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nina*tina

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Beitrag von nina*tina »

Sentis
Beiträge: 40
Registriert: 7. Jan 2005, 20:33

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Sentis »

Hallo Nina,

mir geht es gleich, daher trage ich auch im Winter nur einen ganz leichten Schlafanzug und decke mich nur mit eine dünnen Decke zu.

Hauptsache die Depris sind weg.

Liebe Grüße, Sentis
Adelina
Beiträge: 508
Registriert: 26. Mär 2004, 09:01

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Adelina »

ja nina, ich kenne es !
von fluctin, von trevilor...ich lag nass da..meist im nacken, brustbereich!

und tagsüber schwitzte ich auch sehr sehr viel mit diesen mitteln. paradoxerweise NACH dem duschen oder baden war es besonders schlimm..

ich hoffe, durchs ausschleichen nun endlich von dieser last befreit zu werden,
da ich auch zugenommen habe,ist das schwitzen wirklich sehr unerträglich gewesen...

bin ohne medis ein mensch, der sehr wenig schwitzt..

viel glück wünscht dir
adelina
wenkie
Beiträge: 618
Registriert: 23. Feb 2005, 12:39

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von wenkie »

Hallo Nina,

Von Fluctine kennne ich das auch!!!

Bei Trevilor muss ich noch abwarten, habe erst mit der Einnahmen angefangen!!!

Jedenfalls ist es bekannt, dass man das von SSRis bekommen kann.

Aber wenn es dir sont hilft, würde ich es trotz allem weiternehmen.
"Die ganze Welt verändert sich, jeden Tag-Ich mich auch!"
nina*tina

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Beitrag von nina*tina »

AF
Beiträge: 412
Registriert: 6. Jun 2003, 11:47

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von AF »

Hallo Nina
ich nehme auch Cipralex jetzt dann seit fast 2 Jahren.
Die Schweißausbrüche lassen im laufe der Zeit nach.
Mein Doc hatte mir mal erzählt dass komme wegen des hochfahrens des Immunsystems.
Gruß
Theo
nina*tina

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Beitrag von nina*tina »

Britlad
Beiträge: 28
Registriert: 22. Aug 2005, 07:59

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Britlad »

Hallo,

so ein Quatsch: "Hochfahren des Immunsystems", das soll der Arzt doch mal belegen...
Die Schweißausbrüche sind NEBENWIRKUNGEN der Ads und werden nicht schwächer - eher im Gegenteil.

Gruss
BL
Tim_Pfeiffer
Beiträge: 455
Registriert: 20. Mär 2003, 15:12
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Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Liebe Leute,
in der Regel lassen die NW der Antidepressiva nach einiger Zeit der Einnahme nach. Es ist nicht die Regel, dass die NW stärker - sondern schwächer werden.

Viele Grüße
Tim Pfeiffer
Britlad
Beiträge: 28
Registriert: 22. Aug 2005, 07:59

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Britlad »

Hallo Herr Pfeifer,

ich habe fast 6 Jahre verschiedene AD genommen und weiß wovon ich reden, wenn ich sage, die Nebenwirkungen von AD werden mit der Zeit schlimmer - nicht nur bei mir war das so - viele viele andere Patienten machen das durch!
Sie verharmlosen die NW von AD und sollten die heute Ausgabe von "The Times" lesen http://www.adfd.de/forum/viewtopic.php? ... 2d1044eabc und das Ashton Manual von Heather Ashton mal lesen sowie Betroffenenberichte einmal lesen, ihre Überzeugung auch mal "gegen den Strich" denken...

So wie Sie hier die NW von AD beschreiben ist schon fast unverantwortlich.
Sorry, dass ich so direkt auf ihre Antwort reagiere, aber gerade solche "Infos" und die Verharmlosung der NW von AD regen mich so derart auf....
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von flora80 »

Hallo Brit!

