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anna
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Beitrag von anna »

Hallo, ich suche Menschen, die das kennen: ich sitze zuhause und plötzlich (fast immer abend/nachts) überfallen mich heftige, traurige Emotionen, die ich nicht mehr kontrollieren kann. Ich kann nicht weinen und auch nicht sprechen, obwohl ich Menschen habe, die ich anrufen könnte. Es ist so, als würde ich den Boden unter den Füßen verlieren, und ich habe dann Angst, das es nicht aufhört (was es zum Glück bisher immer noch tut). Manchmal komme ich mir dann vor, als wäre ich "verrückt". Wie geht Ihr damit um? Gibt es Tricks, diese Situationen zu kontrollieren? Tausend Dank für jeden Beitrag! Anna
tiger
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Beitrag von tiger »

Hallo Anna, ich hatte auch schon öfters Phase, wo du kein Wort rausbringst und innerlich nicht mehr zu Ruhe kommst. Es macht einen wahnsinnig. Mir hat folgender Text geholfen. Vielleicht finden auch Hormonveränderungen im Körper statt. Hast Du schon mal mit deinem Arzt gesprochen. Beigefügter Text: Es spielt keine Rolle, ob du dich verängstigt, verwirrt, unwirklich oder unsicher auf den Beinen fühlst. Dabei handelt es sich nur um übertriebene körperliche Reaktionen auf Streß. (Siehe auch Zuckerspiegel) 2 Die Tatsache, daß du die Empfindungen hast, bedeutet noch nicht, das du sehr krank bist. Diese Gefühle sind nur unangenehm und angsterregend, nicht gefährlich. Es wird dir nichts schlimmes passieren. 3 Lasse deine Gefühle kommen. Sie befinden sich sowieso in deiner Gewalt. Du hast sie aufgebläht und dadurch noch verschlimmert. Hör auf sie aufzublähen. Lauf vor der Angst nicht davon. Wenn du fühlst wie sich die Panik in dir ausbreitet, atme tief ein und entspanne dich wenn du ausatmest. Versuch es immer wieder. Versuch, wie im Weltraum im schwerelosen Zustand zu treiben. Kämpf nicht gegen das Panikgefühl an. Akzeptiere es. Du kannst es. 4 Mach es dir so leicht wie möglich, aber fliehe nicht. Wenn du auf der Straße bist, lehn dich an einen Pfosten oder die Wand. Wenn du dich in einem Kaufhaus aufhälst, such dir einen Platz wo es nicht zu voll ist. Wenn du in einer Boutique bist, sag der Verkäuferin, das du dich nicht wohl fühlst und du dich einen Augenblick hinsetzten möchtest. Spring nicht in ein Taxi, flüchte nicht Panikartig nach Hause. 5 Verschlimmere deine Panik nicht durch Angstvolle Gedanken über deinen Zustand und mögliche Folgen. Gestatte dir kein Mitleid und denke nicht: Akzeptiere es einfach, was mit dir geschieht. Dann wird das, was du am meisten fürchtest gar nicht eintreten. 6 Mach dir vernünftig klar, was mit deinem Körper in diesem Augenblick geschieht. Denk nicht: Sag dir immer wieder vor: 7 Warte einfach ab, und gib der Angst Zeit, vorüberzugehen. Lauf nicht fort. Andere haben auch so viel Stärke bewiesen. Du schaffst es ebenfalls. Wenn du aufhörst, deine Panik mit angstvollen Gedanken zu verstärken, wirst du merken, wie die Angst sich in Nichts auflöst. 8 Jetzt hast du eine Gelegenheit zu Üben. Versuch die Situation so zu sehen. Selbst wenn du dich dabei absolut isoliert fühlst, wirst du auch dieses Gefühl eines Tages verlieren. Schon bald wird es dir gelingen, die Panik durchzustehen und zu sagen: Wenn du das sagen kannst, bist du deinem Ziel, die Furcht zu besiegen, schon sehr viel näher gekommen. Denk an die Fortschritte die du schon gemacht hast. Nutze die Situation. 9 Versuch dich von dem Gedanken, was im inneren vorgeht, abzulenken. Betrachte, was um dich herum vorgeht. Seh dir die Leute auf der Straße und im Bus an. Sie sind für dich, nicht gegen dich. 10 Wenn die Angst nachläßt, entspanne dich, atme tief durch, und tu einfach was du dir vorgenommen hast. Denk daran: Immer wenn du mit einem Panikgefühl fertig geworden bist, wird die Angst ein wenig weniger. Rechne mit Nebenwirkungen und Rückschlägen. Während deiner Behandlung können zwei Dinge geschehen: Selbst nach positiven Erfahrungen kann sich noch ein Gefühl der Niedergeschlagenheit und Leere einstellen. Nebenwirkungen dieser Art sind ganz normal. Du mußt nur wissen, das es sich um temporäre Reaktionen handelt, die auch wieder verschwinden. Gruß tiger
zicke
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Beitrag von zicke »

