nacht.
barbara
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