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Liebe Grüße...

Verfasst: 28. Apr 2005, 11:27
von Zisky
Hallo,

bitte entschuldigt, dass ich mich hier als Angehörige "einschleiche"... ich habe meine Geschichte in dem Teilforum auch gepostet.

Bis vor einem halben Jahr kannte ich so gut wie nichts über die Krankheit. Da mein Freund aber darunter leidet, habe ich mich jetzt sehr damit auseinander gesetzt. Ich bewundere Eure Kraft und Euren Kampf, den Ihr täglich austragen müsst. Ich versuche meinem Freund beizustehen, so gut ich kann, wobei ich nicht genau weiß, was richtig und was falsch ist.

Seit knapp einer Woche nun geht es ihm wieder schlechter... er gibt es nicht zu. Ich merke es nur daran, wie er sich emotional immer mehr zurückzieht. Und im Moment glaube ich, er zwingt sich z.B. dazu, mich zu treffen, damit ich nicht enttäuscht bin oder vielleicht sogar gehe... Ich weiß nicht so recht, wie ich mich nun verhalten soll. Wir haben schon recht viel miteinander durchgemacht, aber immer wieder zueinander gefunden.

Aber egal was kommt... ich liebe ihn. Ich wünsche Euch allen die notwendige Kraft. Heute ist so ein schöner Tag.
Ganz liebe Grüße an Euch.

Zisky

Re: Liebe Grüße...

Verfasst: 28. Apr 2005, 12:45
von Tinalesekatze
Hallo Franzi,
danke für die freundlichen Worte.

Was heute richtig war, kann morgen schon falsch sein. So ist es leider und deshalb ist es auch so schwierig die richtigen Worte im Umgang mit depressiven Menschen zu finden.
Im Moment geht es mir selbst langsam wieder besser und ich kann klarer sehen und beurteilen.
Gestern abend habe ich noch darüber rumgegrübelt, wie lange es wohl noch dauert, bis ich mich wieder besser fühle.

Das mit dem "emotional zurückziehen" ist eine gute Beschreibung. Es ist, als ob sich die Seele in ein Schneckenhaus verkriecht, man versucht, Probleme die auf einmal wie riesige Felsen im Weg zu stehen scheinen durch darüber nachzugrüblen wegzudenken. Aber natürlich hilft das überhaupt nichts. Das kann man aber leider in so einer Phase nicht erkennen. Dann scheint einem einfach alles zu erdrücken, man stellt alles in Frage und traut sich doch nicht darüber zu reden, weil man sich keiner Gefühlsregung mehr sicher sein kann. Also sagt man gar nichts, bevor man etwas falsches sagt.

So würde ich meinen emotionalen Rückzug beschreiben.

Noch schwieriger ist es aber, dann hinterher mit jemanden darüber zu reden. Ich würde manchmal gerne zu meinem Mann sagen:"Das war jetzt wieder so eine depressive Phase, dann bin ich halt so. Das geht aber wieder vorbei."
Das kann ich aber nicht sagen, weil ich Angst habe, dass er dann, wenns mir wieder schlecht geht mich nicht ernst nimmt "sie hat halt mal wieder so ne depressive Phase", aber gerade dann will man ja eigentlich richtig ernst genommen werden, nur dann sind die Probleme so haushoch und man sucht verzweifelt nach einem Ausweg. Wenn einem dann noch einer sagen würde, das ist nicht schlimm und geht vorbei, dann ist das irgendwie, als würde einer sagen:" Du bildest Dir das alles nur ein und da ist doch überhaupt nichts. "
Bumm, wie ein Schlag ins Gesicht.

Verstehst Du das? Versteht das irgendjemand?

Schwierig, ich weiß.

Im Moment sehe ich es ein .... aber nichts und niemand kann mich davor schützen, dass ich es irgendwann wieder ganz anders sehe.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und ein großes Herz, das es schafft die vielen Aufs und Abs zu verkraften und auch noch Beistand zu leisten. Ich hoffe, dass Du nicht irgendwann das Gefühl bekommst, zu kurz zu kommen.

Viele Grüße, Tina

Re: Liebe Grüße...

Verfasst: 28. Apr 2005, 13:38
von Zisky
Liebe Tina,

ich danke Dir sehr für Deine Beschreibung... Weißt Du, ich hatte so "etwas" bisher einmal in einer für mich sehr schwierigen Lebenssituation. Ob es eine Depression war, weiß ich nicht... mir ging es 4 Monate schlecht, dann war alles verflogen, es kam nie wieder und es ist jetzt 12 Jahre her.

