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Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 9. Mai 2005, 14:14
von ensembel
Hallo!
Wieder einmal eine Frage von mir. Ich nehme jetzt seit fast fünf Wochen Paroxat 10mg wegen Angststörungen mit Depression. Die Depression war aber nicht so schlimm. Nun habe ich aber immer noch Stimmungsschwankungen. Manche Tage geht es mir super und dann bin ich wieder total unten. Ist das normal? Ich versuche zwar immer Gründe für ein erneutes Tief zu suchen, bin mir aber nicht sicher ob es jedesmal einen Grund braucht, oder ob dies dazu gehört, zu meiner Krankheit. Zur Zeit bekomme ich nur alle 3-4 Wochen Therapie. Das ist natürlich auch zu wenig.
Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.
Andrea

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 9. Mai 2005, 15:18
von wenkie
Hallo Andrea,

meiner Meinung nach ist Paroxat bei dir zu niedrig dosiert. Ich denke eine höhere Dosierung hilft auch gegen deine Stimmungsschwankungen. Da brauchst du nicht immer nach einen anderen Grund zu suchen.
Stimmungsschwankungen gehören eben mit zu der Depression und die sollte auch richtig behandelt werden, damit dieses Problem auch gelöset wird.
Ich würde dir raten, deinen Arzt nochmal zu fragen und das mit den Stimmungsschwankungen
ansprechen. Ich denke der wird dir auch zu einer Dosiserhöhung raten. Nebenwirkungen hast du ja keine, oder?

Lass uns hören, was dabei rausgekommen ist.

LG
Wenkie

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 9. Mai 2005, 16:38
von Cizzer
andrea,

ich nehme seit 5 monaten cipralex und mir geht es insgesamt viel besser, aber heute ist so ein tag an dem ich früher "den vorhang vorgezogen hätte".

ich kann besser mit kränkungen umgehen (ich habe auch eine NPS) es trifft mich nicht mehr so hart, aber es ist trotzdem manchmal sehr schwer.

ich glaube, ich muss lernen, dass man(n) auch einfach mal schlecht drauf sein kann, wie alle andern auch, ohne gleich zu glauben, dass "der nebel sich wieder zuzieht".....

ich weiss, es ist sauschwer es zu differenzieren.

sonnige grüsse
cizzer

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 9. Mai 2005, 20:53
von ensembel
Hallo!

wenkie
Ich bin mir auch ganz sicher, dass mir mein Arzt zu einer höheren Dosis raten würde, doch ich bin immer noch nicht 100% davon überzeugt, die AD's zu nehmen. Eine Erhöhung wäre für mich fast nicht akzeptabel. Ich weiß, das klingt jetzt vielleicht für dich bescheuert, aber ich brauche die Gewißheit, es mit so wenig wie möglich zu schaffen. Und solange es mir mit meinen Angstzuständen gut geht, lass ich die Dosierung auch so. Ich weiß du meinst es nur gut. Und trotzdem vielen Dank für deine Antwort

cizzer
Du könntest recht haben, denn jeder ist mal schlecht drauf. Doch seit ich mit Medikamenten behandelt werde, bin ich sehr sensibel für schlechte Tage. Ich habe immer Angst, dass es mir vielleicht wieder schlechter gehen könnte. Diese Woche habe ich auch wieder eine Therapiesitzung, dort werde ich das mal ansprechen.
Vielen Dank für deine Antwort.

Schönen Abend
Andrea

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 9. Mai 2005, 21:48
von wenkie
Hallo Andrea,

ich muss deine Meinung akzeptieren.
Und ich wünsch Dir viel Erfolg bei der Therapie!
LG
Wenkie

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 9. Mai 2005, 22:39
von Xavro
Hallo Andrea,

alle 3-4 Wochen eine Therapiestunde ist definitiv zu wenig und vermutlich sogar sinnlos.

Besonders bei der Kombination von Angststörung und Depression ist eine Verhaltenstherapie sehr erfolgreich. Die ist mit solch großen Abständen aber gar nicht praktikabel, daher nehme ich jetzt einfach mal an, dass du vermutlich eher tiefenpsychologische Gespräche machst. Versuch doch mal einen anderen Therapieplatz zu bekommen.

Deine Einstellung zur Medikation ist tatsächlich etwas unsinnig. Praktizierst du das bei anderen Erkrankungen auch so? Wenn die Dosierung nicht optimal ist, um alle Symptome zu bekämpfen, dann kannst du es gleich ganz bleiben lassen. Damit machst du es nur noch schlimmer. Ganz oder gar nicht ist die Devise.

