Kombi Fluoxetin Cymbalta - Erfahrungen?

[balduin.cruchot]

Hallo,
mein Doc hat mir gestern eine Kombi aus Cymbalta und Fluoxetin vorgeschlagen - weil Cymbalta zwar hilft, aber nicht ausreichend. Aus verschiedenen Gründen - die jetzt hier zu weit führen - ist Fluoxetin das einzige, was noch für mich neben Cymbalta in Frage kommt. Mein Doc sagt aber auch, dass es bei dieser Kombi keine Erfahrungen gibt und ich das sozusagen "auf eigenes Risiko" mache (Serotoninsyndrom etc.) Habe jetzt eine Woche Bedenkzeit und rufe in die endlosen Weiten des Internets: Hat jemand von Euch mit dieser Kombi Erfahrung, oder mit einer Kombi eines anderen SSRI plus Cymbalta? Dann bitte melden, danke
Anke

[Murex]

Hallo Anke,

Wollte nur sagen, dass Cymbalta auch nach 2 Monaten Einnahme bei mir nur sehr unzureichend gewirkt hat. Kenne übrigens keinen, bei dem Cymbalta längerfristig gewirkt hat.
Warum läßt du nicht einfach Cymbalta weg und bleibst nur bei Fluoxetin?

LG
Murex

[BeAk]

Mein Mann nimmt Cymbalat seit über 2 Monaten, bisher hat er sich nicht über nachlassende Wirkung beklagt.

[Xavro]

Hallo Anke,

dass es für die Kombination von Duloxetin (Handelsname: Cymbalta) und Fluoxetin noch keine Erfahrungen geben soll, kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen. Aufgrund der massenhaften Verbreitung von Fluoxetin, vor allem im angloamerikanischen Gebiet, dürften schon zahllose Doktoren auf die Idee gekommen sein, das mal zu kombinieren. Vermutlich hat dein Doc nur noch keine eigenen Erfahrungen damit und war zu bequem sich entsprechend zu informieren, obwohl das eigentlich seine Pflicht wäre, bevor er dir so einen Vorschlag macht.

Schreib dein Problem doch mal an die Hersteller von Cymbalta http://www.boehringer-ingelheim.de und http://www.lilly-pharma.de
Möglicherweise kann man dir dort weiter helfen, auch wenn du sicher keine verbindliche Auskunft bekommen wirst, da die Firmen natürlich keine Therapievorschläge machen dürfen.

Als Mediziner sollte dein Arzt auch in der Lage sein u.a. anhand der Informationen zur Plasmaeiweisbindung und den jeweils zuständigen Cytochromen der beiden Medikamente, zumindest grob abzuschätzen, was an Wechselwirkungen auf einen zukommt.

Im übrigen lassen sich mögliche Wechselwirkungen durch vorsichtiges Aufdosieren des zweiten Medikamentes in Grenzen halten bzw. frühzeitig erkennen insbesondere was das Serotonin-Syndrom angeht. Soweit ist das gelesen habe, ist das zwar eine durchaus denkbare, aber extrem seltene Nebenwirkung. So schreibt Brigitte Woggon in ihrem Buch "Behandlung mit Psychopharmaka", dass sie in ihrer 34jährigen Praxis erst zwei Fälle erlebt hätte, die beide ohne Behandlung abgeklungen wären. Dazu muss man wissen, dass die Dame "berühmt" dafür ist, nicht gerade sparsam zu dosieren und zu kombinieren.

Gruß
Xavor