Liebe Anna, du bist sicher nicht verrückt. Wie alt bist du wenn ich fragen darf und lebst du alleine? Ich kenne dieses gefühl das du beschreibst, leider habe ich weder einen Rat noch einen Tip für dich. Versuche selber noch mit dieser " Traurigkeit " fertig zu werden. Gruß Zicke
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Liebe Anna, sicher sind solche Emotionen zunächst erschreckend und verunsichern einen, aber es sind deine Gefühle und die haben sicher einen Grund. Wenn du dich zu sehr darauf konzentrierst, sie zu vermeiden, also nicht zu haben, gehst du ja letztlich diesen Gefühlen aus dem Weg. Aber da will ja etwas hochkommen in dir und ich fände es wichtig, dass du versuchst, es anzuschauen. Du könntest auf deine Gedanken und Fantasien achten, die du dann hast, wohin versetzt dich die Trauer? Plötzliche Anfälle grundloser Traurigkeit bekam ich zu Anfang meiner Depr. auch und es wurde mir allmählich klar, dass alte Kindheitserlebnisse hochkamen. Mit Verrücktsein hat das nichts zu tun! Herzlicher Gruß von Thomas
sara
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Beitrag von sara »

Hallo, so ein Problem habe ich auch. Meine Therapeutin sagte mir, ich solle die Gefühle ausfühlen,doch wenn ich nichts gegen die Gefühle mache( Alkohol, pos. denken ...) dann steigere ich mich immer weiter hinein. Ich hätte so gern jemanden der einfach nur weiß,was ich fühle. Es sind noch Gefühle aus der Drogenzeit mit dabei,doch ich kann die nicht dauernd hochkommen lassen,dadurch vertieft sich meine Depression nur noch mehr. Das Problem hatte ich auch als ich in meiner OA-Gruppe an den 12Schritten gearbeitet hab. Die Gefühle haben mich so aufgefressen,doch ich flüchtete nicht. Ich bin so traurig, ich werde wohl mein Leben lang Tabletten nehmen müssen,damit ich nie wieder damit konfrontiert werde. Ich hatte solche Hoffnung,daß ich mit Hilfe der OA-Gruppe wieder gesund werde. Doch gestern hab ich wieder gemerkt , daß ich in diesen Gruppen total abdrifte.(Obwohl ich mich dort auch ein wenig geborgen fühl) : Gestern besuchte ich zum 1. mal eine Borderline-Shg. Das Zusammenkommen mit den Leidensgenossen überschwemmte mich mit schlimmen Gefühlen des Gedemütigtseins,das Bewußtsein über das Leid , was wir alle durchmachen machte mich fertig. Ich dachte:"Das ganze Herumgewühle in den Gefühlen macht es nicht besser"als wir dann nach Hause fuhren , fühlte ich mich total verlassen. Wenn mir die Shg nicht helfen kann, welchen Weg gibt es dann? welcher Weg ist richtig,und was sollte ich lieber lassen? Überall Therapien, doch was ist denn das Ziel auf das hingearbeitet werden sollte? Soll ich lernen mich gut zu fühlen,wie es in der V.T. beigebracht wird? Soll ich in meinen Gefühlen rumwühlen wie es in meiner jetzigen Tiefenpsy. Ther. gemacht wird? Hat da einer Erfahrung?(Entschuldigt meinen plötzlichen Ausbruch an Fragen),Tschüß Sara
anna
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Beitrag von anna »