Aber ich weiß noch genau, was ich empfunden habe, dass es mich erschreckt hat, ich kaum essen oder schlafen konnte, viel geweint habe, die Liebe zu meinem damaligen Freund angezweifelt habe (in etwa: Ich liebe ihn nicht mehr, aber ich liebe ihn doch!)... Deshalb fällt es mir vielleicht nicht allzu schwer, Verständnis für meinen Freund zu zeigen. Das Problem ist, dass er es sich (noch) nicht eingesteht. Er nahm im Herbst 2 Monate Antidepressiva, setzte sie dann selber wieder ab (er bräuchte sie nicht mehr). Und bei seinem letzten Tief wollte er nichts davon wissen, dass es eben Depressionen sein könnten, obwohl er sie erstmals wohl schon mit 17 Jahren hatte.
Im Moment fühle ich mich tatsächlich etwas, als käme ich zu kurz, aber ich liebe diesen Mann... Und wenn es ihm gut geht, dann ist er so lieb, einfühlsam, humorvoll, einfach ein toller Mensch. Ich nehme ihn durchaus ernst. Heute abend werden wir uns sehen (wie gesagt, ich denke, er tut es nur mir zuliebe). Folgendes möchte ich ihm sagen:

"Ich merke, dass es Dir im Moment nicht gut geht, Dich etwas bedrückt. Es ist in Ordnung. Für mich brauchst Du Dich nicht verstellen oder etwas tun, wonach Dir gar nicht ist. Wenn Du also lieber allein wärst, dann akzeptiere ich das. Aber ich bin auch für Dich da, wenn ich Dir was gutes tun kann."

Ich möchte ihn weder angreifen noch bemitleiden, das Wort Depression aber auch irgendwie vermeiden. Ich denke, so wäre es ganz ok. Nochmals danke für Deine Zeilen.

Zisky

Re: Liebe Grüße...

Verfasst: 28. Apr 2005, 14:09
von Crossie
Hallo Franzi,

danke für die netten Worte.
das ist das erste Mal, daß ich von einem Angehörigen eines Depressiven, soviel
Anteilnahme, geschweige denn Mut und Bewunderung heraushöre. Schön!

Sicher ist es für dich auch oft sehr schwer damit umzugehen und du hast Angst etwas falsch zu machen.
Doch indem du da bist, ihm zuhörst und nimmst wie er ist, kannst du ihm sehr viel geben.

Wenn du spürst, daß es ihm wieder schlechter geht, sprich ihn am besten drauf an, er traut sich wahrscheinlich nicht, weil der Angst hat dich zu verletzen oder zu verlieren.

Manchmal bleibst du sicher auch auf der Strecke mit deinen Sorgen....
Deswegen denke auch an dich und wende dich an einen Vertrauten, wo du mal reden kannst und aufgefangen wirst.

Ich wünsche dir weiterhin soviel Kraft und Stärke, auch für DICH selbst.

Und "uns" noch viele einfühlsame und unterstützende Menschen wie dich.

Liebe Grüße
Anke

Re: Liebe Grüße...

Verfasst: 28. Apr 2005, 14:20
von Zisky
Liebe Anke,

vielen Dank für Deine Zeilen. Woher nehme ich meine Kraft? Aus der Liebe. Dieser Mann ist es nämlich wert.

Auch habe ich mir recht zeitig Hilfe gesucht, gehe selber wöchentlich zur Gesprächstherapie, das hilft mir wirklich sehr. Denn bei Freunden und Verwandten kann man leider auf wenig Verständnis hoffen.

Ich wünsche Euch alles Liebe.
Franzi

Re: Liebe Grüße...

