Dritte depressive Episode mit 25
Verfasst: 2. Aug 2005, 19:56
Hallo,
ich bin 25 Jahre alt und studiere Wirtschaftswissenschaften im zweiten Semester. Ich bin 1998 mit 19 Jahren das erte mal an schweren Depressionen erkrankt und war damals für ca. 3 Monate in stationärer/teilstationärer Behandlung. Von den Anfängen bis zur Einweisung in die Psychiatrie sind damals etwa 1,5 Jahre vergangen. Seit dem bin ich nie wieder ganz gesund geworden. 2003 hatte ich dann erneut einen schweren Rückfall. (Wie man sieht fasse ich mich erstmal sehr kurz. Vielleicht schreibe ich demnächst noch längere Beiträge zu dieser ganzen Zeit.) Die zweite depressive Episode hat etwa ein halbes Jahr angehalten. Danach ging es eigentlich bergauf. Bis vor etwa vier Wochen, als ich wieder erkrankt bin. Mittlerweile kenne ich die Dämonen schon, die mich dann heimsuchen. Daher trifft es mich diesmal nicht ganz so hart. Trotzdem fühle ich mich mit den Zwangsgedanken und der Angst absolut elend. Mir sind Ängste und pathologisches Zweifeln, Grübeln seit etlichen Jahren bekannt. Ich habe Erfahrung im Umgang mit ihnen. Ich mache eine kognitive Verhaltenstherapie. Trotzdem habe ich größte Schwierigkeiten die Kontrolle über mein Leben zu behalten. Natürlich ist der Umgang schon viel profssioneller als noch 1998. Damals konnte ich gar nichts mehr. Wirklich gar nichts!
2003 habe ich erst gar nicht erkannt, dass ich wieder richtig krank geworden bin. Das ist das heimtückische an dieser Erkrankung. Ich hielt meine Verfassung wie 1998 zunächst für angemessen, mein Ängste für begründet, einen Selbstmord für unausweichlich. Irgendwann habe ich dann aber doch gemerkt, dass es wieder depressive Symptome sind. Dieses Mal wusste ich es sofort. Das ist der Vorteil. Wenn ich depressiv bin kann ich meinen Gedanken nicht trauen. Sonst müsste ich mich auch umbringen, weil ich das für richtig halte.
Wie hat es diesmal angefangen.
Zunächst einmal lebe ich sowieso mit (allerdings erträglichen) Ängsten. Die begleiten mich durch den Tag.
Daher habe ich oft Schwierigkeiten mich zu konzentrieren usw.
Diese Grübelneigung ist einfach immer stärker geworden.
Zunächst habe ich gedacht, ich hätte mich mit meinem Stuium verwählt. Das ist totaler Quatsch, aber ich war trotzdem davon überzeugt. Ich hatte das Gefühl für das Studium nichts mehr machen zu können. Das war sehr schlimm, da ich mich zu der Zeit mitten in einer Klausurenphase befunden habe. Ich hatte überhaupt keine Motivation, inneren Rückhalt mehr, noch weiter zu lernen. Ich habe es trotzdem getan, weil ich mir der Krankhaftigkeit meiner Gedanken bewusst war. Der innere Druck war aber erheblich. Ich wollte unbedingt das Studium abbrechen. UNBEDINGT! SOFORT!
Dann kam das nächste Thema. Ich dachte ich sie nicht nur depressiv sondern hätte auch manische Phasen gehabt. Die hätte ich, als ich sie hatte, nicht erkannt. Ich wäre also noch viel schlimmer krank als ich ursprünglich angenommen hatte... .
Dann dachte ich als nächstes, ich könnte mich nicht mehr auf das was ich denke verlassen. Ich könnte daher auch keine Entscheidungen mehr fällen, im Prinzip nichts mehr machen.
Das klingt alles ziemlich verrückt. Ist es auch. Trotzdem muss ich mich seit 4 Wochen unentwegt mit solchen Themen beschäftigen.
Jetzt habe ich auch noch Semesterferien.
Ich weiss nicht so recht, wie es weiter gehen soll.
Eigentlich soll (und will) ich in 3 Wochen auf der Hochzeit von meinem Bruder Barmusik am Klavier spielen. Dazu müsste ich noch viel üben. Der innere Widerstand gegen das Üben ist aber immens. Ich habe zB. festgestellt, dass meine Motivation zu üben krankhaft sei. Daher müsste ich sofort aufhören usw. Komischerweise kriege ich die Zwangsgedanken jetzt gar nicht mehr alle auf die Reihe. Hingegen war es beim Üben so wichtig, dass ich diese Gedanken nicht mal auf später verschieben konnte. ANGST. Es ist einfach ANGST. Ich kann es fühlen. Ich will endlich gesund werden. Im Moment versuche ich einfach weiter zu machen. Durchhalten.
