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Depris - Achterbahn

Verfasst: 18. Feb 2005, 21:54
von Bärli
Hallo @all,

meine Depris sind wie eine Achterbahn, auf und ab. ERst ging es mir mit einem neuen Medi - Clomipramin - 3 Wochen lang gut. Das sagte ich am letzten Montag auch meiner Therapeutin. Nachmittags kam wieder ein mittelschwerer Absturz. Ich frage mich, ob das normal ist. Warum ist das so? Ich hatte schon Hoffnung geschöpft, dass es mir nach 4 Monaten Therapie schon besser gehen würde. Meine Therapeutin sagte mir zwar, dass es wieder mal zu Abstürzen, kleine und grosse, kommen könnte. Aber ich war so voller Hoffnung, dass schlimmste geschafft zu haben.

Werde am kommenden Montag ihr davon erzählen. Mein Hauptproblem ist immer noch die Nachwirkungen von dem Mobbing mit meinem ehemaligen Chef. Alles schwirrt mir immer wieder im Kopf herum. Ich hasse ihn und wünsche ihm nur das schlechteste, was er mir angetan hat. Meine Therapeutin wollte mit mir deswegen einen Rollenspiel machen. Sie stellt meinen Chef dar und ich soll ihr/ihm alles sagen, was mir einfällt. Soll auch schreien. Ob das hilft? Ich weiß nicht.

Für einen Ratschlag wäre ich dankbar.

Vielen Dank
Bärli (Petra)

Re: Depris - Achterbahn

Verfasst: 18. Feb 2005, 22:25
von happiness
Hallo Petra,

das ständige Auf und Ab ist ganz normal.Du nimmst die Antidepressiva ja noch nicht wirklich lange und auch sie sind eben nur ein Teil der Therapie.
Das mit dem Schreien ist auf jeden Fall zu empfehlen-das wäre für mich auch mal was : )
Versuch es einfach, das baut eine Menge Druck ab.War letztes Jahr in stationärer Behandlung und eine Mitpatientin ist dazu überredet worden-und war echt stolz und happy, als sie`s wirklich gemacht hat (im Wald).
Versuch`s einfach!

Liebe Grüsse,
birdy

Re: Depris - Achterbahn

Verfasst: 19. Feb 2005, 11:43
von Antje
Hallo Petra,

ich bin seit Jahren depressiv und bei mir geht es auch immer wieder auf und ab, trotz Medikamente und Psychotherapie. Wenn es mir mal 2 Monate gut geht, kommt hinterher immer wieder ein kleiner oder größerer Absturz.

Ich versuche mich mit Hilfe der Medis und der Therapeutin mit der Krankheit zu anrangieren und versuche die Hoffung nicht aufzugegen, doch wieder ganz "gesund" zu werden.

Und was ich nocht bei mir festgestellt habe, ist, daß man viel Geduld braucht.

Liebe Grüße

Antje2

Re: Depris - Achterbahn

Verfasst: 19. Feb 2005, 20:47
von Bärli
Hallo Antje, hallo Birdie,

vielen Dank für eure Antworten. Ich sehe, es geht auch anderen so wie mir, das hilft einem irgenwie. Man ist nicht alleine.

Ich hatte mal gelesen, dass Depris heilbar seien. Das fragte meine Therapeutin, wie das bei mir sei, da meine Depris auch auf meiner MS basieren. Sie sagte mir, da bei mir die Depris aufgrund der MS und einer Stoffwechselstörung basieren, müßte ich damit rechnen, nie ganz "geheilt" zu werden. War nicht sehr aufbauen.

Bei mir steht noch eine Reha an. Ich warte auf den Bescheid. Ich hoffe, dass es mir weiterhilft. Gestern war ich auf dem Arbeitsamt, mich arbeitslos melden (ab 1.3.05). Ich werde mit einer Einladung zum Amtsarzt rechnen müssen. So wie ich hier bei uns hörte, ist man in den Augen der Amtsärzte meistens "Gesund". Lachhaft. Aufgrund meiner Medis schlafe ich meistens gut, bin aber tagsüber immer sehr müde (eine Begleiterscheinung der MS u.a.). Ganz ohne zusätzlichen Schlaf überstehe ich den Tag nicht.

Und dann habe ich eine Schwester, die meinte gestern noch zu mir, sie will von dem ganzen "Psychokram" nichts mehr hören. Mit anderen Worten, sie hat kein Verständnis, wenn ich mich zurückziehe und keinen sehen will. Sie soll mich mal.....

Ich habe aber Glück, einen sehr verständnisvollen Partner zu haben, ebenso meine erwachsenen Kinder.

Es tut gut, sich mal alles runterschreiben zu können, wenn die Umwelt teilweise mit Unverständnis reagiert. Die haben einfach keine Ahnung. Naja, ich werde es schon schaffen.

Nochmals vielen Dank für Eure Anteilnahme.

Liebe Grüße