Absetzen von Zoloft

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Tinaa
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Absetzen von Zoloft

Beitrag von Tinaa »

Hallo,

bin neu hier und brauche dringend Hilfe, da mein Arzt jetzt 4 Wochen in Urlaub ist !!

Ich bin seit ca. 9 Jahren chronisch depressiv und nehme seit ca 2 Jahren Zoloft 100. Anfangs half es ganz gut, aber mittlerweile fühle ich mich so, wie ohne Tabletten - die Wirkung ist einfach weg. Deswegen (und wegen des Libidoverlustes) möchte ich jetzt damit aufhören. Ein anderes Medikament kommt für mich auch nicht in Frage, da ich damit ganz ganz schlechte Erfahrungen gemacht habe.

Derzeit fühle ich einfach gar nichts mehr, während meine Ehe von Tag zu Tag mehr den Bach runter geht.... Ich habe das Gefühl, dass die Tabletten mich in eine Art Watte packen, so dass ich alles, was auf mich zukommt, ohne Widerspruch annehme.

So geht's nicht weiter, deshalb soll jetzt damit Schluß sein. Aber solange, bis mein Arzt wieder aus dem Urlaub kommt, möchte ich nicht warten.

Kennt sich jemand aus mit Zoloft? Ich nehme täglich eine Tablette (100 mg) und möchte gerne wissen, in welchem Zeitraum ich sie absetzen kann?

Würde mich freuen, wenn mir jemand dazu was sagen könnte!

Liebe Grüße an alle, Tina
Xavro
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Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von Xavro »

Hallo Tina,

willkommen im Forum.

Ich bin mir nicht so ganz im Klaren darüber, was der tatsächliche Grund für deine plötzliche Entscheidung ist und warum du sie ausgerechnet jetzt getroffen hast. Für mich klingt sie jedoch sehr überstürzt und wenig durchdacht. Warum ausgerechnet jetzt, wo dein Arzt in Urlaub ist? Willst du ihn anschließend vor vollendete Tatsachen stellen?

Ein gutes Gewissen scheinst du beim Absetzen nicht zu haben, sonst hättest du die Frage hier kaum gestellt. Oder hast du Angst vor Absetzsymptomen? Das wäre noch ein Grund mehr, nicht ohne ärztliche Begleitung abzusetzen, denn was passiert, falls du tatsächlich welche haben solltest? An wen willst du dich dann wenden?

Ich denke, du solltest wirklich besser warten und das mit deinem Arzt besprechen. Interessant wäre auch die Meinung deines Psychotherapeuten dazu.

Gruß
Xavro
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Besucht mich doch einmal:


http://www.ak-medizin.de (u.a. mit Informationen zu Antidepressiva)


http://www.ak-extra.de
Tinaa
Beiträge: 14
Registriert: 19. Sep 2005, 10:07

Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von Tinaa »

Hallo Xavro,

danke für die Antwort!

Ich möchte die Medikamente jetzt absetzen, weil sie für mich keinerlei Wirkung mehr haben. Und es soll jetzt sofort sein, weil ich mich lange mit dieser Entscheidung rumgequält habe und jetzt auch endlich umsetzen will. Außerdem habe ich ziemliche Eheprobleme, die ich dank Zoloft (glaube ich zumindest) einfach so hinnehme, ohne etwas dagegen zu tun, bzw. ohne um die Beziehung zu kämpfen. (Das meinte ich mit der Aussage, dass ich mich wie in Watte gepackt fühle und alles so hinnehme wie es kommt.) Deshalb möchte ich auch nicht noch 4 Wochen warten, bis mein Arzt wieder aus dem Urlaub kommt.

Angst vorm Absetzen habe ich eigentlich nicht (eine Wirkung spüre ich ja eh nicht mehr). Auf Kopfschmerzen oder Schwindel stelle ich mich natürlich ein und ich weiß eben auch, dass ich nicht von einem auf den anderen Tag aufhören soll.

Meine (Verhaltens-) Therapeutin kann ich dazu leider nicht mehr fragen, da ich die Therapie abgebrochen habe. Ich bin derzeit auf der Suche nach einem Tiefenpsychologen, denn ich bin der Ansicht, dass diese Form von Therapie mir eher helfen kann.

Alles nicht so einfach! Sicher wäre es vernünftiger zu warten, aber wer weiß, was in 4 Wochen ist ..... Ich habe das Gefühl, genau jetzt was unternehmen zu müssen!