Das ist in etwa so, als würdest du Antibiotika einnehmen, aber nie genug, um die Bakterien zu killen, sondern gerade nur soviel, um sie auf Sparflamme zu halten.

Vielleicht erläuterst du deine Ängste hinsichtlich der Medikamente mal etwas näher. Vielleicht können wir dir dabei helfen?

Gruß
Xavro

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 10. Mai 2005, 21:43
von ensembel
Hallo!

Wenkie
Danke! Ich finde es toll, dass du meine Meinung akzeptierst und mir keine blöden Komentare schickst.

Xavro
Auch erstmal danke, dass du mir geantwortet hast. Wie ich schon geschrieben habe, ist mir auch klar, dass alle 3-4Wochen Therapie nicht reichen. Leider kann mich meine Therapeutin, bei der ich schon zwei Jahre Therapie gemacht habe, erst ab Sommer regelmäßig dran nehmen. Sie hat mir deswegen dieses Modell angeboten, das es seit Anfang Arpil wohl neu gibt. Natürlich hat sie mich auch darauf hingewiesen, dass dies für mich nicht reicht und hat mich deswegen überzeugt, die AD's zu nehmen. Für mich ist das nur eine Überbrückung der therpielosen Zeit. Ich weiß aber auch, dass ich sie auch bei Therpiebeginn noch weiter nehmen muss. Welche Ängste ich wegen der AD's habe weiß ich selbst nicht genau. Für mich ist es etwas, was der Körper eigentlich nicht braucht. Obwohl das natürlich auch Quatsch ist, denn mir geht es ja besser damit. Meine größte Angst liegt in der Abhängigkeit der AD's. Ich bin eigentlich jemand, der viel mit planzlichen Mitteln und Homöopathie arbeitet und bin eigentlich immer gut damit gefahren. Im übrigen lebe ich eigentlich auch so sehr gesund, ich versuch es zumindest. Und die AD sind nun mal Chemie. Vielleicht kannst du es ja ein bißchen verstehen. Viel mehr kann ich dir auch nicht schreiben, nur dass ich die Einnahme halt nicht umbedingt will und nur der Vernuft wegen genommen habe. Das klingt jetzt sehr stursinnig, doch das bin ich eigentlich nicht. Ich versuche nur das Richtige für mich und meinen Körper zu tun.
Schönen Abend

Andrea

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 10. Mai 2005, 21:56
von wenkie
Hallo Andrea,

ich wünsche dir, dass du das Richtige für deinen Körper findest.
Du schaffst das schon!

LG
Wenkie

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 11. Mai 2005, 12:45
von Cizzer
andrea,

der grosse unterschied zu früher ist, dass ich jetzt 1-2 tage schlecht drauf bin und nicht 6-8 wochen.... heute geht es mir schon wieder viel besser als vor zwei tagen.

das wird schon!

cizzer

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 11. Mai 2005, 14:27
von Edeltraud
Hallo Andrea und @all,

das Thema Stimmungsschwankungen trotz Medikamente beschäftigt mich auch nach wie vor. Ganz werde ich des Rätsels Lösung wohl nie finden.

Ich nehme die für mich ideale Dosis meiner Medikamente ein. Trotzdem treten Stimmungsschwankungen bei mir auf, jedoch seltener und meist nicht mehr so extrem. Hin und wieder dosiere ich etwas hoch oder runter je nach Befinden. Natürlich mit Rücksprache mit Arzt - er sieht das aber nicht so gerne.
Manchmal führe ich Stimmungsschwankungen auf Außenreize zurück.
Manchmal ist kein Grund dazu von Außen da.

Derzeit frage ich mich ob es sein kann, dass nicht jede Tablette die gleiche Wirkstoffmenge enthält und deshalb Stimmungsschwankungen entstehen? Vielleicht gibt es da eine gewisse Toleranz die erlaubt ist?
Ich frage mich auch, ob es sein kann, dass der Körper den Wirkstoff nicht immer gleich gut aufnimmt? Daraus entsteht für mich die Frage: Wodurch wird dies beeinflusst?
Weiß jemand etwas dazu?

Es kann natürlich auch sein, dass die Schwankungen krankheitsbedingt sind.

Vielleicht gibt es aber auch noch andere Gründe außer den von mir genannten/vermuteten?