Diese Diskussion hatten wir hier schon ausgibigst! Niemand verharmlost hier und niemand hat behauptet, daß es deine Erfahrung nicht geben kann. Aber es ist eben nicht die Regel. Such doch einfach mal im Archiv, da findest du Wochenlange Diskussionen zu genau diesem Thema und wir müssen das nicht schon wieder alles durchkauen.
Flora
Britlad
Beiträge: 28
Registriert: 22. Aug 2005, 07:59

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Britlad »

Hallo Flora,

mag ja sein, aber hier hat man eben einfach das Gefühl, alles wird "schön schön" beschrieben... was soll das, wenn neue Erkenntnisse gerade heute morgen in den News auftauchen, worüber hier auch berichtet werden muss.
UND... i.d.R. treten eben DOCH die NW der AD auf, vor allem beim Absetzen, was lange lange dauern kann - sag mir ob das normal ist?

Brit
Xeni
Beiträge: 23
Registriert: 3. Jun 2005, 19:00

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Xeni »

Serotonin ist an mehreren Funktionen im Hirn beteiligt. Über die Rezeptoren reguliert das Serotonin darüber hinaus auch noch verschiedene autonome Funktionen zentralnervös. Dazu gehört u.a. die Regulation der Körpertemperatur. Deshalb kann es bei manchen SSRIs zu diesen NW kommen.

Soviel zum Thema Schwitzen bei SSRIs. Das hat nichts mit irgendwelchen Immunsystemen zu tun. Blödsinn, in meinen Augen, was der Arzt gesagt hat.

(Falls ich Unsinn von mir gegeben habe, bitte gerne löschen...)

Xeni
Tim_Pfeiffer
Beiträge: 455
Registriert: 20. Mär 2003, 15:12
Kontaktdaten:

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Hallo Brit,
natürlich gibt es auch im Bereich Psychopharmaka unterschiedliche Erfahrungen. Teilweise beinhalten diese lange Leidensgeschichten und selbstverständlich gibt es auch hier - wie bei allen Medikamenten - auch Berichte von Nebenwirkungen, die ungewöhnlich, extrem oder gefährlich sind. Kein Präparat ist davon frei und jeder "Waschzettel" weist auf mögliche NW hin. Tatsächlich gibt es bereits seit geraumer Zeit eine Diskussion über die SSRI, die von unterschiedlichen Gruppen mit großem Engagement und viel Publikumswirksamkeit geführt wird. Auf beiden Seiten der Argumentation sitzen namhafte Wissenschaftler und Institutionen und es gibt nach wie vor kein absehbares Ende der Auseinandersetzungen.

All dies kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir es bei den Antidepressiva mit Medikamenten zu tun haben, die vielen Menschen geholfen haben. Diese Berichte stammen keineswegs von der Industrie, sondern vor allem von Betroffenenseite. Tatsächlich ist es auch so, dass im klinischen Alltag bei der Mehrheit der Betroffenen die unerwünschten Nebenwirkungen nach einiger Zeit geringer werden oder sogar ganz verschwinden. Dies bedeutet nicht, dass ich Ihnen Ihre Leidensgeschichte nicht glaube - ich möchte nur darauf hinweisen, dass Einzelerfahrungen nicht generalisierbar sind. Eine unzulässige Verharmlosung kann ich in diesem forum nicht beobachten - wir haben zahlreiche Beiträge, in denen es von Fragen zu NW und Absetzen nur so wimmelt.

Ich möchte Sie insgesamt freundlich bitten, jetzt nicht alle Beitrge und threads mit Hinweisen auf das von Ihnen genannte Forum zu spicken. Diese Diskussion ist sicherlich wichtig - sie wurde hier jedoch bereits in extenso geführt - flora hat darauf bereits hingewiesen. Gerne kann diese Diskussion an anderer Stelle fortgesetzt werden. Unsere Erfahrung ist jedoch, dass in diesem Zshg. eine Menge Emotionen hochkochen, die in der Vergangenheit vor allem zu Verunsicherung bei den Nutzern geführt haben. Deshalb möchten wir diese Debatte in unserem Forum nicht erneut führen.