Gruß, Tina
winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von winnie »

Ich nehme seit drei Jahren Zoloft und spüre auch keine "Wirkung" mehr. Gottseidank, möchte ich dazu meinen, denn das heißt für mich, daß das Zeug WIRKT.

Gruß an alle,
Winnie
mücke
Beiträge: 35
Registriert: 5. Apr 2005, 12:28

Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von mücke »

Hi Tina

Informationen über das Absetzen findest du hier:
http://www.antidepressiva-absetzen.de
Lass dir Zeit, setze niemals abrupt ab wegen evtl. Absetzbeschwerden. Die können sehr heftig sein.

Gruss Amma
Tinaa
Beiträge: 14
Registriert: 19. Sep 2005, 10:07

Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von Tinaa »

Hallo Amma,

danke für den Tipp - ich versuch's jetzt mal mit der Hälfte für die nächten Wochen!

Gruß, Tina
Tinaa
Beiträge: 14
Registriert: 19. Sep 2005, 10:07

Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von Tinaa »

Hallo an alle!

Ich brauche doch nochmal Eure Hilfe. Seit letzten Dienstag nehme ich nun gar keine ADs mehr, nachdem ich sie nach und nach ausgeschlichen habe. Ich fürchte jedoch, dass ich es zu schnell durchgezogen habe, da ich nun seit ca. 5-6 Tagen unter heftigen Schwindelanfällen leide.

Bitte erspart mir jetzt Eure evtl. Vorwürfe, ich weiß, dass es mit Absprache eines Arztes besser gewesen wäre .... (aus Fehlern lernt man ...) Ausserdem fühle ich mich doch etwas alleingelassen mit der Situation (obwohl es mir psychisch gut geht).

Kann mir vielleicht trotzdem jemand ein paar Tipps geben, wie ich mit dem ständigen Schwindelgefühl besser klarkommen kann bzw. wie lange sowas andauern kann?

Über ein bisschen Unterstützung bzw. Antworten von Euch wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüße an alle, Tina
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von triste »

Hallo,
Du kannst wieder die kleinst mögliche Menge von Zoloft nehmen, nach meiner Erfahrung verschwinden NW sofort, wenn man die betreffende Substanz wieder zuführt - und dann langsamer ausschleichen!
Gruß,
V.
Tinaa
Beiträge: 14
Registriert: 19. Sep 2005, 10:07

Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von Tinaa »

Hallo Virginia,

danke für die Antwort; aber wäre das nicht ein Schritt zurück, da ich jetzt schon seit 7 Tagen gar nichts mehr nehme bzw. bringt das den Körper nicht noch mehr durcheinander?

LG, Tina
Adelina
Beiträge: 508
Registriert: 26. Mär 2004, 09:01

Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von Adelina »

liebe tina!
ich hoffe, meine antwort kommt nicht zu spät und du nützt dir noch etwas. ich las jetzt gerade deinen beitrag.

erst einmal finde ich nicht gut, wenn man jemanden "zurechtweist" weil er ein AD absetzen möchte. ich denke, jeder mensch, der diese krankheit hat, wird sich so einen schritt sehr sehr gut überlegen. das lese ich auch heraus bei dir. deshalb hab keine angst, wenn solche meldungen hier kommen bzw. kamen.

ich spreche aus erfahrung, habe auch in den letzten jahren mehrmals abgesetzt, weil die NW stärker waren als irgend eine wirkung. oder die wirkung nachließ oder aufhörte.

allgemein würde ich dir auch nach 7 tagen oder mehr, wenn du diese heftigen absetzerscheinungen hast, das raten ,was auch hier schon steht, dass du minimal wieder "reinfährst " mit zoloft. dann müsste hoffentlich die absetzerscheinung leichter werden. es macht meiner meinung nach nichts, wenn du schon 7 oder mehr tage ohne zoloft bist, denn es ist im körper ein speicher vorhanden. es dauert - so habe ich es erfahren - immer lange, bis eine reduzierung oder erhöhung wirklich tatsächlich anspricht.

mit zoloft absetzen habe ich sehr schwierige erfahrungen gemacht. möchte doch jedoch damit nicht verängstigen. doch ich möchte dir unbedingt raten, jetzt, da du schon ganz heraus bist, in zukunft VIEL langsamer rauszuschleichen...minimale schritte...und bei absetzerscheinungen innehalten, und warten udn dann erst weiter redzieren...
und jetzt in deiner situation eben versuchen, minimal wieder einzuschleichen. lass dir zeit. viele wochen. ich habe sogar leerkapseln gekauft bei meinem jetzigen reduzieren von trevilor. ein guter tipp vom forum hier . so kann man minimalstschritte machen.