Hallo nochmal- danke für Eure ausführlichen Texte, die mich sowohl beruhigt als auch zum Denken angespornt haben. Ich habe gerade einen wirklich guten und wachen Moment, und es hat mir sehr geholfen, das alles zu lesen; vor allem, daß ich nicht allein bin damit und nicht "verrückt". Für Zicke und sara: Ich bin 23 und lebe allein, seit ich 18 bin, jetzt aber zum ersten Mal weg aus München, wo ich herkomme. Wahrscheinlich ist das auch der Auslöser für meinen neuen Schub. Ich habe auch eine Drogenvergangenheit hinter mir, aber zum Glück den Absprung geschafft. Aber ich kenne den Instinkt sehr gut, mein zuviel an Gefühl zu ersäufen oder wegzudenken. Ich denke, Thomas hat sehr recht, und deine (sara) Therapeutin auch. Aber ich kann auch nachvollziehen, daß man es einfach nicht aushalten will. Denn in dem Moment verschlimmert es die Situation, und verdrängen ist erleichternd, manchmal. Im Moment nochmal danke, Anna
zicke
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Beitrag von zicke »

Hallo, Thomas was du gesagt hast stimmt. Meine Depris, die ich heute habe, die Wurzeln dafür liegen in meiner Kindheit. Mir ist nichts "schlimmes " wiederfahren, aber wer denkt schon das kleine Kränkungen, Ablehnung in der Kindheit, fast 30 Jahre später so eine Wirkung haben?
Christiane Vo
Beiträge: 4
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Beitrag von Christiane Vo »

Hallo Anna ! Ich habe einen Trick, der aber leider nur funktioniert, wenn es noch nicht ganz so schlimm ist und manchmal ein bischen Übung erfordert. Wenn es bei mir anfängt, versuche ich mich dazu zu zwingen mir etwas gutes zu tun, z.b. ein Bad nehmen, oder es sich mit einer Kanne Tee gemütlich mache... Wenn es so schlim ist, das ich nichts gutes mehr fühlen kann, lege ich mich ein paar Stunden schlafen. Danach bin ich meißt etwas entspannter. Vieleicht versuchst Du es doch mal mit einem Gespräch beim Arzt ?!? Bis dahin,alles liebe Mardita
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Zicke, jetzt "kenne" ich dich schon so lange im Forum und finde es schön, dir jetzt auch mal schreiben zu können (kenne dich halt von deinen Beziehungsproblemen her und fühlte mich nie kompetent, etwas dazu zu sagen). Ich wollte noch etwas zu den Kindheitserlebnissen sagen: Nichts "Schlimmes" widerfahren- das dachte ich auch einmal. Das Problem dabei ist wohl, dass es uns als Erwachsener nicht mehr so ohne weiteres gelingt, kindliche Maßstäbe anzulegen. Mit Erwachsenenaugen gesehen mögen Dinge harmlos erscheinen, die für Kinder eine mittlere Katastrophe darstellen. Kennst du auch Leute, die ihre Kinder schlagen und dann sagen "Mir hat das auch nicht geschadet" ? Das meine ich- dem Schläger hat es sehr wohl geschadet, das beweist er dadurch, dass er es weitergibt, aber er weiß nichts mehr davon. Und das, an was wir uns erinnern, die Ereignisse, sind oft Symbole (Schlüsselerlebnisse), die für sich alleine betrachtet nicht schlimm erscheinen. Aber sie sind oft Ausdruck einer ständig vorhandenen Kränkung, die in einem Augenblick sehr deutlich wird und deshalb erinnerbar bleibt- aber nur die Spitze vom Eisberg ist. Ich war fassunglos, was da alles hochkam und wenn man mal anfängt damit, gibt es kein Halten mehr- aber es muss raus weil es von innen her vergiftet. Lieber Gruß Thomas
zicke
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Beitrag von zicke »

