Therapeutenwechsel

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Halbmond
Beiträge: 2
Registriert: 26. Apr 2005, 23:11

Therapeutenwechsel

Beitrag von Halbmond »

Hallo,

ich bin im Moment in Behandlung bei einem Psychologen.
Leider komme ich mit ihm nicht mehr weiter.
Was muss ich tun um meinen Therapeuten zu wechseln?
maksel
Beiträge: 44
Registriert: 24. Apr 2005, 16:23

Re: Therapeutenwechsel

Beitrag von maksel »

hallo halbmond,

abgesehen davon, das ich die genauen umstände und gründe für den wechsel ja nicht kenne, ist das übliche prozedere mit dem therapeuten darüber zu sprechen, das man wechseln will und die gründe mit ihm zu besprechen. ansonsten hat das ganze mehr etwas von einer flucht. ein/e gute/r therapeut/in kann auch einsehen wenn sie/er einem patieneten aus wechen gründen auch immer nicht mehr weiterhelfen kann und er anderswo besser aufgehoben wäre.

gruß max

was sind denn bei dir die gründe, wenn du drüber sprechen willst???
"behandle die menschen als wären sie wie sie sein sollten und du hilfst ihnen zu werden wie sie sein könnten" goethe
Halbmond
Beiträge: 2
Registriert: 26. Apr 2005, 23:11

Re: Therapeutenwechsel

Beitrag von Halbmond »

Hallo,

ich mache eine Tiefenpsychologisch fundierte Therapie.

Mit meinem Therapeuten komme ich eigentlich ganz gut klar, er arbeitet Körperorientiert (Atemübungen, Reise durch den Körper etc.) und das finde ich eigentlich ganz gut.

Das Problem ist, dass ich bei ihm irgentwie nicht weiterkomme.
Vielleicht bin ich auch einfach zu ungeduldig mit mir selbst.

Ich habe mit ihm auch darüber geredet, leider mit keinem Ergebniss.

Ich soll, wenn ich bei ihm sitze immer sagen was mir gerade durch den Kopf geht, aber ich kann das nicht in Worte fassen.

Meistens denke und fühle ich garnichts.
Wie betäubt.
Ich fühle mich wie ein schwarzes Loch wo alles reingesogen wird und nichts entweicht.

Das versteht er dann nicht und wird ungeduldig.

Ich habe mit Mal- und Gestaltungstherapie gute Erfahrungen gemacht, da ich mich damit besser ausdrücken kann.
Leider wird das, glaub ich, nicht von der Krankenkasse übernommen

Gruss
Halbmond
maksel
Beiträge: 44
Registriert: 24. Apr 2005, 16:23

Re: Therapeutenwechsel

Beitrag von maksel »

lieber halbmond,

ich bin bei einem therapeuten der als verhaltens- und gestalttherapeut ausgebildet ist und so trotzdem über die kasse abrechnen kann. es gibt also immer irgndwie schlupfwinkel.

ich glaube ich würde mich auch schwertun in einer tiefenpsychologisch fund. therapie, z.B. wenn ich gerade so tief in der depression stecke, dass ich mich nur leer fühle oder wenn ich einfach keinen zugang zu meinen gefühlen bekomme. vielleicht kanst du mal darüber versuchen mit ihm zu sprechen wäre mein tip.

gruß max
"behandle die menschen als wären sie wie sie sein sollten und du hilfst ihnen zu werden wie sie sein könnten" goethe
wobadong

Re: Therapeutenwechsel

Beitrag von wobadong »

Ich mache auch eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie.
Meine Therapeutin finde ich sympathisch und habe Vertrauen zu ihr.
Trotzdem habe ich das erste Mal eine Verbesserung bemerkt November 2004 (Beginn der wöchentlichen Behandlung März 2004); also erst nach 7 Monaten.
Es hat mich doch sehr viel Geduld gekostet.
Trotz schlimmer Depression hatte ich nie das Problem, daß mir nie etwas eingefallen ist.
Eher hatte ich das Problem,daß ich an dem Tag nach der Therapiestunde morgends um 9 Uhr noch etwas Wichtiges vorhatte, z.B. Gerichtstermin etc und das auch wußte.
Trotzdem sind mir dann so viel schwierige Sachen und traurige Dinge in der Therapiestunde eingefallen, daß es mir dann nach der Stunde sehr schlecht ging, ich innerlich total anfing zu frieren, mein Körper sich regelrecht auflöste, ich das Gefühl hatte wie man auf bayerisch so treffend sagt, es hätte mich zerbröselt.
Ich mußte mich dann einen halben Tag hinlegen, möglichst in die warme Sonne.
Die nächsten 2 Tage fühlte ich mich dann auch noch schlechter als im Durchschnitt.
Die folgenden 2-3 Tage fühlte ich mich dann wie befreit.1 Tag vor der Therapie fühlte ich mich dann wieder schlechter,in der spannenden Erwartung, daß es mir nach der Stunde wierder schlecht gehen würde.
Mein Befinden wurde unsteuerbar und unberechenbar.
Ich nahm mir dann vor die Themen, etwas weniger zu behandeln und anzusprechen, so daß es mich nach den Therapiestunden nicht so schlecht ging.
Dann kam ich jedesmal wieder so richtig in Fahrt, konnte mich nie bremsen beim erzählen der Gegebenheiten.
Am Ende sagte ich zu mir;"Können die Therapeuten die Therapie und die Auswirkungen nicht etwas besser steuern!?!?!?!"
wenn ich nach der Stunde wieder komplett auf der Nase lag.
Stellte ich den Durchschnitt aller Gefühle an, ging es mir insgesamt etwas besser als ohne Therapie.
Manchmal geschah es, daß es mir aber 2 Monate lang wieder schlechter ging. Dann kamen die offen ausgesprochenen Vorwürfe gegen meine Therapeutin,"warum geht es mir so schlecht, warum bin ich nach 11 Monaten nicht schon gesund, warum habe ich nicht endlich wieder ein normales lebenswertes Leben mit ein paar Freuden".
Vor dem Ausbruch meiner Depression Herbst 2003 im Alter von 37 Jahren, war ich immer das Stehaufmännchen, das sich immer selber zu helfen wußte und gerne die Dinge (bis auf Kunst Musik und Literatur) rational angeht.
Nun bin ich in einer Therapie, die ich oft nur mit dem Gefühl ergründen kann,wenn und welche Sachen besser werden,andere schlechter.
Vieles ist besser geworden aber eines schlechter nämlich die Beziehung zu meiner Mutter im moment sehr problematisch, siehe Angehörige.
So finde ich, daß die tiefenpsychologisch fundierte Therapie wirklich auch Risiken hat, die nicht absehbar sind.
Auch wenn sich dort die besten Heilungschancen ergeben, so ist vielleicht das Risiko auch sehr groß, daß es einem Prozentsatz von Menschen für immer sehr viel schlechter gehen wird.Vielleicht gehöre ich auch dazu, siehe Tread angehörige
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