Was soll ich tun?

[Rolfe]

Seid alle lieb gegrüßt,
bin heute Abend zum ersten Mal übers Wochenende wieder zu Hause bei meinen Lieben. Und ich schäme mich dafür, daß ich schon wieder in die Klinik mußte, aber andererseits war es gut so.
Das sagt auch meine Frau. Sie meint, es tut mir gut, und das stimmt ja auch. Aber trotzdem würde ich mir wünschen, ich wäre stärker und müßte nicht in die Klinik.
Was kann ich tun, damit das nicht wieder passiert? Meine fast 7-jährige Tochter, die jetzt im August in die Schule kommt, fragt mich manchmal, warum ich schon wieder in der Klinik bin. Ich könnte mich fast zerfleischen
vor Scham. Aber ich will doch wieder gesund werden! Nicht nur ein bißchen, sondern ganz!
Sagt doch mal was dazu! Meine Tochter, die kleine Maus, hat mich schon manchmal gefragt, warum ich so oft abwesend bin und einfach nicht da bin. Ich weiß nicht, wie ich ihr das erklären soll. Glücklicherweise macht das meine Frau - aber manchmal ist sie nicht da und dann? Manchmal würde ich mich am liebsten verkriechen in irgendein Mauseloch. Aber ich bin keine Maus,
Und wenn ich eine wäre - was würde dann aus meiner Tochter werden? Und aus meiner Frau?
Sie - meine Frau - sagt zwar immer, sie würde schlimmstenfalls auch allein klarkommen, aber meine Tochter? Und auch meine Frau meint das wohl nicht wirklich so.
Sie hat mich ja schon zweimal in die Klinik gefahren (mit meiner Zustimmung) - wenn es ihr egal gewesen wäre, hätte sie das doch nicht getan, denke ich.
Gruß, Rolle

[sonique]

Hallo Rolle,
Dein Beitrag hat mich sehr berührt,mir selbst geht es auch nicht gut,aber ich will dir sagen hab Geduld mit Dir,setz dich nicht so unter Druck!
Denke daran und sei froh darüber das Du eine Frau hast die zu dir hält,und in der Zeit wo Du in der Klinik bist(was sicherlich der richtige weg ist)für deine Tochter da ist!
lg J

[Simpl]

Hallo Rolle,

ich habe natürlich keine Ahnung was vorfällt wenn Du in die Klinik musst.

Aber schämen für eine Erkrankung brauchst Du Dich nicht. In der Krankheit lernt man, dass man oft nicht selbstbestimmt leben kann, weil man auf Ärzte, Krankschwestern, Freunde/Familie und Medikamente angewiesen ist. Für mich war diese Erfahrung auch neu und ich tue mir auch ein Stück schwer damit.

Aber, Du musst das akzeptieren, daran führt kein Weg vorbei.

Erfreue Dich Deiner Tochter, viele haben kein Kind und danke Deiner Frau, dass sie Wort hält und nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Zeiten zu Dir hält.

Sorry wenn ich Dich nicht aufbauen konnte, das liegt mir nicht so, hoffe konntest trotzdem was anfangen damit.

Alles Gute!

Simpl

[Grenzgängerin]

Hallo,

ich kann mir vorstellen, dass die Situation für die ganze Familie nicht leicht ist. Aber ich wäre froh gewesen, hätte meine Mutter sich irgendwann mal eingestanden, dass es besser wäre sich Hilfe zu suchen. Ich habe immer wieder -und so ist es heute noch- unter den Depressionen meiner Mutter gelitten (was ich ihr nicht vorwerfe). Ich denke, dass Du das richtige tust, indem Du daran arbeitest und Dir Hilfe geholt hast.

LG

Alex