ich habe nach mehrmaligem ausschleichen von medikamenten jedoch nun aus erfahrung gelernt, dass es besser ist, bei dem wunsch ein medikament abzusetzen, nicht komplett abzusetzen sondern eben extrem zu reduzieren und dann auf dieser minimaldosis zu bleiben. es riet mir meiner ärztin immer wieder so, doch ich setzte jedesmal ab.

diesmal nicht, ich bleibe beim minimum von trevilor .

zoloft hat bei mir schwere absetzerscheinungen mit sich gebracht.das möchte ich nicht mehr erleben, seitdem bin ich mega-vorsichtig mit ein und auschschleichen.

ich wünsche dir viel kraft und hoffe, es geht dir bald besser!!!!

adelina
Tinaa
Beiträge: 14
Registriert: 19. Sep 2005, 10:07

Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von Tinaa »

Liebe Adelina,

puhhhh, das tut gut! - Ich kam mir schon irgendwie ausgeschlossen vor ....... Danke für Deine liebe Antwort! Ein bisschen Zuspruch von 'Gleichgesinnten' tut soooo gut!

Komischerweise ist heute eine minimale Besserung eingetreten - Gott sei Dank - so dass ich denke, jetzt über den Berg zu sein. Und ich habe auch am Donnerstag endlich einen Termin beim Arzt, um alles weitere mit ihm besprechen zu können.

Nichts desto trotz interessiert es mich allerdings, wie es bei Dir und Zoloft war. Hast Du auch nach einer Weile (bei mir war es nach ca. 2 Jahren) keine (positive) Wirkung mehr gespürt? Und über welchen Zeitraum hinweg hast Du ausgeschlichen? Ich habe nach jeder Reduzierung natürlich abgewartet, bis die Absetzerscheingungen wieder weg waren und bin dann zum nächsten Schritt übergegangen - war aber insgesamt wohl doch viel zu schnell ....

Wenn es irgendwie geht, möchte ich nicht nochmal mit einer Minimaldosis anfangen, um dann langsamer auszuschleichen - mal sehen, was mein Arzt dazu sagt ...

Liebe Adelina, es tut gut zu wissen, dass man mit seinen Sorgen und Nöten nicht alleine ist (gerade, wenn man noch relativ neu hier ist) und dass da draußen doch noch jemand ist, der helfen möchte und das auch tut! - Danke nochmals!

Liebe Grüße und einen schönen Tag noch, Tina
Adelina
Beiträge: 508
Registriert: 26. Mär 2004, 09:01

Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von Adelina »

liebe tina!
das freut mich sehr!! dass ich dir so gut getan habe. ach ein schönes gefühl.
ich habe zoloft nur ca. 4-5 monate genommen. es brachte keine wirkung. sonsdern im gegenteil: ich vertrug es so schlecht, dass ich nebenwirkungen hatte, die nicht mehr tragbar waren!!! haarausfall!!! schlafstörungen!! und ich bekam KEINE regel mehr !!
das absetzen war reinster horror!! ich dachte ich bekomme alzheimer. ich war total neben mir, hatte orientierungsschwierigkeiten, totale konzentrationsschwäche. konnte kaum noch einem gespräch im telefonat folgen zum beispiel....fuhr hier um die ecke zum einkaufen und wusste plötzlich nicht mehr wo ich genau war.! ich bekam echt angst, dass sich das nicht mehr legen würde. es war ein horrortripp. meine ärztin sagte einfach nur, als ich fragte, ob der haarausfall von zoloft kommen könne...ja möglich. also begann ich, nachdem mich ja die gewichtszunahme und die angst und die depri und alles schon genug belasteten und ich echt keinen bock drauf hatte, haarlos rumzulaufen - zoloft rauszuschleichen.

ich brauchte ein halbes jahr, bis haare wieder nachwuchsen und die blutung sich wieder einstellte!! das hat mich sehr nachdenklich gemacht, ich nahm schon einige ADs. ..fluctin, cipramil, cipralex....und habe sie ausgesclhichen, doch zoloft war der hammer bei mir.

ich freue mich, dass du es nun anscheinend doch so gut gepackt hast. schön !