Viele Grüße
Tim Pfeiffer
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2845
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Genau:-)
Dr. Niedermeier
nina*tina

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Beitrag von nina*tina »

Britlad
Beiträge: 28
Registriert: 22. Aug 2005, 07:59

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Britlad »

Ja hallo,

also werde ich hier Mundtot gemacht!
Sauber!!!
Wenn diese Diskussionen aufgrund von Verunsicherungen von PATIENTEN nicht mehr geführt werden darf, dann ist das ein Armutszeugnis für ihre/eure Arbeit hier!
Wenn Patienten nicht aufgeklärt werden sollen, sagen Sie einfach Bescheid.
Sie sollten Ihre Aussagen mal gegen den Strich lesen, aus Sicht von vielen vielen Betroffenen auf der ganzen Welt, die große Probleme mit Ads, mit dem Absetzen der Ads haben.

Was ADs anrichten können ist schon fast unzumutbar, aber dass eine Diskussion darüber mundtot gemacht werden soll, weil es angeblich immer wieder aufbricht, da die Patienten verunsichert sind, ist meines Erachtens eine große Schande.

Machen Sie doch ein Thread auf: Nebenwirkungen von Antidepressiva und Benzos, oder ist das hier nicht erwünscht, obwohl es doch wohl ein Thema hier ist!!!

Löschen Sie ruhig diesen Beitrag, dann wissen alle, was Sie von Meinungsfreiheit halten...
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von flora80 »

Dich hat hier niemand mundtot gemacht, sondern es wurde nur darauf verwiesen, daß es diese Diskussion bereits gab und deshalb nicht noch einmal geführt werden muß. Außerdem sind Benzodiazepine und Antidepressiva ja nun nicht wirklich vergleichbar. Herr Pfeiffer hat doch gesagt, daß es solche Nebenwirkungen durchaus geben kann, also wird auch nichts verharmlost. Es wird nur eben auch nicht so dramatisiert, wie du es dir offenbar wünschst. Es ist natürlich schlimm für dich, wenn du schlechte Erfahrungen mit ADs gemacht hast. Aber deshalb trifft das nicht zwangsläufigauf jeden zu. Ich habe zum Beispiel sehr positive Erfahrungen damit gemacht.
Ich gebe mal kurz einen kleinen Vergleich, der die Sache vielleicht deutlich macht und die Wogen glättet:
Ich bin mit einer Mißbildung im Gesicht auf die Welt gekommen und wurde aus medizinischen Gründen mehrfach operiert. Diese Operationen waren für mich sehr traumatisch und mein damaliger Chirurg hat sich, sagen wir, nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Aber obwohl ich persönlich sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe und unter extremen Nachwirkungen zu leiden hatte und habe und das mit Sicherheit auch kein Einzelfall ist, so gehe ich trotzdem nicht her und verteufel alle Gesichtschirurgen und versuche allen Menschen, die ein ähnliches Problem haben auszureden, sich operieren zu lassen. Auch gehe ich nicht her und verbreite bei Eltern mißgebildeter Kinder Angst und Schrecken, was diese Operationen angeht. Denn bei allem Schlechten, das passieren kann, so ist ja doch die Intention der Ärzte, etwas gutes zu tun und zu helfen und in abertausenden von Fällen gelingt auch genau DAS. Warum soll ich also jemandem durch meine Panikmache die Chance auf Heilung nehmen????? Bei der Einnahme von ADs ist das doch ähnlich. Natürlich gibt es Menschen, bei denen das schief geht, aber in sehr vielen (und nach meiner Information in den meisten) Fällen bringt ein Medikament Erfolg. Nur weil man selbst schlechte Erfahrungen gemacht hat, kann man das doch nicht verallgemeinern. Wenn ich meine Erfahrungen dramatisiere, dann darf ich im Prinzip nichts mehr tun, als mich umzubringen, da das Leben eh meistens tödlich ist.... Und nun werde ich hier nichts mehr sagen, da ich vermeiden möchte, was hier schon tausendfach stattgefunden hat: Fruchtlose aber aufschäumende Dikussionen zwischen Anti-Antidepressiva-Fanatikern und dem Rest des Forums.....