Hallo Thomas, ja stimmt, ich habe angefangen bei null, bzw. von da aufzuschreiben, woran ich mich erinnern kann. Ich habe gestern von morgends um 8 bis gestern abend um 22:30 gesessen und geschrieben. Ich habe vergessen zu essen......ich konnte nicht aufhören. Wenn ich eine Gesprächstherapie bekomme, werde ich das mitnehmen. Gruß zicke PS. Auch mein Beziehungsproblem hängt damit zusammen.
Anna24

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Beitrag von Anna24 »

meine güte, ich glaube, ich dreh mich ein bisschen im kreis. das da oben war mein allererstes posting hier, hatte es ganz vergessen. und jetzt steh ich ja genau wieder an diesem punkt, wenn auch mit einem unterschied: ich frage mich, was ich mit den gefühlen machen soll, nicht mehr, wie ich sie loswerde. irgendwie absurd. 9 monate im forum und schon wieder die gleiche frage. ich habe neun monate damit zugebracht, mich vor dieser frage zu verstecken, und jetzt ist sie wieder da. neun monate von über einem jahr, das ich jetzt hier wohne. schöne scheiße. gruß, anna.
I.M.
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Beitrag von I.M. »

liebe anna, schön ruhig bleiben. das ist doch gut, dass du dir diese frage wieder stellst, aber jetzt anders. die frage war im hintergrund und jetzt ist sie wieder im vordergrund, weil du jetzt vielleicht bereit bist, eine lösung zu finden. du hast dich weiterentwickelt. und du wirst antwort finden. du bist nämlich ein ziemlich kluges menschenkind :-) -so wie ich dich bisher kennengelernt habe. gefühle kontrollieren? geht nicht immer. sie drängen dann mit mehr macht nach oben als sie eigentlich haben. manchmal ist es gut, sie in eine gewisse form zu bringen. manchmal ist es gut, sie kommen zu lassen. manchmal ist es gut, sie eine weile ruhen zu lassen um sie dann zu bearbeite, wenn man soweit ist. ich höre mir ja nun seit eineigen wochen diese entspannungs cd an .. da sagt mir eine stimme jeden tag, DU ENTSCHEIDEST WIE DU DICH FÜHLST. hhhmmm, zuerst hat mich das wütend gemacht. inzwischen empfinde ich es als befreiung. jetzt enstcheide ich (manchmal) wirklich, wie ich mich fühlen will. (das klappt nicht immer, aber immer öfter.) und ich hab immer noch diese schuhkartons, in die ich manchmal gefühle stecke und dann bin ich sie los und gucke sie mir mit kühlem kopf nochmal an. und wenn mcih diese traurigen gedanken überfallen, meist so eggen 5 uhr nachmittags, sage ich mir inzwischen NEIN STOP ich will das nicht. ich will micht nicht so fühlen. es wird immer besser. ICH ENTSCHEIDE WIE ICH MICH FÜHLE. und seit ein paar tagen benutze ich christabelles genialen spruch DONT FEED THE TROLLS ... gib den bösen gedanken keine nahrung. hunger sie aus. dann verschwinden sie nämlcih urplötzlich. ich hatte übrigens grad an dich gedacht. hab mir eine cd mit cello anghört und überlegt ob dir das gefallen könnte...leicht u.musik..elektropop oder so, aber sehr schön "komeit" kennst du? lieber gruß, inka
alki

