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Mutter-Kind-Therapie ( langer Text, bitte trotzdem lesen)

Verfasst: 25. Jan 2005, 22:22
von agnes
Hallo,
ich bin eine Mutter von einem 16 Monate altem Jungen. Ich leide seit 6 Jahren an einer Angststörung und Panik. In der schwangerschaft mit meinem Sohn waren meine Probleme wie weggeblasen. Auch in der Stillzeit ging es mir ausgezeichnet, doch vor 9 Monaten fiel fiel ich in eine tiefe Depression mit massiven noch anhaltenden Irrealitätsgefühlen. Ich kaum in der Lage allein zu sein und kümmer mich mit all meinen mir verbleibenden Kräften um meinen Sohn und hangel mich so von Tag zu Tag. Ich mache seit 7 Monaten eine Psychotherapie und war beim Psychiather (ich komme mit medis nicht klar und will sie einfach nicht nehmen), beim Homöopathen und gehe zur Kinesiologin.
Doch ich habe bis jetzt keine Besserung.

Ich würde gerne so etwas wie eine Mutter-Kind-Therapie machen. Weiß da jemand eine gute Adresse, wo man mit Kleinkind genommen wird? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Kennt jemand das Gefühl von Irrealität. Nochmals, dies habe ich seit 9Monaten ununterbrochen, bin ich verrückt?

Bin dankbar für jede Antwort und danke Euch,
Agnes

Re: Mutter-Kind-Therapie ( langer Text, bitte trotzdem lesen)

Verfasst: 25. Jan 2005, 22:53
von agnes
Ich wollte nur nochmal darauf eingehen, dass ich ja gar nicht so einen langen Text geschrieben habe, wie ich wahrgenommen habe. (PEINLICH)
Oh Mann..., wann hat das nur alles ein Ende?
Ich möchte mich endlich wieder sicher fühlen, dabei war ich "früher" ein wirklich fröhlicher Mensch...

Re: Mutter-Kind-Therapie ( langer Text, bitte trotzdem lesen)

Verfasst: 26. Jan 2005, 18:21
von Anjafelix
hallo Agnes

Mutter und Kind Kurklinik
"Haus Schönes Moos"
in Saulgau
habe ich sehr gute erfahrungen gemacht und nimmt auch Mütter mit kleinkindern auf
es gibt aber bestimmt auch noch andere Kliniken

spreche mit deiner Hausärztin oder Psychiater wegen einem Antrag auf Kurbewilligung
wünsche dir das du bald erfolg hast und das würde dir bestimmt in deiner jetzigen situation sehr helfen auch um wieder eine stabilität zu erreichen

liebe grüsse
anja

Re: Mutter-Kind-Therapie ( langer Text, bitte trotzdem lesen)

Verfasst: 26. Jan 2005, 20:15
von agnes
Liebe Anja,
ich danke Dir für Deinen Tip. Habe gegooglet und bin auf eine Rehaklinik namens "Seepark" gestoßen, welche wohl auch Mutter und Kind aufnehmen. Hat jemand von dieser schon was gehört?

L.G. Agnes

Re: Mutter-Kind-Therapie ( langer Text, bitte trotzdem lesen)

Verfasst: 26. Jan 2005, 23:48
von Pegasus
Möchte nur nochmal drauf hinweisen, das es die Mutter-Kind Klinik nichtmehr gibt!!!!!
Die haben letztes Jahr Insolvenz angemeldet!

Die Klinik nebenan, nennt sich Klinik am schönen Moos nimmt zwar Kinder mitauf, aber meine Reha dort mit Kindern war von Anfang bis Ende nur eine einzige Katastrophe!

LG Jutta

Re: Mutter-Kind-Therapie ( langer Text, bitte trotzdem lesen)

Verfasst: 27. Jan 2005, 22:05
von agnes
Hallo Jutta,
was ist denn vorgefallen?

Re: Mutter-Kind-Therapie ( langer Text, bitte trotzdem lesen)

Verfasst: 27. Jan 2005, 22:24
von Pegasus
Hallo Agnes!

Ich setz mal die Kurzform, die auch an die BfA ging hier herein, könnte aber noch endlos weiter machen

Kurbericht Klinik am schönen Moos Bad Saulgau 13.07.04 – 06.08.04


Schon am Anreisetag wurden wir unangenehm überrascht, nachdem sich heraus stellte, das die Klinik auf Kinder so gut wie gar nicht eingerichtet ist.