Flora

P.S: Threads zum Thema Nebenwirkungen gibt es hier übrigens 'ne Menge, die müssen nicht erst erfunden werden...
Adelina
Beiträge: 508
Registriert: 26. Mär 2004, 09:01

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Adelina »

hallo an alle.
speziell an:
@nina: ja - ich denke, das AD kann wenn man normal nicht schwitzt das schwitzen als starke NW haben. ich schwitze ohne AD auch sehr wenig und mit SEHR SEHR VIEL!

@xeni: finds toll, wie du die wirkung des ADs erklärst..besser als die ärzte hier

und bezüglich der diskussion zwischen brit und flora und den ärzten:

ich denke brit hat gar nicht so unrecht. brit sagt doch nichts aufwiegelndes. alles hier im forum ist emotional...das gehört zur thematik von "angst und depressionserkrankung" wohl nun mal dazu! selbst die fachlichen aussagen sind ja oftmals doch forschungen, ergebnisse von dem, was man bisher weiß.
ich denke, man weiß eben vieles noch nicht.
und ein forum ist meiner meinung nach dazu da, dass JEDER sagen darf, was er denkt. und der satz von Dr. Tim Pfeiffer, der durch ein simples "Genau " von dr. nico niedermayer bekräftigt wurde - Zitat: "Unsere Erfahrung ist jedoch, dass in diesem Zshg. eine Menge Emotionen hochkochen, die in der Vergangenheit vor allem zu Verunsicherung bei den Nutzern geführt haben. Deshalb möchten wir diese Debatte in unserem Forum nicht erneut führen." soll wohl sehr sachlich klingen, doch für meinen geschmack ist er ehrlich gesagt auch etwas ... diskriminierend...wenn ich es mal so ausdrücken darf...
ich denke nicht, dass brit wollte mit sicherheit keine verunsicherung bei den nutzern fördern, sondern einfach nur die selbst gemachten erfahrungen - dich ich übrigens teilen kann!!! - mitteilen. und ich kenne einige, dies es auch haben.
floras vergleich mit der - sicherlich sehr dramatisch verlaufenden - gesichtschirurgie am eigenen leib- hinkt meiner meinung, denn es ist kein vergleich, beide dinge sind seperat zu sehen.

ADs helfen vielen - Ads helfen vielen auch nicht.
es ist einfach nur möglich, es zu versuchen, niemand wird deshalb versuchen, wenn er diese schwere erkrankung hat, von haus aus nie mit ADs anzufangen, nur weil im forum viele schreiben, dass ADs eben vielen auch nicht helfen. ich denke, jeder versucht ein AD, weil es ihm sehr sehr schlecht geht, weil er verzweifelt ist und um hilfe sucht. und ich wünsche jedem, dass das AD dann auch hilft. ich wünsche es mir auch - doch ich hatte nie einschlägige erfolge mit ADs. allerhöchstens eine leichte milderung über einen kleinen zeitraum, und nahm die NWs in kauf. doch verhältnis NW und Wirkung war dann nach längerer einnahme nie mehr im verhältnis. sprich, die wirkung viel zu gering gegenüber der NW. bei MIR...jedoch bei jedem anderen wieder anders. bei brit wohl auch, bei anderen halfs wohl dauerhaft und im pos. verhältnis gegenüber den NW.