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Beitrag von alki »

hallo Anna, ja gestern hatte ich einen ganz besch...abend ähnlicher art. mir fielen sachen aus meiner kindheit ein, die ich längst vergessen zu haben glaubte. danach kamen schuldgefühle, minderwärtigkeitsgedanken etc. hatte allerdings das "glück" ein paar tränen zu lassen. das tat gut. zu tränen, da fällt mir etwas ein, aber nicht grinsen bitte. ich habe in solchen situationen schon manchmal tränen provoziert. eine zwiebel kleingehackt...und schön daran geschnuppert. die kamen dann automatisch und dann kam die ganze Lawine von selbst ins rutschen so zu sagen. ich weiss nicht ob das weiterhilft. schöne grüsse bolek
Anna24

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Beitrag von Anna24 »

liebe inka, da hast du mich eiskalt erwischt. und irgendwie habe ich die dumpfe vermutung, dass das nicht ganz zufällig so war ... das mit dem entscheiden, meine ich. das ist ja sowieso und grundsätzlich und überhaupt mein grundsatz. sich zu entscheiden. hm. und dass man sich entscheiden kann, welchen gefühlen man jetzt raum gibt - ich probiers grad aus. und siehe da, es wird schon ein bisschen übersichtlicher. muss das mal ein weilchen üben. und christabelles spruch ist klasse. anti-kopfkino. "komeit" kenn ich nicht, aber klingt gut, werd mal schauen, ob ich das auftreiben kann. lieben gruß und danke fürs "geben" ;-), anna. (die gerade ein paar zentimeterchen gewachsen ist)
Anna24

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Beitrag von Anna24 »

hallo bolek, versuche bitte, jetzt NICHT an rosa elefanten zu denken. natürlich hab ich gegrinst über die zwiebeln ... aber nicht hämisch oder arrogant, sondern weil ich es für eine saugute idee halte. und ich gehe fast davon aus, dass es weiterhilft. da heiligt quasi der zweck die mittel. nachher noch probe, und heute abend gibts dann zwiebeleintopf, denke ich. grüsse (herzliche? schöne? liebe? freundliche? nee, "freundliche" klingt so nach mahnschreiben), also lächelnde grüsse, anna.
susan
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Beitrag von susan »

Hallo Anna24 hoffe sehr, das es dir bald besser geht! Mit den Gefühlen ist das so eine Sache...ich komme am besten damit zurecht, wenn ich sie zulasse. Habe viele Jahre Trauriges weggedrängt, und es hat sich mit der Zeit ein Riesenberg angehäuft. Den nun "abzuarbeiten", ich bin dabei. Doch SO weit soll es nicht wieder kommen darum - jede Träne wird geweint. Freundliche Grüße Susan


Kedi
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Beitrag von Kedi »

Hi liebe Anna, wie wir alle wissen - und auch Susan so gut beschreibt, ist es ganz wichtig, Gefühle zuzulassen, damit sie sich nicht in Gespenster verwandeln, die unverhofft jederzeit erscheinen können. Wenn die Gefühle traurig sind, ist es allerdings sehr schwer/"gefährlich", die Schleusen zu öffnen, das kenn ich zu gut von mir selbst. Wenn ich allein bin, schaff ich´s sehr selten, meine Traurigkeit im ganzen Ausmaß zuzulassen. Ich trau mich dann nicht, weil ich den Eindruck habe, erst recht in einem Fluss von Schmerz zu ertrinken, den ich nicht mehr unter Kontrolle haben werde, der nie wieder aufhören wird, anzuschwellen und alles mit sich zu reißen. Mir hilft dann nur die Anwesenheit einer guten Freundin, eines guten Freundes, das empfinde ich wie ein Sicherheitsnetz. So kann ich loslassen, mich und die Freundin im Gespräch mit meiner Traurigkeit konfrontieren, weinen und die reinigende Wirkung von Tränen spüren. Auch in einer Therapiestunde ist das möglich. Ich wünsch dir alles Gute und viel Kraft! Kedi
Anna24