liebe grüße und viel erfolg weiterhin

adelina
gruwe
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Registriert: 13. Okt 2005, 18:20

Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von gruwe »

Hallo Adelina,
das hört sich alles gar nicht so toll an. Ich habe zu den Depris noch Schlafstörungen und seit Jahren chron. Schmerzen - jetzt hat mein Neurologe/Psychiater mir, nach Ausschleichen von Cymbalta, ab nächste Woche Fluoxetin verschrieben und heute hat mir ein neuer Schmerztherapeut für abends zum schlafen Zoloft 100 verschrieben. Ich habe mir gerade den Beipackzettel durchgelesen und da haben mich die NW schon umgehauen, außerdem steht in dem Zettel sogar drin, daß man bei der Umstellung auf Fluoxetin vorsichtig sein soll - was passiert dann erst, wenn man beides gleichzeitig nimmt? Ich glaub, ich werd erst mal abwarten und mit meinem Neurologen sprechen.
Danke für deinen informativen Beitrag.

Gruß
Kurt
Adelina
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Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von Adelina »

hallo kurt!
zum schlafen zoloft? das kann ja nicht wahr sein!! und zusammen mit fluctin? also ich kenne mich mit fluctin = fluexetin reichlich erfahrung. mehrmals 1jahr oder ein halbes jahr genommen und wieder abgesetzt. habs gut vertragen, doch fluctin half mit immer nur bedingt und ich hatte als NW gewichtszunahme und starkes schwitzen. dass man zoloft mit fluctin kombiniert, halte ich für fast schon gefährlich und noch dazu für unmöglich.
du schreibst ja, dass du den neuro. nochmal fragen willst. tu das kurt!

unter was leidest du ? depri? angst ? beides?
zum schlafen kombinieren ja viele mit remergil. das ist ein sedierendes AD . ich habs nicht vertragen, was ich mit fluctin immer super kombinieren konnte, war aponal= doxepin. davon die tropfen und abends 2 bis max. 8 tropfen und ich schlief gut. wie lange nimmst fluctin? wie hoch?

viele grüße und viel glück!

adelina
gruwe
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Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von gruwe »

Hi Adelina,
ich setze jetzt erst Cymbalta ab und fange am Wochenende mit Fluoxetin an. Aber wieso hattest du als NW bei Fluox Gewichtszunahme, da soll man doch, genau wie bei Cymbalta, nicht zunehmen sondern eher noch abnehmen!!??
Bei mir ist es so, daß ich (erst jetzt diagnostiziert) seit meiner Kindheit unter Sozialphobie leide und sich daraus Depressionen und chronische Ganzkörperschmerzen entwickelt haben.

Gruß Kurt
Adelina
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Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von Adelina »

hallo kurt!
ja bei fluctin steht abnahme. ich habe davon massiv zugenommen!!!!! leider. auch meine ärztin glaubte es erst, als sie es zweimal sah bei mir. ich hatte bei keinem AD das glück ABZUNEHMEN obwohl das ja bei den meisten im beipackzettel steht. bei manchen steht sogar : gewichtszu- oder abnahme.man kann sich also entscheiden
aber ich natürlich reagiere immer auf alle mit gewichtszunahme!!!
bei trevilor jetzt auch, das ich nehme.

wie gesagt: fluctin und zoloft ist für mich unglaublich, dass dir das dein doc. aufschreibt.

adelina

viel erfolg
BeAk

Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von BeAk »

Hallo ihr Zolofterfahrenen,

habe wieder Schlafstöhrungen. Mein Psychiater hat mir jetzt, anstatt des wirkungslosgewordenen Mirtazapin, Zoloft verschrieben. Hilft das bei Schlafstöhrungen?
Adelina
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Re: Absetzen von Zoloft

Beitrag von Adelina »

hallo bea!
ich nahm bei nebenwirkungen wie schlafproblemen mit erfolg entweder aponal in tropfenform...reichten ca. 4-6 tropfen bei mir.
und ich nehme jetzt sporadisch stilnox= zolpidem. wirkt super, macht allerdings dauerhaft abhängig, also ichbrauche es jetzt kaum noch. wenn, dann im abstand von 2 tagen nehmen. versuchen mit einer halben auszukommen. hat bei mir funktioniert. wenn NW wieder weg, hat man keine absetzprobleme.
allerdings sehr sparsam und nicht jeden abend nehmen.
aponal= doxepin ist antidepressiva älterer generation und macht nicht abhängig aber sedierende wirkung gut

adelina
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