Bis dann, Matthias (Lithiumj
ich bin 25 Jahre alt und studiere Wirtschaftswissenschaften im zweiten Semester. Ich bin 1998 mit 19 Jahren das erte mal an schweren Depressionen erkrankt und war damals für ca. 3 Monate in stationärer/teilstationärer Behandlung. Von den Anfängen bis zur Einweisung in die Psychiatrie sind damals etwa 1,5 Jahre vergangen. Seit dem bin ich nie wieder ganz gesund geworden. 2003 hatte ich dann erneut einen schweren Rückfall. (Wie man sieht fasse ich mich erstmal sehr kurz. Vielleicht schreibe ich demnächst noch längere Beiträge zu dieser ganzen Zeit.) Die zweite depressive Episode hat etwa ein halbes Jahr angehalten. Danach ging es eigentlich bergauf. Bis vor etwa vier Wochen, als ich wieder erkrankt bin. Mittlerweile kenne ich die Dämonen schon, die mich dann heimsuchen. Daher trifft es mich diesmal nicht ganz so hart. Trotzdem fühle ich mich mit den Zwangsgedanken und der Angst absolut elend. Mir sind Ängste und pathologisches Zweifeln, Grübeln seit etlichen Jahren bekannt. Ich habe Erfahrung im Umgang mit ihnen. Ich mache eine kognitive Verhaltenstherapie. Trotzdem habe ich größte Schwierigkeiten die Kontrolle über mein Leben zu behalten. Natürlich ist der Umgang schon viel profssioneller als noch 1998. Damals konnte ich gar nichts mehr. Wirklich gar nichts!
2003 habe ich erst gar nicht erkannt, dass ich wieder richtig krank geworden bin. Das ist das heimtückische an dieser Erkrankung. Ich hielt meine Verfassung wie 1998 zunächst für angemessen, mein Ängste für begründet, einen Selbstmord für unausweichlich. Irgendwann habe ich dann aber doch gemerkt, dass es wieder depressive Symptome sind. Dieses Mal wusste ich es sofort. Das ist der Vorteil. Wenn ich depressiv bin kann ich meinen Gedanken nicht trauen. Sonst müsste ich mich auch umbringen, weil ich das für richtig halte.
Wie hat es diesmal angefangen.
Zunächst einmal lebe ich sowieso mit (allerdings erträglichen) Ängsten. Die begleiten mich durch den Tag.
Daher habe ich oft Schwierigkeiten mich zu konzentrieren usw.
Diese Grübelneigung ist einfach immer stärker geworden.
Zunächst habe ich gedacht, ich hätte mich mit meinem Stuium verwählt. Das ist totaler Quatsch, aber ich war trotzdem davon überzeugt. Ich hatte das Gefühl für das Studium nichts mehr machen zu können. Das war sehr schlimm, da ich mich zu der Zeit mitten in einer Klausurenphase befunden habe. Ich hatte überhaupt keine Motivation, inneren Rückhalt mehr, noch weiter zu lernen. Ich habe es trotzdem getan, weil ich mir der Krankhaftigkeit meiner Gedanken bewusst war. Der innere Druck war aber erheblich. Ich wollte unbedingt das Studium abbrechen. UNBEDINGT! SOFORT!
Dann kam das nächste Thema. Ich dachte ich sie nicht nur depressiv sondern hätte auch manische Phasen gehabt. Die hätte ich, als ich sie hatte, nicht erkannt. Ich wäre also noch viel schlimmer krank als ich ursprünglich angenommen hatte... .
Dann dachte ich als nächstes, ich könnte mich nicht mehr auf das was ich denke verlassen. Ich könnte daher auch keine Entscheidungen mehr fällen, im Prinzip nichts mehr machen.
Das klingt alles ziemlich verrückt. Ist es auch. Trotzdem muss ich mich seit 4 Wochen unentwegt mit solchen Themen beschäftigen.
Jetzt habe ich auch noch Semesterferien.
Ich weiss nicht so recht, wie es weiter gehen soll.
Eigentlich soll (und will) ich in 3 Wochen auf der Hochzeit von meinem Bruder Barmusik am Klavier spielen. Dazu müsste ich noch viel üben. Der innere Widerstand gegen das Üben ist aber immens. Ich habe zB. festgestellt, dass meine Motivation zu üben krankhaft sei. Daher müsste ich sofort aufhören usw. Komischerweise kriege ich die Zwangsgedanken jetzt gar nicht mehr alle auf die Reihe. Hingegen war es beim Üben so wichtig, dass ich diese Gedanken nicht mal auf später verschieben konnte. ANGST. Es ist einfach ANGST. Ich kann es fühlen. Ich will endlich gesund werden. Im Moment versuche ich einfach weiter zu machen. Durchhalten.
Bis dann, Matthias (Lithiumj