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Beitrag von Anna24 »

hi susan, hi kedi, danke euch für die postings. susan, so schlecht wie damals gehts mir nicht, zum glück. ich merk nur grad, dass ich die gefühle nicht wegdrücken kann und suche einen weg, der mir nicht zu viel angst macht, nicht so einfach. aber ich hoffe, dass ich das schaffe, jede träne zu weinen. schönes bild ist das. kedi, bei mir ist es eher andersrum, ich kann gefühle überhaupt nur dann zulassen, wenn ich alleine bin, einzige und glückliche ausnahme: wenn ich musik mache. aber anderen gegenüber zu weinen, das kann ich nicht, habs auch bis auf ein einziges mal nie gemacht. aber wenn ich allein bin mit meinen gefühlen, dann habe ich auch diese problem: es gibt kein "außen" mehr, kein sicherheitsnetz, kein gar nichts. dann brechen sie über mich herein und ich kann mich kaum wehren. ich suche nach strategien für diese situation. und wegen therapiestunde: vielleicht finde ich ein bisschen den mut morgen. vielleicht kann ich auch meine gefühle zeigen und nicht nur "mitbringen", wie mein therapeut immer sagt. danke dir, und gute nacht, anna.
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Anna es stimmt, die Angst läßt es oft nicht zu, das die Tränen überhaupt bis an die "Oberfläche" dringen können. Irgendwann bin ich daran fast erstickt. ....und es hört sich sicher komisch an.... Ich habe meinen Lieblingsteddy noch, er ist nun 40 Jahre alt! und ich habe ihn dann, als es mir ganz schlecht ging, in den Arm genommen und mich so richtig bei ihm ausgeheult - da kam keine Frage, was ist denn mit dir los? - er war einfach da.....und es hat mir sehr geholfen. Er brauchte dann lange Zeit, um wieder zu trocknen, aber wenn ich Kummer habe, er ist immer für mich da :-) Dir einen lieben Gruß Susan


Anna24

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Beitrag von Anna24 »

hallo nochmal, ich war grad beim seelendoc. ich hab über das gesprochen, was ich hier geschrieben hab, dass ich spüre, wie meine geühle rauswollen, und was für angst ich davor hab. und dann hat er mich auf meine schuldgefühle angesprochen, und ich hab weggeschaut. hat er natürlich gemerkt und sofort kommentiert "mir fällt auf, dass sie gerade ihren blick abgewendet haben.". und da hats gekracht. volle ladung, alles da, schuld, zorn, trauer, wut, angst, haß, liebe. alles auf einmal. hab dann erstmal gar nichts mehr gesagt, total zugemacht, er kam nicht mehr an mich ran. er hats versucht, gefragt, alles, aber ich konnte nicht mehr. hab noch irgendwas vor mich hingestammelt, dann war die zeit rum. ich konnte es nicht sagen. bin völlig versteinert aus dem zimmer raus, schmerzen wie verrückt. ich wär am liebsten zusammengebrochen, aber ging nicht, ich konnte nicht. jetzt grad gehts wieder, bin ein bisschen durch den regen gelaufen, hab tee gekocht, übungen gemacht und bin wieder einigermaßen auf dem teppich. aber jetzt weiß ich, warum ich solche angst hab vor meinen gefühlen. ich kann sie nicht dosieren. anna.
Kedi
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Beitrag von Kedi »

Hi liebe Anna, das ist genau das, was ich mit meinem posting vorhin gemeint habe: dieses nicht-dosieren-können, das gefühl, dass schrecken und trauer in unermesslichem ausmaß mich überschwemmen, wenn ich es wagen würde, die schleusen zu öffnen. Kontrollverlust total, ausgang ungewiss. Ich finds ungeheuer mutig von dir, dich heut dem thema gestellt zu haben. Und schade, dass es am ende deiner stunde war, dass du mit dieser implosion deiner gefühle durch den regen laufen musstest. Aber du weißt jetzt ganz konkret, was zur zeit sache ist. Darin liegt die chance, deine eigenen strategien zu finden, um dein gefühlsmeer auszuloten und zu "bändigen", schwimmen zu lernen. Nur das unbekannte macht angst. Was susan über ihren teddy erzählt hat, find ich gar nicht kindisch, sondern es ist auch eine strategie. Hab auch schon mal mein gesicht in den dicken katerbauch vergraben und geheult, schnurren war sein lieber kommentar. Dir alles liebe und bis bald, Kedi alias irmgard
I.M.
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Beitrag von I.M. »