In Bezug auf Abhängigkeitsentwicklung bei Antidepressiva kann ich dich etwas beruhigen. Sie machen nicht abhängig. Es können lediglich sogenannte Absetzerscheinungen auftreten, die allerdings rel. selten auftreten. Die Absetzerscheinungen kann man meist vermeiden indem man die Medikamente langsam ausschleicht.
Manche werfen die Begriffe Antidepressiva und Benzodiazepine in einen Topf. Sie fallen lediglich beide unter den Überbegriff Psychopharmaka. Benzodiazepine können abhängig machen bei längerfristiger Einnahme.

Viele Grüße
Edeltraud

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 11. Mai 2005, 15:20
von wenkie
Hallo,

ich persönlich würde die Stimmungsswankungen nicht von den Medikamenten abhängig machen.
Jeder hat sie mal, ob gesund oder krank.
Auch die Toleranz, wenn man seine Medikamente regelmäßig nimmt, ist meiner Meinung gegeben.
Ich glaube nicht, dass der Körper einmal das Medi besser aufnimmt und ein anderes mal schlechter.
Man sieht ja auch beim Absetzen, das die Medis noch lange nachwirken können.

Manchmal denke ich aber auch, dass es doch vielleicht krankheitsbedingt ist.

LG
Wenkie

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 11. Mai 2005, 17:51
von ensembel
Hallo ihr Lieben!

Vielen herzlichen Dank für eure aufmunternden Worte. Heute geht es mir ziemlich schlecht, da ich heute in die Schule meines Sohnes zitiert wurde. Und wie schon erwartet waren es keine erfreulichen Nachrichten. Nun habe ich für heute einen Grund gefunden. Doch letzt endlich denke ich auch eher, dass es an der Krankheit liegt, bzw. dass man nicht immer gut drauf sein kann. Doch wenn man krank ist, versucht man immer irgendwelche Gründe zu finden, woran es wohl liegt. Mir geht es auch jedesmal besser, wenn ich mit einem darüber gesprochen habe, oder hier auch etwas geschrieben habe. Darum bin ich froh, dass es dieses Forum gibt. Und ich hoffe, es schleicht sich hier nicht etwas "Schlechtes" ein.
Viele liebe Grüße an alle die mir so lieb geantwortet haben. Inzwischen sind es zu viele um alle namentlich zu erwähnen.

Andrea

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 11. Mai 2005, 18:19
von wenkie
Hallo Andrea,

auch ich hab Söhne, die ab und an ein paar schlechten Noten mit nach Hause bringen.
Die bessern das schon wieder aus.

Also denk nicht immer an die Stimmungsschwankungen, lenk dich einfach ab.

Find ich toll, dass du das Forum gut findest.
Kannst auch jederzeit wieder schreiben wenn dir danach ist!

Liebe Grüße
Wenkie

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 12. Mai 2005, 09:04
von Edeltraud
Hallo,

@Andrea:
soviel ich weiß, fällt deine übermäßige Reaktion auf Reize von außen unter den Begriff Affektlabilität.

@Wenkie:
meine Stimmungsschwankungen sind nicht im "normalen" Bereich. Ich reagiere allergisch darauf, wenn mir jemand meine Krankheitssymptome abspricht.

@alle:
hat jemand noch andere Erklärungen bezügl. Stimmungsschwankungen und/oder Antworten auf meine Fragen? Es wäre mir sehr wichtig, da ich in der Vorweihnachtszeit ein ziemlich ausgeprägtes Tief hatte wie schon seit Jahren nicht mehr und ich immer noch nach einer Erklärung/Grund dafür suche.

Viele Grüße
Edeltraud

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 12. Mai 2005, 09:15
von Brombeersaft
Hallo Edeltraut

Ich denke das es typisch ist bei depressiven Menschen wenn man ganz plötzlich ohne Grund in ein tiefes Loch fällt.

Und zu der Weihnachtszeit kommt eben so alles zusammen was sich so angesammelt hat.

Liebe Grüsse vom Zitronenfalter

Re: Stimmungsschwankungen trotz Medikamente

Verfasst: 12. Mai 2005, 15:17
von wenkie
Hallo Edeltraud,

ich hab dir doch deine Krankheitssymptome nicht abgesprochen!

Ich hab lediglich gemeint, das Stimmungsschwankungen etvl. krankheitsbedingt sein können.
So stehts auch in meinem Posting und das war an alle gerichtet.

LG
Wenkie