Verfasst: 30. Apr 2005, 11:11
von lasse
Liebe Franzi,

Deine Einstellung und Dein Mut, Dich der Situation zu stellen, reicht schon alleine aus, um Dir einen kleinen Orden zu verleihen.
Nach meiner Erfahrung ist es für Männer doppelt schwer, sich
1.) der Krankheit zu stellen
&
2.) Hilfe, die angeboten wird, auch anzunehmen.
Ich kann Dir leider nicht sagen, warum das so ist. Wüßte ich es, würde ich wahrscheinlich keine Medikamente mehr nehmen und ein Buch für betroffene Männer schreiben, das ich kostenlos als download im Internet vertreiben würde (god bless the free community).
Ich kann Dir nur sagen, dass Du genau das Richtige tust. Dein Freund/ Mann braucht momentan wahrscheinlich nichts mehr als das Gefühl, das jemand (in diesem Fall die Frau, die ihn liebt)da ist; das er nicht alleine mit der Situation und Krankheit im Leben steht. Versuch nicht, ihm mit Ratschlägen oder ähnliches zu helfen. Liegt wahrscheinlich in der Natur des Mannes, immer noch alleine mit Problemen fertig zu werden. Mißverstehe mich hier bitte nicht, dies soll keine Entschuldigung sein. Er BRAUCHT Deine Hilfe, kann es aber nicht eingestehen, weil wir ja von Haus aus das starke Geschlecht sind.
Meine Beziehungen sind leider alle daran zerbrochen, dass ich nicht in der Lage war darüber zu sprechen, mich in irgendeiner Art und Weise mitzuteilen. Seit mehreren Jahren bin ich nun alleine, heißt ohne Behziehung und für mich ist es essentiell das Gefühl zu haben, dass ich nicht alleine bin. Freunde helfen mir dabei, auch wenn sie nicht wissen, was mit mir los ist.

Lass mich Dir noch eine Kleinigkeit auf den Weg geben, der noch vor Dir liegen wird (aus'Der Prophet' von Khalil Gibran):
Über die Liebe:

Wenn die Liebe Dir winkt, folge ihr; sind ihre Wege auch schwer und steil.

Und wenn ihre Flügel dich umhüllen, gib Dich ihr hin; Auch wenn das unterm Gefieder versteckte Schwert Dich verwunden kann.

Und wenn sie zu Dir spricht, glaube an sie; Auch wenn ihre Stimme deine Träume zerschmettern kann wie der Nordwind den Garten verwüstet.

Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst.
Liebe besitzt nicht noch läßt sie sich besitzen.
Den die Liebe genügt der Liebe.


Ich wünsche Dir mehr als die Kraft, die Du bisher aufgebracht hast; und hoffe, dass Du nicht an der Situation verzweifeln wirst. Im Grunde wünscht sich Dein Freund nichts sehnlicher, als 'der' Mann an Deiner Seite zu sein, der er mal war.

Herzliche Grüße,
lasse polarbear

Re: Liebe Grüße...

Verfasst: 30. Apr 2005, 11:29
von Zisky
Hallo Lars,

wie es der Zufall wollte, bin ich gerade online... aus gegebenem Anlass leider Vielleicht magst Du ja "meine Geschichte" mal lesen... im Angehörigen-Forum. Ich würde mich freuen.

Weißt Du, es ist unheimlich schwer, jemandem immer wieder Liebe zu zeigen, der einem sagt, dass er sich im Moment wieder mal seiner Gefühle zu Dir nicht sicher ist.
Ich fühle mich gerade so zurückgestoßen...
Und heute nacht habe ich ihm noch eine SMS geschrieben, dass der nächste "Tauchgang" der letzte sein wird... jedenfalls in der Konstellation. Ich habe meine Grenzen erreicht, da er mich komplett ausschließt und es weit von sich weist.Ich kenne ihn ein halbes Jahr und es ist das 5. Tief.

Franzi

Re: Liebe Grüße...

Verfasst: 1. Mai 2005, 00:03
von amelie_1984
Hey Franzi!

Schade, dass es dir so schlecht geht - gerade jetzt! Ich bewundere dich so sehr, dass du soviel Kraft aufbringst für deinen Freund. Das zeugt von unglaublicher emotionaler Stärke und Reife!!!
Und ich denke, es ist ganz natürlich, dass du auch mal ein Tief hast, wo dir alles zuviel wird, wo du dich zurückgestossen fühlst und denkst, so gehts nicht mehr weiter.
Ich leide auch unter Depressionen, teilweise unter schweren Panikattacken und Angstzuständen, die einen ganz anderen Menschen aus mir machen.
Mein Freund und ich leben zusammen (wir sind auch erst seit 1-1/2 Jahren ein Paar) und ich weiss nicht, wie ich es ohne ihn bis hierher geschafft hätte. Er ist, wie du für deinen Freund, immer für mich da, auch wenn es Momente gibt, in denen ich das nicht würdigen kann und ihn zurückstosse, obwohl das nicht als zurückstossen gemeint ist. In meiner Depression entwickele ich manchmal einen solchen Selbsthass, dass ich ihn zurückstosse, damit ich ihm nicht noch mehr schaden kann und ihm nicht noch mehr zu Last fallen muss. Als Depressiver nimmt man es manchmal lieber in Kauf, einen geliebten Menschen zu verlieren, anstatt bei ihm zu bleiben und ihn zu belasten. Er liebt dich, da bin ich mir sicher, aber vielleicht hält er es manchmal mit sich selbst nicht mehr aus und denkt, dass du es dann erst recht nicht verdient hast!!!