liebe anna, kannst du nicht mit deinem therapeuten zusammen so etwas wie einen dosierungsplan entwerfen? es gibt doch techniken, wie man etwas dosiert rauslassen kann...mir fällt nur ein.. die sache mit dem tresor vielleicht? oder da gibt es doch auch diese technik, etwas wie einen film ablaufen lassen und dann auf die pause taste drücken und das standbild angucken. und dann auf den ausschalter drücken, so dass es zisch macht, man sieht nur noch wie das bild zu einem kleinen weißen punkt zusammenschrumpft und weg... oder die sache mit dem vorhang. vorhang voru´´ziehen. das mß man aber auch erstmal üben. ich übe das mit kleinen sachen, damits dann bei der großen sache auch klappt. hhmm, mehr fällt mir nicht ein. ich mach mir jetzt auchn tee. inka
Anna24

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Beitrag von Anna24 »

hi irmgard, danke dir für deine sicht der dinge, ist eine andere perspektive, die ich im moment nicht einnehmen kann, leider. aber ich hols nach, wnn ich kann. und susans tedybär fand ich auch nicht kindisch. was mich so erschreckt hat: ich dachte immer, meine angst vor kontrollverlust sei kopfkino, sowas würde nicht wirklich passieren. deswegen hab ich mich auch so reingestürzt in der stunde. dass es dann so auf mich hereingeprasselt ist, hätte ich wissen können; und ich hätte gelegenheit gehabt, es zu sagen, war nicht am ende der stunde, sondern ziemlich in der mitte. aber ich konnte eben nicht, hab den rest der stunde ausgesessen, irgendwie. ich hab jetzt den halben nachmittag geschlafen, der schlafmangel der letzten nächte hat sein tribut gefordert. und nur albträume gehabt, einen nach dem anderen. ich hab gerade das gefühl, allen halt zu verlieren, kein wunder, wenn meine verdrängungsmechanismen nicht mehr funktionieren. aber dass es mir so nass reingeht - ich weiß nicht. ich will das nicht. gruß, anna.
Anna24

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Beitrag von Anna24 »

hallo inka, ich kenn diese techniken, allerdings eher im zusammenhang mit erinnerungen als mit gefühlen; aber wär interessant, ob man da auch so verwenden kann. werds mal ausprobieren, mal sehen, ob ich ein paar kleine sachen finde. machst mir ein täßchen mit? meiner ist kalt jetzt, wie alles. gruß, anna.
I.M.
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Beitrag von I.M. »

so - tee istfertig. zur feier des tages hab ich zwei teebeutel ins wasser gehängt. und eine wärmeflasche auch noch gemacht. ja, stimmt und du hast recht, das waren übungen für erinnerungen. da kannste mal sehen, ich kann überhaupt nicht unterscheiden ... geht alles drunter und drüber. aber es ist doch so, wenn erinnerungen kommen sind sie mit gefühlen gekoppelt und dann .. so hab ich mir das vorgestellt. ich hab nochmal eine andere frage ... klingt vielleicht ein bißchen blöd, aber ich muß was lernen. ich hab da irgendwie was verpaßt ...und immer wieder steh ich vor einem rätsel oder interpretiere falsch, naj jedenfalls steig ich nicht dahinter: was versteht man eigentlich genau unter "zickig"? es ist oft so, dass bestimmte frauen die ich mag als "zickig" bezeichnet werden. von anderen. und von mir? ich merke zwar, dass da irgendwas komisch ist manchmal, aber ich kann das irgendwie nicht einordnen. ich weiß nicht was das ist. und denke imer, sie sind sauer auf ich oder so. zickig sein, wie äußert sich das? und warum? also..ich meine, wann setzt man oder frau das ein? ich versteh das einfach nicht. und das meine ich ernst. ich will lernen. inka
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