Diskussionsforum Depression

Hallo!

So langsam neige ich dazu mit für verrückt erklären zu lassen! Ich habe meinen Freundeskreis die Freundschaft gekündigt.Ich schlage um mich und mir zerspringt das Gehirn. Gemeldet hat sich niemand. Allein, wie immer. Ich habe einen Sohn, vier Jahre, der hilft mir über den Tag.Er hält mich an jeden Tag neu anzugehen. Doch ein Lächeln kann er mir nicht mehr entlocken. Letzte Woche dachte ich daran ein zu gehen, mich zu verabschieden, merkt doch keiner! Mein Sohn ist dann allein, er hält mich davon ab. Weinen hilft auch nicht. Vielleicht bin ich doch schon verrückt? Wie gut das es die Tasten gibt. Sie sind stätig und bleiben. Doof, eigentlich - wenn ich nun zum Arzt gehe, werde ich wohl doch für verrückt erklärt. Und was macht dann mein Sohn?

Versteht mich irgendjemand ? Ich verstehe mich selbst nicht mehr!

Hallo Wirklich,
so ziemlich jeder hier im Forum hat die Gefühle, die Du beschreibst, hinter sich. Ich kann Dir nur raten: GEH ZUM ARZT!!! Die Diagnose "verrückt" gibt's nicht, alle anderen Diagnosen mögen zwar im ersten Moment hart für Dich sein, sind aber der erste Schritt zur Besserung. Und die ist wichtig - nicht zuletzt für Deinen Sohn!
Gruß und viel Kraft
Anke

Danke für deine Antwort

Ich habe Angst, Angst vor mir selbst. Was soll ich sagen? Wissen Sie eigentlich möchte ich nicht mehr, eigentlich ist alles sinnlos und eigentlich mag ich mich selbst nicht mehr. Und ohne meinen Sohn ist es sinnlos! Keiner Ahnung - Verzweifelung ist das beste Wort.

Wirklich

Hallo wirklich,
das ist eine Krankheit! Diese Symptome gehen zurück oder verschwinden, wenn man sie angemessen behandelt, d.h. mit Medikamenten und/oder Psychotherapie. Sieh Dich mal bisschen weiter hier im Forum um, vielleicht wird's dann klarer und einfacher für Dich.
Grüße
ANke

Hallo du!

Du klingst wirklich niedergeschlagen. und um deine Frage zu beantworten("Bin ich depressiv oder verrückt?") - klingt depressiv, ja.
Und das spräche wirklich dafür, dich nach einer Behandlungsmöglichkeit umzusehen. Nicht NUR deinem Sohn zuliebe, sondern vor allem auch um deiner selbst willen!!
Es geht ja nicht darum, zum Arzt zu gehen, damit der dir den Stempel mit "VERRÜCKT" auf den Kopf kloppt. Psychische Erkrankungen haben nichts mit verrücktsein zu tun - verrückt nennen das meist nur die Leute, die diese Art Erkrankungen nich verstehen, sich nicht erklären können was soetwas sein soll (-"Depression?-Nie gehört!"), weil es eben nicht so leicht zu vertehen ist wie meinetwegen eine Erkältung oder ein Beinbruch. Aber eine Erkrankung ist es ja schon. - Und von daher kann ich dir nur raten, wirklich mal zu schauen, wo und wie Du dich behandeln lassen kannst. Es lässt sich nämlich durchaus bessern, und sich mal wieder glücklich fühlen ist auch keineswegs unerreichbar. - Depressionen sind nicht wirklich die irreperable Verrückt-seins-Fehlschaltung im Hirn, die sich nicht behandeln ließe...

Und hier im Forum werden wohl die meisten ziemlich ähnliche Dinge fühlen und erleben wie Du, glaub ich. Ich selbst hab diese ganze Pallette negativer Gefühle auch schon durchgefühlt. Nicht nur einmal...aber es lässt sich eben auch was dran drehen.

lieben Gruß,
neurotica

Hallo Anke,

ich habe mich langsam vor gearbeitet und habe festgestellt, dass ich gar nicht so allein bin. Viele Schilderungen stimmen mit meinen täglichen Wellen überein. Ich schreie um Hilfe und es hört keiner. Ich sollte es an richtiger Stelle tun, dass ist mir im Laufe der letzten Stunden bewußt geworden.
Ich stand schon in der Praxis, doch ich war Feige und hatte Angst. Ich versuche Mut zu sammeln und die Erkenntnis aus diesen Seiten für mich zu gewinnen.

Herzlich Dank - ich versuche es -

Grau und trist bewegt es sich,
dunkel scheint alles um mich herum zu sein,
wo ist die Sonne am Horizont geblieben,
warum ziehen die Gewitter nicht vorrüber,
weshalb geht der Regen immer auf mich nieder,
kommt ein Tag an dem die Sonne auch mich erwärmt, und mir die Kraft geben wird!

achso - Nachtrag:

Dieses "eigendlich nicht mehr wollen", die Verzweiflung und das Sinnlose - das ist eben genau ein Teil dessen, was die Krankheit ausmacht. So zu denken meine ich.- zu glauben, es gäbe da keinen Ausweg, keine Lösung und eigentlich ist alles Hoffnungslos und so weiter.. das lässt sich aber überwinden, glaub mir...

Hallo Neurotica,

ich glaube, dass wirklich schwere ist die Erkenntnis und die Kraft, es zu erkennen. Damit habe ich, glaube ich, schon eine Hürde geschafft.Ich habe erkannt, dass ich zu dem Personenkreis gehöre, den andere Leute nicht erklären können. Eines ist mir in den letzten Tagen schon bewußt geworden, selbst helfen kann ich mir nicht!
Für andere handele ich verrückt und nicht normal und mir machen meine Handlungen Angst-Angst vor mir selbst!

Danke das ihr da seid!

Wirklich

Hallo Wirklich,

ich versteh Dich gut. Man ist von Menschen umgeben, die einen ungläubig angucken, wenn man nur wagt ein wenig von der eigenen Befindlichkeit herauszulassen und entsprechend meint man leicht, als einziger völlig daneben zu sein.

Zu lesen, es ist eine Krankheit, die heilbar ist, hier Beiträge zu lesen, von Menschen, denen es inzwischen auch schon wieder besser geht, läßt mich hoffen.

Das wünsch ich Dir auch, Hoffnung für Dich.

Liebe Grüße
Lichtsuche

Hallo du ,

Diese Menschen schauen einen an, und sehen durch einen hindurch. Allein fühlt man sich und man ist es auch. Alleinerziehend, arbeitslos und ohne jemanden der einen im Alltag unterstützt. Eher bekommt man noch zu hören, dass man eine arbeitslose Schlampe mit einem Balg ist. Unfähig sein Leben zu führen und eine Arbeit zu suchen. Kopfschütteln von Menschen, die einem Nahe gestanden haben. Eine innere Leere entsteht ein schwarzes Loch. Die Erkenntnis ist der Griff zum Seil, das nach oben führen könnte, die Seite hat mir eine Hand an das Seil gelegt.

Danke

Hallo Wirklich,

ja, und einen Ort haben, wo man nicht mit sich allein wieder in die sich nur kreisenden Gedanken zurückrutscht, sondern wo man sein darf, wie es einem gerade ist, verzagt, entmutigt, verzweifelt, erste Lichtschimmer wahrnehmend, auch mal wieder zurückgeworfen. Hier die Geduld finden, an der es einem selbst oft mangelt, ein Wort des Zuspruchs.

Ja, auch ich bin froh hier sein zu dürfen.

Liebe Grüße
Lichtsuche