Es ist so schwer, depressive Menschen zu verstehen, weil sie immer so wirr reagieren und ihre Gefühlswallunge nicht nachzuvollziehen sind, ich kenne das von meinen Familienangehörigen sowie auch von mir selbst...

Depression ist eine oft so unterschätzte und schwere Krankheit, die gerade von den Angehörigen meist noch mehr KRaft und WIllen fordert, als von den Betroffenen. In meiner Depression lasse ich mich einfach hhängen und alles über mich ergehen, leide vor mich hin und habe mich ab und zu schon an den Zustand gewöhnt. Aber ich kann mir cvorstellen, wie schlimm das für meinen Freund sein muss, mich so zu sehen. Und in solchen Momenten wünsche ich mir manchmal, er würde eine andere Frau kennenlernen, die fröhlich und GESUND ist und ihn glücklich macht, auch wenn ich den Verlust vermutlich niemals verkraften würde. Nur damit es ihm gut geht...
So sind wir Depris halt...

Aber ich bin mir sicher, dass es dir morgen, nach einer ordentlichen Mütze Schlaf und einem guten Kaffee viel besser geht. Vielleicht druckst du dir deine Texte hier auf der Page mal aus und zeigst sie ihm? Das wird ihm helfen, zu verstehen, dass du hinter ihm st ehst, egal was kommt!!! Ich kann nur für mich sprechen, aber MIR hilft es immer am meisten, zu wissen, dass man nicht allein ist und auch nicht Gefahr läuft, allein zu sein, zu wissen, dass da jemand ist, auf den man sich 100% verlassen kann!

Gib Euch nicht auf, du schaffst das! Denk daran, wass du weiter oben im Text sagst: Die Kraft dafür ziehst du aus deiner Liebe! Ich glaub an Euch und vor allem an die Liebe, sie ist das einzige, was mich in meiner Depression über Wasser gehalten hat!!!

Du kannst dich gerne bei mir melden, wenns dir schlecht geht! Ich bin mittlerweile in Behandlung (medikamentös) und mir geht es sehr sehr gut (nach einigem Auf und Ab) und bin auch soweit informiert und gefestigt, dass ich dir gerne ein Paar Tipps geben kann!

Deine Amelie

Re: Liebe Grüße...

Verfasst: 1. Mai 2005, 16:25
von fish
Hallo Franzi,
halte inne, wenn Freunde, Verwandte, wer auch immer dich bewundern, dass du sooo stark wärest.

Wer das recht oft in seiner Umgebung über sich hört, sollte hellhörig werden. Das ist anerkanntermaßen das typische Alarm-Zeichen, das man co-abhängig ist, oder in die Co-Abhängigkeit hineinrutscht. Über Co-Abhängigkeit und übertriebenes "stark" sein- Betonen der anderen kann man nachlesen, gibt Fach-Literatur und auch online-Fragelisten drüber.

Also deutlich anderen sagen, dass man eben auch nur ein Mensch ist mit Bedürfnissen zum Anlehnen und HangUps, und sich eben nicht alles aufbürden möchte (und nie muss) mit heroischer, übermenschlicher Tapferkeit, nur weil andere das bewundernswert finden. Besser ist: Verantwortung und Gefühle auch mal abgeben, am besten genau an die, die einen so stark finden.

In Einzelfällen kann das manchmal sogar gezielte Manipulation sein, weil das reale (vom virtuellen sprech ich nicht, da herrschen etwas andere Gesetzmäßigkeiten)) Umfeld keine Lust hat, sich selber mit dem Betroffenen abzugeben und sich die Verantwortung aufzuhalsen. Meistens ist es jedoch einfach nicht nachgedacht oder von Leuten, die ebenfalls co-abhängig sind und das automatisch für normal halten, dauernd stark sein zu müssen. Weil sie es nicht anders kennen.

Und in dir eine Verstärkung ihrer Meinungen finden, denn im Grunde sind die meisten Co-Abhängigen selber sehr unsicher und brauchen einen "Betroffenen" als counterpart, um sich endlich als sicher und stark zu erleben.