fazit: jeder wird meiner meinung nach auch weiterhin selbst entscheiden, was er tun muss. soweit er es noch kann. AD nehmen oder nicht. AD absetzen oder weiter nehmen. in diesen entscheidungen ist der patient als individuum alleine gefragt, der arzt kann nur raten.
und deshalb finde ich das forum hier wertvoll, weil patienten gegenseitig sich erfahrungen schreiben können. ALLE. positive und negative, und ich damit meine entscheidung leichter treffen kann. die folgen muss ich -und jeder einzelne tragen - es ist leider ein versuch-irrtum prinzip mit ADs.

adelina
Britlad
Beiträge: 28
Registriert: 22. Aug 2005, 07:59

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Britlad »

Ich möchte hier wirklich niemanden aufwiegeln, eher dazu bewegen, dass sie ihre Medikamenteneinnahme mal kritisch reflektieren.
Mir ist bewußt, dass hier viele verzweifelt sind und nach Hilfe schreien und froh sind etwas gefunden zu haben, was dämpft, stimmungsaufellend ist etc. und denen sei evtl. ja auch geholfen. Ich betone, viele brauchen das!

Aber es gibt eben auch die andere Seite, unkontrollierte Benzoabhängigkeit, unkontrollierte AD-Einnahme. Mal ganz ehrlich, welcher Arzt überprüft das bei seinem Patienten?
Ich rede nicht nur aus meine Erfahrung und weiß genau, dass wenn eine Toleranz entwickelt wurde, man den Bedarf entweder steigert oder sich eine andere "Ersatzbefriedigung" holt und oft der Verzweiflung nahe ist.

Wenn euch eure ADs helfen, finde ich das schön! Doch viele suchen eben nach der großen Befriedigung, oder einfach nach der inneren Ruhe und finden sie einfach nicht. Steigen von einem AD zum Anderen um, ohne zu wissen, ob es jemals helfen wird.
Das nenne ich die große Hilflosigkeit!

Dieses Netz wird "Kompetenznetz Depression" genannt, hier fehlt es nicht an Kompetenzen, sondern an Kompetenten.
Tur mir Leid, wer als Fachmann die Diskussion nicht weiter vorantreiben möchte, auch wenn er mit "Halblaien" spricht kann sich nicht entwickeln, wer lieber mit "Vollprofis" sprechen möchte: es gibt zunehmend mehr Wissenschaftler, die sich damit kritisch befassen.
Z.B. Prof. B. MÜLLER-OERLINGHAUSEN
Arzt für Klinische Pharmakologie,
Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
der im arznei-telegramm Nr. 8/2005 kritisch über die Wirkungen von ADs geprochen hat... liebe Doktoren & Dipl.Psych. hier: vielleicht sollten Sie das mal lesen.

Wie gesagt, ich will hier nicht künstlich irgendjemand aufpuschen, eher viele Aussagen hier kritisch reflektieren und andere Ansichten aufzeigen, die wissenschaftlich belegt sind und nicht von Phamakonzernen finanziert wurden.

Wenn das hier nicht erwünscht wird, wie Herr Pfeiffer bereits erwähnt hat, dann können sich hier alle einen Reim darauf machen!

Nichts für Ungut
Brit
Tim_Pfeiffer
Beiträge: 455
Registriert: 20. Mär 2003, 15:12
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Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Liebe Leute,
nur zur Information: Prof. Müller-Oerlinghausen ist Mitglied des Lenkungsgremiums des Kompetenznetzes.

Viele Grüße
Tim Pfeiffer
Britlad
Beiträge: 28
Registriert: 22. Aug 2005, 07:59

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Britlad »

Lieber H.Pfeiffer,

nur, dass Prof.Müller-Oerlinghausen wohl seine Meinung langsam reguliert, haben Sie das Ärzteblatt schon gelesen?

Lustigerweise wird dieses Forum auch noch von Pfizer (Sertralin - Zoloft) gesponsort...

Aber löschen, editieren Sie ruhig weiterhin meine Beiträge....
Tim_Pfeiffer
Beiträge: 455
Registriert: 20. Mär 2003, 15:12
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Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Liebe Leute,
hier der Originalbeitrag aus dem Dt. Ärzteblatt:

Studie: Erhöhtes Suizidrisiko unter Paroxetin?

