therapie und sprachlosigkeit

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süße
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therapie und sprachlosigkeit

Beitrag von süße »

hallo ihr lieben.

ich war im frühjahr diesen jahres 7 wochen der klinik,und hab direkt im anschluß eine therapie zu hause begonnen.
genauer gesagt eine analyse,ich hab letzte woche von der kasse bescheid bekommen,dass 160 stunden genehmigt worden sind.
ich fühl mich wohl und gut aufgehoben und verstanden bei meinem therapeuten,habe regelmößig 2 mal die woche termine-und ich hab bei ihm das gleiche problem wie schon immer mit allen anderen menschen: ich schaffs nicht,mich vernünftig mitzuteilen. auch wenn ich in meinem kopf alles sortiert habe und weiß,was ich mitteilen will,ich hab irgendwie keine sprache dafür,und während ich angestrengt nach worten suche,die mir gerecht werden könnten,verliere ich den kontakt zu dem,was ich sagen will.
ich hab das auch schon meinem therapeuten gesagt,der meinte,das zeugt ja nur davon,wie schwierig es für mich überhaupt ist,erstmal mit mir selbst kontakt aufzunehmen und hinzuspüren,was ist.
das stimmt ja,es erfordert für mich eine unbändige menge an konzentration,um überhaupt mal zu schauen,was ist los bei mir.
aber das hilft mir jetzt auch nicht weiter...
kennt das irgendjemand? was macht ihr damit??

danke schon mal für feedback....
es gibt keinen mut ohne angst
Bellasus
Beiträge: 1628
Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: therapie und sprachlosigkeit

Beitrag von Bellasus »

Hallo süßes Gummibärchen

nein, kennen tu ich das so gut wie gar nicht, nur ganz selten passiert mir dieses nach Worten suchen und darüber den Kontakt zum Inhalt zu verlieren (hast du sehr treffend beschrieben). Ganz allgemein sind mir die Therastunden immer viel zu kurz, weil ich so viel loswerden und mit Begleitung denken will.

Nach deiner Schilderung habe ich auf jeden Fall das Gefühl, dass du dich bei deinem Therapeuten gut aufgehoben fühlen kannst. Ich finde seine Reaktion richtig gut, er nimmt dich so an wie du nun mal bist, wertet nicht und formuliert den Kern des Problems. Genau so ist meine Thera auch, und ich bin sehr froh sie zu haben.

Wie wäre es denn, wenn es dir wieder so geht, dass du dann genau deine Gedanken aussprichst, die du während der Suche nach den richtigen Worten hast? Nicht still sortieren und formulieren, sondern laut. Vielleicht tust du das ja schon. Mir fällt es jedenfalls leichter, mir nicht erst zu überlegen, was ich sagen will, sondern Hauptsache, ich habe irgendetwas als Anfang, dann kommt alles weitere von ganz alleine und oft völlig anders, als ich es erwartet hätte.

Du bist da bestimmt auf einem guten Weg, für den ich dir alles Gute wünsche.

Viele Grüße
Annette




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lusafina
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Re: therapie und sprachlosigkeit

Beitrag von lusafina »

Hallo,

ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Allerdings weiß ich dann gar nicht was ich genau sagen will. Ich suche nach den Worten die Ausdrücken sollen was ich in dem Moment nicht weiß. Verrückt...

Vielleicht hilft es dir ja auch die Dinge die dir im Laufe der Zeit einfallen vorher aufzuschreiben. Einfach kurze Sätze, die dir beim Kochen einfallen, oder unter der Dusche.
Damit du Anhaltspunkt hast.

Mir hilft es sehr wenn ich Dinge aufschreibe. Ich muss sie dann nicht mal zur Hand haben bei der Therapie. Sie sind dann schonmal in meinem Kopf verankert.

finchen



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Verliere den ganzen Verstand, ein halber verwirrt nur. C. F. Hill
süße
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Registriert: 16. Mai 2005, 14:26
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Re: therapie und sprachlosigkeit

Beitrag von süße »

hi,

danke für die schnellen postings:-)

@annette
zu kurz sind die sitzungen eigentlich generell,das geht mir auch so.und ich hab immer das gefühl,gegen die zeituhr ankämpfen zu müssen bzw. wenn ich die uhr nicht im blick hab dann denk ich die ganze zeit "oh,wenn ich jetzt noch nen neuen gedanken anfange,und die zeit ist gleich um..."
ich hab morgen wieder nen termin,und werd mal versuchen das etwas relaxter anzugehen,vielleicht klappts dann besser...mal schauen:-)
es gibt keinen mut ohne angst
Silenzio
Beiträge: 3
Registriert: 14. Jun 2005, 20:32

Re: therapie und sprachlosigkeit

Beitrag von Silenzio »

Hi Gummiebaerchen,

was du schreibst kommt mir sehr bekannt vor.
Meine Art damit umzugehen:
Stift und Notizbuch immer griffbereit haben und die Themen, die du mit deinem Therapeuten besprechen willst in dem Moment festhalten, in dem sie durch deinen Kopf geistern.
Mein Hindernis:
Vergesslichkeit, also am Besten ein auffälliges Notizbuch besorgen, dass man nicht so leicht vergisst.

Viele Grüße,

Hanna
Mystery
Beiträge: 9
Registriert: 16. Jun 2005, 09:25

Re: therapie und sprachlosigkeit

Beitrag von Mystery »

Moin moin,
das ist echt schwirig,bei mir ist es auch so,kann es auch nicht, reden einfach dann wenn er mir gegenübersitzt.
Aber wie was die andren gesagt haben stimmt schon,
ich werde mir jetzt auch alles aufschreiben,und drann arbeiten damit ich reden kann.

Noch was Arbeite weiter drann,das hilft und vielleicht könnte dein Thera dir dabei helfen.Ich habe es meinem gesagt und er will jetzt mit mir drann arbeiten.Gehört zur Thera meint er.
süße
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Re: therapie und sprachlosigkeit

Beitrag von süße »

hi ihr alle,

kann vermelden,dass es inzwischen besser klappt mit dem reden können:-)
nicht nur in der therapie,auch mit freunden,es freut mich dann jedesmal,wenn ich merke,ich kann dinge so unzensiert wiedergeben wie sie grad bei mir ablaufen...ist wohl übungssache und schwer,wenn man es nie gelernt hat!

lg
gummibärchen
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