Welche Therapieform ist die "richtige" für mich?

Antworten
Crossie
Beiträge: 104
Registriert: 26. Feb 2005, 15:15

Welche Therapieform ist die "richtige" für mich?

Beitrag von Crossie »

Hallo zusammen,

in meiner langen Depri-Kariere habe ich nun schon einige Psychotherapien hinter mir, unter anderem VT und mehrere tiefenpsychologisch orientierte Therapien.
Damals haben die mich auch weitergebracht, aber z.B bei der VT hab ich das Gefühl, das die eher oberflächlich wirkt und nach kurzer Stabilisierung war ich wieder ins alte Muster zurückgefallen.

Jetzt spiele ich mit dem Gedanken,
daß evtl. eine Psychoanalyse was für mich wäre, weil die wohl eher ins "Eingemachte" geht.

Eine andere Ärztin meinte eine Gruppentherapie wäre ganz gut( versch. Erkrankungen wie Angststörungen, Zwangserkrankungen) wo wir voneinander profitieren könnten.
Andererseits habe ich Sorge, da ja auf mein Befinden und meine Sorgen nicht eingegangen werden kann. Insofern denke ich, daß es mir nur unzureichend etwas bringt.

Deswegen frage ich mich, woher soll ich denn wissen welche die geeignetste für mich ist?

Und wer hat Erfahrungen mit Psychoanalyse und Gruppentherapie und kann mir sagen, ob und wie es euch weitergebracht hat?

Liebe Grüße
Anke
sabiosa

Re: Welche Therapieform ist die "richtige" für mich?

Beitrag von sabiosa »

hallo anke, leider kann ich dir da auch nicht helfen, die antworten interessieren mich aber auch.
Nachttaube
Beiträge: 295
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Welche Therapieform ist die "richtige" für mich?

Beitrag von Nachttaube »

Hallo Anke,

wie lange hast Du denn schon Depri, dass Du mehrere Therapien gemacht hast? Und wie lange? Magst Du erzählen, warum die einzelnen Theras nicht geholfen haben?

Ich habe zu Deinem Posting verschiedene Ideen, die ich hier kurz skizzieren möchte:

* ist die Diagnose richtig? Oder liegt zwischen der Depri noch anderes (Angst, Panik, usw) so dass die Therapie deswegen nicht greifen konnte?

* Du sagst VT griff nur kurze Zeit, danach bist Du wieder in das alte Muster zurückgegegangen. Das kann ich verstehen, denn VT kann nur tief genug gehen, wenn Du selber immer wieder die neuen Verhaltensweisen verinnerlichst

* Therapie bedeutet viel Arbeit und Kraft für den Patienten. Überprüfe Dich selber: hast Du wirklich alle Energie für die Therapie aufgebracht? Meine eigene Erfahrung ist, dass ich gerne bequem bin und eben nicht die konsequente Ausführung der VT im Alltag lebe. Es reicht nicht, einmal die Hausaufgaben gemacht zu haben, man muss sie jeden Tag machen, um jeden Tag kämpfen.... ja eine sehr lange Zeit

* Du hast also schon viele Therapien gemacht, hast also Erfahrungen. Weißt Du was Dir zukünftig am besten gefallen würde? Möchtest Du wirklich Dein gelebtes Leben analysieren, oder möchtest Du besser mit dem hier und heute auskommen? Welche Gefahren bergen die beiden Alternativen für Dich?

* als ich vor einem Jahr aus der Klinik kam, wurde mir von den Klinik-Ärzten wärmstens empfohlen eine tiefenpsychologisch orientierte Therapien zu machen. Sie gaben mir sogar Adressen mit. In mir sträubte es sich, das wollte ich nicht. Ich habe nochmals eine VT angefangen (die erste VT mit 45 Sitzungen war erfolglos, heute weiß ich warum).

Liebe Anke, ich hoffe, meine Fragerei ist nicht zu aufdringlich......vielleicht sind einige meiner Ideen ja auch interessant für Dich

viel Erfolg
nachttaube
Crossie
Beiträge: 104
Registriert: 26. Feb 2005, 15:15

Re: Welche Therapieform ist die "richtige" für mich?

Beitrag von Crossie »

Hallo Nachttaube,

ich war schon fast fertig mit dem Text und nu is alles weg.
Also nochmal...

Wirkt keineswegs aufdringlich, im Gegenteil
Danke dir, daß du dir die Zeit und Mühe gemacht und mir so ausführlich geantwortet hast.

Depri bin ich seit 14 Jahren und die erste Therapie hab ich ca. vor 9 Jahren angefangen,
die auch eine VT war.
Die hat mir aber rein gar nicht gebracht und ich hab vorzeitig abgebrochen.
Danach kamen dann einige tiefenpsychologisch orientierte. Damals haben die mich schon weitergebracht.

Ich habe dann sehr viel abgenommen und danach war ich in einer Essstörung, indem ich alle negativen Gefühle mit Essen kompensiert habe.
Also wieder eine VT angefangen. Es hatte ziemlich lange gedauert bis ich mein Verhalten ändern konnte.
Als es endlich soweit war, ging die Therapie zu Ende.
Heute denke ich, daß ich noch mehr Stunden gebraucht hätte um mein neues Verhalten zu festigen.
Und eine bequeme bin ich bei den Hausaufgaben nie gewesen, die hab ich immer fleißig durchgeführt.

Wahrscheinlich hab ich nicht genug am "Kern" allem gearbeitet.
Ich glaube, ich erkranke immer an mir selbst. Kaum Selbstwertgefühl, alle sind immer besser, ich kann mich schlecht im Spiegel ansehen (nee, bin nicht häßlich)
Manchmal frage ich mich, ob das überhaupt noch was mit Depressionen zu tun hat.

Warum ich so bin, ist mir schon klar, nur gelang es mir bisher nicht diese Minderwertigkeitskomplexe zu beseitigen.
Wobei ich da nicht schon von Anfang an dran arbeite.
Vielleicht wäre eine Analyse doch was für mich. Keine Ahnung.

Abendliche Grüße
Anke
Antworten