OSLO. Erwachsene Patienten, die mit dem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) Paroxetin behandelt werden, haben nach einer neuen, noch nicht abschließend publizierten Meta-Analyse ein erhöhtes Risiko auf Selbstmordversuche. Die Publikation in BMC Medicine (2005, 3:14) ist vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die Sicherheit der SSRI zu sehen.

Diese Debatte war im letzten Jahr durch zunächst von den Herstellern zurückgehaltene Studienergebnisse ausgelöst worden, nach denen SSRI bei Kindern und Jugendlichen Suizidgedanken auslösen können. In der Altersgruppe unter 18 Jahren waren die SSRI nie zugelassen, sie wurden jedoch vor allem in angelsächsischen Ländern zunehmend „off-label“ eingesetzt. Dem wurde inzwischen durch verschärfte Warnhinweise in den USA, aber auch in Europa ein Riegel vorgeschoben.

In der Folge wurde auch das Nutzen-Risiko-Verhältnis dieser Medikamente bei Erwachsenen neu infrage gestellt. Im Februar beschäftigte sich der Epidemiologe David Grunell von der Universität Bristol in einer Meta-Analyse mit der Frage, ob SSRI bei Erwachsenen Suizide, Selbstverletzungen oder Suizidgedanken auslösen können. Selbst auf der Basis von 477 randomisierten kontrollierten Studien konnte er diese Frage nicht beantworten, da die Zahl der Suizide in den Studien sehr gering war. Bei mehr als 40 000 Patienten kam es zu 16 Suiziden, 172 Selbstverletzungen und bei 177 Patienten wurden suizidale Gedanken dokumentiert. (BMJ 2005;330: 385: 390).

Diese überraschend geringe Rate mag damit zusammenhängen, dass viele Studien nur eine geringe Dauer hatten und die Indikationen neben der Depression auch andere Erkrankungen umfassten. Die geringe Zahl der Ereignisse erklärt auch, warum die Meta-Analyse keine signifikanten Ergebnisse lieferte, die zudem in entgegengesetzte Richtungen wiesen. Die Rate der Selbstverletzungen war erhöht, während die Zahl der suizidalen Gedanken unter der Behandlung mit SSRI abnahm.

In einer anderen Studie kamen Dean Furgusson vom Ottawa Health Research Institute in Ottawa/Kanada und Mitarbeiter nach der systematischen Übersicht von mehr als 87 000 Patienten aus mehr als 700 klinischen Studien zu dem Ergebnis, dass SSRI bei Erwachsenen das Risiko von Suizidversuchen verdoppeln, es wurde aber kein erhöhtes Risiko von vollendeten Suiziden gefunden (BMJ 2005; 330: 396-9). Wiederum war die Gesamtzahl der Ereignisse (Suizide/Suizidversuche) zu gering, um die Frage des Kosten-Nutzen-Verhältnisses zu beurteilen, wie der Oxford-Epidemiologe John Geddes im Editorial anmerkte (BMJ 2005: 330: 373-4).

Ivar Aursnes und Mitarbeiter der Universität Oslo haben jetzt die Daten von 16 Studien zu dem SSRI Paroxetin ausgewertet. Dabei hatten sie auch Einblick in bisher unveröffentlichte Daten. Neu an der Studie ist vor allem die Methodik, mit der die Autoren den Nachteil der kurzen Studiendauer und der geringen Ereigniszahlen eliminieren wollen. Die Methodik berücksichtigt die Dauer der Paroxetin-Exposition bis zum Auftreten des Ereignisses.