Wir bekamen zwar 2 schöne Zimmer zugeteilt, die jedoch winzig waren. Ein Zimmer benutzten wir als Wohnraum das zweite Zimmer als Schlafzimmer. Die Zimmer sind nur über den Gang zu betreten, es gibt keine Verbindungstüren. Auch im sogenannten Spielzimmer gibt es kaum Spielzeug, womit sich Kinder sinnvoll beschäftigen können.

Am 14.07 hatte ich genau in der Mittagszeit, in der die Kinder normalerweise vom Kinderhaus abgeholt werden sollten, Aufnahmeuntersuchung bei Fr. Lakritz. Die Aufnahmeuntersuchung war sehr gründlich, was mich positiv überraschte, Fr. Lakritz war sehr einfühlsam und bemüht.

Allerdings ein ständiges Ärgernis, war das Abendessen! Bereits um 17:15 fand dieses statt. Dies bedeutete, die Kinder vom Kinderhaus holen und dann sofort mit total fertigen Kindern in einem total überhitzen Anbau zu essen. Um 18:00 mußte dieser von den Müttern wieder verlassen werden, damit sich die anderen Mitpatienten nicht gestört fühlten. Später wurde mir von Mitpatientinnen berichtet, sie seien bis kurz nach 18:00 Uhr im Speisesaal gewesen, kam das Personal und forderte sie auf zu gehen. Was mir auch sehr negativ aufgefallen ist, die alleinreisenden Mitpatienten, bekamen alles serviert, wir Mütter mussten alles selbst organisieren. Bekamen die anderen Patienten fast täglich Joghurt, so sahen meine Kinder in 4 Wochen einmal Joghurt und auch dies nur durch Zufall.

Genauso mit dem Obst. Morgens wird ein großer Korb aufgestellt, und wenn man nicht rechtzeitig kam, war halt keines mehr da. Zwar befand sich ein Schild am Korb, das jeder sich nur ein Stück Obst nehmen dürfe, aber darauf achtete keiner.

Was mich auch wunderte Fr. Lakritz hatte mir Reduktionskost verordnet und dies auch im Speisesaal angemeldet, ich bekam aber nach wie vor normale Kost.

Das Aufnahmegespräch bei Frau Cudzinski war auch sehr gründlich! Sie war mir sehr sympathisch und ich hatte auch schnell im Verlauf des Gesprächs vertrauen zu ihr gefasst und freute mich, in Ihr jemanden gefunden zu haben, mit dem man gut reden konnte. Kurz vor Ende des Gespräches teilte sie mir jedoch mit, das sie ab Montag im Urlaub sei und ich zu Ihrer Vertretung gehen solle.

Da bekam mein Vertrauen in die Klinik schon den ersten Sprung, denn außer Angsttrainig und Einzeltherapie bekam ich in psychologischer Hinsicht, keinerlei Anwendung. Achja doch TZI und Achtsamkeit, aber das sind ja nur allgemeine Gruppen.

So hatte ich nun also 3mal soviel Sport wie Psychologie. Teilweise überschnitten sich die Termine oder waren in der Mittagszeit, wo eigentlich die Kinder vom Kinderhaus geholt werden sollten...

Am ersten Sonntag rastete ich aus und wurde meiner Tochter gegenüber verbal sehr aggressiv. Eine Mitpatientin wiegelte daraufhin alle gegen mich auf und von da an, sprach keiner mehr mit mir und ich war wieder alleine. Was mich die ganze Kur über sehr belastete und auch mehrere Versuche meinerseits mit der Mitpatientin zu reden und das zu bereinigen scheiterten kläglich.

Meinen ersten Einzelgesprächstermin hätte ich dann am 21.07. haben sollen. Nur kam ein Notfall dazwischen und mein Termin wurde ersatzlos gestrichen. Hinterher erfuhr ich das der Notfall dann auch noch ewig warten musste, und sich deren Zustand dann so verschlechterte das sie sich schlussendlich nicht mehr bewegen konnte. Die selbe Patientin, hatte eben so einen Anfall auch einmal am Wochenende und konnte das Zimmer nichtmehr verlassen, Ihre Kinder bekamen dann eben nichts zu essen, das sich niemand weder um sie noch die Kinder kümmerte.

Ich sprach das dann bei der Begrüßung durch den Chefarzt einen Tag später an und wurde lapidar auf die Sprechstunde der Ärztin verwiesen.