Von da aus gesehen ist es sehr viel besser, dein Freund bekommt mal Luft und Raum für sich, damit er sich selber erfahren kann.

Nix für ungut.
Wanda

Re: Liebe Grüße...

Verfasst: 1. Mai 2005, 16:33
von Zisky
Hallo Wanda,

wie Du das jetzt genau meinst, ist mir nicht ganz klar.
Ich habe meine Bedürfnisse nicht aus dem Auge verloren, wie man auch in meinem eigenen Thread bei den Angehörigen lesen kann. Ich habe gestern einen großen Schritt gemacht, nämlich ihm seine Sachen gebracht, ihm aber gleichzeitig ein Buch mitgegeben. Und? Er liest es. Ein sehr großer Erfolg. Wie es jetzt weitergehen wird, weiß ich nicht. Es geht mir auch nicht darum, für meine Kraft "bewundert" oder "gelobt" zu werden. Mir geht es darum, dass ich eine Chance mit diesem Mann haben möchte, weil wir uns lieben.. davon bin ich überzeugt.

Und - man sucht sich doch seinen Partner nicht nach Stärken oder Schwächen aus. Bisher hatte ich völlig normale Beziehungen ohne außergewöhnliche Vorkommnisse...

Wie auch immer... Dir noch einen schönen Sonntag.

P.S. Im übrigen finde ich es nicht "verdächtig", wenn ich mich über die Krankheit informiere oder ihm helfen möchte. Ich denke, bis zu einem gewissen Punkt sollte es genauso sein in einer Partnerschaft. Wie sollte ich verstehen, wenn ich keine Ahnung habe...

Re: Liebe Grüße...

Verfasst: 1. Mai 2005, 16:44
von fish
Hallo Franzi,
wie ich das meine?

Nun, anscheinend wird jeder kleine Erfolg (endlich, heute rief er mich an, oder sowas ähnliches in der Richtung) oder Misserfolg (gestern war er wieder so zurückgezogen) ängstlich und haarklein im Forum besprochen.

Sicher machst du es nicht vorwiegend, um gelobt zu werden (fishing for compliments), doch auf die Lober würde ich dennoch mal ein aufmerksames Auge werfen.

Die Beziehung ist erst ein halbes Jahr alt mit bereits 5 Tiefs, lasst dem Manne mal ein bisschen Luft. Wenn er sich zurückziehen will, dann darf er es.


Liebe Grüße

Re: Liebe Grüße...

Verfasst: 1. Mai 2005, 16:51
von Zisky
Wozu ist dieses Forum??? Ich meine, wenn man sich hier nicht austauschen kann? Dazu gehört es eben auch, dass man sich austauscht, wenn es einem schlecht geht oder gewisse Situationen nicht ganz klar sind.

Und was Du schreibst, ärgert mich... aber ich werde nicht mehr dazu schreiben, weil ich eben weiß, dass ich ihm genug Luft lasse, soviel wie er braucht...
Aber so ist das halt... Man liest hier nur Details und schon hat man sich seine Meinung gebildet. Akzeptiert.

Re: Liebe Grüße...

Verfasst: 1. Mai 2005, 17:04
von fish
Franzi,
kann sein, dass es dich ärgert. Ich komme damit klar.

Das Forum sollte jedoch nicht zum Beziehungs-Tagebuch ausarten. Es wäre auch besser, wenn darin grade Angehörige ihr eigenes Co-Verhalten hinterfragten und einen roten Faden suchen würden in ihrem Lebensprozess, statt davon abzulenkend ausschließlich das Verhalten eines Betroffenen zu analysieren und Kaffeesatz zu lesen ("wie könnte er das und das verstehen?...").

Das Forum ist gelegentlich der reinste Studienplatz von nicht hinterfragtem Co-Verhalten und gegenseitiger Bestärkung darin und recht ungesunden Einstellungen über das was LIEBE ist.

Ich wünschte mir, das KND würde dem mehr Aufmerksamkeit schenken, weil es gerade den Betroffenen nicht gut tut. Sie brauchen Luft.
Bei diesen symbiotischen, überwarmen, raumfeuchten Gefühlswellen würd ja sogar ich ausreißen. Gefühlsoverflow.

Das KND sollte mal einen zünftigen Angehörigen-Fragebogen reinstellen.

Grüße,
eine Angehörige
die weiß wovon sie redet