Die Auswertung von Aursnes ergab, dass es unter Paroxetin zu sieben Suizidversuchen unter Placebo, aber nur zu einem Suizidversuch kam. Die Autoren sehen darin einen klaren Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für Suizidversuche, was sie mit äußerst komplizierten Berechnungen zu untermauern versuchen. Die Zahlenakrobatik ist letztlich Folge der geringen Teilnehmerzahl – 916 Patienten erhielten Paroxetin, und 550 Patienten wurden mit Placebo behandelt – und der geringen Studiendauer. Vermerkt werden muss auch, dass keiner der Suizidversuche tödlich endete.

In einer ersten Reaktion hat ein Vertreter von GlaxoSmithKline gegenüber der BBC zunächst eine Prüfung der noch nicht publizierten Daten angekündigt. Die Studie war einem Gutachterverfahren (Peer Review) unterworfen, das ebenfalls im Internet publiziert wurde./rme



Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass hier - wie oft in der Wissenschaft - viel Zahlenakrobatik im Spiel ist (unabhängig von der Betrachterseite). Für viele Leser sind die Wege, die zu den Schlagzeilen (z.B. in der Times) führen, methodisch nicht nachvollziehbar, weil dies umfassende Kenntnisse in Medizinstatistik erfordert und man Gefahr läuft, unzulässigen Verallgemeinerungen aufzusitzen. Hinzu kommt, dass die letzte Arbeit (auf der der Artikel in der Times beruht) noch nicht vollständig publiziert ist (natürlich haben wir die aktuell verfügbare Fassung). Von einer Bewertung im Gesamtkontext dieser Debatte möchte ich aber noch Abstand nehmen - ich masse mir nicht an, als erster und einziger Mensch der Welt zu wissen, was nun komplett richtig oder falsch ist

Allerdings stehe ich dazu, dass Aussagen wie "SSRI-Gebrauch = Suizidgefahr" den Sachverhalt in einer Art und Weise vereinfachen, der vielen Nutzern überhaupt nicht hilft und gerecht wird. Daher werde ich solche Gleichsetzungen auch weiterhin editieren.

Viele Grüße
Tim Pfeiffer
Britlad
Beiträge: 28
Registriert: 22. Aug 2005, 07:59

Re: nächtliche Schweißausbrüche - Nebenwirkung SSRI?

Beitrag von Britlad »

Lieber H.Pfeiffer...

Hier ein Lesebrief von Prof. Bruno MÜLLER-OERLINGHAUSEN im aktuellen arznei-telegramm Nr. 8/2005.

DISKUSSION UM ANTIDEPRESSIVA

Ihr Artikel über die sehr geringe, wenn man genauer hinschaut (wie es z.B. die FDA getan hat) gegen Null gehende Wirksamkeit von Antidepressiva und insbesondere auch von SSRI als gemitteltes Ergebnis aller Studien (a-t 2005; 36: 45 > 6) hat sicher viele Leser des a-t schockiert. Dennoch entspricht er einer sich auf Daten und auch ärztliche Erfahrungen stützenden, in jüngster Zeit vernehmlicher gewordenen Argumentation und auch meiner eigenen diesbezüglich zunehmend kritischer gewordenen Position, mit der ich freilich bei den meisten psychiatrischen Fachkollegen auf bares Unverständnis stoße. Es wird dann allemal das Argument hervorgezogen, dass, wenn man solche Ansichten publik mache, die mühsam erreichte geschärfte Wahrnehmung der Diagnose Depression und die Realisierung des Wissens um ihre grundsätzliche Behandelbarkeit antagonisiert würden, und man wieder ansteigende Suizidziffern zu erwarten habe...

Ich möchte nicht ausschließen, dass wir in der Zukunft eine Reevaluation des tatsächlichen Stellenwertes von Antidepressiva bei differenzierten Zielpopulationen bekommen werden, wie wir sie jetzt bei dem Thema "Hormone in den Wechseljahren” erleben.

Prof. B. MÜLLER-OERLINGHAUSEN
Arzt für Klinische Pharmakologie,
Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
D-10623 Berlin
nina*tina

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Beitrag von nina*tina »

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