Ich denke es muß Ende der zweiten Woche gewesen sein, als meine große Tochter komplett ausrastete, ich versuchte stundenlang sie zu beruhigen, bis ich selber mit den Nerven am ende war und selber vor mir Angst bekam ich könne ihr schlussendlich was tun. In meiner Verzweiflung rief ich im ZSZ an und schilderte meine Lage. Kommentar der Schwester, was sei da nun tun solle, sie könne auch nichts machen und ich solle halt spazieren gehen mit den Kindern. Ich machte dicht, bedankte mich und legte auf. Mittlerweile hatte sich meine Tochter im Badezimmer eingeschlossen und es komplett verwüstet und randalierte dort, ich versuchte wiederum sie fast eine halbe Stunde dazu zu bewegen, das sie rauskomme. Irgendwann rief dann die Schwester zurück, allerdings hatte ich da schon keine Lust mehr mit ihr zu reden und wimmelte sie mehr oder weniger ab, worauf sie dann irgendwann kam, da hatte ich meine Tochter dann aber schon so ziemlich beruhigt.

Nachteilig war eben auch, das die Zimmer über keine Verbindung verfügen, so war nie gewährleistet, ob die Kinder auch wirklich schlafen oder ob sie Theater machen oder was auch immer. Zum anderen hatten meine Kinder alleine ständig Angst und mir blieb oft nichts übrig, als Abends mit beiden so lange zu Bett zu gehen bis sie schliefen.

Das Angsttrainig, war sehr gut! Nur was mich wahnsinnig gestört hat, das wir zuerst nur eine Gruppe von 5 Leuten waren, die erste Woche. In der zweiten Woche kamen dann noch mal 4 neue Leute dazu und es wurde wieder von vorne angefangen, das fand ich ziemlich daneben, genauso, das mitten im Kurs der Referent wegen Urlaub wechselte.

In der 3ten Woche wurde ich dann krank und bekam einen Infekt. Frau Lakritz verschieb mir morgens Antibiotika, welches ich mir bei der Schwester holen solle. Die Schwester sagte mir dann aber ich müsse es abends im ZSZ holen, sie hätte so was nicht auf Station.

Abends ging ich dann ins ZSZ und holte mir das AB, ich sollte lt. diensth. Ärztin abends mit dem Ab anfangen, nun gut, blöd wie ich bin hab ich der vertraut, das ab genommen und 30 minutenspäter war das rechte Auge dick zugeschwollen, der diensthabende Pfleger hat mich abgewimmelt, dann fing das linke Auge an zuzuschwellen, fast blind haben mich meine Kinder ins zentrale Ärztezimmer gebracht. Der Pfleger nahm mich wieder nicht ernst, aber ich habe stur auf einem Arzt bestanden... die Ärztin kam dann auch nach einigen Minuten und wurde total panisch als sie mich sah blätterte etliche Bücher durch und rief dann einen Kohllegen telefonisch zu Hilfe... ich bekam 2*50 mg Prednisolon also Cortison, das linke Auge war am nächsten Tag fast normal, das rechte hing nach 3 Tagen immer noch und die rechte Kopfseite war von der Schläfe bis zum Jochbein taub. ich sah rechts so gut wie nichts und links auch nicht 100 Prozent. Ich hatte sooooo die schnauze voll, und wollte nur noch nach hause!

Trotz 39° Fieber musste ich n diesem Tage in die verschiedenen Sprechstunden und meine Termine selber absagen. Auch musste ich am Abend mit meinen Kindern in den Speisesaal, da sie sonst nichts zu essen bekommen hätten. Es fragte auch keiner, ob es mir möglich sei, sie ins Kinderhaus zu bringen und wieder abzuholen, oder ob ich fähig sei an den Mahlzeiten teilzunehmen, ich lag fast 3 Tage nur im Zimmer und in der ganzen Zeit kümmerte sich niemand um mich oder meine Kinder.

Einen Tag später hatte ich dann meinen ersten Einzelgesprächstermin. Der allerdings wegen meinem Infekt auch gestrichen werden sollte, aber ich wehrte mich mit Händen und Füßen dagegen und durfte diesen Termin dann doch wahrnehmen. Ich kam also zu der Ärztin und durfte mir ersteinmal anhören, das sie meinetwegen beim Chefarzt antanzen müsse, weil mein Arzt, Hr. Dr. Kern dort angerufen hätte, da ich bisher noch keine Termine gehabt habe. Die Ärztin war so was von sauer, das sie mich anschreie, hier sei kein Kindergarten und ich sei wohl fehl am Platze. Nach 20 Minuten war das Gespräch beendet. Hinterher hatte ich Gespräch bei der Schwester, beim Wiegen hatte ich nur ein paar Gramm abgenommen, wofür ich mir auch einen Rüffel einfing. Ich konterte damit das ich ja schließlich wegen meiner Nerven hier sei und nicht um abzunehmen. Da war das Kriegsbeil mit der Schwester wohl ausgegraben.

