Wieder mal lachen lernen

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sandra
Beiträge: 162
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Wieder mal lachen lernen

Beitrag von sandra »

hi heinz-leo, schön das es deiner tochter wieder besser geht wie gehts dir? immer noch so schlecht? "Du hast selbst gesagt, Du spielst den Seelentröster und wer weiß noch alles. Bist Du es, oder spielst Du es, weil Du Dich dazu verpflichtet fühlst..." das ist eine gute und berechtigte frage. ich bin es und ich bin es für beide, teils auch aus pflichtgefühl, größtenteils jedoch weil ich weiß das meine eltern mich einfach brauchen. "...Deine geliebte Mutter nicht im Stich zu lassen?" meine emotionale bindung zu meinen eltern ist nicht besonders groß und zu meiner mutter noch geringer als zu meinem vater. sie hat mir mal sehr weh getan und die wunde ist immer noch nicht verheilt. es gab zeiten, da habe ich sie abgrundtief gehaßt und ich dachte ich könnte ihr nie verzeihen. heute seh ich die dinge anders und wenn sie es irgendwann mal aus ihrem depressiven sumpf schafft, werde ich das thema mit ihr bearbeiten können, damit auch diese wunde verheilt. "Ich wäre mit dieser Aufgabe einfach überfordert. Wenn Du den ganzen Beziehungsmüll und die Unzufriedenheit Deiner Mutter auf Dir abladen lässt, wirst Du vielleicht unter dieser Last irgendwann zusammenbrechen und Deine eigene Lebenslust verlieren." beide eltern laden ihren müll bei mir ab. vater sogar mehr als mutter. meine mutter ist eine starke frau und sie "steckt" alles weg, sie kann das sehr gut, hat aber um sich herum soviel gemauert, daß es für sie kaum entrinnen gibt. das ganze dilemma ist nicht schuld an meinen depressionen, überfordert fühl ich mich auch nicht. oft bin ich genervt, weil sie immer wieder mit dem selben thema anfangen. manchmal sogar richtig wütend, hin und wieder traurig. manchmal muß ich auch lachen, wenn sich mal einer länger bei mir ausheult als üblich und ich aus dem fenster schau und seh wie der andere versucht sich im hauseingang gegenüber zu verstecken und schon ganz unruhig darauf lauert, das der andere endlich geht. bei aller heimlich tuerei bleibt es ihnen voreinander doch nicht verborgen. wenn es mir nicht gut geht oder ich einfach keine lust habe zuzuhören, bleibt meine türe zu. das wird von beiden akzeptiert und ich hab kein schlechtes gewissen dabei. du schreibst selbst es gibt genügend professionelle hilfe. meine eltern haben beide schon fast ein kleines buch voll mit adressen, telefonnummern, websites an die sich dann wenden können, nur leider noch nicht getan haben. immerhin tragen sie sie schon mit sich rum, anfangs haben sie die zettel immer bei mir "vergessen" oder "verloren" - in dem fall hab ich die memos in meiner mülltonne wiedergefunden. wer letztendlich als erstes den schritt tut, wird die zeit zeigen. ich tippe auf meinen vater, aber wer weiß... ganz liebe grüße und DANKE, sandra
Heinz - Leo Laturell
Beiträge: 71
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Heinz - Leo Laturell »