Mit Fr. Lakritz war besprochen, das ich aufgrund des Infekts, keine Wassergymnastik mehr machen solle, bis es mir besser ging. Zwischenzeitlich bekam ich dann auch noch meine Tage, das interessierte die Schwester aber keineswegs und ich durfte mir wieder anhören ich hätte keinerlei Lust mehr und würde meine Termine nicht mehr wahrnehmen. Sie wollte mich so richtig aggressiv zu einer Reaktion zwingen. Ich schottete wieder ab und machte dicht und sagte, das ich nun garantiert nichts sagen würde, was mir hinterher wieder falsch ausgelegt werden würde.

Achja, die Sozialberatung sei noch lobend zu erwähnen! Ich war dort und mir wurde gesagt, sie könne mir nicht weiterhelfen, für Bayern hätte sie keinerlei Unterlagen, aber sie würde sich erkundigen und mir was in mein Fach legen. 1 1/2 Wochen später war ich nochmals in der Sprechstunde und fragte nach ob sie etwas erfahren hätte, sagte sie, sie sei noch nicht dazugekommen, aber sie währe ab morgen im Urlaub. Ich fragte sie dann noch nach Kontaktadressen wegen Nachbehandlungsgruppen, aber auch da konnte sie mir nicht weiterhelfen, weil sie für Bayern keine Unterlagen hat.

Alles in allem war für mich die Kur nach der 3ten Woche schon gelaufen und ich wollte nur noch nach Hause, denn dort kann ich auch Sport machen, wenn ich das möchte. Und auch die psychologische Betreuung ist um ein vielfaches Besser! Ich hatte sämtliches Vertrauen sowohl ins Pflegepersonal als auch in die Ärzte dort verloren!

Auch von einigen neu-angereisten Patienten erfuhr ich wie negativ sie überrascht wurden und wie enttäuscht sie waren, bekamen sie doch Kurse verordnet die gar nicht angeboten wurden in dem Zeitraum den sie dort verbrachten. Genauso war eine Patientin, deren Unterlagen verschlampt wurden und die mit Kind anreiste.

Was ich auch noch klarstellen möchte!
Der Entlassungsbericht wurde von Fr. Chudzinski verfasst und unterschrieben, diese Dame kennt mich überhaupt nicht, denn behandelt wurde ich von Fr. Wesson, allerdings habe ich keine Ahnung, ob Fr. Wesson überhaupt Psychologin ist, den an ihrer Tür stand nur Stationsärztin.

Dieser Bericht wurde von meinem Arzt mit der Bitte um Stellungsnahme an die Klinik weitergeleitet, welche bis heute noch nicht reagiert hat.

Re: Mutter-Kind-Therapie ( langer Text, bitte trotzdem lesen)

Verfasst: 28. Jan 2005, 14:15
von gelberosen
Hallo Agnes,

soweit ich weiß, gibt es nur wenige Kliniken, die so kleine Kinder betreuen.

Grundsätzlich kenne ich folgendes:

- Mutter-Kind-Kur: Dabei geht es weniger um die Psyche der Mutter, als um deren Allgemeinzustand. Meine beste Freundin hat sowas gemacht. Die Kur ging 3 Wochen. Es war mehr zum Ausspannen, für Diagnostik (die sich fast bis zum Ende der Kur hinzog), und um Veränderungen anzuschieben. Psychotherapie gab es keine, nur 1 oder 2 Gespräche mit der Psychologin. Ist also bei großen Problemen und Psychogeschichten eher wenig geeingent.

- Psychosomatische Kur für die Mutter mit Kinderbetreuung: Hier geht es mehr um die Mutter, daß sie alle Therapie kriegt, genauso wie die anderen Patienten, die ohne Kinder da sind. Die Kinder sind mit dabei. Ob da so kleine Kinder mit können, ist mir nicht bekannt.

Es scheint wohl sehr wenige Kliniken zu geben, die Kinder unter 3 Jahren mit aufnehmen. Und dann soll ja auch noch die Therapierichtung passen. Das wird echt schwierig, das zusammen zu bringen.

Eine andere Möglichkeit ist, die Kinder zu Hause betreuen zu lassen (können auch Personen machen, die dem Kind schon vertraut sind) und die KK das bezahlen zu lassen.

Ich empfehle dir da unbedingt Beratung.

Ich wünsche dir die richtige Entscheidung
und viel Erfolg




Hallo Jutta,

klingt echt nicht gut, was du da beschrieben hast. Toll, daß du dich anschließend beschwert hast.


euch beiden alles gute
die Besserung

Re: Mutter-Kind-Therapie ( langer Text, bitte trotzdem lesen)

Verfasst: 28. Jan 2005, 21:56
von maria