Hallo Sandra, ja mir geht´s beschissen und ich trage mich mit der Absicht mich in eine Psychiatrie ein weisen zu lassen. Heute Abend werde ich das mit dem Arzt besprechen. Im Moment habe ich keine Perspektise. Dwnnoch tut´s mir gut, hier an diesem Ort zu schreiben und so etwas wie eine Verbindúng unter Gleichgesinnten herzustellen. Der Freund meiner Tochter leidet seit Jahren darunter, wie seine Eltern miteinander umgehen. Manchmal ist er einfach nur wütend, manchmal sauer und manchmal total traurig, dass da nciht läuft. Er hört zwar keine Klagen von ihnen, spürt aber, dass da etwas schief läuft. Inner und immer wieder ist er dort in der Hoffnung wenigstens einmal auch selbst verstanden zu werden, angenommen zu wereden und vor allen Dingen seine eigenen, durch die Eltern erfahrenen Verletzungen mit ihnen abzuklären. Er kann sie nicht loslassen, scheitert aber immer wieder anderen Uneinsichtigkeit. Wie gerne würde er mit seinem Vater, der ihn seelisch und körperlich mißhandelt reden, ihm einmal sagen, wie sehr er leidet und sich auch mit ihm aussöhnen. Er ist immer wieder frustriert, wenn er von dort kommt undich habe ihm einmal die Frage gestellt, warum er sich weiterhin selbst so mißhandelt. Wie gerne würde er seinen Vater ändern, weil er auch sieht, wie sich dieser zu Tode raucht, zu Tode arbeitet, aber auch spürt, dass er leidet. Ich/ wir haben ihm gesagt, dass er nicht nur der Freund unserer Tochter ist, sondern auch so etwas wie unser Sohn. Wir reden offen und viel miteinander, aber es ist kein Ersatz für seine Sehnsucht. Beide Eltern leugnen trotz der Offensichtlichkeit ihrer schwerwiegenden Beziehungsprobleme, dass sie irgendwelche haben. Manchmal erinnern sie mich an die Fernsehserie: Eine Herz und eine Seele oder die neue Serie: Familie Heinz Becker. Liebe Sandra, vielleicht schaust Du wirklich einmal, welche eigenen Bedürfnisse hinter dieser Deiner Not versteckt sind und kommst so einer Lösung etwas näher. Ich wünsch es Dir!!!! Alles liebe Heinz - Leo
waltraut
Beiträge: 926
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von waltraut »

Lieber Heinz-Leo, es berührt mich sehr,daß du dich so intensiv mit Problemen anderer auseinandersetzt,während du selbst an die Psychiatrie denkst! Da du Krankenpfleger bist,wirst du ja ziemlich genau wissen,welche Hoffnungen du darauf setzt. Du bist hier in letzter Zeit sehr zerrissen aufgetreten,manchmal sehr verzweifelt,oft als liebevoller Ratgeber und dann noch als großartiger Geschichtenschreiber. Vielleicht brauchst du wirklich eine Auszeit ganz für dich. Jedenfalls möchte ich dir Mut dazu machen. Für mich war der Aufenthalt in der Psychiatrie der wichtigste Schritt in meinem Leben! Wie auch immer du mit deinem Arzt entscheidest,ich hoffe,daß du Hilfe findest,so wie du hier so vielen hilfst. Laß uns wissen,wie es weitergehen soll! Wie wäre es denn,wenn du deine Geschichten wirklich mal zusammenstellst und veröffentlichst? Du fändest sicher viele Leser und könntest noch viel mehr Leuten helfen. Paß auf dich auf! Lieben Gruß Waltraut
sandra
Beiträge: 162
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von sandra »

hallo heinz-leo, als allererstes möchte ich dir auch meinen respekt ausdrücken, dass du dich trotzdem (oder vielleicht sogar wegen?) dass es dir so dreckig so intensiv mit uns anderen auseinandersetzt. ich habe in dem anderen thread schon gelesen, dass es dir wirklich beschissen geht und dort auch ganz kurz geantwortet, dass die nebenwirkungen wirklich nach 14 tagen nachlassen und das du ganz sicher nicht verrückt wirst, auch wenn du dich momentan ganz anders fühlst. auslöser für meine depression war eine satte lebensmittelallergie (darauf muß man erst mal kommen!) und das ich mit meinem job mehr als unzufrieden war. von der allergie weiß ich erst seit november und ich werde dazu wohl auch einen eigenen thread aufmachen, ist bestimmt für mehrere interessant. meine allergie hab ich inzwischen im griff und mein jobproblem ist auch schon gelöst. :-) ich drück dir ganz feste die daumen, dass es bald wieder bergauf geht mit dir, sandra
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